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FORMEL 1: WAS WURDE AUS …

FORMEL 1: WAS WURDE AUS …

Wie geht's Schumi 1, Schumi 2 und Co?

Nico Rosberg hat sich, wie so oft als Zweiter, in einem superspannenden WM-Finale 2016 seinen ersten Weltmeistertitel gesichert. Schon davor ging eine Ära zu Ende – Jenson Button fiel aus, damit ist seine Formel-1-Rennkarriere (zumindest vorerst) vorbei. Und sein Abschied hat auch eine besonders sentimentale Note – denn Jenson war der letzte Pilot, der schon beim ersten Formel-1-Rennen dieses Jahrtausends dabei war: am 12. März 2000 in Melbourne. Was wurde aus den 22 Rennfahrern, die damals dabei waren? Wir sehen nach – in der Reihenfolge des Ergebnisses.
Michael Schumacher (1.) 
In wenigen Wochen jährt sich die Tragödie des Michael Schumacher zum dritten Mal - seit einem Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 und nach monatelangem Koma ist der siebenfache Weltmeister ein Pflegefall, der in seinem Haus in der Schweiz betreut wird. Sein Sohn Mick wurde heuer Vizemeister der Formel 4.
Michael SchumacherMichael Schumacher
Rubens Barrichello (2.) 
Schumachers ewiger Adjudant fährt immer noch alles, was er in die Finger bekommt. Im Vorjahr wurde er brasilianischer Stockcar-Meister. Jenson Button hält Rubens bis heute für historisch unterschätzt: „Es gab keinen Formel-1-Piloten, der ein Auto so gut abstimmen konnte wie Rubens.“ Der übrigens liebend gerne wieder in die Formel 1 möchte – realistisch ist das aber wohl nicht.
Rubens Barrichello (l., mit Michael und Ralf Schumacher)Rubens Barrichello (l., mit Michael und Ralf Schumacher)
Ralf Schumacher (3.)
Sein Podium in Melbourne war eine große Sensation – war es doch das erste Rennen von BMW Williams. Ralfs Karriere endete bescheiden: erst kaum Erfolge im Formel-1-Toyota, dann in der DTM meist nur ein Mitfahrer – bis er durch Pascal Wehrlein ersetzt wurde. Jetzt aktiv im Management (Mücke) und als Förderer seines kartfahrenden Sohns David. In den Schlagzeilen kommt Ralf aber leider meist nur wegen seines seit Jahren währenden Rosenkriegs.
Ralf Schumacher (l., mit Gerhard Berger)Ralf Schumacher (l., mit Gerhard Berger)
Jacques Villeneuve (4.)
Auch der Weltmeister von 1997 stieg stetig und langsam in der Formel 1 ab. Nach seinem WM-Titel holte er keinen einzigen (!) Sieg mehr – er scheiterte bei Teams wie BAR, Honda, Renault oder BMW-Sauber. Danach fuhr er so ziemlich alles, was man lenken kann – zum Teil Serien auf Gebietsliga-Niveau. Zuletzt sah man ihn in der Formel E - und stets in der Formel 1, als gefürchtet kritischer Experte von Sky Italia.
Jacques Villeneuve (oben in der Mitte, mit da Matta, Alonso, Montoya, Michael Schumacher, Räikkönen)Jacques Villeneuve (oben in der Mitte, mit da Matta, Alonso, Montoya, Michael Schumacher, Räikkönen)
Giancarlo Fisichella (5.)
Ganz am Ende seiner Formel-1-Karriere erfüllte sich der Lebenstraum des AS-Roma-Fans: Als Ersatz von Massa (bzw. Luca Badoer) durfte er 2009 bei Ferrari fahren – doch er machte keinen einzigen Punkt. Gelohnt hat sich dieser Wechsel damals trotzdem, denn deshalb wird er von Ferrari bis heute in der Sportwagen-Mannschaft in der GT-Klasse eingesetzt. Eine höchst lässige Pensionsbeschäftigung.
 
Ricardo Zonta (6.)
Der Brasilianer blieb in der Formel 1 unter den Erwartungen. Symptomatisch ist, dass er in die Geschichte nur deshalb einging, weil er überholt wurde – 2000 in Spa war er es, der Mika Hakkinen zum genialen Überholmanöver gegen Michael Schumacher animierte, als der McLaren Schumi und Zonta gemeinsam auf der Geraden schnupfte – für viele das beste „Passing“ der letzten drei Jahrzehnte.

Alex Wurz (7.)
Der Österreicher kam drei Mal auf ein F1-Podest – und er siegte 2009 noch ein weiteres Mal in Le Mans. Heute einer der am besten vernetzten Männer in der Formel 1: Williams-Berater, FIA-Sicherheitsmann, Fahrersprecher, ORF-Experte. Dazu kümmert er sich um die Nachwuchsausbildung, ist als Lobbyist aktiv (er lotste Paddy Lowe von McLaren zu Mercedes) und auch bei Toyota ist er Berater im WEC-Team. Sicher ein Formel-1-Teamchef der Zukunft.
Alexander WurzAlexander Wurz
Marc Gene (8.)
Der Wurz-Kumpel hatte nach einer eher bescheidenen F1-Karriere Erfolge in der Langstrecken-WM – so gewann er 2009 mit Wurz in Le Mans, später war er bei Audi und bis heute ist er Ferrari-Testfahrer. Hat sicher das Maximum aus seinem Talent herausgeholt, auch finanziell.
 
Nick Heidfeld (9.)
Wohl einer der besten Pilloten, die nie einen Grand Prix gewannen. Aktuell in der Formel E aktiv und bis Sommer auch bei Rebellion in der LMP1.
Nick Heidfeld (3. v. l., hier im Jahr 2006 mit Ralf und Michael Schumacher sowie Nico Rosberg)Nick Heidfeld (3. v. l., hier im Jahr 2006 mit Ralf und Michael Schumacher sowie Nico Rosberg)
Jenson Button
Jenson Button beendete 2016 seine Formel-1-Rennkarriere. Sein Abschied hat eine besonders sentimentale Note, denn Jenson war der letzte Pilot, der schon beim ersten Formel-1-Rennen dieses Jahrtausends dabei war. Er sieht seine Zukunft vielleicht im Rallycross, möglicherweise auch in der WEC (ab 2018). Oder er darf/muss Fernando Alonso kurzfristig im McLaren-F1-Team ersetzen. Der F1 wird er jedenfalls sehr fehlen.
Jenson Button (r., hier im Jahr 2000 mit Ralf Schumacher)Jenson Button (r., hier im Jahr 2000 mit Ralf Schumacher)
 
Pedro Diniz
Der Inbegriff eines Pay-Drivers. Der Brasilaner hatte 40 Prozent Anteile am verblichenen Prost-Team. Heute ist er einer der reichsten Männer Brasiliens, sein Familien-Konzern besitzt u.a. die größte Lebensmittelhandelskette des Landes.
 
Gaston Mazzacane
Der Argentinier fährt immer noch Stockcar-Rennen in seiner Heimat. Davor hatte er sich in den USA versucht.
 
Heinz-Harald Frentzen
Der Ex-Vizeweltmeister taucht noch manchmal am Start von ADAC-GT-Masters Rennen auf und als TV-Experte bei diversen Renn-Übertragungen.
Heinz-Harald Frantzen (ganz rechts, hier im Jahr 2002 mit Ralf und Michael Schumacher sowie Nick Heidfeld)Heinz-Harald Frantzen (ganz rechts, hier im Jahr 2002 mit Ralf und Michael Schumacher sowie Nick Heidfeld)
Jarno Trulli
Der Sieger des Monaco-GP 2004 konzentriert sich auf seine Weinberge – er hat längst auch als Winzer Karriere gemacht.
 
Jean Alesi
Sein Antritt beim Indy 500 für Lotus wurde zum Kapital-Flop, jetzt konzentriert er sich auf die Karriere seines Sohnes Giuliano.
 
Mika Hakkinen
Der Finne ist Botschafter von Mercedes und Johnny Walker. Er war einst Berater von Nico Rosberg und ist es jetzt noch von Valtteri Bottas, für den er einst eine gemeinsame Management-Firma mit Toto Wolff betrieben hat.
Mika Hakkinen (l., mit Mercedes-Boss Dieter Zetsche)Mika Hakkinen (l., mit Mercedes-Boss Dieter Zetsche)
Jos Verstappen
Als Vater des aktuell größten Formel-1-Talentes Max nun wieder bei (fast) allen Grand Prix vor Ort.
 
David Coulthard
Botschafter von Red Bull, TV-Experte - der Schotte hat den Übergang in das zweite Leben souverän geschafft.
David Coulthard (mit seiner Frau Karen Minier)David Coulthard (mit seiner Frau Karen Minier)
Eddie Irvine
Der Beinahe-Weltmeister von 1999 hat mit der Formel 1 weitgehend abgeschlossen, es sei denn ein Reporter fragt ihn danach – dann schimpft er über die aktuellen Fahrer und auch über seinen Ex-Teamkollegen Michael Schumacher. An der Börse hochaktiv und, dem Vernehmen nach, im Wohlstand lebend.
 
Pedro de la Rosa
Der vielleicht beste Freund von Alex Wurz wird immer noch als Simulatorfahrer geschätzt (McLaren). Auch als TV-Experte im Einsatz.
 
Johnny Herbert
Auch fix als TV-Experte unterwegs – wir erinnern uns an seine Scharmützel heuer mit Alonso in Bahrain – kurz nachdem er dem Spanier den Rücktritt nahegelegt hatte.
 
Mika Salo
In der Formel 1 ist der Finne, der gerne GT-Rennen fährt, öfter als Renn-Kommissar im Einsatz. Einmal im Jahr kommt er nach Salzburg, um das Grab seines Freundes Roland Ratzenberger zu besuchen. Auch sein Sohn ist (mit drittem Vornamen) nach Roland benannt.

Bildergalerie: F1 GP Australien 2000

 
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