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INTENSIVTEST: SEAT IBIZA 1,5 TSI

INTENSIVTEST: SEAT IBIZA 1,5 TSI

Die neue Leichtigkeit des Seat-Seins

Plötzlich ist Seat der Star im VW-Imperium: Der neue Ibiza hat eine Lässig- und Leichtigkeit, für die man sich schnell begeistert. Die neue Leidenschaft hat freilich einen seriösen Hintergrund. Der Intensivtest klärt auf.
Täuscht der Eindruck oder hat der Ibiza einen äußerst flotten Auftritt?
Wir lassen uns gerne belehren, aber aktuell fällt uns kein direkter Konkurrent ein, der so dynamisch auftritt.
Dass der neue Ibiza so flott aussieht, ist eine gelungene Kombination aus spanischer (Seat-)Leidenschaft und deutscher (VW-Konzern-)Disziplin: Die scharfen Kanten und schnellen Linien sind großartig, aber dass sie so wunderbar zur Geltung kommen, liegt auch an der sauberen Ausführung und den perfekten Proportionen.
Eine echte Empfehlung für Design-Fans ist die sportliche FR-Ausstattung des Testwagens (plus 2000 Euro zur Style-Ausstattung): Auto noch etwas tiefer, Felgen noch etwas größer und schöner – diese Details machen im Gesamteindruck sehr viel aus.
 
Ist der Innenraum auch so hübsch?
Das ist eine längere Geschichte. Wenn man sich den Ibiza-Innenraum genauer anschaut, wird man den Eindruck nicht los, das da einer zurückstecken musste, damit ein anderer glänzen kann (namentlich der VW Polo). Die Kunststoffe und Sitzbezüge könnten in einer Ibiza-Topversion wie FR ruhig noch etwas schicker sein und den Multimediabildschirm hätte man auch etwas höher platzieren können (im Polo sind diese Punkte umgesetzt).
Dass der Touchscreen etwas tiefer sitzt, ist nicht perfekt, man kann es aber verschmerzen, und das Ambiente kann man über die Extraliste gezielt upgraden – Leder-Armaturenbrett und Alcantara-Sitze kosten nicht die Welt und tricksen die Konzernpolitik schön aus.
Jene Konzernpolitik, die dem Ibiza an anderer Stelle natürlich wieder unschätzbare Vorteile beschert: Weil sich der Ibiza die Plattform mit dem traditionell auf Pragmatik bedachten VW Polo teilt (MQB A0), hat er mehr Platz im Innenraum als die meisten Konkurrenten. Und das drückt sich nicht nur in Zentimetern aus (neun Zentimeter breiter! Zehn Zentimeter mehr Radstand!), das spürt man auch. Auch das Kofferraumvolumen liegt mit 355 bis 1165 Litern im obersten Bereich des Segments.
Dazu kommen deutsche Tugenden wie guter Sitzkomfort, passende Sitzposition und einwandfreie Ergonomie, die der Spanier ebenfalls übernimmt.
So geht dynamisches Design: Scharfen Kanten, schnellen Linien – sauber ausgeführt, richtig proportioniert.So geht dynamisches Design: Scharfen Kanten, schnellen Linien – sauber ausgeführt, richtig proportioniert.
Täuscht der Eindruck oder hat der Ibiza einen äußerst flotten Auftritt?
Wir lassen uns gerne belehren, aber aktuell fällt uns kein direkter Konkurrent ein, der so dynamisch auftritt.
Dass der neue Ibiza so flott aussieht, ist eine gelungene Kombination aus spanischer (Seat-)Leidenschaft und deutscher (VW-Konzern-)Disziplin: Die scharfen Kanten und schnellen Linien sind großartig, aber dass sie so wunderbar zur Geltung kommen, liegt auch an der sauberen Ausführung und den perfekten Proportionen.
Eine echte Empfehlung für Design-Fans ist die sportliche FR-Ausstattung des Testwagens (plus 2000 Euro zur Style-Ausstattung): Auto noch etwas tiefer, Felgen noch etwas größer und schöner – diese Details machen im Gesamteindruck sehr viel aus.
 
Ist der Innenraum auch so hübsch?
Das ist eine längere Geschichte. Wenn man sich den Ibiza-Innenraum genauer anschaut, wird man den Eindruck nicht los, das da einer zurückstecken musste, damit ein anderer glänzen kann (namentlich der VW Polo). Die Kunststoffe und Sitzbezüge könnten in einer Ibiza-Topversion wie FR ruhig noch etwas schicker sein und den Multimediabildschirm hätte man auch etwas höher platzieren können (im Polo sind diese Punkte umgesetzt).
Dass der Touchscreen etwas tiefer sitzt, ist nicht perfekt, man kann es aber verschmerzen, und das Ambiente kann man über die Extraliste gezielt upgraden – Leder-Armaturenbrett und Alcantara-Sitze kosten nicht die Welt und tricksen die Konzernpolitik schön aus.
Jene Konzernpolitik, die dem Ibiza an anderer Stelle natürlich wieder unschätzbare Vorteile beschert: Weil sich der Ibiza die Plattform mit dem traditionell auf Pragmatik bedachten VW Polo teilt (MQB A0), hat er mehr Platz im Innenraum als die meisten Konkurrenten. Und das drückt sich nicht nur in Zentimetern aus (neun Zentimeter breiter! Zehn Zentimeter mehr Radstand!), das spürt man auch. Auch das Kofferraumvolumen liegt mit 355 bis 1165 Litern im obersten Bereich des Segments.
Dazu kommen deutsche Tugenden wie guter Sitzkomfort, passende Sitzposition und einwandfreie Ergonomie, die der Spanier ebenfalls übernimmt.
Mit dem Griff in die Extraliste überlistet man die haptische Konzernpolitik. 8-Zoll-Multimediasystem mit moderner Software.Mit dem Griff in die Extraliste überlistet man die haptische Konzernpolitik. 8-Zoll-Multimediasystem mit moderner Software.
Wie schneidet der Benzinmotor im Test ab?
Grundsätzlich genügt dem Ibiza der 1,0-Liter-Drezylinder mit 115 PS locker, zumal der auch nicht schlecht klingt. Noch lässiger ist natürlich der 150 PS starke 1,5-Liter-Vierzylinder des Testwagens, der richtig Punch hat, aber nicht nur schnell kann: er geht gut von unten raus, ist auch im Stadtverkehr wunderbar dosierbar, zudem sehr leise. Beim Verbrauch kann man dank Zylinderabschaltung mit niedrigen Sechser- oder sogar Fünferwerten kalkulieren – top.
 
Das Fazit?
Kleinen Schwäche im Innenraum (Materialien im Detail, Bildschirm-Position) stehen Höchstleistungen beim Package (sehr geräumig), beim Fahrverhalten (setzt neue Maßstäbe) und beim Design (besser schaut derzeit keiner aus) gegenüber. De facto trifft hier Kompaktklasse-Komfortniveau auf Fahrspaß, wie ihn selbst Kleinwagen bisher nicht geboten haben. Ohne dem Volvo XC40 zu nahe treten zu wollen, aber für diese Leistung hätte eigentlich der Ibiza Auto des Jahres werden müssen.

BILDERGALERIE: DER SEAT IBIZA 1,5 TSI IM DETAIL

 

DATEN & FAKTEN

SEAT IBIZA 1,5 TSI ACT FR

(April 2018)

Preis

19.890 Euro

Antrieb

1,5-Liter-Turbo-Benzinmotor, 150 PS bei 5000 – 6000 U/min, 250 Nm bei 1500 – 3500 U/min; 6-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb

Abmessungen

Länge/Breite/Höhe 4059/1780/1444 mm. Kofferraumvolumen 355 – 1165 Liter

Gewicht

Eigengewicht 1184 kg, zulässiges Gesamtgewicht 1600 – 1700 kg

Fahrwerte

Vmax 215 km/h, 0-100 in 7,9 sec

Testverbrauch

6,4 Liter

MOTORPROFIS WERTUNG

Fahrspass

9 Punkte

Vernunft

9 Punkte

Preis-Leistung

9 Punkte

Gesamturteil

10 Punkte

Empfehlenswerte Extras

FR-Ausstattung (sieht einfach super aus), Leder-Armaturenbrett und Alcantara-Sitzbezüge (werten Innenraum auf), Voll-LED-Scheinwerfer (cooler Auftritt, bessere Sicht).

Das taugt uns

Lässigstes Design der Klasse und eine nahezu perfekte Leichtigkeit im Fahrverhalten. Ein Auto für das man sofort Feuer und Flamme ist.

Bitte nachbessern

Bitte Bildschirm etwas höher setzen und Innenmaterialien etwas aufwerten.

Unser Extra-Tipp

Den Ibiza gibt es jetzt auch mit Erdgasantrieb, eine finanziell sehr interessante Variante.

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