
INTENSIVTEST: HONDA CIVIC DYNAMIC
Die feine Dosierung der Dynamik
Der Civic kleidet sich in der hauseigenen Sportabteilung neu ein. Trotz seinem Hang zur Dynamik überrascht er mit Spareffekten und vor allem Komfortgefühl: Er ist mehr „premium“ als so manches Premiumauto.
27.06.2019Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Honda bringt eine neue „Dynamic“-Variante des Civic. Warum geht es?
Um Sport und Sparen. Als „Dynamic“ bekommt der Civic eine hochwertige sportliche Ausstattung. Die ist im Paket günstiger, längst nicht alle neuen Features werden auf den Gesamtpreis addiert. Mit etwas Glück kommt der Zähler dank (temporärem) Bonus bei rund 25.000 Euro zu stehen. Das sportive Sparangebot ist verbunden mit sparsamer Technik, fix kombiniert sind 1,0-Liter-Turbomotor und Schaltgetriebe. Eine nicht ganz alltägliche, aber interessante Konstellation also.
Was bedeutet die neue Ausstattung für das Design?
Da muss man ausholen. Grundsätzlich hat Honda der neuen Civic-Generation, die 2017 gestartet ist, das wohl schrillste Outfit mitgegeben, dass die Kompaktklasse je gesehen hat: Durch die ungewöhnlich gestreckte Silhouette mit auffallend niedriger Front und flachem Fließheck ist schon die Ausgangposition neu. Dazu kommen mutige Details wie die Andeutung monströser Lufteinlässe vorne und hinten oder die riesigen Rücklichter-Skulpturen.
Dieser ohnehin sportliche Civic wird als „Dynamic“ quasi formvollendet. Felgen, Kühlergrill und Außenspiegelabdeckungen sind nun schwarz. Neu dazu kommen
kleine Spoilerlippen vorne und hinten sowie Seitenschweller als Verbindungsglied, alles ebenfalls in Schwarz. In Kombination mit dem roten Lack des Testwagens (es gibt auch Silber, Weiß, Blau und Schwarz) wäre das bei anderen Marken schon das Topmodell mit 300 PS plus (nicht so bei Honda, die beim Type R bekanntlich noch einiges draufsetzen).
Um Sport und Sparen. Als „Dynamic“ bekommt der Civic eine hochwertige sportliche Ausstattung. Die ist im Paket günstiger, längst nicht alle neuen Features werden auf den Gesamtpreis addiert. Mit etwas Glück kommt der Zähler dank (temporärem) Bonus bei rund 25.000 Euro zu stehen. Das sportive Sparangebot ist verbunden mit sparsamer Technik, fix kombiniert sind 1,0-Liter-Turbomotor und Schaltgetriebe. Eine nicht ganz alltägliche, aber interessante Konstellation also.
Was bedeutet die neue Ausstattung für das Design?
Da muss man ausholen. Grundsätzlich hat Honda der neuen Civic-Generation, die 2017 gestartet ist, das wohl schrillste Outfit mitgegeben, dass die Kompaktklasse je gesehen hat: Durch die ungewöhnlich gestreckte Silhouette mit auffallend niedriger Front und flachem Fließheck ist schon die Ausgangposition neu. Dazu kommen mutige Details wie die Andeutung monströser Lufteinlässe vorne und hinten oder die riesigen Rücklichter-Skulpturen.
Dieser ohnehin sportliche Civic wird als „Dynamic“ quasi formvollendet. Felgen, Kühlergrill und Außenspiegelabdeckungen sind nun schwarz. Neu dazu kommen
kleine Spoilerlippen vorne und hinten sowie Seitenschweller als Verbindungsglied, alles ebenfalls in Schwarz. In Kombination mit dem roten Lack des Testwagens (es gibt auch Silber, Weiß, Blau und Schwarz) wäre das bei anderen Marken schon das Topmodell mit 300 PS plus (nicht so bei Honda, die beim Type R bekanntlich noch einiges draufsetzen).




Ist so ein sportliches Outfit für den Alltag zu viel des Guten?
Interessanterweise überhaupt nicht, das überrascht uns auch. Selbst mit dem roten Testwagen ist man noch Innenstadt-elegant. Die Erklärung ist die feine Dosierung der Dynamik: Bei allem stilistische Mut wurden nie die Proportionen vergessen, alle Elemente sind im Gleichgewicht miteinander – auch die neu hinzugekommenen: stilvolle Spoilerlippen, zum Beispiel, das kann nicht jeder. Auch die schwarzen Felgen schauen anderswo oft unpassender aus.
Wie wirkt sich „Dynamic“ im Innenraum aus?
Mit sehr schönen schwarzen Ledersitzen und Ziernähten, die sich buchstäblich wie ein roter Faden durch das Auto ziehen. So gesehen ist Rot die perfekte Außenlackierung für die stilistische Geschlossenheit.
Wie gut ist der Innenraum insgesamt?
Man muss eines wissen: Auch wenn Hondas in Europa nicht an jeder Ecke stehen, in den USA und Asien ist das ganz anders. Beim genauen Hinschauen hat das Auswirkungen: Die Kunststoffoberfläche am Lenkrad würde man in Europa ein wenig anders machen und die Mittelkonsole vielleicht auch.
Andererseits: In den USA sind Autos größer, und der Civic ist für einen Kompakten außergewöhnlich bereit und lang. In Reihe eins sitzt man deutlich weiter auseinander, als man es in der Kompaktklasse gewohnt ist – und fühlt sich dadurch fast wie in einer großen Mittelklasse-Limousine.
Interessanterweise überhaupt nicht, das überrascht uns auch. Selbst mit dem roten Testwagen ist man noch Innenstadt-elegant. Die Erklärung ist die feine Dosierung der Dynamik: Bei allem stilistische Mut wurden nie die Proportionen vergessen, alle Elemente sind im Gleichgewicht miteinander – auch die neu hinzugekommenen: stilvolle Spoilerlippen, zum Beispiel, das kann nicht jeder. Auch die schwarzen Felgen schauen anderswo oft unpassender aus.
Wie wirkt sich „Dynamic“ im Innenraum aus?
Mit sehr schönen schwarzen Ledersitzen und Ziernähten, die sich buchstäblich wie ein roter Faden durch das Auto ziehen. So gesehen ist Rot die perfekte Außenlackierung für die stilistische Geschlossenheit.
Wie gut ist der Innenraum insgesamt?
Man muss eines wissen: Auch wenn Hondas in Europa nicht an jeder Ecke stehen, in den USA und Asien ist das ganz anders. Beim genauen Hinschauen hat das Auswirkungen: Die Kunststoffoberfläche am Lenkrad würde man in Europa ein wenig anders machen und die Mittelkonsole vielleicht auch.
Andererseits: In den USA sind Autos größer, und der Civic ist für einen Kompakten außergewöhnlich bereit und lang. In Reihe eins sitzt man deutlich weiter auseinander, als man es in der Kompaktklasse gewohnt ist – und fühlt sich dadurch fast wie in einer großen Mittelklasse-Limousine.







Wobei das Auto grundsätzlich eine überraschend gehobene Art hat – wie kann man sich die vorstellen?
Es beginnt im Innenraum mit der überdurchschnittlichen Bewegungsfreiheit, den hochwertigen Oberflächen und den überall durchgezogenen Ziernähten. Und es geht auf technischer Seite weiter: Der erhöhte Radstand des für die Klasse großen Civic wirkt sich auf die Laufruhe aus. Im Innenraum ist es überdurchschnittlich leise. Der Motor startet so angenehm gleichmäßig aus dem Drehzahlkeller wie man es möchte. Die Lenkung ist exakt, aber nie nervös. Schon traditionell bei Honda ist das Getriebe top und damit Schaltarbeit eine Freude. Das alles erzeugt ein schönes Komfortgefühl, das man so zusammenfassen könnte: Dieser Civic ist mehr „premium“ als so manches Premiumauto.
Es beginnt im Innenraum mit der überdurchschnittlichen Bewegungsfreiheit, den hochwertigen Oberflächen und den überall durchgezogenen Ziernähten. Und es geht auf technischer Seite weiter: Der erhöhte Radstand des für die Klasse großen Civic wirkt sich auf die Laufruhe aus. Im Innenraum ist es überdurchschnittlich leise. Der Motor startet so angenehm gleichmäßig aus dem Drehzahlkeller wie man es möchte. Die Lenkung ist exakt, aber nie nervös. Schon traditionell bei Honda ist das Getriebe top und damit Schaltarbeit eine Freude. Das alles erzeugt ein schönes Komfortgefühl, das man so zusammenfassen könnte: Dieser Civic ist mehr „premium“ als so manches Premiumauto.

Wie passt dazu der Motor mit nur 998 Kubikzentimeter Hubraum? Und wie sparsam ist der kleine Turbo?
Honda ist eine stolze Technik-Marke. In der Preisliste stehen meistens weniger Motorvarianten als bei der Konkurrenz, aber die wirken dafür außergewöhnlich feingeschliffen. Das gilt auch für den 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo. Er hat durch die gleichmäßige Kraftentfaltung eine fast elegante Art, wer hätte das bei einem Dreizylinder für möglich gehalten. Auch akustisch bleibt er im Alltag erstaunlich im Hintergrund. Erst wenn man den Motor voll ausdreht, hört man ihn stärker und merkt dann irgendwann auch, dass man eben nur 126 PS unter der Haube hat. Auf der Autobahn hat uns das allerdings nie gestört, und wenn wir Überland auf zwei, drei Überholmanöver verzichtet haben, war es viel. Entscheidender ist, dass der Motor fast so sparsam wie ein Diesel ist, meistens steht im Schnitt ein Sechser vor dem Komma.
Noch ein Fazit?
Eine sehr interessante Mischung aus Sport und Sparsamkeit. Als „Dynamic“ sieht der Civic innen wie außen richtig sportlich und hochwertig aus. Die Dynamik ist aber fein dosiert, der Auftritt bleibt elegant. Das gilt erst recht für den Fahrstil: Mit seinem umfassenden Komfortgefühl ist der Civic mehr „premium“ als so manches Premiumauto.
Weil auch Verbrauch und Preis überraschen, bekommt man hier mehr Auto fürs Geld als bei vielen anderen Kompakten – und erst recht mehr als bei den meisten Kompakt-SUVs.
Honda ist eine stolze Technik-Marke. In der Preisliste stehen meistens weniger Motorvarianten als bei der Konkurrenz, aber die wirken dafür außergewöhnlich feingeschliffen. Das gilt auch für den 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo. Er hat durch die gleichmäßige Kraftentfaltung eine fast elegante Art, wer hätte das bei einem Dreizylinder für möglich gehalten. Auch akustisch bleibt er im Alltag erstaunlich im Hintergrund. Erst wenn man den Motor voll ausdreht, hört man ihn stärker und merkt dann irgendwann auch, dass man eben nur 126 PS unter der Haube hat. Auf der Autobahn hat uns das allerdings nie gestört, und wenn wir Überland auf zwei, drei Überholmanöver verzichtet haben, war es viel. Entscheidender ist, dass der Motor fast so sparsam wie ein Diesel ist, meistens steht im Schnitt ein Sechser vor dem Komma.
Noch ein Fazit?
Eine sehr interessante Mischung aus Sport und Sparsamkeit. Als „Dynamic“ sieht der Civic innen wie außen richtig sportlich und hochwertig aus. Die Dynamik ist aber fein dosiert, der Auftritt bleibt elegant. Das gilt erst recht für den Fahrstil: Mit seinem umfassenden Komfortgefühl ist der Civic mehr „premium“ als so manches Premiumauto.
Weil auch Verbrauch und Preis überraschen, bekommt man hier mehr Auto fürs Geld als bei vielen anderen Kompakten – und erst recht mehr als bei den meisten Kompakt-SUVs.

DATEN & FAKTEN
Honda Civic 1.0 VTEC TURBO Dynamic MT
(Juni 2019)Preis
27.190 Euro (mit Bonus vorübergehend ab 25.190 Euro). Einstiegspreis Civic 21.990 Euro ((mit Bonus vorübergehend ab 25.190 Euro).Antrieb
Dreizylinder-Reihenmotor mit Turbo-Aufladung, 12 Ventile, zwei obenliegende Nockenwellen (DOHC) Leichtmetall-Motorblock und -Zylinderkopf, variable Ventilsteuerung VTEC mit Dual VTC, 998 cm3, 126 PS, 200 Nm. 6-Gang-Schaltgetriebe. Frontantrieb.Abmessungen
Länge 4.518 mm, Breite 1.799 mm, Höhe 1.434 mm. Radstand 2.697 mm. Kofferraumvolumen 420 – 1.267 Liter.Gewicht
Eigengewicht 1275-1348 kg, max. Gesamtgewicht 1.775 kg.Fahrwerte
Vmax 203 km/h, 0-110 in 10,9 sec, Normverbrauch 4,8 l/100 km, CO2-Emission 110 g/km.Testverbrauch
6,6 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
8 Punkte
Vernunft
9 Punkte
Preis-Leistung
9 Punkte
Gesamturteil
9 Punkte