INTENSIVTEST: RANGE ROVER EVOQUE 2,0 TD4 CABRIOLET
Zwischen Innenstadt und Ibiza
Vom Lustwandeln auf der Sonnenseite des Lebens: Der englische Sunnyboy fühlt sich in der Innenstadt ebenso wohl wie auf Ibiza. Und im Winter trumpft er erst richtig auf. Nur schlechtes Wetter meidet er lieber.
20.09.2018Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Was für ein Typ ist der Cabrio-Range?
Ein ganz eigener. Man muss sich die speziellen Proportionen anschauen: Im Vergleich zu einem klassischen Kompaktauto wie dem BMW 1er ist das Range Rover Cabrio kaum länger, aber viel, viel höher. Trotz seiner urbanen Kürze hat das Auto daher eine enorme Präsenz: Parkt man neben dem 1er ein, wirkt das Range Rover Cabrio wie die doppelte Portion. Mit geöffnetem Dach liegt seine Fensterlinie gefühlt auf Höhe der 1er-Dachlinie. Kurios.
Dass die Engländer ihr Cabrio „kurz und hoch“ statt „lang und flach“ gebaut haben, verändert den Charakter komplett: Die viersitzigen Cabrios von Audi, BMW und Mercedes wirken neben dem jugendlich-coolen Sunnyboy aus England wie die alten Klassiker. Was man lieber möchte – das ist Geschmackssache.
In welchen Gegenden fühlt sich der Engländer richtig zuhause?
Zunächst einmal in der Innenstadt, das ist der große Unterschied zu den viel längeren Cabrios aus deutscher Produktion. Das Range Rover Cabrio ist mit 4,37 Metern nicht nur kürzer als ein Opel Astra, es bietet durch die hohe Sitzposition auch eine bessere Übersicht in engen Gassen und Parksituationen. Hohe Sitzposition heißt hier übrigens nicht ein paar Zentimeter höher, wie bei anderen Kompakt-SUVs, sondern spürbar höher. Land Rover versteht sich immer noch als Offroad-Hersteller.
Richtig in seinem Element ist das Evoque Cabrio auch auf der echten Sonnenseite des Lebens, er ist der geradezu perfekte Strandbuggy für Ibiza, St. Tropez und Co. – also dort wo es viel Stil und Spaß gibt, die Straßen aber immer wieder eng oder nicht asphaltiert sind (der alte Defender ist natürlich auch cool, stimmt alles, aber nicht jeder Sommerhausbesitzer will in den Ferien in einem Offroad-Schaltgetriebe aus den 70er-Jahren rühren).
Im Unterschied zu anderen Cabrios bewegt sich der Range Rover aber nicht nur am Meer souverän, sondern auch am Berg. Als SUV mit den Allrad-Kompetenzen von Land Rover verfügt der Evoque über ein Terrain-Response-System, das den Allradantrieb für verschieden Bodenbeschaffenheiten wie Sand, Gatsch oder Schnee optimiert. Man pflügt also selbst bei Wintereinbruch hinauf zu Rosis Sonnbergstube und fühlt sich auch in St. Moritz, wo die Höhensonne nochmal viel wärmer ist, genau richtig motorisiert.
Ein ganz eigener. Man muss sich die speziellen Proportionen anschauen: Im Vergleich zu einem klassischen Kompaktauto wie dem BMW 1er ist das Range Rover Cabrio kaum länger, aber viel, viel höher. Trotz seiner urbanen Kürze hat das Auto daher eine enorme Präsenz: Parkt man neben dem 1er ein, wirkt das Range Rover Cabrio wie die doppelte Portion. Mit geöffnetem Dach liegt seine Fensterlinie gefühlt auf Höhe der 1er-Dachlinie. Kurios.
Dass die Engländer ihr Cabrio „kurz und hoch“ statt „lang und flach“ gebaut haben, verändert den Charakter komplett: Die viersitzigen Cabrios von Audi, BMW und Mercedes wirken neben dem jugendlich-coolen Sunnyboy aus England wie die alten Klassiker. Was man lieber möchte – das ist Geschmackssache.
In welchen Gegenden fühlt sich der Engländer richtig zuhause?
Zunächst einmal in der Innenstadt, das ist der große Unterschied zu den viel längeren Cabrios aus deutscher Produktion. Das Range Rover Cabrio ist mit 4,37 Metern nicht nur kürzer als ein Opel Astra, es bietet durch die hohe Sitzposition auch eine bessere Übersicht in engen Gassen und Parksituationen. Hohe Sitzposition heißt hier übrigens nicht ein paar Zentimeter höher, wie bei anderen Kompakt-SUVs, sondern spürbar höher. Land Rover versteht sich immer noch als Offroad-Hersteller.
Richtig in seinem Element ist das Evoque Cabrio auch auf der echten Sonnenseite des Lebens, er ist der geradezu perfekte Strandbuggy für Ibiza, St. Tropez und Co. – also dort wo es viel Stil und Spaß gibt, die Straßen aber immer wieder eng oder nicht asphaltiert sind (der alte Defender ist natürlich auch cool, stimmt alles, aber nicht jeder Sommerhausbesitzer will in den Ferien in einem Offroad-Schaltgetriebe aus den 70er-Jahren rühren).
Im Unterschied zu anderen Cabrios bewegt sich der Range Rover aber nicht nur am Meer souverän, sondern auch am Berg. Als SUV mit den Allrad-Kompetenzen von Land Rover verfügt der Evoque über ein Terrain-Response-System, das den Allradantrieb für verschieden Bodenbeschaffenheiten wie Sand, Gatsch oder Schnee optimiert. Man pflügt also selbst bei Wintereinbruch hinauf zu Rosis Sonnbergstube und fühlt sich auch in St. Moritz, wo die Höhensonne nochmal viel wärmer ist, genau richtig motorisiert.
Fühlt sich sehr wohl in der Innenstadt, das ist der große Unterschied zu den viel längeren Cabrios aus deutscher Produktion.
Wirkt das Evoque Cabrio auch mal deplaziert?
Unsere Meinung: dieses Auto gehört (möglichst oft) offen gefahren.
Wer nur ein paar Mal im Jahr das Dach aufmacht, wird sich an den Nachteilen der Spezies stören, die es auch beim Range Rover Cabrio gibt: Nur zwei Türen, und diese wiederum sehr groß, was man beim Austeigen in engen Garagen spürt. Um in den Fond zu kommen, muss man den Vordersitz klappen und dann elektrisch vorrücken, das kann mühsam sein. Der Kofferraum ist nieder und die Fondsitzbank kann man nicht vorklappen. Bei geschlossenem Dach ist die Sicht nach hinten sehr eingeschränkt, man muss lernen mit der (serienmäßigen) Rückfahrkamera einzuparken. Um an den Gurt zu gelangen, muss man relativ weit nach hinten greifen. Solche Dinge eben.
Wer freilich zuhause bei jeder Gelegenheit (es sind ja inzwischen immer mehr in Österreich!) das Dach aufmacht, im Sommer ans Meer fährt und bei Winternebel regelmäßig in die sonnigen Berge flüchtet – dem werden diese Systemnachteile egal sein, der hat sein Auto gefunden.
Unsere Meinung: dieses Auto gehört (möglichst oft) offen gefahren.
Wer nur ein paar Mal im Jahr das Dach aufmacht, wird sich an den Nachteilen der Spezies stören, die es auch beim Range Rover Cabrio gibt: Nur zwei Türen, und diese wiederum sehr groß, was man beim Austeigen in engen Garagen spürt. Um in den Fond zu kommen, muss man den Vordersitz klappen und dann elektrisch vorrücken, das kann mühsam sein. Der Kofferraum ist nieder und die Fondsitzbank kann man nicht vorklappen. Bei geschlossenem Dach ist die Sicht nach hinten sehr eingeschränkt, man muss lernen mit der (serienmäßigen) Rückfahrkamera einzuparken. Um an den Gurt zu gelangen, muss man relativ weit nach hinten greifen. Solche Dinge eben.
Wer freilich zuhause bei jeder Gelegenheit (es sind ja inzwischen immer mehr in Österreich!) das Dach aufmacht, im Sommer ans Meer fährt und bei Winternebel regelmäßig in die sonnigen Berge flüchtet – dem werden diese Systemnachteile egal sein, der hat sein Auto gefunden.
Für die echten Sonnenseiten des Lebens: Das Range Rover Cabrio ist auch ein perfekter Strandbuggy für Ibiza und Co.
Das Lustwandeln auf der Sonnenseite des Lebens scheint das Range Rover Cabrio zu beherrschen. Aber wie gut ist das Auto selbst?
Es ist hochwertig gebaut. Die Karosserie ist besonders massiv und steif (weil Land Rover auch seinem Cabrio die Offroad-Tugenden der Marke mitgeben wollte), zusammen mit der sehr gut eingestellten Lenkung ergibt das überzeugende Handlingeigenschaften. Der Sportlichkeit setzt das Gewicht im Zwei-Tonnen-Bereich natürliche Grenzen, behäbig ist das Auto deshalb aber nicht. Abrollkomfort? Kuschelweich ist das Fahrwerk nicht, aber der Komfort geht absolut in Ordnung.
Das Innengeräusch bei hohem Tempo ist höher als beim normalen Evoque, aber nicht wesentlich höher.
Der Zweiliter-Diesel mit 180 PS und 9-Gang-Automatik kommt mit dem Gewicht ordentlich zurecht. Manchmal gibt es kleinere Nachdenkpausen im Vortrieb, es sind aber keine größeren Auffälligkeiten. Passt für uns alles gut. Nur wer die Souveränität größerer Range-Rover-Modelle gewohnt ist, sollte sich vielleicht schon die Variante mit 240 PS überlegen. Gute Verbrauchswerte im Sieben-bis-Acht-Liter-Bereich.
Geht es den Passagieren gut? Klappt das mit dem Gepäck?
Der Sitzkomfort ist top, die Sitzposition ebenfalls tadellos. Die Ergonomie passt. Das große Multimediasystem könnte manchmal etwas klarer sein, gefällt aber auch mit modernen Smartphone-Tugenden. Das Platzangebot ist vorne sehr gut, im Fond ebenfalls ausreichend. Die Sitzlehnen in Reihe zwei sind etwas steil, das ist bei Cabrios aber üblich. Der Kofferraum ist okay, wenn auch nicht riesig, wer zusätzlich den Stauraum im Fond nutzt, kann freilich auch mit Gepäck für einen Monat verreisen. Eine Skidurchreiche gibt es gegen Aufpreis.
Es ist hochwertig gebaut. Die Karosserie ist besonders massiv und steif (weil Land Rover auch seinem Cabrio die Offroad-Tugenden der Marke mitgeben wollte), zusammen mit der sehr gut eingestellten Lenkung ergibt das überzeugende Handlingeigenschaften. Der Sportlichkeit setzt das Gewicht im Zwei-Tonnen-Bereich natürliche Grenzen, behäbig ist das Auto deshalb aber nicht. Abrollkomfort? Kuschelweich ist das Fahrwerk nicht, aber der Komfort geht absolut in Ordnung.
Das Innengeräusch bei hohem Tempo ist höher als beim normalen Evoque, aber nicht wesentlich höher.
Der Zweiliter-Diesel mit 180 PS und 9-Gang-Automatik kommt mit dem Gewicht ordentlich zurecht. Manchmal gibt es kleinere Nachdenkpausen im Vortrieb, es sind aber keine größeren Auffälligkeiten. Passt für uns alles gut. Nur wer die Souveränität größerer Range-Rover-Modelle gewohnt ist, sollte sich vielleicht schon die Variante mit 240 PS überlegen. Gute Verbrauchswerte im Sieben-bis-Acht-Liter-Bereich.
Geht es den Passagieren gut? Klappt das mit dem Gepäck?
Der Sitzkomfort ist top, die Sitzposition ebenfalls tadellos. Die Ergonomie passt. Das große Multimediasystem könnte manchmal etwas klarer sein, gefällt aber auch mit modernen Smartphone-Tugenden. Das Platzangebot ist vorne sehr gut, im Fond ebenfalls ausreichend. Die Sitzlehnen in Reihe zwei sind etwas steil, das ist bei Cabrios aber üblich. Der Kofferraum ist okay, wenn auch nicht riesig, wer zusätzlich den Stauraum im Fond nutzt, kann freilich auch mit Gepäck für einen Monat verreisen. Eine Skidurchreiche gibt es gegen Aufpreis.
Nomen est omen: Bei Range Rover haben sie die Plätze an der Sonne hochwertig gestaltet.
Allrad mit Untergrund-Konfiguration.
Praktisches Infodisplay im Zentrum.
Multimediasystem mit modernen Smartphone-Tugenden.
Wie schaut es preislich aus? Mit welcher Ausstattung sollte man kalkulieren?
Das Range Rover Cabrio ist nicht günstig, aber sein Geld wert, denn auch die Cabrio-Konkurrenten von Audi, BMW und Mercedes bewegen sich monetär auf diesem Niveau. Zudem dürfte der Werterhalt gut sein, schließlich ist das Auto a) ein SUV und wird b) nicht in riesigen Stückzahlen produziert. Der Aufpreis zum Coupé liegt übrigens bei rund 6500 Euro.
Als Ausstattung sollte es schon HSE Dynamic sein, um das schöne Range-Rover-Feeling zu erzeugen, zum Beispiel mit dem edlen Windsor-Leder, das dann neben vielen technischen Feinheiten serienmäßig ist. Am Preiszettel macht das (in der 180-PS-Version) stolze 68.250 Euro, aber es bleiben keine Wünsche mehr offen.
Eine Frage liegt uns jetzt schon noch auf der Zunge: Ist es wirklich sicher, das sich das SUV-Cabrio-Konzept durchsetzten wird?
Ja, denn VW hat den Bau des T-Roc Cabrio schon fix beschlossen. Es wird im Laufe des Jahres 2020 starten.
Das Range Rover Cabrio ist nicht günstig, aber sein Geld wert, denn auch die Cabrio-Konkurrenten von Audi, BMW und Mercedes bewegen sich monetär auf diesem Niveau. Zudem dürfte der Werterhalt gut sein, schließlich ist das Auto a) ein SUV und wird b) nicht in riesigen Stückzahlen produziert. Der Aufpreis zum Coupé liegt übrigens bei rund 6500 Euro.
Als Ausstattung sollte es schon HSE Dynamic sein, um das schöne Range-Rover-Feeling zu erzeugen, zum Beispiel mit dem edlen Windsor-Leder, das dann neben vielen technischen Feinheiten serienmäßig ist. Am Preiszettel macht das (in der 180-PS-Version) stolze 68.250 Euro, aber es bleiben keine Wünsche mehr offen.
Eine Frage liegt uns jetzt schon noch auf der Zunge: Ist es wirklich sicher, das sich das SUV-Cabrio-Konzept durchsetzten wird?
Ja, denn VW hat den Bau des T-Roc Cabrio schon fix beschlossen. Es wird im Laufe des Jahres 2020 starten.
Ein ganz eigener Typ: Trotz seiner urbanen Kürze hat das Auto eine enorme Präsenz.
Fazit des Testers: Dieses Auto gehört offen gefahren. Wer bei jeder Gelegenheit (es sind ja inzwischen immer mehr in Österreich!) das Dach aufmacht, im Sommer ans Meer fährt und bei Winternebel regelmäßig in die sonnigen Berge flüchtet – der hat sein Auto gefunden.
DATEN & FAKTEN
Range Rover Evoque Cabriolet 2,0 TD4 HSE Dynamic
(August 2018)Preis
Grundpreis Testmodell 68.250 Euro. Endpreis Testmodell 72.159 Euro. Einstiegspreis Range Rover Evoque Cabrio 54.250 Euro.Antrieb
• 2.0 Liter 4-Zylinder-Twinturbo-Diesel, 180 PS• 9-Gang-Automatikgetriebe/Schaltwippen am Lenkrad
• Allradantrieb mit Terrain Response System
Abmessungen
Länge 4.370 mm, Breite 1.980 mm, Höhe 1.609 mm, Radstand 2.660 mm.Gewicht
Eigengewicht ab 2.037 kg, Gesamtgewicht 2.475 kg.Fahrwerte
Vmax 195 km/h, 0-100 km/h in 10,3 sec.Testverbrauch
7,8 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
8 Punkte
Vernunft
5 Punkte
Preis-Leistung
5 Punkte
Gesamturteil
9 Punkte