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Test: Ford Explorer

Test: Ford Explorer

Dynamo Köln

Flotte Fahrer schätzen die Expertise aus Köln und Ford bleibt auch bei den Elektroautos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment. Der Explorer ragt in Handling und Abstimmung heraus, bei der Real-Reichweite liegt der Steilheck-Crossover im oberen Drittel. Gemessen am Package ist das Angebot attraktiv.
Um wen geht es?
Wenn ein neues Modell den Namen eines Klassikers annimmt, melden sich die Gralswächter. In Europa ist die zwischenzeitlich importierte US-Variante des Explorer aber rar und wird nicht mehr angeboten. Der große Name war also frei, und ohnehin tut Ford nur das gleiche, was etwa auch Renault macht: Seinen Stromern mit dem Griff in die eigene Historie eine klassische Note verpassen, um ihnen den Start in die neue Mobilitätswelt zu erleichtern.
Ford baut seine vollelektrischen Crossover-Modelle Explorer und Capri auf neu adaptierten Produktionsstraßen im deutschen Stammwerk. Die Technik kommt vom Volkswagen-Konzern und entspricht VW ID.4/ID.5 sowie Skoda Enyaq/Enyaq Coupé. Design und Einrichtung sowie Abstimmungsarbeit und Produktion macht Ford aber eigenständig in Köln.

Wie wirkt das Design?
Der Explorer kaschiert recht erfolgreich, dass unter seiner Karosserie ein ID.4 steckt. Linie und Aufbau waren unveränderbar – soweit möglich, wurde die Außenhaut aber individuell gestaltet. Geradlinigkeit ist beim Explorer Trumpf. Hinten betonen die schmale Scheibe, das schwarzen Mittelpanel und die nach außen gerückten Lichter die Breite. Vorne ist die glatte und steile Front außergewöhnlich, seitlich fallen neu verlaufende Sicken und ein Linienmuster auf den C-Säulen auf. Das Ford-Design hat dem Auto also einen eigenständigen und in seiner Schlichtheit nicht uncoolen Look verpasst.
Technik aus dem Volkswagen-Konzern (VW ID.4/ID.5 sowie Skoda Enyaq). Design, Abstimmungsarbeit und Produktion von Ford Köln.Technik aus dem Volkswagen-Konzern (VW ID.4/ID.5 sowie Skoda Enyaq). Design, Abstimmungsarbeit und Produktion von Ford Köln.
Die 20-Zoll-Aerofelgen der Premium-Ausstattung.Die 20-Zoll-Aerofelgen der Premium-Ausstattung.
Linienmuster auf den C-Säulen.Linienmuster auf den C-Säulen.
Geradlinigkeit ist beim Explorer Trumpf. Die glatte und steile Front ist außergewöhnlich.Geradlinigkeit ist beim Explorer Trumpf. Die glatte und steile Front ist außergewöhnlich.
Überzeugt der Innenraum?
Bis auf die gelochten Alu-Lenkradspeichen des Capri hat der Explorer die gleiche Innenraumlandschaft. Bei der Materialauswahl wurde ein bisschen viel vom gleichen Kunststoff genommen, Armaturenbrett und Türen hätten Stoff oder Dekor gutgetan. Mit Blick auf den attraktiven (Aktions-)Preis darf man über die Oberfläche aber nicht schimpfen, zumal der Inhalt stimmt: Es gibt ein paar schlaue Lösungen, etwa der im Winkel verstellbare 14,6 Zoll Hochformat-Touchscreen, der das dahinter liegende Ablagefach blicksicher abdeckt. Die Bedienung klappt ordentlich und Apple CarPlay/Android Auto verbinden kabellos. Eine der jüngsten Ford-Ideen hat es ebenfalls ins Cockpit geschafft: Der sogenannte Soundbar, die flach auf dem Armaturenbrett sitzende Lautsprechereinheit. Leider von VW übernommen wurde die Unsitte der Umschalt-Fensterheber für vorne und hinten sowie der unpraktische Slider für die Lautstärkenregelung. Ergonomisch und praktisch ist hingegen der Fahrstufen-Wahlhebel. Serienmäßig werden Sportsitze montiert, optional oder als Teil der Premium-Ausstattung auch mit Häuten aus Leder-Ersatz bespannt. Beim Nutzwert ist der Explorer stark, es gibt reichlich Platz für bis zu fünf Passagiere und auch ihr Gepäck: 527 bis 1.455 Liter Stauraum sind für ein mehr als ordentlicher Wert.
 
Wie schaut es bei Akku und Antrieb aus?
Bei Akku und Antrieben ist der Explorer an die Vorgaben des Technik-Spenders gebunden. Für den Explorer Standard Range heißt das 52 kWh Batteriekapazität, 170 PS und Hinterradantrieb. In der Extended Range-Variante bedeutet es einen 77 kWh-Akku für die 286 PS starke Variante mit Hinterrad-Antrieb und 79 kWh für die 340 PS mit Allrad.
 
Wie hoch ist die tatsächliche Reichweite?
In der Realität bietet das Extended Range-AWD-Modell eine Reichweite von knapp 400 Kilometern auf der Autobahn (Verbrauch gut 19 kWh/100 km) – was ein sehr guter Wert ist und auf kommode 300-Kilometer-Etappen im 20-bis-80-Prozent-Fenster hinausläuft. Über 500 Kilometer reale Reichweite waren im Test im betont gemütlichen Stadt-Land-Autobahn-Betrieb zu schaffen (Verbrauch rund 15 kWh/100 km). Testverbrauch im Gesamtschnitt: rund 17 kWh. Bei der Real-Reichweite liegt der Explorer also im oberen Drittel des Segments. Die Maximale Ladeleistung beträgt beim Allradmodell 185 kW, und die durchschnittlich erzielte Leistung am Schnelllader ist überzeugend.
Flotte Fahrer schätzen die Expertise aus Köln und nehmen hier gerne Platz. Ford bleibt auch bei den E-Autos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment.Flotte Fahrer schätzen die Expertise aus Köln und nehmen hier gerne Platz. Ford bleibt auch bei den E-Autos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment.
Hohe Reichweite in der Praxis.Hohe Reichweite in der Praxis.
Sehr praktischer Fahrstufen-Wahlhebel.Sehr praktischer Fahrstufen-Wahlhebel.
Schlaue Lösung: Der im Winkel verstellbare 14,6-Zoll-Hochformat-Touchscreen, der das dahinter liegende Ablagefach blicksicher abdeckt.Schlaue Lösung: Der im Winkel verstellbare 14,6-Zoll-Hochformat-Touchscreen, der das dahinter liegende Ablagefach blicksicher abdeckt.
Zuviel Kunsstoff.Zuviel Kunsstoff.
Sportsitze serienmäßig.Sportsitze serienmäßig.
Reichlich Platz für bis zu fünf Passagiere und auch ihr Gepäck: 527 bis 1.455 Liter Stauraum sind für ein mehr als ordentlicher Wert.Reichlich Platz für bis zu fünf Passagiere und auch ihr Gepäck: 527 bis 1.455 Liter Stauraum sind für ein mehr als ordentlicher Wert.
Wie fährt sich der Explorer?
Antritt und Beschleunigung passieren ansprechend, aber ohne rabiate Allüren. Der Batterie-Speck redet im Wortsinn ein gewichtiges Wörtchen mit. As „wohlmotorisiert“ geht der Explorer aber auch mit 286-PS-Hinterradantrieb durch, in der 340-PS-Allradvariante ist es dann schon etwas mehr als das.
Und wenn jemand Fahrwerk kann, dann Ford. Mehr Spurweite und weniger Federweg bewirken ein deutlich satteres, solideres Fahrverhalten unabhängig von Hinterrad- oder Allrad-Antrieb – und das, ohne beim Komfort Kompromisse zu verlangen. Die bis zu 2.200 Kilo hat der Explorer mit diesem Setup relativ gut im Griff: Er drängelt in flott genommenen Kurven deutlich weniger nach draußen als seine Wolfburger Kumpels und steckt Lastwechselreaktionen weitgehend unbeeindruckt weg. Auch der Regelmodus das ESP und ABS wirkt subjektiv etwas nonchalanter – mit dem Explorer einmal über die Stränge zu schlagen, wenn der Verkehr es erlaubt, macht also richtig Laune. Aber auch die Kurven des Alltags machen hier einfach mehr Spaß als anderswo, Ford ist und bleibt der Sportfachhandel für das Mainstream-Segment.
 
Wie liegt der Explorer preislich?
Im Basismodell „Style“ sind Features wie der beweglich 14,6-Zoll-Touchscreen, Navigationssystem, Privacy-Verglasung und Smart-Key-System für schlüsselloses Starten enthalten, Leichtmetall-Felgen kosten aber extra. Für die zwei stärkeren Motorisierungen muss die nächsthöhere Variante „Select“ inklusive 19-Zoll-Leichtmetallrädern genommen werden. Im Premium-Trimm sind unter anderem Matrix-LED-Scheinwerfer, elektrische Heckklappe, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen und Kunstleder-Sitze enthalten – und mit 3.700 Euro Aufpreis ebenfalls sozialgerecht eingepreist. Weniger erfreulich ist angesichts dessen, dass die für die Reichweitenoptimierung essentielle Wärmepumpe immer aufpreispflichtig ist – für sie werden 1.300 Euro extra fällig.
Die Preisliste des Explorer reicht von 32.904 Euro für das Basismodell bis zu 46.336 Euro für den Extended Range AWD mit Premium-Ausstattung. Bei rund 5.000 Euro Umstiegs-Bonus, den Ford bei Erstellung des Texts gewährt, bedeutet das Aktionspreise von rund 27.690 bis 41.336 Euro.
 
Das Fazit?
Gemessen am Package ist der Ford Explorer ein attraktives Angebot – denn mit einer Real-Reichweite von bis zu 400 Kilometern auf der Autobahn und über 500 Kilometern im Mix liegt der Explorer Extended Range im oberen Drittel des aktuellen Marktschnitts. Flotte Fahrer schätzen die Ford-Expertise in Handling und Abstimmung schon lange, und die Marke bleibt auch bei den Elektroautos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Mit einer Real-Reichweite von bis zu 400 Kilometern auf der Autobahn und über 500 Kilometern im Mix liegt der Explorer Extended Range im oberen Drittel des aktuellen Marktschnitts. Flotte Fahrer schätzen die Ford-Expertise in Handling und Abstimmung schon lange, und die Marke bleibt auch bei den Elektroautos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Mit einer Real-Reichweite von bis zu 400 Kilometern auf der Autobahn und über 500 Kilometern im Mix liegt der Explorer Extended Range im oberen Drittel des aktuellen Marktschnitts. Flotte Fahrer schätzen die Ford-Expertise in Handling und Abstimmung schon lange, und die Marke bleibt auch bei den Elektroautos der Sportfachhandel im Mainstream-Segment."

DATEN & FAKTEN

Ford Explorer

(August 2025)

Preis

Listenpreise: 32.904 bis 38.424 Euro (Standard Range RWD), 39.252 bis 42.932 Euro (Extended Range RWD), 42.656 bis 46.336 Euro Euro / Aktionspreise ab 27.690 Euro (Umstiegs-Bonus rd. 5.000 Euro).

Antrieb

Extended Range RWD: 1 Synchron E-Motor mit 286 PS und 545 Newtonmeter Drehmoment, 1-Gang Direktgetriebe, Hinterrad-Antrieb. Lithium-Ionen Akku mit 77 kWh netto. DC-Laden mit 135 kW.
Extended Range AWD: 2 Synchron E-Motoren mit 340 PS und 134/545 Newtonmeter Drehmoment, 1-Gang Direktgetriebe, Allrad-Antrieb. Lithium-Ionen Akku mit 79 kWh netto. DC-Laden mit 185 kW.

Abmessungen

Länge 4.468 mm / Breite 1.872 mm / Höhe 1.630 mm. Radstand 2.767 mm. Kofferraumvolumen 527 – 1.455 Liter.

Gewicht

Eigengewicht: 2.090/2.167 kg.
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.675/2.740 kg.

Fahrwerte

Beschleunigung 0-100 km/h 6,4/5,3 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 180 km/h. WLTP-Normverbrauch 14,5 – 15,6/16,1 – 17,4 kWh. Elektrische Reichweite nach WLTP 564 – 602/523 – 566 km.
Ladedauer DC 10-80%: 26 – 28 Minuten.

Testverbrauch

17 kWh (Extended Range AWD).
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