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PEUGEOT 9X8: LE MANS OHNE HECKFLÜGEL

PEUGEOT 9X8: LE MANS OHNE HECKFLÜGEL

Das ist der Peugeot 9X8

Design – oder Nicht-Sein! Der Peugeot 9X8 ist das Hypercar mit dem die Le-Mans-Legende Peugeot die anderen Branchen-Besten wie Porsche oder Toyota in den kommenden Jahren bekämpfen will. Und das ohne – Heckflügel! Wir erzählen die Geschichte dieses spektakulären Rennwagens, zeigen seine aufregenden Design-Einblicke und haben die Fotos vom allerersten Test in Aragon.

MotorLand Aragón in Spanien, 18. Jänner 2021 – die Bühne einer Weltpremiere.
Erstmals fährt der neue Peugeot 9X8 bei einem richtigen Test an einer Rennstrecke. Und vor einigen wenigen Augenzeugen. Sie staunen: Peugeot verzichtet auf Flügel.

Das heißt: Vermutlich werden die Franzosen bei ihrem neuen  Hypercar einen echten Design-Schocker abliefern – und in Le Mans in den nächsten Jahren mit einem Auto ohne klassischen und großen Heckflügel an den Start gehen – etwas das man im Rennsport schon sehr, sehr lange nicht mehr gesehen hat!
"Diese Konfiguration ist gemäß den ACO/FIA-Hypercar-Regeln zulässig, beruhigt Olivier Jansonnie, der Technische Direktor des WEC-Programms von Peugeot. Berechnungen und Windkandaten geben den Entwicklern intern Recht.

Und Peugeut zeigt nicht nur Mut im Design, sondern auch Mut zum Risiko. Es ist geplant, dass man schon heuer an den 24 Stunden von Le Mans teilnimmt – obwohl man als Hausherr dort unter Druck steht und quasi als rollendes Labor vor der Weltöffentlichkeit fahren müsste, mit einem noch nicht ausgetesteten Auto.

Damit das regeltechnisch möglich ist, muss man aber 7. Mai in Spa an den Start gehen können. Denn Peugeot muss vor Le Mans zumindest ein Rennen bestreiten, damit die Le-Mans-Veranstalter der ACO eine Balance of Performance (BoP) berechnen können – also das "Zusatzgewicht", das jedes Auto dieser Kategorie in Le Mans bekommt.

Die Entscheidung ist für Peugeot kompliziert, und das ohne eigene Schuld. Einst war das Hypercar-Programm bei seiner Verkündung im November 2019 auf eine WEC-Saison 2022/23 ausgelegt, die im Spätsommer 2022 begonnen hätte. Durch die Pandemie ist die WEC auf einen "normalen" Jahreskalender zurückgewechselt.
Plab B: Sich mit der Entwicklung Zeit zu lassen, dann kann Peugeot allerdings frühestens bei den 6 Stunden von Monza im Juli debütieren. Da der Rennwagen für mehrere Jahre homologiert wird, sollte Peugeot nichts überstürzen. Denn jede Entscheidung jetzt, kann Auswirkungen für Jahre haben.


Der 9X8 wird von einem 2,6-Liter-V6-Biturbo-Motor angetrieben, der im April 2021 erstmals auf dem Prüfstand gelaufen ist. Dazu kommt ein 272-PS-Hybridsystem, das seit November arbeitet. Seit Dezember läuft der komplette Antriebsstrang mit Allradantrieb.


Die Systemleistung wird durch die BoP festgelegt – 670 und 720 PS. Die Leistung wird gleichmäßig erzeugt - je weniger der Elektroantrieb zusteuert, umso mehr leistet der Verbrennungsmotor und umgekehrt. Die Batterie ist eine komplette Eigenentwicklung von Peugeot, TotalEnergies und Saft.


Der Peugeot 9x8 ist aber viel mehr als nur ein Rennwagen:
Er ist – so Peugeot selbstbewußt – "bereits eine Ikone, eine ästhetische und technische Revolution, ein ultimatives Design-Erlebnis".
Matthias Hossann, Design Director, hat ihn in eine schmale und sportliche Architektur eingebettet. Für die Mode- und Supersportwagen-Fotografin Agnieszka Doroszewicz bot das besondere Design die ideale Gelegenheit, mit dem Licht und den Kontrasten des Materials zu spielen. Ihre Fotos sind ein Sinnbild für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, ein faszinierendes Rennen, bei dem sich das Tageslicht stündlich verändert.


Dem neuen Modell wurden alle modernen ästhetischen Merkmale verliehen, die für die Marke typisch sind: eine katzenähnliche fließende Linienführung, die durch sportliche Dynamik verstärkt wird, schlanke und strukturierte Flanken und natürlich die charakteristische markeneigene Lichtsignatur mit drei Krallen. Das schmale und elegante 9X8 Hybrid Hypercar weckt Begeisterung und verkörpert Geschwindigkeit.


Der Traum. Einen Rennwagen zu entwerfen, ist der Traum von vielen Automobildesignern. Meist aber stand die Leistung im Vordergrund, sodass die Rennwagen äußerlich kaum noch voneinander zu unterscheiden sind. Die Arbeit der Designerinnen und Designer beschränkte sich oft auf Details und Lackierung.


Matthias Hossann, Peugeot Design Director: „Wir standen in Kontakt mit dem Team und haben wirklich Hand in Hand gearbeitet. Um das Design für unseren zukünftigen Rennwagen zu finden, haben wir zunächst einen Wettbewerb unter den Designerinnen und Designern ausgeschrieben. Nachdem das Design ausgewählt worden war, machten wir uns gemeinsam an die Arbeit. Geleitet von der Leistung, für die keine Kompromisse eingegangen wurden, und unter einem neuartigen Reglement ließen die Ingenieure den Designern so viel Freiraum wie möglich, um das Design des Hypercars zu entwickeln. Der PEUGEOT 9X8 wurde mit der DNA des neuen Hypercar-Reglements LMH gestaltet. Das Fahrzeug wird ein Meilenstein in der Geschichte des Langstreckenrennens sein.“


Als ultimativer Botschafter des Designs von Peugeot und als Inspiration für künftige Entwicklungen reiht sich das Peugeot 9X8 Hybrid Hypercar in den Trend der Fahrzeugreihe ein, zu der auch der neue Peugeot 308 gehört. Anfang 2021 erschien ein neues charakteristisches Logowappen mit Löwenkopf. Dieses war zunächst auf dem Peugeot 9X8 zu sehen, bevor auch der neue Peugeot 308 damit ausgestattet wurde.
Hossan: „Die Technik ist eine reine Sport-Entwicklung, und das mussten wir in unserem Design berücksichtigen. Ohne Kompromisse bei der Leistung wollten wir ihm eine einzigartige Form verleihen und die Idee einer schlichten Karosserie beibehalten, die sich von den sehr geometrischen Langstreckenfahrzeugen der vorherigen Generation abhebt.“


Der Aufbruch. „Der 9X8 ist ein echter Meilenstein des Motorsports“, sagten die zukünftigen Fahrer als sie ihn zum ersten Mal sahen. „Es wird ein Vor und ein Nach dem 9X8 geben und wir können uns glücklich schätzen, dabei gewesen zu sein.“ Hossann nimmt das gerne auf: „An den Wänden des Designstudios, in dem der 9X8 geboren wurde, hatten wir drei Schlüsselwörter angebracht: ikonisch, effizient, emotional."

Denn: "Auf diese Weise hat sich das gesamte Team die Begriffe zu eigen gemacht, unabhängig davon, wie jeder Einzelne an den verschiedenen Entwicklungsphasen beteiligt war. Ich hatte das Wort ikonisch in den Köpfen aller verankert, denn ich wollte ein Auto, das sowohl sofort erkennbar ist als auch den Durchbruch für einen grundlegenden Generationswechsel markiert. Trotz der Qualität der vielen Vorschläge, die aus unserem internen Designwettbewerb hervorgingen, setzte sich ein Thema schnell durch. Es brach mit den Merkmalen der vorherigen Generation von Langstreckenfahrzeugen. Die Idee war, dass es sich weniger um einen Rennwagen als mehr um einen Peugeot handeln würde. Ein Fahrzeug, das die Fans des Motorsports nicht nur zusammenbringt, sondern auch ein Sportwagen sein würde, der in der Theorie sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke gefahren werden könnte.“


Ohne Heckflügel. Das auffälligste Merkmal dieses Designs, das für viele den Kern der Sache ausmacht, ist das Fehlen eines Heckflügels, der dem Wagen seine einzigartige Form verleiht.
Der Heckflügel tauchte erstmals 1967 bei Langstreckenrennen in Le Mans auf und hat sich seitdem als Standard durchgesetzt. Seit 1971, also seit etwas mehr als 50 Jahren, hat kein Fahrzeug mehr ohne Heckflügel gewonnen.
Bei der Entwicklung wurde ein großer Aufwand in die Gestaltung des Hecks gesteckt. Nach der ursprünglichen Skizze eines etwas ausladenden Wagens entstand eine leicht spitz zulaufende Fahrerkabine und die ganz besondere Verkleidung, die wir über dem Hinterrad sehen.


Elekrifizierter Allrad-Hybridantrieb. Peugeot hat in Le Mans schon mit zwei Fahrzeugen aus zwei verschiedenen Generationen gewonnen: 1992 und 1993 mit dem Peugeot 905 mit V10-Benzinmotor und 2009 mit dem Peugeot 908 mit V12-HDi-FAP-Dieselmotor – mit Österreichs Alex Wurz als Leader-Figur unter den Piloten.

Nun markiert der Peugeot 9X8 mit der eingesetzten Technologie den Beginn einer neuen Ära.
Olivier Jansonne, Technical Director PEUGEOT: „Der Langstrecken-Rennsport basiert auf einem Reglement, das es uns ermöglicht, unsere Kompetenz in allen elektrischen Antriebssträngen unter Beweis zu stellen.“

Mit seinem Allrad-Hybridantrieb weist der 9X8 gewisse Ähnlichkeiten mit mehreren Modellen der Fahrzeugpalette von Peugeot auf, wie dem 3008 oder dem 508: Er kombiniert einen 2,6-Liter-V6-Verbrennungsmotor mit Doppelturboaufladung und einer Leistung von 500 kW (680 PS) im Heck mit einem 200 kW (272 PS) starken Elektromotor-Generator vorne.


Olivier Jansonne ist voller Freude: „Mit dem 9X8 schlägt die Löwenmarke ein neues Kapitel bei den Hybrid-Sportfahrzeugen auf. Die Leistung wird elektrischer und leistungsfähiger, ohne dass wir Abstriche bei der Wettbewerbsfähigkeit machen müssen.“

Das sind die Fahrer: Peugeot hat für dieses Zukunfts-Projekt eine starke Fahrer-Kombination: Jean-Eric Vergne , Kevin Magnussen, Paul di Resta, Loic Duval, Mikkel Jensen, Gustavo Menezes und James Rossiter.
Motorprofis.at hat einige ausführlich interviewt – hier finden Sie unsere Gespräche mit Jean-Eric Vergne und Paul di Resta .
Alles zu den sieben Fahrern, ihre Portraits und ihre ersten Statements nach der Präsentation lesen Sie hier.

Und unter diesem Link erfahren Sie mehr über den 508 Peugeot Sport Engineered (PSE), der in der Rennabteilung von Peugeot entstanden ist und das Straßen-Pedant zum Rennauto werden soll.

Die erste Dienstreise: Aragon, 18. Jänner 2022. Der Peugeot 9X8 wird zum ersten Mal getestet.Die erste Dienstreise: Aragon, 18. Jänner 2022. Der Peugeot 9X8 wird zum ersten Mal getestet.
Test in Aragon: Peugeot 9X8.Test in Aragon: Peugeot 9X8.
Peugeot 9X8: Test in Aragon.Peugeot 9X8: Test in Aragon.
Der Peugeut 9X8 wird 2022 in der WEC debütieren. Idealerweise in Spa in Belgien.Der Peugeut 9X8 wird 2022 in der WEC debütieren. Idealerweise in Spa in Belgien.
Spektakulär in Szene gesetzt von der Mode- und Supersportwagen-Fotografin Agnieszka Doroszewicz.Spektakulär in Szene gesetzt von der Mode- und Supersportwagen-Fotografin Agnieszka Doroszewicz.
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