ERSTER TEST: TOYOTA YARIS HYBRID
Öko ohne Reue
Beim Debut des ersten Yaris vor 22 Jahren hätte dem kleinen Japaner noch niemand eine Hybrid-Karriere vorausgesagt. Für die neue Generation Nummer vier ist die Kombination aus Benzin- und E-Motor längst selbstverständlich. Jetzt verknüpft er sie mit bisher noch unbekannten Talenten – so überrascht der neue Yaris im ersten Test.
07.08.2020Fotos: Werk
Ganz ehrlich – Hybride waren lange nicht unbedingt ein Synonym für Fahrspaß. Selbst die geringen Verbräuche standen im Verdacht, nicht zuletzt mit freudlosem Dahinrollen erkauft zu sein. Wer abrupt Gas gab, den strafte ein aufjaulender Motor, zumindest gefühlt in Dauerclinch mit dem hinterherhechelnden CVT-Getriebe liegend – und am Ende der Betrag an der Zapfsäule. Damit hat es sich jetzt. Toyota hat die Hybrid-Technik unbeirrt weiterentwickelt, immer wieder an Mechanik und Elektronik nachgebessert, sie leichter, kompakter und bedienungsfreundlicher gemacht. Das bisher reifste Ergebnis davon wird nun im neuen Yaris angeboten – der mit seinem knackigen Charakter auch noch den Spaßfaktor auf die Talenteliste setzen kann.
Was wurde an der Technik geändert?
Gegenüber dem direkten Vorgänger eine ganze Menge. Schon einmal, dass sie jetzt auf Toyotas globaler Plattform-Architektur sitzt, die nicht nur mehr Kompatibilität in der Produktion, sondern auch ein verbessertes Raumkonzept ermöglicht. Die Komponenten lassen sich vorteilhafter unterbringen, was sich positiv auf das Platzangebot auswirkt. Der Verbrennungsmotor liefert jetzt 91 statt bisher 73 PS, das E-Aggregat steuert 79 statt 61 PS zur gemeinsamen Systemleistung von 116 Pferden bei – der niedrigere Gesamtwert ergibt sich aus dem auf Effizienz ausgelegten Zusammenspiel der beiden Komponenten, die nie mehr als diese Leistungssumme mobilisieren. Damit ist der neue Yaris um 16 PS stärker als der Vorgänger, dazu hat er 75 Kilo Gewicht abgespeckt. Die größte Neuerung steckt aber in der Elektronik – sie orchestriert das Motorenduo wesentlich präziser und direkter. Als Ergebnis steht ein merkbar verbesserte Ansprechverhalten und bisher unbekannt hohe Agilität des Hybrid-Systems.
Was wurde an der Technik geändert?
Gegenüber dem direkten Vorgänger eine ganze Menge. Schon einmal, dass sie jetzt auf Toyotas globaler Plattform-Architektur sitzt, die nicht nur mehr Kompatibilität in der Produktion, sondern auch ein verbessertes Raumkonzept ermöglicht. Die Komponenten lassen sich vorteilhafter unterbringen, was sich positiv auf das Platzangebot auswirkt. Der Verbrennungsmotor liefert jetzt 91 statt bisher 73 PS, das E-Aggregat steuert 79 statt 61 PS zur gemeinsamen Systemleistung von 116 Pferden bei – der niedrigere Gesamtwert ergibt sich aus dem auf Effizienz ausgelegten Zusammenspiel der beiden Komponenten, die nie mehr als diese Leistungssumme mobilisieren. Damit ist der neue Yaris um 16 PS stärker als der Vorgänger, dazu hat er 75 Kilo Gewicht abgespeckt. Die größte Neuerung steckt aber in der Elektronik – sie orchestriert das Motorenduo wesentlich präziser und direkter. Als Ergebnis steht ein merkbar verbesserte Ansprechverhalten und bisher unbekannt hohe Agilität des Hybrid-Systems.
Der neue Yaris ist um 16 PS stärker als der Vorgänger, dazu hat er 75 Kilo Gewicht abgespeckt.
Heck-LEDs mit Premium-Anspruch.
Auffallend hochwertiges Schuhwerk.
Markant geformter Stahl, schmale Lichter.
Grüner Technologieführer: Gegenüber Ibiza, Fiesta, Polo, Fabia und Co. empfiehlt sich der Yaris als ökologischer Vorreiter in dieser Klasse.
Wie positioniert sich der Yaris in seinem Segment?
Unter den kompakten Kleinwagen hat der Yaris mit der Vollhybrid-Variante derzeit noch ein Alleinstehungsmerkmal. Gegenüber den Bestsellern wie Seat Ibiza, Ford Fiesta, Renault Clio, VW Polo, Skoda Fabia empfiehlt er sich damit als ökologischer Vorreiter in dieser Klasse. In der Ausstattuung legt er den Mitbewerbern schon in der Basisausstattung Active vor allem in Sachen Sicherheit mit acht Airbags – inklusive als Premiere in dieser Kategorie ein Mittel-Airbag vorne – adaptivem Tempomat, Geschwindigkeitsbegrenzer, Pre-Collision Notbremssystem mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung, Kreuzungsassistent, Notfall-Lenkunterstützung, aktivem Spurhalte und Fernlicht-Assistent und Verkehrzeichenerkennung einiges vor. Er knausert aber auch nicht bein Komfortfeatures: Das Multimediasystem mit 7 Zoll Touchscreen, Bluetooth, kabelloser Smartphone-Integration über Android Auto und Apple Car Play, Rückfahrkamera sind ebenfalls ab der Basisaustattung an Bord, aber auch Klimaanlage, Lederlenkrad und TFT-Display sowie digitale Instrumentierung. Angenehm ist der Zugang Toyotas, den Innenraum nicht mit bemühten Farbklecksen aufzupeppen, mit denen andere Marken mitunter krampfhaft versuchen, Jugendlichkeit zu demonstrieren. Der Yaris kommt innen in dezentem schwarz und modernem, aber unverspieltem Cockpit-Layout. Nur den Hang, ein paar Schalter in schwer einsehbaren Bereichen zu verstecken, hat Toyota noch nicht ganz abgelegt.
Unter den kompakten Kleinwagen hat der Yaris mit der Vollhybrid-Variante derzeit noch ein Alleinstehungsmerkmal. Gegenüber den Bestsellern wie Seat Ibiza, Ford Fiesta, Renault Clio, VW Polo, Skoda Fabia empfiehlt er sich damit als ökologischer Vorreiter in dieser Klasse. In der Ausstattuung legt er den Mitbewerbern schon in der Basisausstattung Active vor allem in Sachen Sicherheit mit acht Airbags – inklusive als Premiere in dieser Kategorie ein Mittel-Airbag vorne – adaptivem Tempomat, Geschwindigkeitsbegrenzer, Pre-Collision Notbremssystem mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung, Kreuzungsassistent, Notfall-Lenkunterstützung, aktivem Spurhalte und Fernlicht-Assistent und Verkehrzeichenerkennung einiges vor. Er knausert aber auch nicht bein Komfortfeatures: Das Multimediasystem mit 7 Zoll Touchscreen, Bluetooth, kabelloser Smartphone-Integration über Android Auto und Apple Car Play, Rückfahrkamera sind ebenfalls ab der Basisaustattung an Bord, aber auch Klimaanlage, Lederlenkrad und TFT-Display sowie digitale Instrumentierung. Angenehm ist der Zugang Toyotas, den Innenraum nicht mit bemühten Farbklecksen aufzupeppen, mit denen andere Marken mitunter krampfhaft versuchen, Jugendlichkeit zu demonstrieren. Der Yaris kommt innen in dezentem schwarz und modernem, aber unverspieltem Cockpit-Layout. Nur den Hang, ein paar Schalter in schwer einsehbaren Bereichen zu verstecken, hat Toyota noch nicht ganz abgelegt.
Angenehmer Zugang von Toyota: Der Yaris kommt innen in dezentem schwarz und modernem, aber unverspieltem Cockpit-Layout.
Premiere Edition mit serienmäßigem Head-Up-Display.
In der Mitte Stoff mit Steppmuster, seitlich Leder mit roten Nähten.
Gibt es Alternativen zur Hybrid-Variante?
Der Yaris wird auch als Benziner mit 1,0-Liter-Hubraum zu 71 PS und als 1,5-Liter mit 121 PS angeboten – beides Dreizylinder-Saugmotoren. Der 1,0-Liter ist allerdings nur in der Basisausstattung Active verfügbar, der 1,5-Liter auch in der nächsthöheren Stufe Design. Die gehobeneren Trimmlevel Style und Lounge sind dem Hybriden vorbehalten.
Wie vertragen sich die Öko-Talente mit dem Fahrspaß-Anspruch?
Erstmals auffallend gut. Dank des nun ausgezeichneten Ansprechverhaltens verlangt der Yaris keine übertriebenen Pedalkommandos mehr, sondern reagiert nun wie ein herkömmlicher Vebrennungsmotor-Pkw. Dazu kommt ein gelungener Mix in der Fahrwerksabstimmung: straff und dennoch komfortabel, auch für schlechte Fahrbahnoberflächen qualifiziert. Als Draufgabe eine äußerst knackige, direkte Lenkung – mehr braucht es nicht für ein flinkes City-Car-Konzept. Geschichte ist auch die unangenehme Entkopplung von Motordrehzahl und Anprechen des Getriebes – die Kraft wird jetzt durch die stufenlose Automatik praktisch parallel abgenommen.
Der Yaris wird auch als Benziner mit 1,0-Liter-Hubraum zu 71 PS und als 1,5-Liter mit 121 PS angeboten – beides Dreizylinder-Saugmotoren. Der 1,0-Liter ist allerdings nur in der Basisausstattung Active verfügbar, der 1,5-Liter auch in der nächsthöheren Stufe Design. Die gehobeneren Trimmlevel Style und Lounge sind dem Hybriden vorbehalten.
Wie vertragen sich die Öko-Talente mit dem Fahrspaß-Anspruch?
Erstmals auffallend gut. Dank des nun ausgezeichneten Ansprechverhaltens verlangt der Yaris keine übertriebenen Pedalkommandos mehr, sondern reagiert nun wie ein herkömmlicher Vebrennungsmotor-Pkw. Dazu kommt ein gelungener Mix in der Fahrwerksabstimmung: straff und dennoch komfortabel, auch für schlechte Fahrbahnoberflächen qualifiziert. Als Draufgabe eine äußerst knackige, direkte Lenkung – mehr braucht es nicht für ein flinkes City-Car-Konzept. Geschichte ist auch die unangenehme Entkopplung von Motordrehzahl und Anprechen des Getriebes – die Kraft wird jetzt durch die stufenlose Automatik praktisch parallel abgenommen.
Straff und dennoch komfortabel, auch für schlechte Fahrbahnoberflächen qualifiziert. Als Draufgabe eine äußerst knackige, direkte Lenkung…
…und ausgezeichnetes Ansprechverhaltens. Mehr braucht es nicht für ein flinkes City-Car-Konzept.
Wann kommt der neue Toyota Yaris und zu welchen Preisen?
Zum Marktstart am 18. September beginnt die Preisliste für den 1,0-Liter-Benziner bei 16.990 Euro. Der 1,5-Liter Benziner wird ab 17.990 Euro angeboten, der Hybrid startet mit 20.990 Euro und endet bei in der Topaustattung bei 24.890 Euro. Für 100 Euro mehr ist eine Premiere Edition mit Head-Up-Display, induktiver Smartphone-Ladestation und Ambientebeleuchtung verfügbar. Diese Zusatzgoodies sind sonst Teil des optionalen Technik-Pakets. Andere Zusatz-Packages beinhalten erweitere Assistenzsysteme, Sitzheizung und Keyless Entry und Navigationssystem.
Fazit der ersten Testfahrten mit dem Yaris?
Auch ohne sich besonders bemüht zu haben stand am Ende der ausgiebigen Testfahrten ein Durchschnittsverbrauch von 4,0 Litern – womit auch der WLTP-Katalogwert von 3,8 Litern in der Praxis problemlos zu erreichen sein dürfte. Das bei ungebremstem Fahrvergnügen in einem Kleinwagen, der rundum das Gefühl vermittelt, eine Fahrzeugklasse höher unterwegs zu sein.
Zum Marktstart am 18. September beginnt die Preisliste für den 1,0-Liter-Benziner bei 16.990 Euro. Der 1,5-Liter Benziner wird ab 17.990 Euro angeboten, der Hybrid startet mit 20.990 Euro und endet bei in der Topaustattung bei 24.890 Euro. Für 100 Euro mehr ist eine Premiere Edition mit Head-Up-Display, induktiver Smartphone-Ladestation und Ambientebeleuchtung verfügbar. Diese Zusatzgoodies sind sonst Teil des optionalen Technik-Pakets. Andere Zusatz-Packages beinhalten erweitere Assistenzsysteme, Sitzheizung und Keyless Entry und Navigationssystem.
Fazit der ersten Testfahrten mit dem Yaris?
Auch ohne sich besonders bemüht zu haben stand am Ende der ausgiebigen Testfahrten ein Durchschnittsverbrauch von 4,0 Litern – womit auch der WLTP-Katalogwert von 3,8 Litern in der Praxis problemlos zu erreichen sein dürfte. Das bei ungebremstem Fahrvergnügen in einem Kleinwagen, der rundum das Gefühl vermittelt, eine Fahrzeugklasse höher unterwegs zu sein.
Fazit von Motorprofis-Tester Stefan Pabeschitz: „ Der WLTP-Verbrauchswert von 3,8 Litern ist in der Praxis problemlos zu erreichen – und das bei ungebremstem Fahrvergnügen in einem Kleinwagen, der rundum das Gefühl vermittelt, eine Fahrzeugklasse höher unterwegs zu sein.”
DATEN & FAKTEN
Toyota Yaris
(August 2020)Preis
Hybrid: 20.990 Euro. 1,0 VVT: 16.990 Euro. 1,5 VVT-i: 17.990 EuroAntrieb
1,5 Liter-Dreizylinder-Benziner und E-Motor mit 116 PS, stufenloses CVT-Getriebe (Hybrid). 1-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 71 PS, 5-Gang Getriebe (1,0 VVT). 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 121 PS, 6-Gang Getriebe (1,5 VVT-i). Vorderradantrieb.Abmessungen
Länge: 3940 mm. Breite 1775 mm. Höhe 1500 mm. Laderaumvolumen 286-947 Liter.Gewicht
1085 kg (Hybrid). 960 kg (1,0 VVT). 1040 kg (1,5 VVT-i). Zulässiges Gesamtgewicht 1615 kg (Hybrid). 1470 kg (1,0 VVT). 1555 kg (1,5 VVT-i).Fahrwerte
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,7 sec. (Hybrid). 14,6 sec. (1,0 VVT). 9,0 sec. (1,5 VVT-i)Höchstgeschwindigkeit 175 km/h (Hybrid). 160 km/h (1,0 VVT). 180 km/h (1,5 VVT-1)
Normverbrauch (WLTP) 3,8 l/100 km (Hybrid). 5,6 l/100 km (1,0 VVT). 5,0 l/100 km/h (VVT-i).