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ERSTER TEST: Skoda Kodiaq

ERSTER TEST: Skoda Kodiaq

Wie fährt sich der Herausforderer?

Unermesslich viel Raum, moderne Technologien, ein Aufschwung an Design und all das verknüpft mit einem freundlichen Preis: Wo liegt da der Haken? Um das herauszufinden, unternehmen wir die erste Ausfahrt.

Die Basisinfos zum neuen Kodiaq haben wir ja schon hier gelesen. Also gleich zur Sache: Wir fährt sich der große Tscheche?
Dazu fällt uns nur ein Adjektiv ein: souverän. Man sitzt hervorragend – weder zu tief noch zu hoch – genießt ideale ergonomische Verhältnisse, einen perfekten Überblick und ein verschwenderisches Raumgefühl. Wie bei allen guten Autos fühlt er sich beim Fahren auch kleiner, kompakter an als er tatsächlich ist. Einen einzelnen Punkt will ich aber noch extra erwähnen: Der Kodiaq ist von unten her erstaunlich gut gedämmt. Geräusche von den Reifen oder vom Fahrwerk dringen kaum in den Innenraum durch. Einige Windgeräusche sind allerdings zu vermelden, aber auf klassenüblichem Niveau. 

Komfort ist oft ein kritisches Thema bei SUV. Wie schlägt sich da der Kodiaq?
Richtig, SUV müssen mit ihrem höheren Schwerpunkt konzeptgemäß straffer abgestimmt werden als eine Limousine. Den Fahrkomfort eines Superb erreicht der Kodiaq daher nicht ganz. Für ein SUV federt und dämpft er aber äußerst feinfühlig. Wer es gerne besonders bequem hat, dem sei das aktive Fahrwerk ans Herz gelegt. Wir haben es ausprobiert: Beim Setup „Comfort“ ergibt sich ein nochmals weicheres, sanfteres Gleiten über miserable Fahrbahnoberflächen. 

Welche Motoren bist du gefahren, welche sind empfehlenswert?
Der Einstiegsmotor (1,4 TSI/125 PS) war leider nicht vor Ort, dafür konnten wir ihn mit 150 PS fahren und waren einigermaßen überrascht, wie gut der kleine Motor mit dem großen Auto zurechtkommt. Eine ganze Spur souveräner und relaxter gelingt das noch mit dem 180 PS starken 2,0 TSI. Wenn man mit einem Spritverbrauch von knapp zehn Liter in der Praxis einverstanden ist, dann sollte man ihn wählen – ein Benziner ist und bleibt deutlich eleganter als ein Diesel. Der wiederum punktet mit extrem ökonomischen Verbrauchswerten: Wir sind mit dem 150 PS starken 2,0 TDI auf der Landstraße mit gut sechs Liter (laut Bordcomputer) ausgekommen. Nicht vor Ort: Der 2,0 TDI mit 190 PS.
 

Skoda Kodiaq: Eine mächtige Erscheinung wie der namensgebende Braunbär, der auf einer Insel vor der Südküste Alaskas wohnt.Skoda Kodiaq: Eine mächtige Erscheinung wie der namensgebende Braunbär, der auf einer Insel vor der Südküste Alaskas wohnt.
Skoda Kodiaq: Das Design zeigt starke Anklänge an den Superb – keine üble Referenz.Skoda Kodiaq: Das Design zeigt starke Anklänge an den Superb – keine üble Referenz.

Allrad, DSG?
Ob man den Allrad wirklich braucht, liegt vom zu erwarteten Einsatzgebiet des Autos ab. Wir sind auch die Frontantriebsversionen gefahren, die bei normalen Bedingungen überhaupt keine Traktionsprobleme haben; ist tatsächlich überlegenswert, ob man auf die Mehrkosten und das Zusatzgewicht verzichtet. Was wir uneingeschränkt empfehlen ist einmal mehr das DSG. Selberschalten ist in einem großen Cruiser wie dem Kodiaq irgendwie unwürdig.

Wie ist das Raumgefühl?
Das Raumangebot ist wirklich spektakulär, vor allem in Anbetracht der Außenlänge, die mit 4,70 Meter noch überschaubar bleibt (nur vier Zentimeter länger als ein Octavia Combi). Zur Erinnerung: Der Kofferraum misst 720 Liter und lässt sich auf 2065 Liter erweitern. Klappt man den Beifahrersitz nach vorne, lassen sich 2,8 Meter lange Gegenstände einladen. Flexibilität bietet auch die 40:60 geteilte Rückbank: Sie ist um 18 Zentimeter längs verschiebbar. 

Skoda Kodiaq: Pfalzgräfliche Kniefreiheit auf der um 18 Zentimeter längs verschiebbaren Rückbank.Skoda Kodiaq: Pfalzgräfliche Kniefreiheit auf der um 18 Zentimeter längs verschiebbaren Rückbank.
Der Zustieg in die optionale dritte Sitzreihe erfordert allerdings ein hohes Maß an Gelenkigkeit.Der Zustieg in die optionale dritte Sitzreihe erfordert allerdings ein hohes Maß an Gelenkigkeit.
Kauft man die Sitze Nummer 6 und 7 dazu, dann schrumpft der Kofferraum um 90 Liter. Es bleibt aber noch genug erhalten, wie man sieht.Kauft man die Sitze Nummer 6 und 7 dazu, dann schrumpft der Kofferraum um 90 Liter. Es bleibt aber noch genug erhalten, wie man sieht.

Sind die beiden zusätzlichen Sitze sinnvoll?
Diese Option sollte man sich gut überlegen. Wenn man sie bestellt, dann schrumpft das Kofferraumvolumen auf 630 Liter und man schleppt immer rund 25 Kilo mehr mit sich herum. Die Sitze selbst sind auf Kurzstrecken auch Erwachsenen zumutbar, für längere Fahrten eher nur Kindern. Wer ab und zu solcherart erhöhten Transportbedarf hat, wird im Kodiaq gut bedient.


Was tut sich in Sachen „Simply Clever“?
Diese Strategie ist wirklich grundsympathisch: Skoda bietet schon bei anderen Modellen kleine, schlaue Details an, die das Leben leichter machen: einen Eiskratzer im Tankdeckel, Regenschirme in den Vordertüren, Warnwestenhalter und vieles mehr. All das gibt es auch im Kodiaq und zusätzlich noch ein paar neue Systeme. Beispielsweise einen Türkantenschutz, der sich beim Öffnen der Türen automatisch über den gefährdeten Bereich legt. Oder einen Anhänger-Assistenten.

Wie funktioniert der genau?
Man gibt mit dem Knopf für die Außenspiegelverstellung am Display die Richtung vor, in die sich der Anhänger bewegen soll. Dann gibt man einfach Gas, die notwendigen Lenkbewegungen erledigt das System. Sehr praktisch beim Rangieren!

Skoda Kodiaq: Beispiele für die Simple-Clever-Details: Die herausnehmbare Kofferraumbeleuchtung ...Skoda Kodiaq: Beispiele für die Simple-Clever-Details: Die herausnehmbare Kofferraumbeleuchtung ...
... ausklappbare Tischchen mit integrierten Bücherhaltern ...... ausklappbare Tischchen mit integrierten Bücherhaltern ...
... und Stromversorgung auch mit USB- und 230V-Steckdose. Der Kodiaq bietet rund 30 solcher kleiner, smarter Lösungen.... und Stromversorgung auch mit USB- und 230V-Steckdose. Der Kodiaq bietet rund 30 solcher kleiner, smarter Lösungen.

Skoda will bis 2025 auch in Sachen Connectivity aufrüsten. Was bietet der Kodiaq in dieser Hinsicht?
Überraschend viel. Hier feiert Skoda Connect Premiere, das mehrere Elemente beinhaltet. Basis – und in jedem Kodiaq serienmäßig – ist CARE Connect. Es besteht aus drei Tasten im Wagenhimmel. Bei Unfällen wird automatisch Hilfe herbeigeholt, zudem wird man auf Knopfdruck verbunden, wenn man eine Panne oder technische Fragen hat. Bei fast allen Versionen lässt sich außerdem die Skoda Connect App verwenden. Damit kann man den Status des Autos checken (Tank) und ein paar Funktionen fernbedienen (Blinken, Hupen). Außerdem lässt sich das Auto tracken, wenn es gestohlen wird (oder man den Parkplatz vergessen hat). Zu guter Letzt kann man Ziele oder geplante Routen vom Smartphone oder Computer ins Auto senden.

Macht sich die Connectivity auch im Auto bemerkbar?
Ja, Skoda führt im Kodiaq ein neues Highend-Infotainmentsystem namens „Columbus“ ein. Es besitzt einen riesigen 8-Zoll-Touchscreen und seitliche Bedienungstasten hinter einer gemeinsamen Glasplatte. Sieht extrem edel aus und funktioniert sehr gut. Setzt man eine eigene SIM-Card ein oder verbindet man das System via Smartphone mit dem Netz, dann lassen sich viele Online-Dienste mit Schwerpunkt auf Google nutzen. Besonders imposant war die Navi-Darstellung auf Basis von gestochen scharfen Google-Earth-Bilder. Man fährt also auch am Bildschirm durch die Landschaft, die man außerhalb des Autos sieht. Das System kann natürlich auch Apple CarPlay und Android Auto.

Skoda Kodiaq: Räumliche Großzügigkeit in elegantem Ambiente.Skoda Kodiaq: Räumliche Großzügigkeit in elegantem Ambiente.
Skoda Kodiaq: Das neue Infotainmentsystem „Columbus“; wird zukünftig auch für andere Baureihen erhältlich sein.Skoda Kodiaq: Das neue Infotainmentsystem „Columbus“; wird zukünftig auch für andere Baureihen erhältlich sein.
Kommen wir endlich zum Finanziellen: Was wird der Kodiaq kosten?
Große Überraschung! Der Einstieg ist noch deutlich günstiger als erwartet und liegt bei 25.690 Euro. Dafür bekommt man den 1,4 TSI mit 125 PS, Schaltgetriebe und Frontantrieb. Allrad-bekommt man ab 32.690 Euro (für den 150 PS starken 2,0 TDI mit Schaltgetriebe).

Wann wird er in Österreich zu haben sein?
Der Vorverkauf läuft bereits, die Publikumspremiere erfolgt auf der Vienna Auto Show Anfang Jänner 2017. Die offizielle Markteinführung ist schließlich für den 10. März terminisiert.

Wurde schon ein Blick darüber hinaus erlaubt?
Unter der Hand war zu erfahren, dass Skoda auch eine Version des Kodiaq mit erweiterten Offroad-Fähigkeiten und etwas rauerem Look auflegen wird. Diese Modellvariante wird wohl nach Skoda-Tradition auf den Zusatz „Scout“ hören.

Letzte Frage, bezugnehmend auf den Vorspanntext: Wo ist der Haken am Kodiaq?
Ehrlich, bei der ersten Ausfahrt haben wir kein Haar in der Suppe gefunden. Der Kodiaq ist ein solides, überaus geräumiges Auto, das die SUV-Thematik zeitgemäß interpretiert und mit einem familienfreundlichen Preisschild versieht. Ein echter Zugewinn für Europas beliebteste Fahrzeugklasse.

Auto Bildergalerie: Erster Test mit dem Skoda Kodiaq

 
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