Erster Test: VW ID. Buzz

Anmerkung: Motorprofis.at hat den ID. Buzz hier bereits ausführlich vorgestellt und die Sitzprobe gemacht. In dieser Geschichte lesen Sie über die ersten Test- und Fahreindrücke.
 
 
Bitte einsteigen. Wie fühlt sich das Cockpit an?
Drinnen ist der Wagen geschmackvoll angerichtet, die am Armaturenbrett verstreuten Zierteile sorgen für freundliches Ambiente. Anmerken muss man, dass nicht alle Plastiksorten so weich sind, wie sie aussehen, besonders natürlich in der Cargo-Version, die schmucklos auskommen muss. Auffällig ist die schiere Größe des Armaturenbrettes. Man sitzt ziemlich weit hinten, auch zwingt einen das weit vorgezogene Dach an der Ampel zu einer „englischen Sitzposition" – Mini- und Land Rover-Fahrer kennen das: Der Kopf muss etwas nach vorne geschoben werden, um einen Blick auf die Lichtanlage zu erhaschen. Ansonsten ist die Sitzposition untadelig, das können sie gut bei Volkswagen. Die von den nun wieder schneller lieferbaren VW-Elektromodellen ID.3 / ID.4 / ID.5 bekannte Multimedia-Einheit mit Wischfeldern für Lautstärke und Temperatur ist auch im ID. Buzz verbaut. Updates over-the-air sind möglich und werden sicher kommen.
 
Wie sieht es hinten aus?
Klar ist: Der ID. Buzz ist momentan eines der nutzbarsten Elektroautos auf dem Markt, denn er hat das, was bei der Konkurrenz noch abgeht: reichlich Platz. Klar ist auch, dass der ID. Buzz nicht für die rein pragmatische Maximierung des Ladevolumens konstruiert ist. Man muss ihn als Lifestyler verstehen – eine Rolle, die er durch die rundliche Außenhaut auch perfekt ausfüllt.
Vorerst gibt es nur fünf Sitze, Sechs- und Siebensitzer sind aber bereits in der Pipeline. Die hintere Bank kann geteilt verschoben werden, auch die Lehnen sind entsprechend umlegbar. Die Sitze lassen sich in dieser Stellung ausbauen, nach vorne klappen geht nicht. Zur Erlangung eines flachen Ladebodens mit geklappten Sitzen gibt es optional eine Art Tischchen, das man einfach und ohne Werkzeug in den Kofferraum schrauben kann.

Die große Frage: Wie fährt sich der elektrische Großraum-VW?
Beim Wegfahren gefällt der spontane Antritt der 310 Newtonmeter des Elektromotors. Der treibt - wie beim Urahn Bulli - die Hinterräder an. Trotz der 204 PS Maximalleistung darf man keine Rakete erwarten, freilich geht’s flotter als beim Opa: Der Hunderter ist in 10,2 Sekunden erledigt, bei 145 km/h schraubt die Elektronik die Tachonadel an. Sie wissen schon: Geschwindigkeit kostet Energie. Der ID. Buzz weist einen beachtlichen cw-Wert von 0,285 auf, die Stirnfläche ist aber bauartbedingt groß. Durch den E-Antrieb kommt das Leergewicht auf 2.471 Kilogramm (Cargo rund 2.352 Kilo), für die Zuladung bleiben 469 Kilogramm (Cargo 550 Kilo). Die Anhängelast von einer Tonne ist nicht riesig, bei Elektroautos aber generell noch nicht selbstverständlich.
Dass der ID. Buzz relativ straff abgestimmt ist, merkt man besonders bei langsamem Tempo. Der Verbrauch pendelt sich brav bei den Werksangaben von rund 20 kWh/100 km ein, nach WLTP sollte sich damit eine Reichweite von 420 Kilometern ergeben. Mehr geht derzeit nicht, weil in den kurzen Bus nur die 77 kWh netto fassende Batterie passt. Wer mehr Reichweite möchte, muss sich gedulden, bis die Version mit langem Radstand nachgeschoben wird, die dann auch mit bis zu sieben Sitzen ausgestattet werden kann. Stark ist in jedem Fall die maximale Ladeleistung von 170 kW beim DC-Charger auf der Autobahn.
 
Und der Preis?
Einen fixen Preis gibt es zwar noch nicht, jedoch einen ziemlich genauen Anhaltspunkt: Stolze 67.000 Euro soll der Wagen kosten. Die Cargo-Variante mit verblechtem Laderaum wird auf 47.000 Euro netto kommen.