ERSTER TEST: LAND ROVER DISCOVERY 5
Der Kinderwagen des Jahres?
Der neue Discovery ist zu Kindern freundlich wie kein anderes Auto und sogar am siebenten von sieben Sitzen noch bequem. Trotz ein paar Schrullen dürfte er bei wohlhabenden Familien ebenso punkten wie bei Hunde- und Pferdebesitzern – auch als günstigere Alternative zum großen Range Rover.
07.04.2017Fotos: Werk
Kaum noch wiederzuerkennen, der neue Discovery. Warum dieser radikale Stilwechsel?
Weil sich der Discovery in der fünften Generation quasi neu erfindet. Was beim Disco 3 langsam begonnen hat und beim Disco 4 immer offensichtlicher wurde, zieht der Neue jetzt voll durch: Den Wandel zum luxuriösen Lifestyle-SUV. Dementsprechend weicht der scharfkantige Utility-Charakter nun rundlichen Linien, wie man sie von anderen Edel-SUVs der Marke kennt.
Das Upgrade schlägt natürlich auch preislich durch und könnte jene enttäuschen, für die der Utility-Charakter des Disco im Vordergrund gestanden ist.
Kein Grund zur Sorge. Es gibt es den Discovery weiterhin in einer Basisversion mit Stahlfederung. Wem das trotzdem noch zu premium ist, der sollte auf den nächsten Defender warten: der wird nicht mehr sehr viel mit seinem Vorgänger zu tun haben, sondern eher jene Lücke füllen, die der Discovery durch seine Orientierung nach oben hinterlassen hat.
Wie gut sieht der neue Discovery nun aus, wenn man live vor ihm steht?
Vorne ist er so cool wie alle aktuellen Land Rover. Am Heck kann er aber natürlich nicht so schnittig sein wie ein Range Rover: Größtmöglichen Laderaum erzielt man naturgemäß mit Boxdesign und Höhe, das Heck ist einfach groß. Dass sich Land Rover auch kleine Discovery-Designschrullen wie die asymmetrische Kennzeichenhalterung am Heck erhalten hat, finden wir gut, ist aber Geschmackssache. Die traditionelle Stufe im Dach gibt es übrigens auch noch, sie ist freilich sehr dezent geworden. Design-Tipp: das coole Dynamik-Designpaket mit tollen 21-Zoll-Felgen (von 22er-Patscherl würden wir abraten), Kontrastlackierung mit schwarzem Dach und weiteren sportiven Details – am besten in Kombination mit mutigen Farben wie den schönen Rot- oder Orange-Lackierungen.
Weil sich der Discovery in der fünften Generation quasi neu erfindet. Was beim Disco 3 langsam begonnen hat und beim Disco 4 immer offensichtlicher wurde, zieht der Neue jetzt voll durch: Den Wandel zum luxuriösen Lifestyle-SUV. Dementsprechend weicht der scharfkantige Utility-Charakter nun rundlichen Linien, wie man sie von anderen Edel-SUVs der Marke kennt.
Das Upgrade schlägt natürlich auch preislich durch und könnte jene enttäuschen, für die der Utility-Charakter des Disco im Vordergrund gestanden ist.
Kein Grund zur Sorge. Es gibt es den Discovery weiterhin in einer Basisversion mit Stahlfederung. Wem das trotzdem noch zu premium ist, der sollte auf den nächsten Defender warten: der wird nicht mehr sehr viel mit seinem Vorgänger zu tun haben, sondern eher jene Lücke füllen, die der Discovery durch seine Orientierung nach oben hinterlassen hat.
Wie gut sieht der neue Discovery nun aus, wenn man live vor ihm steht?
Vorne ist er so cool wie alle aktuellen Land Rover. Am Heck kann er aber natürlich nicht so schnittig sein wie ein Range Rover: Größtmöglichen Laderaum erzielt man naturgemäß mit Boxdesign und Höhe, das Heck ist einfach groß. Dass sich Land Rover auch kleine Discovery-Designschrullen wie die asymmetrische Kennzeichenhalterung am Heck erhalten hat, finden wir gut, ist aber Geschmackssache. Die traditionelle Stufe im Dach gibt es übrigens auch noch, sie ist freilich sehr dezent geworden. Design-Tipp: das coole Dynamik-Designpaket mit tollen 21-Zoll-Felgen (von 22er-Patscherl würden wir abraten), Kontrastlackierung mit schwarzem Dach und weiteren sportiven Details – am besten in Kombination mit mutigen Farben wie den schönen Rot- oder Orange-Lackierungen.
Vorne ist er so cool wie alle aktuellen Land Rover. Am Heck kann er aber natürlich nicht so schnittig sein wie ein Range Rover.
Welche Besonderheiten kann der Discovery den Familien bieten?
Bis zu 2.500 Liter Ladevolumen bei umgelegten Rücksitzen sind eine Ansage. Vor allem aber hat sich kein anderes Auto jemals so bemüht, auch den siebenten von sieben Sitzen richtig komfortabel zu machen. Alles ist darauf ausgelegt, dass der mitreisende Nachwuchs den vollen Komfort von Reihe eins bekommt.
Wie soll das gehen?
Durch viele Änderungen im Detail: Die zweite Reihe ist höher als die erste und die dritte Reihe höher als die zweite, das verbessert die Aussicht. Die Sitze der dritten Reihe sind keine Notsitze, sondern haben normale Beinfreiheit, auch das gibt es bei den Konkurrenten wie Audi Q7 und Volvo XC90 so nicht. Zudem werden die hinteren Reihen mit allem Komfort versorgt: Elektrische Sitzverstellung und Sitzheizung bis Reihe drei, in Reihe zwei sogar Sitzkühlung. Noch viel wichtiger für den Nachwuchs: Bei insgesamt neun USB-Anschlüssen im Auto kommen keine Lade-Streitereien auf und das Wifi-Netz für bis zu acht Endgeräte schont das eigene Handy-Datenvolumen.
Die Fondsitze klappen jetzt sogar elektrisch um. Macht das Sinn?
Grundsätzlich schon, denn ein SUV ist höher als ein Van, da ist es schon angenehm, wenn man mit die Stühle per Knopfdruck umlegen kann, statt im Auto herum zu turnen. Bedienmöglichkeiten: Wahlweise über den Multimedia-Touchscreen, Tasten im Heckbereich und sogar die Handy-App. Dass die elektrische Sitzverstellung ausfallen könnte, vergessen wir ganz schnell wieder (vermutlich haben diesen Gedanken tatsächlich nur Deutsche und Österreicher).
Bis zu 2.500 Liter Ladevolumen bei umgelegten Rücksitzen sind eine Ansage. Vor allem aber hat sich kein anderes Auto jemals so bemüht, auch den siebenten von sieben Sitzen richtig komfortabel zu machen. Alles ist darauf ausgelegt, dass der mitreisende Nachwuchs den vollen Komfort von Reihe eins bekommt.
Wie soll das gehen?
Durch viele Änderungen im Detail: Die zweite Reihe ist höher als die erste und die dritte Reihe höher als die zweite, das verbessert die Aussicht. Die Sitze der dritten Reihe sind keine Notsitze, sondern haben normale Beinfreiheit, auch das gibt es bei den Konkurrenten wie Audi Q7 und Volvo XC90 so nicht. Zudem werden die hinteren Reihen mit allem Komfort versorgt: Elektrische Sitzverstellung und Sitzheizung bis Reihe drei, in Reihe zwei sogar Sitzkühlung. Noch viel wichtiger für den Nachwuchs: Bei insgesamt neun USB-Anschlüssen im Auto kommen keine Lade-Streitereien auf und das Wifi-Netz für bis zu acht Endgeräte schont das eigene Handy-Datenvolumen.
Die Fondsitze klappen jetzt sogar elektrisch um. Macht das Sinn?
Grundsätzlich schon, denn ein SUV ist höher als ein Van, da ist es schon angenehm, wenn man mit die Stühle per Knopfdruck umlegen kann, statt im Auto herum zu turnen. Bedienmöglichkeiten: Wahlweise über den Multimedia-Touchscreen, Tasten im Heckbereich und sogar die Handy-App. Dass die elektrische Sitzverstellung ausfallen könnte, vergessen wir ganz schnell wieder (vermutlich haben diesen Gedanken tatsächlich nur Deutsche und Österreicher).
Kein anderes Auto hat sich jemals so bemüht, auch den siebenten von sieben Sitzen richtig komfortabel zu machen.
Was hat der Discovery Menschen mit viel Gepäck, Anhänger oder Hunden zu bieten?
Die Laderaumöffnung hat Waschmaschinen-Format (854 mm hoch, 1.150 mm breit). Wie bei vielen SUVs ist die Ladekante allerdings ziemlich hoch. Durch die Heck-Höhenverstellung kann man etwas absenken, dadurch können zum Beispiel Hunde leichter reinspringen. Top ist der Discovery als Zugfahrzeug, bis zu 3,5 Tonnen dürfen an den Haken. Der neue erweiterte Anhänger-Assistent übernimmt beim kniffligen Rückwärtseinparken das Lenken.
Ist der Innenraum jetzt so bequem und luxuriös wie bei einem Range Rover?
Design und Ambiente gehen in diese Richtung – alles sehr hochwertig und stilvoll. Cool Britannia eben. Ein bisschen Abstand zum Range-Rover-Luxus haben die Engländer bei der Materialauswahl aber schon gelassen. Das Multimedia-System mit 10,2 Zoll großem Touchscreen im Querformat erreicht nicht die Bedienlogik und Übersichtlichkeit von Branchenleader BMW, bewegt sich aber insgesamt auf dem Niveau moderner Smartphones. Tadeln muss man die für Erwachsene geringe Sitzhöhe in der zweiten Reihe, das spürt man auf längeren Fahrten. Extrem praktisch sind der große Kühlschrank und die vielen anderen riesigen oder schlau versteckten Staufächer – da bietet die Konkurrenz teilweise deutlich weniger.
Die Sitzposition wirkt auffällig hoch …
Ja, ist sie. Man blickt im Discovery wirklich über die anderen Autos, hat einen herrlichen Hochsitz. Beim Ein- und Aussteigen muss man allerdings schon spürbar Rauf- und Runtersteigen – um das etwas bequemer zu machen, senkt sich der Discovery automatisch bis zu 40 Millimeter ab, wenn man ihn abstellt oder auch nur eine Tür aufmacht. Kinder werden mitunter trotzdem klettern müssen, was aus ihrer Sicht ja ein Pluspunkt sein dürfte.
Extrem praktisch sind der große Kühlschrank und die vielen anderen riesigen oder schlau …
… versteckten Staufächer. Das Multimedia-System ist auf dem Niveau moderner Smartphones.
Bisher war der Discovery nicht besonders agil – ändert sich das?
Die fünfte Generation verwendet vollkommen andere Technik und ist fast 500 Kilo (!) leichter. Das Fahrverhalten kann man daher nicht mehr mit dem Vorgänger vergleichen. Sportlich ist es aber deshalb nicht, dafür müsste die Seitenneigung geringer und die Lenkung definierter sein. Land Rover legt den Discovery ganz klar als gemütliches Komfortauto aus.
Und ist er wirklich komfortabel?
Ja, auf Reisen ist der Discovery wunderbar komfortabel. Sein Fahrwerk mit Luftfederung filtert sehr gut und die effektive Dämmung senkt das Geräuschniveau auf Luxus-Niveau – das bleibt auch bei Autobahnfahrten so.
Zwei von drei Dieselvarianten sind Vierzylinder – reicht das oder macht der Sechszylinder schon Sinn?
Dem 240 PS starken Sd4-Vierzylinder wurde durch erstaunlich gute Dämmung viel von seinem Vierzylinder-Klang genommen, auch die Fahrleistungen überzeugen. Bei der Leistungsentfaltung macht der 258-PS-Sechszylinder mit seinen 600 Newtonmetern allerdings schon Sinn, auch klangtechnisch ist er natürlich überlegen. Wir sagen also: Td6. Bei allen Motoren sehr gut: Die serienmäßige Achtgang-Automatik.
Die fünfte Generation verwendet vollkommen andere Technik und ist fast 500 Kilo (!) leichter. Das Fahrverhalten kann man daher nicht mehr mit dem Vorgänger vergleichen. Sportlich ist es aber deshalb nicht, dafür müsste die Seitenneigung geringer und die Lenkung definierter sein. Land Rover legt den Discovery ganz klar als gemütliches Komfortauto aus.
Und ist er wirklich komfortabel?
Ja, auf Reisen ist der Discovery wunderbar komfortabel. Sein Fahrwerk mit Luftfederung filtert sehr gut und die effektive Dämmung senkt das Geräuschniveau auf Luxus-Niveau – das bleibt auch bei Autobahnfahrten so.
Zwei von drei Dieselvarianten sind Vierzylinder – reicht das oder macht der Sechszylinder schon Sinn?
Dem 240 PS starken Sd4-Vierzylinder wurde durch erstaunlich gute Dämmung viel von seinem Vierzylinder-Klang genommen, auch die Fahrleistungen überzeugen. Bei der Leistungsentfaltung macht der 258-PS-Sechszylinder mit seinen 600 Newtonmetern allerdings schon Sinn, auch klangtechnisch ist er natürlich überlegen. Wir sagen also: Td6. Bei allen Motoren sehr gut: Die serienmäßige Achtgang-Automatik.
Interessant könnte der Discovery trotz gewissem Luxus-Abstand auch als günstigere Alternative zum großen Range Rover sein.
Der Einstiegspreis von rund 56.000 Euro klingt ganz gut. Aber wie viel sollte man wirklich einplanen? Welche Variante sollte man nehmen?
Wenn man einen luxuriösen Discovery will, sollte es schon die HSE-Ausstattung sein – und da geht es mit 180-Diesel-PS knapp unter 70.000 Euro los. Unsere Idealvariante mit HSE-Ausstattung und Sechszylinder-Diesel kommt auf 78.750 Euro. Für Metallic-Lack sind jeweils noch 1.200 bis 2.400 Euro extra einzuplanen. Wohin die Reise geht, wenn man den Luxus so richtig auskostet, zeigt die First Edition um 97.200 Euro.
Wie steht der Discovery im Vergleich zur direkten Konkurrenz da?
Harte Konkurrenz sind Volvo XC90 und Audi Q7, die auch preislich im Bereich des Discovery liegen – wobei der Volvo keinen Sechszylinder-Diesel im Portfolio hat und der Audi keinen Vierzylinder-Diesel. Der Mercedes GLS liegt preislich spürbar höher. Interessant könnte der Discovery trotz gewissem Luxus-Abstand auch als günstigere Alternative zum großen Range Rover sein: Er bietet den Kernzielgruppen – also Familien, Hunde- und Pferdebesitzer – ähnlich viel Platz und Nutzwert, schont das Budget aber deutlich: Mit dem 258 PS starken Sechszylinder-Diesel und HSE-Ausführung liegt der Discovery bei knapp 79.000 Euro, der Range Rover bei 112.000 Euro. Mit etwas Verhandlungsgeschick geht sich da fast ein Evoque extra aus.
Wenn man einen luxuriösen Discovery will, sollte es schon die HSE-Ausstattung sein – und da geht es mit 180-Diesel-PS knapp unter 70.000 Euro los. Unsere Idealvariante mit HSE-Ausstattung und Sechszylinder-Diesel kommt auf 78.750 Euro. Für Metallic-Lack sind jeweils noch 1.200 bis 2.400 Euro extra einzuplanen. Wohin die Reise geht, wenn man den Luxus so richtig auskostet, zeigt die First Edition um 97.200 Euro.
Wie steht der Discovery im Vergleich zur direkten Konkurrenz da?
Harte Konkurrenz sind Volvo XC90 und Audi Q7, die auch preislich im Bereich des Discovery liegen – wobei der Volvo keinen Sechszylinder-Diesel im Portfolio hat und der Audi keinen Vierzylinder-Diesel. Der Mercedes GLS liegt preislich spürbar höher. Interessant könnte der Discovery trotz gewissem Luxus-Abstand auch als günstigere Alternative zum großen Range Rover sein: Er bietet den Kernzielgruppen – also Familien, Hunde- und Pferdebesitzer – ähnlich viel Platz und Nutzwert, schont das Budget aber deutlich: Mit dem 258 PS starken Sechszylinder-Diesel und HSE-Ausführung liegt der Discovery bei knapp 79.000 Euro, der Range Rover bei 112.000 Euro. Mit etwas Verhandlungsgeschick geht sich da fast ein Evoque extra aus.