VIENNA AUTOSHOW (1): MERCEDES-MAYBACH G650
Der Show-Run mit dem Renn-Ass
Messerundgang, Teil 1: Mercedes-Maybach G650 Landaulet, die seltene Gelegenheit eines der spektakulärsten Cabrios der Welt zu sehen.
12.01.2018Fotos: Christian Hofer
Die Vienna Autoshow 2018 ist ein Publikumsrenner. Apropos Renner: Was empfindet eigentlich ein Rennfahrer, wenn er sich bei der größten Automesse Österreichs Fahrzeug-Neuheiten ansieht, die – zumindest theoretisch – von jedermann erworben und auf der Straße gefahren werden können? Motorprofis.at hat sich mit Dominik Kraihamer, einen der ranghöchsten Rennfahrer des Landes auf eine Tour durch die Attraktionen der Vienna Autoshow begeben. Ein Zwei-Stunden-Rennen, dass dem Spezialisten für 24-Stunden-Rennen (seit 2011 ununterbrochen in Le Mans am Start, 2012 Sensation mit der Schnellsten Runde im LMP2, 2015 Sieger in Klasse der LMP1-Autos ohne Hybrid), sichtlich Spaß gemacht hat: „Eine tolle Show, ich habe die Zeit hier sehr genossen.“ Einen weiten Weg hatte er auch nicht: Dominik ist auf der Zielgeraden seines Studiums an der nahe der Messe gelegenen Wirtschaft-Uni. Danach soll es bald wieder „Back on Track“ gehen.
Die Vienna Autoshow ist einer der seltenen Gelegenheiten, eines der spektakulärsten Cabrios der Welt live zu sehen: Der Mercedes-Maybach G650 Landaulet wird zwar bei Magna-Steyr in Graz gebaut, aber außerhalb der Werkshallen wird er wohl kaum in Österreich herumfahren. Die auf 99 Stück limitierte Sonderserie zielt auf reiche Kunden aus dem amerikanischen, arabischen und russischen Raum ab. Das Auto kostet über 600.000 Euro plus Steuern, in Österreich durch die NoVA also rund 900.000 Euro.
Dominik Kraihamer: „Mir persönlich wäre es das Auto zu groß, ein bisschen ☺ …für einige Leute, die schon mehrere Autos haben, ist das aber sicher ein interessantes Spielzeug“. Das Interieur findet Dominik „sehr speziell und nobel, für die Größe des Autos ist der Innenraum allerdings nicht riesig“. Die elektrische Trennscheibe zwischen Fahrer und Passagieren würde er auf jeden Fall herunterfahren: „Wenn ich nichts sehe, wird mir leicht schlecht beim Mitfahren“.
Bei Mercedes gibt es die Tradition, Luxusmodelle in spektakuläre Landaulet-Teilcabrios zu verwandeln (300 d Landaulet, 600 Pullman Landaulet, Maybach Landaulet) – der neueste Mix aus G-Klasse und Maybach ist freilich besonders exotisch. Basis ist die ultrageländegängige Kleinserie G500 4x4², de facto die um eine Achse reduzierte Variante des sechsrädrigen G63 AMG 6x6 ist. Die Bodenfreiheit beträgt einen halben Meter! Dominik ist absolut beeindruckt: „Brutal hoch dieses Auto“.
Unter der Haube ist ein 6,0-Liter-V12-Biturbo, der es auf 630 PS sowie 1.000 Nm Drehmoment bringt – was den Durchschnittsfahrer in Wallungen versetzt, quittiert Dominik Kraihamer mit der Abgebrühtheit eines Rennfahrers: „Ansprechende Motorleistung“.