MG, BYD und Maxus in Österreich
Automarkt 2023: Es wird das chinesische Jahr
2023 dürfte das Jahr werden, in dem chinesische Autos in Österreich richtig sichtbar werden: Welche drei Marken am besten Weg sind, sich rasch zu etablieren, wer international und national hinter ihnen steht, wie viel Marktanteil sie heuer erreichen können.
09.02.2023Fotos: Werk, FOTObyHOFER / Christian Hofer
Die dritte Asien-Welle kommt mit gut 15 Jahren Verspätung: Nachdem sich die Japaner ab 1975 und die Koreaner ab 1990 erfolgreich am europäischen Automarkt etabliert hatten, wollten die Chinesen eigentlich ab 2005 nachziehen. Das ist bekanntlich nicht gelungen, immer wieder taten sich technische Hürden auf. Bei den Zukunftsthemen Elektromobilität und Digitalisierung sind die chinesischen Hersteller dagegen vorne dabei, das ermöglicht ihnen nun den Markteintritt in Europa auf breiter Basis.
2023 dürfte das Jahr werden, in dem chinesische Autos in Österreich erstmals richtig sichtbar werden. Drei Marken sind am besten Weg sind, sich rasch zu etablieren:
1.) MG Motor
MG ist ein britischer Klassiker, früher bekannt für seine tollen Roadster. Das schöne Logo bringt die Augen der Fans nach wie vor zum Leuchten.
Heute gehört MG zum chinesischen Autokonzern SAIC, der über Joint Ventures auch für VW und GM produziert und dadurch zu den größten Herstellern der Welt zählt.
Mit MG4, MG5, Marvel R, ZS und EHS gibt es bereits fünf Modelle, Preispalette derzeit 33.990 bis 56.390 Euro. Bis 2025 sollen es zehn Baureihen sein – darunter dann auch wieder ein elektrische Roadster, der an die 1923 in Oxford gegründeten, namensgebenden Morris Garages erinnert, die auf den Bau kleiner Sportwagen spezialisiert und im Motorsport erfolgreich waren.
28 Händler-Standorte hat MG in Österreich bereits. Im Jahr 2022 wurden 1.264 Autos neu zugelassen, aber schon doppelt so viele Kaufverträge unterschrieben. Nachdem sich die Lieferzeiten nun, wie in der gesamten Branche, wieder verkürzen, dürfte 2023 ein gutes Jahr für MG werden: 2.500 bis 3.000 Neuzulassungen hält Andreas Kostelecky, Managing Director von MG Motor Austria, durchaus für möglich. Das wären dann wohl zwischen 1,1 und 1,3 Prozent Marktanteil – und im Verkaufsranking ein Platz zwischen etablierten Marken.
2023 dürfte das Jahr werden, in dem chinesische Autos in Österreich erstmals richtig sichtbar werden. Drei Marken sind am besten Weg sind, sich rasch zu etablieren:
1.) MG Motor
MG ist ein britischer Klassiker, früher bekannt für seine tollen Roadster. Das schöne Logo bringt die Augen der Fans nach wie vor zum Leuchten.
Heute gehört MG zum chinesischen Autokonzern SAIC, der über Joint Ventures auch für VW und GM produziert und dadurch zu den größten Herstellern der Welt zählt.
Mit MG4, MG5, Marvel R, ZS und EHS gibt es bereits fünf Modelle, Preispalette derzeit 33.990 bis 56.390 Euro. Bis 2025 sollen es zehn Baureihen sein – darunter dann auch wieder ein elektrische Roadster, der an die 1923 in Oxford gegründeten, namensgebenden Morris Garages erinnert, die auf den Bau kleiner Sportwagen spezialisiert und im Motorsport erfolgreich waren.
28 Händler-Standorte hat MG in Österreich bereits. Im Jahr 2022 wurden 1.264 Autos neu zugelassen, aber schon doppelt so viele Kaufverträge unterschrieben. Nachdem sich die Lieferzeiten nun, wie in der gesamten Branche, wieder verkürzen, dürfte 2023 ein gutes Jahr für MG werden: 2.500 bis 3.000 Neuzulassungen hält Andreas Kostelecky, Managing Director von MG Motor Austria, durchaus für möglich. Das wären dann wohl zwischen 1,1 und 1,3 Prozent Marktanteil – und im Verkaufsranking ein Platz zwischen etablierten Marken.
Beim Einstieg in die Kompaktklasse mit dem MG4 präsentiert der Herausforderer eine ganz neue, moderne Konzern-Plattform.
ZS EV: Elektrisches Kompakt-SUV mit Verbrenner-Preisen.
MG5: Erster elektrischer Kombi, für Pragmatiker der nächsten Generation.
Mit seinem Elektro-Flaggschiff Marvel R zeigt Newcomer MG gleich Premiumansätze.
Zurück in die Zukunft: Ein elektrischer MG-Roadster wird spätestens 2025 kommen.
2.) BYD Auto
Der Konzernname BYD wird englisch ausgesprochen: „Bi-Wei-Di“. Die Firma kommt aus dem südchinesischen Shenzhen und übertrifft BMW und Daimler beim Börsenwert schon deutlich. Das liegt nicht zuletzt an der Batterie-Expertise, die Starinvestor Warren Buffet schon früh auf die Firma von Wang Chiuanfu aufmerksam werden ließ.
Längst ist aus dem Batteriehersteller ein großer Fahrzeughersteller geworden, rund 1,9 Millionen Elektroautos haben die Chinesen 2022 am Heimmarkt verkauft. Jetzt folgt die internationale Expansion, die BYD auch gleich nach Österreich führt.
Bis März 2023 soll es schon 15 BYD-Standorte in Österreich geben, zum Jahresende ein flächendeckendes Händlernetz. Gestartet wird mit den drei Modellen Atto 3, Han und Tang, Preispalette aktuell 42.600 Euro bis 74.790 Euro. Schon im Laufe des Jahres kommen drei weitere Modelle dazu. Mindestens 1.000 Autos, zunächst vorwiegend Atto 3, will das Team um Danijel Dzihic, Managing Director von BYD Austria, schon im Jahr 2023 verkaufen. Und 2024 deutlich steigern.
Der Konzernname BYD wird englisch ausgesprochen: „Bi-Wei-Di“. Die Firma kommt aus dem südchinesischen Shenzhen und übertrifft BMW und Daimler beim Börsenwert schon deutlich. Das liegt nicht zuletzt an der Batterie-Expertise, die Starinvestor Warren Buffet schon früh auf die Firma von Wang Chiuanfu aufmerksam werden ließ.
Längst ist aus dem Batteriehersteller ein großer Fahrzeughersteller geworden, rund 1,9 Millionen Elektroautos haben die Chinesen 2022 am Heimmarkt verkauft. Jetzt folgt die internationale Expansion, die BYD auch gleich nach Österreich führt.
Bis März 2023 soll es schon 15 BYD-Standorte in Österreich geben, zum Jahresende ein flächendeckendes Händlernetz. Gestartet wird mit den drei Modellen Atto 3, Han und Tang, Preispalette aktuell 42.600 Euro bis 74.790 Euro. Schon im Laufe des Jahres kommen drei weitere Modelle dazu. Mindestens 1.000 Autos, zunächst vorwiegend Atto 3, will das Team um Danijel Dzihic, Managing Director von BYD Austria, schon im Jahr 2023 verkaufen. Und 2024 deutlich steigern.
Das C-Segment-SUV Atto 3 ist der designierte Bestseller von BYD: 800 bis 900 Stück könnten 2023 in Österreich verkauft werden.
Elektro-Luxus: Das Oberklasse-SUV BYD Tang startet knapp über 70.000 Euro.
Tesla-Chef Elon Musk soll sich mal über BYD lustig gemacht haben: Heute ist der BYD Han jedenfalls Konkurrent – und Warren Buffet BYD-Investor.
3.) Maxus Motors
Auch bei den Nutzfahrzeugen nutzt eine neue Marke den Umstieg auf elektrische Antriebe zum Einstieg: Maxus fordert die etablierten Hersteller mit günstigen Elektro-Transportern. Die Marke ist, gleich wie MG, ein Teil des SAIC-Konzernkonglomerats, das zu den zehn größten Unternehmen in China gehört und am Heimmarkt auf 24 Prozent Marktanteil kommt.
In Österreich hat das Maxus-Team um Andreas Kostelecky (Manging Director) und Sandra Bayer (Head of Sales) schon ein Händlernetzt mit 28 Standorten aufgebaut, rund 40 sollen es im Jahresverlauf 2023 werden.
Bereits verfügbar sind der kompakte eDELIVER 3 (L1, L2) und der große eDELIVER 9 (N1 – L2H2, L3H2) mit einer Preispalette von 37.900 Euro bis 72.083 Euro netto. Heuer folgen eDELIVER Fahrgestell (für eDELIVER 3 und eDELIVER 9), der Elektro-Pick-up T90 (ab 42.400 Euro netto) und der mittelgroße Transporter eDELIVER 7.
Nach den branchenüblichen Lieferschwierigkeiten und am Ende 137 Neuzulassungen im Jahr 2022, plant Maxus im Jahr 2023 rund 550 Neuzulassungen, und 2024 weitere Steigerungen. Inzwischen haben auch erste Großkunden unterschrieben.
Auch bei den Nutzfahrzeugen nutzt eine neue Marke den Umstieg auf elektrische Antriebe zum Einstieg: Maxus fordert die etablierten Hersteller mit günstigen Elektro-Transportern. Die Marke ist, gleich wie MG, ein Teil des SAIC-Konzernkonglomerats, das zu den zehn größten Unternehmen in China gehört und am Heimmarkt auf 24 Prozent Marktanteil kommt.
In Österreich hat das Maxus-Team um Andreas Kostelecky (Manging Director) und Sandra Bayer (Head of Sales) schon ein Händlernetzt mit 28 Standorten aufgebaut, rund 40 sollen es im Jahresverlauf 2023 werden.
Bereits verfügbar sind der kompakte eDELIVER 3 (L1, L2) und der große eDELIVER 9 (N1 – L2H2, L3H2) mit einer Preispalette von 37.900 Euro bis 72.083 Euro netto. Heuer folgen eDELIVER Fahrgestell (für eDELIVER 3 und eDELIVER 9), der Elektro-Pick-up T90 (ab 42.400 Euro netto) und der mittelgroße Transporter eDELIVER 7.
Nach den branchenüblichen Lieferschwierigkeiten und am Ende 137 Neuzulassungen im Jahr 2022, plant Maxus im Jahr 2023 rund 550 Neuzulassungen, und 2024 weitere Steigerungen. Inzwischen haben auch erste Großkunden unterschrieben.
eDELIVER 3: Der Red Bull Ring setzt schon auf E-Transporter von Maxus Motors.
Der große Kastenwagen eDELIVER 9 ist als N1 in der 3,5-Tonnen-Klasse unterwegs. Maxus fordert die etablierten Hersteller mit günstigen E-Transportern.
Start 2023: Der Maxus T90 wird der erste Elektro-Pick-up am österreichischen Markt sein und bei 42.400 Euro netto starten.
Hinter allen drei Marken steht mit der Wolfgang Denzel Auto AG ein lokaler Partner, der einst auch Mitsubishi (ab 1978) und Hyundai (ab 1992) als Generalimporteur nach Österreich brachte – also eine gewisse Tradition im Etablieren von asiatischen Herausforderern hat. Jetzt gelang, mit Denzel-Vorstandsmitglied Hansjörg Mayr als treibender Kraft, die wichtige China-Erweiterung, streng nach Konzernen getrennt natürlich: Die Geschäfte der SAIC-Marken MG und Maxus bündelt Denzel in der Asia Import GmbH, den Import von BYD betreibt die CCI Car Austria GmbH.
Nach den aktuell geplanten Stückzahlen dürften die chinesischen Herausforderer im Jahr 2023 auf rund zwei Prozent Marktanteil in Österreich kommen. In den Folgejahren scheint auch deutlich mehr möglich. MG, Maxus und BYD sind jedenfalls nach Europa gekommen, um zu bleiben. So wie Toyota, Nissan, Lexus, Suzuki, Mitsubishi, Honda, Mazda, Hyundai und Kia vor ihnen.
Nach den aktuell geplanten Stückzahlen dürften die chinesischen Herausforderer im Jahr 2023 auf rund zwei Prozent Marktanteil in Österreich kommen. In den Folgejahren scheint auch deutlich mehr möglich. MG, Maxus und BYD sind jedenfalls nach Europa gekommen, um zu bleiben. So wie Toyota, Nissan, Lexus, Suzuki, Mitsubishi, Honda, Mazda, Hyundai und Kia vor ihnen.
Noch kommen die Fahrzeuge mit dem Schiff aus China – aber wie bei den japanischen und koreanischen Herstellern dürften auch Werke in Europa folgen.