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RALLYE-ASS FABIO SCHWARZ

RALLYE-ASS FABIO SCHWARZ

Fabio Schwarz: Rallye-Jungstar aus Tirol

Er ist so jung, dass er erst drei (!) verschiedene Rallye-Weltmeister erlebt hat. In Tirol wächst ein junger Mann heran, der Rallye-Deutschland retten soll. Fabio Schwarz, geboren am 21.Februar 2005, hat eben einen Rekord in Deutschland gebrochen. Dabei lebt der Sohn von Rallye-Legende Armin Schwarz schon sein ganzes Leben in Österreich. Sehen wir nach Kalle Rovanperä bald den nächsten Legenden-Sohn im Drift zur Weltspitze?

Die Jugend erobert die Rallye-Szene. Ausgerechnet in einem Jahr, das mit dem Sieg des fast 50-jährigen Sebastien Loeb bei der Rallye Monte Carlo begonnen hat, zeigt sich der Generationswechsel im Sport wie nie zuvor. In erster Linie natürlich in der Person von Kalle Rovanperä. Der finnische Toyota-Star, Sohn von Hari Rovanperä, hat fünf der ersten sieben WM-Rallyes gewonnen – zum Teil auf atemberaubende Art und Weise.

Und auch in Deutschland ruhen alle Hoffnungen auf den Sproß eines großen Rallye-Fahrers:
auf den erst 17(!)-jährigen Fabio Schwarz, geboren erst am 21. Februar 2005. Zur Orientierung: Fabio lebt erst so kurz, dass es in seinem Leben bislang erst drei Rallye-Weltmeister gegeben hat: Loeb, Ogier und Tänak.

Wobei Deutschlands Hoffnung nicht in Deutschland lebt, sondern in Ehrwald in Tirol – hier hat er mit seiner Familie sein ganzes junges Leben verbracht, hier ist er zur Schule gegangen, hier bildet ihn sein Vater aus. Und das sehr behutsam. In erster Linie fährt Fabio seit drei Jahren in Rallyes im Baltikum. Zum einen weil das mit seiner Jugend einfacher istm da man dort schon ab dem 14. Lebensjahr Rallyes fahren darf, zum anderen um unbelastet vom großen Namen seines Papas in Ruhe und ohne zu große Aufmerksamkeit reifen zu können.

Und das mit Erfolg – wie er im kürzlich bei der Hunsrück-Rallye, seiner erst zweiten Rallye in Deutschland, bewiesen hat.

Und darauf kann Fabio mit Recht stolz sein. Es war nicht nur seine erste Rallye auf dieser legendären Strecke rund um das Rallyezentrum in Veitsrod, sondern zugleich sein Asphalt-Debüt, und das mit dem Ford Fiesta Rally3, einem 210 PS starken Allrad-Fiesta, den er zuvor noch nie gefahren war.


Nach zwei Jahren in der baltischen Rallye-Meisterschaft hat Fabio Schwarz mit diesem Sieg auch einen Rekord eingefahren und sich so in die Geschichtsbücher geschrieben: Mit 17 Jahren, 3 Monaten und 29 Tagen ist er der jüngste Fahrer, der je eine deutsche Rallye gewonnen hat!


„Eine super Rallye, eine super erste Erfahrung auf Asphalt und dann auch noch gleich zu gewinnen, das ist eine tolle Sache!“ freut sich der Sohn von Rallye-Legende Armin Schwarz begeistert zusammen mit seinem Stamm-Beifahrer Dennis Zenz. „Ich möchte einfach jedem danken, Papa, unserem Ingenieur Günther Aschacher, der mich zu jedem Rennen begleitet, sich um das Auto kümmert und das Set-Up betreut, Dennis, der immer einen super Job macht und einfach jedem aus dem Team, und natürlich all unseren Partnern, die mich unterstützen. Und auch ein ganz großes Dankeschön an die Veranstalter für die perfekt organisierte Rallye, die schönen Prüfungen und an alle Helfer.“


Mit dem Sieg hatte zu Beginn des Jun Hunsrück-Wochenendes keiner gerechnet, zumal es etliche Favoriten mit mehr Erfahrung, vor allem auf diesen Strecken, gab: „Am Freitag hatten wir nur einen kleinen Test, eine Ein-Kilometer-Strecke in der Kiesgrube, um das Auto auszuprobieren und zu schauen, ob es funktioniert, damit das ganze System läuft,“ erklärt der 17-Jährige. „Mehr haben wir nicht gemacht.“ So starteten die Beiden am Samstagvormittag direkt in die Erkundungsfahrt, die "Reconnaissance", die eine positive Überraschung brachte: „Das waren sehr selektive Prüfungen, sehr unterschiedlich, aber auch sehr flüssig und richtig interessant. Eine sehr schöne Streckenvielfalt, auch mit ein bisschen Schotter,“ fasst Fabio zusammen.


Auf Anhieb zweitbeste Zeit in der ersten WP. Zehn Prozent Schotter beinhalteten die acht Wertungsprüfungen mit 150 Gesamtkilometern. Vom Start weg lief es gut. In der ersten WP gibt Fabio zu, noch etwas vorsichtig gefahren zu sein, um „einen guten Rhythmus zu finden“. Er fuhr auf Anhieb die zweitbeste Zeit. Daraufhin gab er bei der zweiten Wertungsprüfung mehr Gas und schaffte Bestzeit. Auch bei den weiteren Etappen lief es gut, sodass Fabio vor WP7 satte acht Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten hatte. Doch dann machten ihm die Reifen das Leben schwer und es wurde nochmal eng: „Die Reifen waren wirklich am Ende. Auf den letzten zwei Kilometern haben wir die Reifen überhitzt, da waren sie richtig ‚schwammig‘. Im Verhältnis zum Grip haben wir beim Abbiegen zu spät gebremst und sind leider geradeaus gefahren. Wir mussten rückwärtsfahren und dann links, damit haben wir Zeit verloren und hatten vor der letzten Prüfung statt acht Sekunden nur noch eine Sekunde Unterschied zum Zweiten.“


All-IN mit 17. All-IN‘ hieß damit die Devise für die achte und letzte Prüfung. „Mehr wäre nicht gegangen!“, versichert Fabio und schwärmt begeistert: „Es hat richtig Spaß gemacht. Was für ein enger Kampf gegen Max Reiter. Die vielen Fans auf der letzten Prüfung, die einen richtig angefeuert haben, haben noch mal für extra Motivation gesorgt.“ Stage 8 gewann Fabio mit 2,1 Sekunden Vorsprung: „Das war eine große Freude als wir gesehen haben, dass wir gewonnen haben. Ich muss ehrlich zugeben, es war schon ein bisschen Druck vor der letzten Prüfung da, und wir waren nervös, weil wir gewinnen wollten.“


Zufrieden fasst Fabio zusammen, er schaut optimistisch nach vorne: „Super Erlebnis, super Strecken und jetzt schauen wir, dass wir für die nächsten Rallyes gut vorbereitet sind und da weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben.“
Zuletzt war er bei der Estland-Rallye unterwegs (Fünfter in der Rally4), dort geht es auch Anfang August weiter. Und: es ist gut möglich, dass seine "Ausbildungs-Rallye" 2023 auch zur einen oder anderen Veranstaltung in Österreich führt. Vielleicht sehen Österreichs Fans dann die große Rallye-Hoffnung aus Tirol zum ersten Mal live. In einem Alter, das sollten wir nicht vergessen, wo er noch eine L-17-Tafel benötigen würde.




Fabios Termine 2022:


04.-06. Aug.      Rallye Cesis (Auto Rally4)                         Estland


25.-26. Aug.      Rallye Louna Eesti (Auto Rally4)               Estland

3. September    Rallye Bad Schmiedeberg (Auto tbc)         Deutschland


16.-17. Sep.      Rallye Paide (Auto Rally4)                         Estland


07.-08. Okt.       Rallye Saarema (Auto Rally4)                    Estland


14.-15. Okt.       Rallye 3-Städte (Auto Rally2)                     Deutschland


03.-05. Nov.       Rallye Lausitz (Auto tbc)                            Deutschland


Action-Szenen von Fabio Schwarz finden Sie  – hier.
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