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MINI COUNTRYMAN ALL4

MINI COUNTRYMAN ALL4

Der Charmeur als Quertreiber

Boulevardkönig auf neuem Terrain: Mini mischt mit seinem SUV in der Kompaktklasse mit und fährt optional sogar mit hochentwickeltem Allradantrieb. Wie gut das neue ALL4-System funktioniert, hat Motorprofis.at auf Eis und Schnee ausprobiert.
Ist das Mini-Allradsystem neu und wurde es von Mini selbst entwickelt?
Einmal Ja, einmal fast Ja. ALL4, wie Mini sein Allradsystem nennt, ist eine komplette Neuentwicklung. Ausgeführt wurde sie im eigenen Haus, wobei Mini sich die Technik mit den Autos der Konzernmutter BMW teilt. Der neue Countryman basiert auf der gleichen Plattform wie der aktuelle X1.
 
Von welcher Art von Allradsystem sprechen wir?
ALL4 ist technisch gesehen Frontantrieb mit angehängter Hinterachse. Was nicht so spannend klingt, ist in Wirklichkeit ein hochentwickeltes System: Der Countryman ist grundsätzlich mit Frontantrieb unterwegs. Bei Bedarf leiten elektrohydraulische Kupplung und Gelenkwelle die Kraft aber in Bruchteilen von Sekunden auf die Hinterachse, wo sie wiederrum ein Differenzial verteilt. Alle Komponenten sind mit einer elektronischen Steuerungseinheit verbunden, die Lenkwinkel, Gaspedalstellung, Geschwindigkeit, Motordrehmoment und vor allem die Daten des Stabilitätsprogramms DSC in seine Berechnungen einbezieht – dadurch erkennt das System die Situationen noch früher, antizipiert sie geradezu. Das macht das System dynamisch.

Und wie dynamisch fühlt sich das auf Schneefahrbahn an?
Um das System wirklich voll auszuquetschen, haben wir es mit dem stärksten Motor der Baureihe konfrontiert: Dem 231 PS Zweiliter-Vierzylinder-Benziner des John Cooper Works Countryman. Schon beim Start aus dem Stand auf Schneefahrbahn merkt man, wie schnell die Reaktionen des Systems sind, wer halbwegs gefühlvoll Gas gibt, ist in Windeseile auf 50 km/h. Dann geht es in die Kurven, wo wir das System so testen, wie es auf der öffentlichen Straße weniger ratsam ist: Völlig ohne Traktionskontrolle. Derart „nackt“ kann das System seinen hohen Entwicklungsstand zeigen. Mit kontrollierten Gasstößen schicken wir Kraft auf die Hinterachse und treiben das Heck nach außen. Der Countryman kommt dann als Quertreiber ums Eck wie ein Rallyefahrzeug und zeigt damit den hohen Entwicklungsstand seines Allradsystems.
 
Wie fühlt sich das Handling auf Schnee an?
Auf Schnee braucht man als Fahrer besonders viel Gefühl für das Auto, und der Countryman gibt es einem durch die ziemlich straffe, exakte Lenkung, aber auch durch die knackige Fahrwerksabstimmung. Das dynamische Handling setzt sich auf Asphalt unterhaltsam fort, trotz des mit rund 1600 Kilo nicht ganz niedrigen Gewichts. Auf der Bergstraße biegt der Countryman zackig in die Kehren ein und geht erst recht spät in sanftes Untersteuern über.
 
Wie dynamisch ist die Topversion motorisch?
Zwei Erkenntnisse, die sich nicht ganz decken: Zum einen ist es beeindruckend, wie der Mini eine schneebedeckte Bergstraße driftend hochfahren kann wie ein Rallye-Fahrzeug. Zum anderen erwartet man sich auf der asphaltierten Straße eigentlich noch extremeren Schub, wenn John Cooper Works draufsteht. Das liegt wiederum am ziemlich hohen Gewicht von rund 1600 Kilo, mit Familie an Bord bewegt man also schnell eine 1,8-Tonnen-Fuhre.
 
Kurz zusammengefasst: Was kann man über den John Cooper Works Countryman sonst noch sagen?
Was er nicht ist: sparsam und günstig – mit rund zehn Litern und 50.000 Euro sollte man schon planen. Was er ist: ein erwachsenes Luxus-Kompakt-SUV mit guter Dämmung, souveränen Fahrleistungen, hochwertigem Interieur und Top-Multimediasystem, zudem mit agilerem Handling und cooleren Styling-Möglichkeiten als die Konkurrenz.
Der Countryman ist grundsätzlich mit Frontantrieb unterwegs. Bei Bedarf leiten elektrohydraulische Kupplung und Gelenkwelle die Kraft aber in Bruchteilen von Sekunden auf die Hinterachse, wo sie wiederrum ein Differenzial verteilt.Der Countryman ist grundsätzlich mit Frontantrieb unterwegs. Bei Bedarf leiten elektrohydraulische Kupplung und Gelenkwelle die Kraft aber in Bruchteilen von Sekunden auf die Hinterachse, wo sie wiederrum ein Differenzial verteilt.
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