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Erster Test: Audi A5 e-hybrid

Erster Test: Audi A5 e-hybrid

Schnelle Kombinationen

Der neue Audi A5, Nachfolger des beliebten A4, kommt erstmals auch mit Plug-in-Hybrid. Feintuning an Batterie und Leistungselektronik verspricht sparsamen Umgang mit der elektrischen Energie. Zugleich setzt der Kombinationsantrieb neue Maßstäbe in der Fahrdynamik des Mittelklasse-Erfolgsmodells.
Um wen geht es?
Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix, hieß es einmal in der Werbung. In diesem Sinne sagen wir: Der Audi A4 heißt jetzt A5 und auch sonst ändert sich allerhand. Audi hatte sich nämlich im Vorjahr entschlossen, gerade Ziffern künftig den reinen Elektromodellen vorzubehalten, während Benzin- und Diesel-Audis mit ungeraden Ziffern bezeichnet werden sollten. Außerdem ist die Produktion des bisher A5 genannten Coupés und Cabriolets ohnehin ausgelaufen, und so heißen Limousine und Avant nun A5.
Die Entscheidung wurde übrigens schon im heurigen Frühjahr wieder zurückgenommen, sodass der Nachfolger des Audi A6 mit Verbrennungsmotor doch nicht A7 heißt, sondern weiterhin A6.
Hier geht es aber um den A5, genauer gesagt: die erstmals in zwei Leistungsstufen erhältliche Plug-in-Hybrid-Version des A5, genannt e-hybrid. Der neue A5, erhältlich seit April 2025, hat sich bis Juni schon 896-mal in Österreich verkauft, und trägt damit zum Aufwärtstrend von Audi bei: Die Marke rechnet nach insgesamt 9.575 Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025 – einer Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres von 17,8 Prozent gegenüber einem Gesamtmarkt-Zuwachs von 5,9 Prozent – weiterhin mit einer positiven Entwicklung.
 
Wie stellt sich die Technik des A5 dar?
Der neue Audi A5 steht auf der Premium Platform Combustion (PPC), also der gleichen Basis wie der Q5 und der neue A6. Damit sind Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren sowie mit Plug-in-Hybridantrieb realisierbar. Der A5 e-hybrid verfügt über eine Hochvoltbatterie im Heck, die im Vergleich zum nicht mehr gebauten Plug-in-Audi A6 TFSI e weiterentwickelt wurde: Die Kapazität ist um 45 Prozent auf 25,9 kWh gestiegen (netto 20,7 kWh), auch Rekuperation und Ladeleistung wurden verbessert – mit bis zu 11 kW soll die leere Batterie jetzt in nur zweieinhalb Stunden vollgeladen werden können.
Neu ist auch die Anordnung der Batteriezellen, von Audi „cell-to-pack“ genannt. Nicht nur bietet jede einzelne von ihnen eine höhere Energiedichte, sondern sie werden auch nicht mehr in einem Modul zusammengefasst, sondern direkt ins Batteriegehäuse eingeklebt – die höhere Packungsdichte reduziert den Platzbedarf und erhöht den Energieinhalt. Zudem hat Audi auch die Leistungselektronik entwickelt: Ein kleinerer, leichterer und effizienterer Pulswechselrichter sorgt für sparsameres Fahren im E-Modus.
Der A5 e-hybrid wird als Avant und Limousine in je zwei Varianten angeboten, mit einer Gesamtleistung von entweder 220 kW (299 PS) oder 270 kW (367 PS).Der A5 e-hybrid wird als Avant und Limousine in je zwei Varianten angeboten, mit einer Gesamtleistung von entweder 220 kW (299 PS) oder 270 kW (367 PS).
Geladen wird mit bis zu 11 kW, elektrisch gefahren bis zu 108 Kilometer.Geladen wird mit bis zu 11 kW, elektrisch gefahren bis zu 108 Kilometer.
Auffälliges Erkennungsmerkmal sind die versenkten Türgriffe.Auffälliges Erkennungsmerkmal sind die versenkten Türgriffe.
Der Limousine gibt das schnittige neue Fließheck eine Coupé-Anmutung. Mit 4,82 Metern Länge ist das Mittelklassemodell ziemlich groß gewachsen.Der Limousine gibt das schnittige neue Fließheck eine Coupé-Anmutung. Mit 4,82 Metern Länge ist das Mittelklassemodell ziemlich groß gewachsen.
Wie äußert sich das in der Praxis?
Erstens durch schnelleres Laden. Zweitens durch verminderten Stromverbrauch, der eine elektrische Reichweite von bis zu 108 Kilometern verspricht. Drittens durch besseres Rekuperieren, also Wiedergewinnung von Energie durch Verzögerung. Die Intensität der Rekuperation kann einerseits im MMI (Multi Media Interface) des A5 e-hybrid voreingestellt, andererseits in der jeweiligen Fahrsituation mit den Paddles am Lenkrad in drei Stufen variiert werden.
Verzichtet man auf den manuellen Eingriff, hängt die automatische Rekuperation von einer Vielzahl von Parametern ab – das sind zum Beispiel Streckendaten, die im Navigationssystem hinterlegt sind, etwa Gefälle, Kurvenradien, Geschwindigkeitsbeschränkungen, oder auch die Verkehrssituation – dazu nützt der Audi den sogenannten Prädiktiven Effizienzassistenten (PEA).
Die Entscheidung, ob er elektrisch fährt oder der Benzinmotor zugeschaltet wird, trifft der A5 e-hybrid ebenfalls ziemlich eigenständig. Auch hier sind, wenn die Zielführung des Navi aktiv ist, die Streckendaten maßgeblich. Im Hybrid-Fahrmodus kann mittels eines Schiebereglers voreingestellt werden, wieviel Strom in der Batterie verbleiben soll – zum Beispiel wenn man sich für eine bevorstehende Stadtfahrt elektrisches Fahren vorbehalten möchte. Nur wenn von vornherein der EV-Modus gewählt wird, bleibt der Verbrennungsmotor ausgeschaltet; das Auto fährt dann so lange rein elektrisch, bis die Batterie leer ist, erst vor dem endgültigen Ausrollen springt der Motor an.
 
Welche Motorisierungsvarianten gibt es?
Der A5 e-hybrid wird in zwei Leistungsstufen angeboten. Beide haben einen 2-Liter-Benzinmotor (2.0 TFSI) mit 185 kW (252 PS) Leistung und eine permanenterregte Synchronmaschine mit einer Höchstleistung von 105 kW (143 PS). Das addiert sich, je nach Kundenwunsch und Motormanagement, zu einer Gesamtleistung von entweder 220 kW (299 PS) oder 270 kW (367 PS). Beide Versionen sind sowohl als Limousine als auch als Avant erhältlich. Die 220-kW-Version des A5 e-hybrid quattro bietet ein höchstes Drehmoment von 450 Newtonmeter, die 270-kW-Version bringt 500 Newtonmeter auf die vier Räder. Der Elektromotor ist im Getriebegehäuse der 7-Gang-S-tronic integriert.
 
Wie fühlt der A5 e-hybrid sich an?
Bisherige A4-TDI-Fahrer werden umdenken müssen; die Charakteristik des Hybrid ist doch eine andere. Zwar herrscht kein Mangel an Drehmoment, es baut sich beim Beschleunigen aber auf andere Weise auf – kein Brummen, kein Turboschub, sondern eher ein Gummibandeffekt: Der E-Motor schiebt ansatzlos an und wenn beide Motoren gemeinsam arbeiten, ist der Benziner im Vergleich zum Diesel kaum zu hören. Bei Vollgas übernimmt der Benziner das Kommando, arbeitet gut mit dem Doppelkupplungsgetriebe s tronic zusammen, dreht unter sanftem Knurren entschlossen aus – und schiebt ziemlich flott an. Brauchten der bisher stärkste Vierzylinder-TDI im A4 mit 150 kW (204 PS, weiterhin erhältlich) rund sieben Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und der V6-Diesel im A4 50 TDI mit 210 kW (286 PS, nun nicht mehr im Programm) rund 5,3 Sekunden, erledigt der 220 kW (299 PS) starke A5 e-hybrid quattro diese Übung in 5,9 und der 270 kW (367 PS) starke in 5,1 Sekunden. Der quattro-Antrieb ist übrigens bei beiden Leistungsstufen serienmäßig und, wie Audi-Markenleiter Thomas Beran betont, ein „echter quattro“ – es werden die Hinterräder also nicht, wie in Hybrid-Fahrzeugen anderer Fabrikate, vom Elektromotor angetrieben.
Das gebogene MMI-Panoramadisplay dominiert das Cockpit. Ein eigenes, zusätzliches Display steht optional dem Beifahrer zur Verfügung.Das gebogene MMI-Panoramadisplay dominiert das Cockpit. Ein eigenes, zusätzliches Display steht optional dem Beifahrer zur Verfügung.
S-Line-Sportsitze mit rutschfestem Material und typischer Audi-Steppung im Zentrum.S-Line-Sportsitze mit rutschfestem Material und typischer Audi-Steppung im Zentrum.
Die Hochvoltbatterie im Heck des e-hybrid zwickt rund 100 Liter Kofferraumvolumen weg. Das Fassungsvermögen des Avant beträgt 361 bis 1.306 Liter.Die Hochvoltbatterie im Heck des e-hybrid zwickt rund 100 Liter Kofferraumvolumen weg. Das Fassungsvermögen des Avant beträgt 361 bis 1.306 Liter.
Wie sieht der neue A5 außen und innen aus?
Wie es bei Audi so ist: Extrem anders als der Vorgänger (der noch A4 hieß) sieht er nicht aus. Auffälligstes Erkennungsmerkmal sind die versenkten Türgriffe, wie sie schon der A6 hat. Audi sagt dazu in schönstem Maketingdeutsch, „die geschärfte Designsprache“ fasziniere „mit Premium-Proportionen“. Sportiv sind jedenfalls sowohl die Limousine, der das schnittige Fließheck eine Coupé-Anmutung gibt, als auch der Avant geschnitten. 
Größer ist der A5 auch geworden, wenn auch nicht viel. Und eine bessere Serienausstattung hat er bekommen: Die Front zieren ein LED-Tagfahrlicht und das Heck digitale OLED-Leuchten der zweiten Generation, die allerlei Lichtspiele veranstalten können. Außer der Unterhaltung dient das auch künftiger Car-to-X-Kommunikation.
Im Innenraum fällt die dynamische Lichtleiste unterhalb der Windschutzscheibe ins Auge, das gebogene MMI-Panoramadisplay dominiert das Cockpit. Ein eigenes, zusätzliches Display steht optional dem Beifahrer oder der Beifahrerin zur Verfügung.
 
Und die Preise?
Liegen leicht über dem 204-PS-Diesel mit quattro-Antrieb, der bei den Selbstzündern nun schon das Ende der Fahnenstange ist. Los geht’s bei 60.100 Euro für die A5 Limousine e-hybrid quattro mit 220 kW (299 PS), die auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern rollt. Die stärkere 270-kW-Limousine (367 PS) mit noch etwas besserer Ausstattung kostet ab 69.450 Euro. Und für die beiden Avant-Versionen sind jeweils 2.100 Euro mehr einzukalkulieren. Navigation, 3-Zonen-Klimaautomatik und Sitzheizung sind serienmäßig, um nur einige Ausstattungsdetails zu nennen.
Was die 270-kW-Ausführung mehr zu bieten hat? Bei ihr ist das S-Line-Exterieurpaket Serie, außerdem ein Sportfahrwerk, 19-Zoll-Räder, rote Bremssättel, Einparkhilfe plus (mit Rückfahrkamera) sowie Sportsitze in Leder/Kunstleder-Kombination.
 
Wie lautet das Fazit?
Der Audi A5 e-hybrid quattro ist der erste Plug-in-Hybrid von Audi in der Mittelklasse, diese Technologie gab es beim Vorgänger A4 noch nicht. Wie bei Modellwechseln üblich, wurde der A5 etwas größer, üppiger ausgestattet und teurer. Dass es sich dabei um ein beliebtes und hochwertiges Mittelklassemodell handelt, braucht man nicht zu erwähnen, die guten Verkaufszahlen des bisherigen A4 sprechen für sich. Im Vergleich zu den TDI-Modellen ändert sich das Fahrgefühl, bei der Fahrdynamik setzten die e-hybrid-Varianten neue Maßstäbe.
Fazit von Motorprofis-Tester Peter Pisecker: „Der Audi A5 e-hybrid quattro ist der erste Plug-in-Hybrid von Audi in der Mittelklasse, diese Technologie gab es beim Vorgänger A4 noch nicht. Im Vergleich zu den TDI-Modellen ändert sich das Fahrgefühl, bei der Fahrdynamik setzten die e-hybrid-Varianten neue Maßstäbe.Fazit von Motorprofis-Tester Peter Pisecker: „Der Audi A5 e-hybrid quattro ist der erste Plug-in-Hybrid von Audi in der Mittelklasse, diese Technologie gab es beim Vorgänger A4 noch nicht. Im Vergleich zu den TDI-Modellen ändert sich das Fahrgefühl, bei der Fahrdynamik setzten die e-hybrid-Varianten neue Maßstäbe.

DATEN & FAKTEN

Audi A5 e-hybrid quattro / Audi A5 Avant e-hybrid quattro

(August 2025)

Preis

Ab 60.100 Euro (220 kW) bzw. 69.450 Euro (270 kW) als Limousine. Aufpreis Avant: 2.100 Euro.

Antrieb

e-hybrid quattro 220 kW: 2,0 TFSI-Vierzylinder-Turbo-Benzin-Motor und E-Maschine, 20,7-kWh-Hochvoltbatterie. Systemleistung: 220 kW / 299 PS, Maximales Drehmoment 450 Nm, Allradantrieb quattro.

e-hybrid quattro 270 kW: 2,0 TFSI-Motor und E-Maschine, 20,7-kWh-Hochvoltbatterie. Systemleistung: 270 kW / 367 PS, Maximales Drehmoment 500 Nm, Allradantrieb quattro.

AC-Ladeleistung 11 kW, elektrische Reichweite bis zu 108 km.

Abmessungen

Limousine: Länge 4.829 mm, Breite 1.860 mm, Höhe 1.444 mm. Radstand 2.892 mm. Kofferraumvolumen 331 – 1.175 Liter.

Avant: Länge 4.829 mm, Breite 1.860 mm, Höhe 1.460 mm. Radstand 2.892 mm. Kofferraumvolumen 361 – 1.306 Liter.

Gewicht

Leergewicht ab 2.145 kg, Zulässiges Gesamtgewicht ab 2.635 kg, Anhängelast gebremst/ungebremst 1.700 – 1.900kg/750 kg.

Fahrwerte

e-hybrid quattro 220 kW: Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, 0 – 100 km/h in 5,9 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 2,0 – 2,6 Liter/100 km.

e-hybrid quattro 270 kW: Höchstgeschwindigkeit 250 km/h, 0 – 100 km/h in 5,1 Sekunden, WLTP-Normverbrauch 2,1 – 2,7 Liter/100 km.
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