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Ford-Zukunft: Modelle, Design, Antriebe

Ford-Zukunft: Modelle, Design, Antriebe

Bald ist Ford eine andere Marke

Ford lässt Klassiker wie Fiesta oder Focus auslaufen und konzentriert sich komplett auf neue Charakterdarsteller: Abenteurer, Naturburschen und wilde Performer sollen künftig das Portfolio prägen. Motorprofis.at erklärt die Transformation im Detail: Welche Neuheiten wann kommen und wie sie aussehen werden, welche Amerikaner importiert und welche Europäer neu konzipiert werden, wie es mit den Antrieben weitergeht und warum sich auch die Händler neu aufstellen.
Warum positioniert sich Ford in Europa neu?
Weil es notwendig ist. Obwohl Klassiker wie Fiesta und Focus gute Autos sind, lässt sich mit ihnen nicht (mehr) viel verdienen: VW und Stellanis vereinen sehr viele Marken auf sich und haben dadurch Synergieeffekte, gegen die mit geringeren Stückzahlen schwer anzukommen ist. Ford reagiert drastisch und zieht sich aus den klassischen europäischen Volumensegmenten komplett zurück: Der Fiesta läuft 2023 aus, der Focus 2025. Der Mondeo wurde schon 2022 eingestellt.
 
Wie sieht der Zukunftsplan aus?
Ford positioniert sich in Europa komplett neu und forciert pointiertere Fahrzeuge. Das Portfolio soll sich aus Charakterdarstellern zusammensetzten, die mehr vom amerikanischen Lifestyle als vom europäischen Mainstream geprägt sind: Freiheit, Abenteuer und Outdoor sind die Schlagworte, ein neuer „Adventurous Spirit“ soll das Gesicht der Marke verändern – Stilrichtung Patagonia und North Face. Aus automobiler Sicht fallen einem Land Rover und Jeep ein, es wird aber auch weiterhin lässige Sportmodelle geben, ähnlich wie bei Toyota.
 
Welche Technik verwendet Ford künftig in Europa?
Weil separate Modellentwicklungen für Europa wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sind, geht Ford künftig zwei neue Wege: Einerseits bekommt man PKW-Plattformen von VW (und baut im Gegenzug die Nutzfahrzeuge der Wolfsburger), auf denen eigene Fahrzeuge entstehen. Andererseits werden mehr Autos aus dem amerikanischen Portfolio nach Europa importiert, bei entsprechendem Erfolg aber auch hier gebaut. Ford hält an seinen Werken in Deutschland (Köln), Rumänien (Craiova), Spanien (Valencia) und der Türkei (Kocaeli) fest.
Ein Naturbursch ist der kantige Geländewagen Bronco, der im Herbst 2023 startet (möglicherweise auch etwas früher).Ein Naturbursch ist der kantige Geländewagen Bronco, der im Herbst 2023 startet (möglicherweise auch etwas früher).
Der sportliche Pick-up Ranger Raptor kommt noch 2022 auf den Markt, weitere Varianten der neuen Ranger-Generation folgen im Jahresverlauf 2023.Der sportliche Pick-up Ranger Raptor kommt noch 2022 auf den Markt, weitere Varianten der neuen Ranger-Generation folgen im Jahresverlauf 2023.
Der Abenteuer-Spirit mit den Autos aus dem amerikanischen Portfolio ändert auch die Innenräume – hier ein Blick in den Bronco.Der Abenteuer-Spirit mit den Autos aus dem amerikanischen Portfolio ändert auch die Innenräume – hier ein Blick in den Bronco.
Könnte künftig im Rückspiegel auftauchen: Der elektrische Mega-Pick-up F-150 Lightning mit 131-kWh-Batterie ist in Europa explizit erwünscht.Könnte künftig im Rückspiegel auftauchen: Der elektrische Mega-Pick-up F-150 Lightning mit 131-kWh-Batterie ist in Europa explizit erwünscht.
Wie sieht die künftige Modellfamilie aus und welche Neuheiten kommen wann?
Der sportliche Pick-up Ranger Raptor kommt noch 2022 auf den Markt, weitere Varianten der neuen Ranger-Generation wie zum Beispiel Limited und Wildtrak folgen im Jahresverlauf 2023. Ein Naturbursch ist auch der kantige Geländewagen Bronco, der im Herbst 2023 startet (möglicherweise auch etwas früher). Explizit erwünscht ist in Europa auch der elektrische Mega-Pick-up F-150 Lightning mit drei Tonnen Eigengewicht, 5,91 Metern Länge und 131-kWh-Batterie – das neueste Symbol des amerikanischen „anything goes“ ist in den Staaten aber so gefragt (über 100.000 Stück im ersten Jahr!), dass Europa noch etwas warten muss.
Die bekannten SUVs bleiben Stützen im Programm: Der Kuga ist mit Plug-in-Hybrid (PHEV) mittelfristig gut aufgestellt, der Puma mit dem ab Ende 2023 erhältlichen Elektroantrieb (BEV) auch längerfristig. In der SUV-Oberklasse setzt Ford auf den gut fünf Meter langen Explorer.
Gespannt darf man auf die zwei vollelektrischen Modelle sein, beide haben den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen als Basis, werden in Köln gebaut und sind speziell für Europa reserviert: Ford verspricht, dass diese Neuheiten nur die Fahrzeugplattform von Volkswagen übernehmen, aber außen wie innen komplett eigenständig – und cool – sein werden. Mitte 2023 kommt ein mittelgroßes Crossover auf MEB-Basis mit bis zu 500 Kilometern Reichweite, 2024 folgt ein größeres SUV.
Weiterhin ihren fixen Platz hat bei Ford die Performance-Abteilung: Elektrisch in Form des Mustang Mach-E und des wilden Mach-E GT. Aber auch klassisch mit der neuen, siebten Mustang-Sportwagen-Generation ab Herbst 2023.
Als führender Nutzfahrzeughersteller in Europa wird Ford auch weiterhin praktische Derivate in den PKW-Markt einschleusen: Ein kompaktes Mehrzweckfahrzeug ist zum Beispiel der Tourneo Courier, dessen neue Generation Ende 2023 mit Verbrenner und 2024 dann mit E-Antrieb kommt. Der Großraum-Limousine Tourneo Custom startet hingegen Mitte 2023 elektrisch und liefert die Verbrenner später nach.
Langfristig gut aufgestellt ist der Puma mit dem ab Ende 2023 erhältlichen Elektroantrieb.Langfristig gut aufgestellt ist der Puma mit dem ab Ende 2023 erhältlichen Elektroantrieb.
Für die Performance-orientierten Modelle ist der sportliche Crossover-Look des Mustang Mach-E GT vorgezeichnet.Für die Performance-orientierten Modelle ist der sportliche Crossover-Look des Mustang Mach-E GT vorgezeichnet.
Die bekannten SUVs bleiben Stützen im Programm, darunter der Kuga mit Plug-in-Hybrid.Die bekannten SUVs bleiben Stützen im Programm, darunter der Kuga mit Plug-in-Hybrid.
In der SUV-Oberklasse setzt Ford auch in Europa auf den gut fünf Meter langen Explorer.In der SUV-Oberklasse setzt Ford auch in Europa auf den gut fünf Meter langen Explorer.
Welches Design ist künftig zu erwarten?
In welche Richtung es optisch geht, zeigen einige Modelle schon ganz gut: Die Autos mit Outdoor-Orientierung werden kantiger und markanter (wie der Bronco), zumindest aber naturverbunden und robust (wie der Explorer) auftreten. Für die Performance-orientierten Modelle ist der sportliche Crossover-Look des Mustang Mach-E vorgezeichnet.
 
Auf welche Antriebe setzt Ford?
Ab 2026 gibt es Plug-in-Hybrid (PHEV) oder Elektroantrieb (BEV) für jedes PKW-Modell – dazu Vollhybrid (HEV) und weiterhin normale Benziner oder Diesel. Wie bei allen Marken laufen die Verbrenner-Varianten aber aus, ab 2030 gibt es in Europa nur noch rein elektrische PKW-Modelle von Ford.
 
Was ändert sich bei den Händlern?
Einiges. Parallel zum Imagewandel der Marke sollen auch die Händler cooler werden – mit naturverbundenem Look, Outdoor-Küchen und einigem mehr. Zudem stellt Ford auf ein sogenanntes Agenturmodell um: Der Kunde kauft dann direkt beim Hersteller, der Autohändler wickelt das Geschäft ab und erhält Provision. Die Preise werden landesweit vereinheitlicht.
 
Das Fazit?
Dass Klassiker wie Fiesta und Focus auslaufen, ist für die europäischen Kunden schade – sie waren immer ein bisschen sportlicher unterwegs als die direkte Konkurrenz. Ford stellt sich neu auf: Mit Modellen, die auf VW-Technik basieren, aber ganz anders aussehen. Und mit lässigen Autos aus dem US-Portfolio, die später auch lokal produziert werden könnten – ein elektrischer Bronco aus europäischer Produktion als Zukunftsvision, warum nicht? Ob der Imagewandel zur Cool Car-Brand in Europa gelingt, wird sich zeigen – sicher ist soviel: Bald ist Ford eine andere Marke.
Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner: „Ford stellt sich neu auf: Mit Modellen, die auf VW-Technik basieren, aber ganz anders aussehen. Und mit lässigen Autos aus dem US-Portfolio, die später auch lokal produziert werden könnten. Ob der Imagewandel zur Cool Car-Brand in Europa gelingt, wird sich zeigen – sicher ist soviel: Bald ist Ford eine andere Marke.Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner: „Ford stellt sich neu auf: Mit Modellen, die auf VW-Technik basieren, aber ganz anders aussehen. Und mit lässigen Autos aus dem US-Portfolio, die später auch lokal produziert werden könnten. Ob der Imagewandel zur Cool Car-Brand in Europa gelingt, wird sich zeigen – sicher ist soviel: Bald ist Ford eine andere Marke."
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