
DIE ÖSTERREICHER IN DER DTM 2022: PREINING
Preining als Tom Turbo
Piloten oder Teams aus sechs verschiedenen österreichischen Bundesländern sind dabei, wenn die DTM dieses Wochenende in Portimao durchstartet. Sie sind Teil eines großen, hochkarätigen und sehr internationalen Feldes. Zeit, diese Teilnehmer „Made in Austria“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Vor allem Thomas Preining, geboren am 21. Juli 1998.
Der junge Mann, der sowohl bei den Tests als auch beim Training am Freitag für Aufsehen gesorgt hat.
Der Name Preining ist jedem österreichischen Motorsport-Fan ein Begriff: Andreas Preining, der Vater von Thomas, war einer der bekanntesten Motorrad-Piloten Österreichs, WM-Saisonen und ein legendärer Sponsor (Dolly Buster) inklusive.
Doch ähnlich wie bei Gustl Auingers Sohn Bernhard, der im Rahmen der DTM in der Formel 3 Gas gab, verdoppelten auch die Preinings im Zuge der Erbfolge die Anzahl der Räder am Fahrzeug von zwei auf vier.
Und nach einer ziemlichen Berg- und Talfahrt in seiner Karriere ist Thomas Preining nun in einer für Rennfahrer so attraktiven Destination wie der DTM angekommen. Und das gleich als der erste Porsche-Pilot überhaupt, der fix für eine ganze Saison in der modernen Ära der DTM genannt worden ist. Noch dazu im in der DTM neuen Team von Timo Bernhard, der in seiner eigenen Rennfahrer-Karriere gleich mehrmals die 24-Stunden-Klassiker von Le Mans und auf der Nürburgring-Nordschleife gewinnen konnte und der WEC-Weltmeister wurde.
Timo Bernhard kennt Preining gut: „Er war mein absoluter Wunschfahrer. Thommy ist die Konstante im Team, die sehr wichtig ist. Er ist ja bereits in der abgelaufenen Saison im GT-Masters für uns gefahren. Daher kenne ich seine Qualitäten und bin sehr froh, dass er Teil unseres Programms ist.“ Gemeinsam mit ihm steigt das 2010 gegründete Team von Timo Bernhard und seinem Vater Rüdiger nun in die DTM auf. Ein Traum wird wahr.
Das gilt auch und gerade für Thomas Preining. „Seit ich vom DTM-Einstieg weiß, bin ich jeden Tag fleißig am Arbeiten. Ich will bestens vorbereitet sein, wenn es los geht.“ Um auf gut österreichisch zu ergänzen: „Ich denke, da können wir was reißen.“
Preining kennt den Motorsport von der sonnigen Seite, aber auch bei Dunkelheit. Als Kart-Talent mit weltweit internationalen Erfolgen gefeiert, kam schon in der Formel 4 bei Mücke das Erwachen. Obwohl er schon am ersten Rennwochenende gemeinsam mit Mick Schumacher am Podium stand, war schon nach dem zweiten wieder vorerst Schluß – sein Sponsor (damals noch dazu ein Verwandter) hatte nicht gezahlt.
Thomas stand quasi neben der Straße, denn das Rennfahren war nicht mehr leistbar.
„Ich dachte zum einen alles ist aus, zum anderen habe ich aber konsequent mein Trainingsprogramm durchgezogen.“ Neben der Schule blieb er bei seinem Fitness-Einheiten, und er fuhr Tausende Kilometer am Simulator: „Das ist etwas sehr Einsames, in so einem dunklen Raum zu fahren – und es hat mich geprägt. Aber es hat mich als Fahrer so viel besser gemacht.“ Nicht unwesentlich dabei war ein Zufall: „Gerade in der Zeit habe ich mir alle Rocky-Filme reingezogen. Es hat mich total inspiriert, nie aufzugeben. Bei den ersten Rennen danach hatte ich einen Rocky-Sticker im Auto.“
Die Karriere ist also weitergangen. Vor allem dank der Salzburger Rennfahrerfamilie Lechner. Sie haben ihn zu einem Formel-4-Test eingeladen, sind mit ihm eine Saison gefahren, Siege inklusive. Robert Lechner hat immer an ihn geglaubt, und Roberts Vater Walter wurde sein großer Mentor. „Wir haben zwei Tage vor seinem Tod noch telefoniert, es ist unbeschreiblich, was ich von ihm über das Rennfahren, aber auch über den Umgang mit Menschen gelernt habe. Ein Glück mit so einer Persönlichkeit gearbeitet zu haben.“
Preining wurde 2016 Vierter der Formel 4 und wechselte dann als Junior-Fahrer zu Porsche, wo er 2018 (erneut mit Lechner) dem Porsche Carrera Cup gewann. Ein wesentlicher Schritt am Weg zur Wunschdestination: der DTM.
Ein ganz besonderes Wochenende wird für Preining wird natürlich sein DTM-Heimspiel am Red Bull Ring vom 23. bis zum 25. September. Er hat in Spielberg sowohl in der Formel 4 als auch im Porsche Carrera Cup in sehr entscheidenden Karriere-Phasen gewonnen.
Tickets für diesen Höhepunkt für alle österreichischen Fans gibt es unter www.dtm.com
Zum Start der wohl spektakulärsten DTM aller Zeiten – mit 30 Piloten, darunter sechs in Österreich lebenden Rennfahrern, präsentiert motorprofis.at die Austro-Asse. Vor Thomas Preining waren das bislang Mirko Bortolotti und Lucas Auer.







