
Test: Honda EM1 e:
Einsteiger-Lösung
Leicht und handlich: Mit weniger als 100 Kilo und kompakten Abmessungen ist der erste Elektro-Scooter von Honda auf urbane Umsteiger aller Art zugeschnitten. Die Zweirad-Großmacht kombiniert die bewusst pragmatische Leistung und Reichweite mit solider Verarbeitung auf gewohntem Level. Highlight ist eine Take-Away-Batterie mit Tragegriff, die nicht mehr als ein mittelprächtiger Einkauf wiegt und schnell wieder aufgeladen ist.
18.07.2024Fotos: FOTObyHOFER/Christian Hofer
Um wen geht es?
Elektrische Alternativen kamen im Roller-Programm von Honda bisher noch nicht vor. Mit dem EM1 e: betritt die Zweirad-Großmacht jetzt erstmals die Stromer-Bühne, der kompakte Elektro-Scooter ist ein bewusst pragmatischer Beitrag zum Thema City-Mobilität. Bekanntlich steht der Name Honda nicht dafür, sich mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Also hat sich die technisch stets anspruchsvolle Marke auf den Gedanken konzentriert, was es für die Wege innerhalb der Stadt wirklich braucht – und was nicht. Auf der Strecke geblieben sind dabei Leistungsdaten, die nur auf dem Papier wirken, zudem wurde die Reichweite auf das reduziert, was im City-Leben wirklich anfällt. Die minimalistisch dastehenden 30 Kilometer mögen zunächst abschreckend wirken, in der Praxis entspricht das aber schon der Maximal-Spannweite von Wien an seiner breitesten Stelle. Okay, Luftlinie – aber wer fährt schon vom äußersten Zipfel Esslings in einem Stück bis in den Maurer Wald? Die urbane Realität sind ja eher standardisierte Arbeitswege oder kurze Abstecher zum Einkaufen oder ins Fitnesscenter. Und nicht jeder findet die volle U-Bahn voll super, kaum zu glauben.
Wie löst Honda das Thema Akku und Laden?
Beim Akku geht Honda die Sache sehr pragmatisch an. Je höher die Kapazität, desto größer die Reichweite – die aber wahrscheinlich kaum jemand am Stück verbraucht. Dazu kommen dann aber auch mehr Gewicht und längere Ladezeiten, die schon gar niemand will. Weil die Möglichkeiten zum Strom-Tanken auf der Straße bei Zweirädern auch nicht großzügiger verteilt sind als für Autos, ist ein abnehmbarer Akku zum Mitnehmen natürlich die praktischste Lösung. Wo Seat mit dem Mò eher ans Limit geht – die Rollkoffer-ähnliche Lösung wiegt immerhin an die 50 Kilo – hat sich Honda für eine im reinsten Wortsinn handlichere Variante entschieden: Die Take-Away-Batterie mit Tragegriff bringt es auf rund 10 Kilo, also nicht mehr als ein mittelprächtiger Einkauf im Supermarkt. Das Ent- und Verriegelungs-System erweist sich als auffallend hochwertig und lässt sich ohne Kraftaufwand bedienen. In weniger als drei Stunden ist der Akku an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose zu drei Viertel aufgeladen. Und das Marketing hat für all das einen prächtigen Namen parat: Honda Mobile Power Pack, kurz MPP.
Elektrische Alternativen kamen im Roller-Programm von Honda bisher noch nicht vor. Mit dem EM1 e: betritt die Zweirad-Großmacht jetzt erstmals die Stromer-Bühne, der kompakte Elektro-Scooter ist ein bewusst pragmatischer Beitrag zum Thema City-Mobilität. Bekanntlich steht der Name Honda nicht dafür, sich mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten. Also hat sich die technisch stets anspruchsvolle Marke auf den Gedanken konzentriert, was es für die Wege innerhalb der Stadt wirklich braucht – und was nicht. Auf der Strecke geblieben sind dabei Leistungsdaten, die nur auf dem Papier wirken, zudem wurde die Reichweite auf das reduziert, was im City-Leben wirklich anfällt. Die minimalistisch dastehenden 30 Kilometer mögen zunächst abschreckend wirken, in der Praxis entspricht das aber schon der Maximal-Spannweite von Wien an seiner breitesten Stelle. Okay, Luftlinie – aber wer fährt schon vom äußersten Zipfel Esslings in einem Stück bis in den Maurer Wald? Die urbane Realität sind ja eher standardisierte Arbeitswege oder kurze Abstecher zum Einkaufen oder ins Fitnesscenter. Und nicht jeder findet die volle U-Bahn voll super, kaum zu glauben.
Wie löst Honda das Thema Akku und Laden?
Beim Akku geht Honda die Sache sehr pragmatisch an. Je höher die Kapazität, desto größer die Reichweite – die aber wahrscheinlich kaum jemand am Stück verbraucht. Dazu kommen dann aber auch mehr Gewicht und längere Ladezeiten, die schon gar niemand will. Weil die Möglichkeiten zum Strom-Tanken auf der Straße bei Zweirädern auch nicht großzügiger verteilt sind als für Autos, ist ein abnehmbarer Akku zum Mitnehmen natürlich die praktischste Lösung. Wo Seat mit dem Mò eher ans Limit geht – die Rollkoffer-ähnliche Lösung wiegt immerhin an die 50 Kilo – hat sich Honda für eine im reinsten Wortsinn handlichere Variante entschieden: Die Take-Away-Batterie mit Tragegriff bringt es auf rund 10 Kilo, also nicht mehr als ein mittelprächtiger Einkauf im Supermarkt. Das Ent- und Verriegelungs-System erweist sich als auffallend hochwertig und lässt sich ohne Kraftaufwand bedienen. In weniger als drei Stunden ist der Akku an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose zu drei Viertel aufgeladen. Und das Marketing hat für all das einen prächtigen Namen parat: Honda Mobile Power Pack, kurz MPP.




Ist der EM1 e: ein Spar-Roller?
Ganz klar: Trotz der simplem Bedarfs-Ausrichtung nicht im Geringsten. Kein Teil daran wirkt reduziert oder sparsam gemacht. Also: Solide Verarbeitung auf gewohntem Honda-Level, praktische Detaillösungen, tadellose Ergonomie auch für Großgewachsene, übersichtliche und gut ablesbare Instrumente. Und keinerlei klapprige oder schistelige Notlösungen. Das meiste an Stauraum musste trotz dessen Kompaktheit dem Akku-Pack weichen – dafür gibt's den guten alten Haken für die unfallfreie Beförderung des Einkaufssackerls hinter der Schürze. Und Rucksack oder Umhängetasche gehören für die meisten Scooter-Fahrer ohnehin zum Standard-Equipment.
Was leistet der EM1 e: in der Praxis?
Von Gesetz wegen ist er in die Moped-Klasse einsortiert – auf die dort legalen 45 km/h legt er unter Idealbedingungen noch bis zu 5 km/h darauf. Die einigermaßen ehrfurchtgebietenden 90 Newtonmeter lässt er nicht in Hau-Drauf-Art, sondern betont wohldosiert auf das Hinterrad, auch bergauf hapert es weder an Antritt noch Tempo-Sicherheit. Das grundsätzlich konservative Technik-Layout mit Stereo-Schwinge und Trommelbremse hinten gibt sich auch auf urbanen Rumpel-Pisten keine Blöße. Obwohl aus Kostengründen auf ein Rekuperationssystem verzichtet wurde, lässt sich die Reichweite mit halbwegs moderater Bedienung des Gasgriffs um bis zu ein Drittel ausdehnen.
Ganz klar: Trotz der simplem Bedarfs-Ausrichtung nicht im Geringsten. Kein Teil daran wirkt reduziert oder sparsam gemacht. Also: Solide Verarbeitung auf gewohntem Honda-Level, praktische Detaillösungen, tadellose Ergonomie auch für Großgewachsene, übersichtliche und gut ablesbare Instrumente. Und keinerlei klapprige oder schistelige Notlösungen. Das meiste an Stauraum musste trotz dessen Kompaktheit dem Akku-Pack weichen – dafür gibt's den guten alten Haken für die unfallfreie Beförderung des Einkaufssackerls hinter der Schürze. Und Rucksack oder Umhängetasche gehören für die meisten Scooter-Fahrer ohnehin zum Standard-Equipment.
Was leistet der EM1 e: in der Praxis?
Von Gesetz wegen ist er in die Moped-Klasse einsortiert – auf die dort legalen 45 km/h legt er unter Idealbedingungen noch bis zu 5 km/h darauf. Die einigermaßen ehrfurchtgebietenden 90 Newtonmeter lässt er nicht in Hau-Drauf-Art, sondern betont wohldosiert auf das Hinterrad, auch bergauf hapert es weder an Antritt noch Tempo-Sicherheit. Das grundsätzlich konservative Technik-Layout mit Stereo-Schwinge und Trommelbremse hinten gibt sich auch auf urbanen Rumpel-Pisten keine Blöße. Obwohl aus Kostengründen auf ein Rekuperationssystem verzichtet wurde, lässt sich die Reichweite mit halbwegs moderater Bedienung des Gasgriffs um bis zu ein Drittel ausdehnen.




Und die Ausstattung?
Auch hier hat sich Honda, wie schon erklärt, am echten Bedarf und wahren Notwendigkeiten für diese Liga orientiert: LED-Scheinwerfer, -Rücklicht und -Blinker, dazu eine USB-Ladebuchse – Ende der Liste. ABS oder ESP gibt es auch für Geld und gute Worte nicht, sie müssen in dieser Leistungs-Liga aber auch nicht sein. Der EM1 e: wird in China produziert und basiert auf einem lokal vermarkteten Modell, dem Wuyang-Honda U-Go Scooter. Die Europa-Variante unterscheidet sich zwar in einigen Details, zusätzliches Technik-Equipment hätte sich aber wohl nur mit großem Aufwand in die dortige Fertigung integrieren lassen. Dafür gibt es ein unerwartetes Wiedersehen mit einem Feature des Mitwerbers Suzuki: Die Entriegelung der Wegfahrsperre mit dem Sechskant-Kopf des Schlüssels – wie die es zum Bestandteil eines Honda-Scooters geschafft hat, war selbst mit aller Hartnäckigkeit nicht zu ergründen.
Wie viel kostet der EM1 e?
Der Markteinführungs-Aktionspreis von Honda beträgt 2.490 Euro. Eine zusätzliche Elektro-Bundesförderung über 600 Euro kann beantragt werden, womit ein Kundenpreis von 1.890 Euro möglich wird.
Das Fazit?
Auch, wenn wir hier mit 30 Kilometer Normreichweite im wahrsten Wortsinn von Mikro-Mobilität reden: In dem Segment macht der EM1 e: eine schlaue Ansage – egal, ob für jugendliche Neueinsteiger oder Kurzstrecken-Profis. Mit nur 95 Kilo Gesamtgewicht und seinen kompakten Abmessungen ist der E-Roller für den Stadt-Einsatz perfekt qualifiziert.
Auch hier hat sich Honda, wie schon erklärt, am echten Bedarf und wahren Notwendigkeiten für diese Liga orientiert: LED-Scheinwerfer, -Rücklicht und -Blinker, dazu eine USB-Ladebuchse – Ende der Liste. ABS oder ESP gibt es auch für Geld und gute Worte nicht, sie müssen in dieser Leistungs-Liga aber auch nicht sein. Der EM1 e: wird in China produziert und basiert auf einem lokal vermarkteten Modell, dem Wuyang-Honda U-Go Scooter. Die Europa-Variante unterscheidet sich zwar in einigen Details, zusätzliches Technik-Equipment hätte sich aber wohl nur mit großem Aufwand in die dortige Fertigung integrieren lassen. Dafür gibt es ein unerwartetes Wiedersehen mit einem Feature des Mitwerbers Suzuki: Die Entriegelung der Wegfahrsperre mit dem Sechskant-Kopf des Schlüssels – wie die es zum Bestandteil eines Honda-Scooters geschafft hat, war selbst mit aller Hartnäckigkeit nicht zu ergründen.
Wie viel kostet der EM1 e?
Der Markteinführungs-Aktionspreis von Honda beträgt 2.490 Euro. Eine zusätzliche Elektro-Bundesförderung über 600 Euro kann beantragt werden, womit ein Kundenpreis von 1.890 Euro möglich wird.
Das Fazit?
Auch, wenn wir hier mit 30 Kilometer Normreichweite im wahrsten Wortsinn von Mikro-Mobilität reden: In dem Segment macht der EM1 e: eine schlaue Ansage – egal, ob für jugendliche Neueinsteiger oder Kurzstrecken-Profis. Mit nur 95 Kilo Gesamtgewicht und seinen kompakten Abmessungen ist der E-Roller für den Stadt-Einsatz perfekt qualifiziert.

DATEN & FAKTEN
Honda EM1 e:
(Juli 2024)Preis
Markteinführungs-Aktionspreis: 2.490 Euro // Zusätzliche Elektro-Bundesförderung über 600 Euro kann beantragt werden, möglicher Kundenpreis somit 1.890 Euro.Antrieb
Synchron E-Motor mit 2,2 PS und 90 Newtonmetern Drehmoment, 1,48 kWh Li-Ionen Akku, 1-Gang Direktgetriebe // Ladedauer auf 100% (230V): 6 Std, Ladedauer von 25 auf 75% (230V): ca. 160 min.Abmessungen
Länge 1860 mm. Breite 680 mm. Höhe 1080 mm. Radstand 1300 mm.Sitzhöhe 740 mm.