Erster Test: MG Cyberster
MG Coolster
Schöner Körper, eleganter Innenraum, fundierte GT-Abstimmung – der Cyberster ist ein erstaunlich cooles Auto, das traditionelle Roadster-Werte auf neue Art pflegt. Mit filmreifen Szenen an der Tür und Achterbahn-Ampelstarts werden auch die Elektro-Freaks unterhalten.
28.10.2024Fotos: Werk
Um wen geht es?
Mit einem neuen Auto ohne direkte Konkurrenten haben wir es nicht mehr oft zu tun – der MG Cyberster ist aber tatsächlich der erste Elektro-Sportwagen mit (halbwegs) normalen Preisen und (vermutlich) größeren Stückzahlen. Vergleichbare Autos wie Porsche Boxster und BMW Z4 gibt es nur mit Verbrennungsmotor. Der ebenfalls thermische Mercedes SL kostet das Doppelte, der angekündigte Tesla Roadster wird vermutlich das Dreifache abverlangen.
Dass sich ein MG in diesen Kreisen bewegt, ist die eigentliche Überraschung: Nach eher ehrlosen Jahren als Rover-Anhängsel wurde das MG-Logo an den chinesischen SAIC-Konzern weitergereicht, der ein langjähriger VW-Partner ist und nach Stückzahlen zu den größten Autoherstellern zählt. Seit 2021 werden die in China gefertigten MG-Modelle auch in Europa verkauft – zunächst vor allem mit attraktiven Preisen, inzwischen auch mit immer attraktiverer Technik: Erstes Statement-Auto war der MG4 Electric XPOWER mit Allradantrieb, 435 PS und 600 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Zum 100-jährigen Bestehen der Marke folgt nun der Cyberster als ganz großes Ausrufezeichen.
Also noch eine englische Marke mit Anschubhilfe aus dem Ausland?
Die Engländer lieben Autos, haben im Autogeschäft aber kein Glück. Jaguar und Land Rover blühen unter indischen Eigentümern auf (sind aber operativ britische Marken geblieben). Mini, Rolls-Royce und Bentley gehören schon lange zu deutschen Konzernen (von denen sie auch inhaltlich gelenkt werden). Das chinesische Investment in MG könnte zumindest teilweise zurück zu den Wurzeln führen. Noch wird in China entwickelt und produziert. Die Europaversionen – auch des Cyberster – werden aber schon in England an hiesige Bedürfnisse und Geschmäcker angepasst. Bald könnte ein MG-Werk in Europa folgen, entsprechende Pläne sind konkret. Indes arbeitet die Marke an ihrer künftigen optischen Ausrichtung: Neuer Chefdesigner ist Jozef Kabaň, der schon für Audi, Škoda, BMW, Rolls-Royce und Volkswagen entworfen hat.
Auch in Österreich läuft es für die neuübernommene Traditionsmarke: Unter der Ägide von Denzel, ebenfalls ein Traditionsunternehmen, gibt es rund 40 MG-Händler, und zwei Prozent Marktanteil werden ins Visier genommen. Mit anderen Worten: Man etabliert sich.
Wie wirkt das Design auf der Straße?
Der Cyberster ist eine klassische Schönheit – traditionelle Roadster-Proportionen mit langer Haube und kurzem Heck treffen auf klare Linienführung ohne Schnörkel. Kleinere stilistische Extravaganzen sind die zweigeteilte Frontschürze und die pfeilförmigen Rücklichter. Die körperliche Anziehungskraft ist groß, das Publikum kommt aus allen Altersklassen und ist in der Regel begeistert – wobei das Auto in Natura größer und erwachsener wirkt als auf den Bildern, dabei aber eine angemessen geduckte Haltung einnimmt. Niemand wird an seinen sportlichen Absichten zweifeln. Dass Assoziationen zum Jaguar F-Type aufkommen können – ist so. Es gibt schlechtere Stilvorbilder. Besitzern und Schaulustigen mit Social-Media-Ambitionen werden neben dem schönen Körper auch filmreife Szenen an der Tür geboten: Elektrisch schwingen die zwei Scherentüren in einer gelungenen Showeinlage nach oben. Der Fahrer muss kurz Distanz wahren, bevor er zusteigen darf. Nach der Ankunft genügt ein Knopfdruck, um die Türen nach oben gleiten zu lassen. Sensoren sollen Kollisionen mit herbeieilenden Hotelpagen vermeiden.
Farblich hat der Cyberster einiges zu bieten, neben der nicht alltäglichen Rot-Lackierung des Testwagens sind auch die Gelb- und Grau-Varianten ziemlich hübsch. Alternativ zum schwarzen Stoffdach kann ein rotes Verdeck bestellt werden.
Mit einem neuen Auto ohne direkte Konkurrenten haben wir es nicht mehr oft zu tun – der MG Cyberster ist aber tatsächlich der erste Elektro-Sportwagen mit (halbwegs) normalen Preisen und (vermutlich) größeren Stückzahlen. Vergleichbare Autos wie Porsche Boxster und BMW Z4 gibt es nur mit Verbrennungsmotor. Der ebenfalls thermische Mercedes SL kostet das Doppelte, der angekündigte Tesla Roadster wird vermutlich das Dreifache abverlangen.
Dass sich ein MG in diesen Kreisen bewegt, ist die eigentliche Überraschung: Nach eher ehrlosen Jahren als Rover-Anhängsel wurde das MG-Logo an den chinesischen SAIC-Konzern weitergereicht, der ein langjähriger VW-Partner ist und nach Stückzahlen zu den größten Autoherstellern zählt. Seit 2021 werden die in China gefertigten MG-Modelle auch in Europa verkauft – zunächst vor allem mit attraktiven Preisen, inzwischen auch mit immer attraktiverer Technik: Erstes Statement-Auto war der MG4 Electric XPOWER mit Allradantrieb, 435 PS und 600 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Zum 100-jährigen Bestehen der Marke folgt nun der Cyberster als ganz großes Ausrufezeichen.
Also noch eine englische Marke mit Anschubhilfe aus dem Ausland?
Die Engländer lieben Autos, haben im Autogeschäft aber kein Glück. Jaguar und Land Rover blühen unter indischen Eigentümern auf (sind aber operativ britische Marken geblieben). Mini, Rolls-Royce und Bentley gehören schon lange zu deutschen Konzernen (von denen sie auch inhaltlich gelenkt werden). Das chinesische Investment in MG könnte zumindest teilweise zurück zu den Wurzeln führen. Noch wird in China entwickelt und produziert. Die Europaversionen – auch des Cyberster – werden aber schon in England an hiesige Bedürfnisse und Geschmäcker angepasst. Bald könnte ein MG-Werk in Europa folgen, entsprechende Pläne sind konkret. Indes arbeitet die Marke an ihrer künftigen optischen Ausrichtung: Neuer Chefdesigner ist Jozef Kabaň, der schon für Audi, Škoda, BMW, Rolls-Royce und Volkswagen entworfen hat.
Auch in Österreich läuft es für die neuübernommene Traditionsmarke: Unter der Ägide von Denzel, ebenfalls ein Traditionsunternehmen, gibt es rund 40 MG-Händler, und zwei Prozent Marktanteil werden ins Visier genommen. Mit anderen Worten: Man etabliert sich.
Wie wirkt das Design auf der Straße?
Der Cyberster ist eine klassische Schönheit – traditionelle Roadster-Proportionen mit langer Haube und kurzem Heck treffen auf klare Linienführung ohne Schnörkel. Kleinere stilistische Extravaganzen sind die zweigeteilte Frontschürze und die pfeilförmigen Rücklichter. Die körperliche Anziehungskraft ist groß, das Publikum kommt aus allen Altersklassen und ist in der Regel begeistert – wobei das Auto in Natura größer und erwachsener wirkt als auf den Bildern, dabei aber eine angemessen geduckte Haltung einnimmt. Niemand wird an seinen sportlichen Absichten zweifeln. Dass Assoziationen zum Jaguar F-Type aufkommen können – ist so. Es gibt schlechtere Stilvorbilder. Besitzern und Schaulustigen mit Social-Media-Ambitionen werden neben dem schönen Körper auch filmreife Szenen an der Tür geboten: Elektrisch schwingen die zwei Scherentüren in einer gelungenen Showeinlage nach oben. Der Fahrer muss kurz Distanz wahren, bevor er zusteigen darf. Nach der Ankunft genügt ein Knopfdruck, um die Türen nach oben gleiten zu lassen. Sensoren sollen Kollisionen mit herbeieilenden Hotelpagen vermeiden.
Farblich hat der Cyberster einiges zu bieten, neben der nicht alltäglichen Rot-Lackierung des Testwagens sind auch die Gelb- und Grau-Varianten ziemlich hübsch. Alternativ zum schwarzen Stoffdach kann ein rotes Verdeck bestellt werden.
Auto ohne direkte Konkurrenten: Vergleichbare Modelle wie Porsche Boxster und BMW Z4 gibt es nur mit Verbrennungsmotor.
Filmreife Szenen an der Tür: Elektrisch schwingen die zwei Scherentüren in einer gelungenen Showeinlage nach oben.
Kurzer Überhang, niedrige Fronthaube – dazu große, aber nicht zu große Räder. Der Cyberster wurde konsequent gezeichnet.
Traditionelle Roadster-Proportionen mit langer Haube und kurzem Heck treffen auf klare Linienführung ohne Schnörkel.
Wie fühlt sich der Innenraum an?
Ziemlich elegant. Hinter den Spektakel-Türen warten Sitze mit schönen Velours-Bezügen. Armaturenbrett und Türen sind hochwertig verkleidet, auch das griffige kleine Lenkrad ist von bester Qualität. Der Bügel zwischen Fahrer und Beifahrer weckt erneut F-Type-Assoziationen.
Traditionalisten müssen sich an den dominanten Bildschirm-Cluster gewöhnen, Elektro-Freaks haben natürlich nichts anderes erwartet. Angenehm ist, dass die Screens gut im Blickfeld sind, aber gleichzeitig nicht zu hoch bauen. Auch das Anzeigenlayout ist schlüssig und ausreichend übersichtlich für eine sportliche Fahrweise. Apple CarPlay und Android Auto werden allerdings realtiv klein dargestellt, und weil die Anordnung stark fahrerorientiert ist, müssen sich Beifahrer für die Bedienung deutlich nach vorne beugen. Für die Automatik-Fahrstufen drückt man Knöpfe in der Mittelkonsole, die Wippen hinter dem Lenkrad wählen dagegen unterschiedliche Fahrmodi aus – an beides gewöhnt man sich. Bemerkenswert ist die Windstille im Cockpit, selbst wenn das offene Auto flott bewegt wird. Da kann man den Bose-Sound ungestört genießen, wenn der Cyberster über die Landstraßen zischt. Das Platzangebot für die Passagiere ist in die Breite gut, nach oben ist es durch die relativ hohe Sitzposition etwas limitiert. Das Kofferraumvolumen beträgt knapp 250 Liter bei geschlossenem Dach, damit geht sich ein verlängertes Wochenende locker aus, mit kreativem Einpacken auch eine längere Reise.
Welche Antriebs- und Fahrwerktechnik setzt MG ein?
Die Plattform des MG4 XPOWER kommt in einer weiterentwickelten Variante und unter Beteiligung von europäischen Premiummarken wie Brembo (Vierkolben-Bremsanlage) und Pirelli (P Zero Reifen) zum Einsatz. Zwischen der Doppelquerlenker-Vorderachse und der Mehrlenker-Hinterradaufhängung lagert eine 77-kWh-Batterie.
Für den Antrieb stehen zwei Varianten zur Wahl: Ein E-Motor an der Hinterachse mit 340 PS/475 Newtonmetern und rund 507 Kilometern WLTP-Reichweite (MG Cyberster Trophy). Oder Allradantrieb mit zusätzlichem Frontmotor und insgesamt 536 PS/725 Newtonmeter sowie rund 426 Kilometern WLTP-Reichweite (MG Cyberster GT). Während der Trophy knapp 1.900 Kilo wiegt und in 5,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, bringt der GT knapp 2.000 Kilo auf die Waage und sprintet in 3,2 Sekunden. Alle Daten sind vorläufige Werte, die Homologierung folgt.
Ziemlich elegant. Hinter den Spektakel-Türen warten Sitze mit schönen Velours-Bezügen. Armaturenbrett und Türen sind hochwertig verkleidet, auch das griffige kleine Lenkrad ist von bester Qualität. Der Bügel zwischen Fahrer und Beifahrer weckt erneut F-Type-Assoziationen.
Traditionalisten müssen sich an den dominanten Bildschirm-Cluster gewöhnen, Elektro-Freaks haben natürlich nichts anderes erwartet. Angenehm ist, dass die Screens gut im Blickfeld sind, aber gleichzeitig nicht zu hoch bauen. Auch das Anzeigenlayout ist schlüssig und ausreichend übersichtlich für eine sportliche Fahrweise. Apple CarPlay und Android Auto werden allerdings realtiv klein dargestellt, und weil die Anordnung stark fahrerorientiert ist, müssen sich Beifahrer für die Bedienung deutlich nach vorne beugen. Für die Automatik-Fahrstufen drückt man Knöpfe in der Mittelkonsole, die Wippen hinter dem Lenkrad wählen dagegen unterschiedliche Fahrmodi aus – an beides gewöhnt man sich. Bemerkenswert ist die Windstille im Cockpit, selbst wenn das offene Auto flott bewegt wird. Da kann man den Bose-Sound ungestört genießen, wenn der Cyberster über die Landstraßen zischt. Das Platzangebot für die Passagiere ist in die Breite gut, nach oben ist es durch die relativ hohe Sitzposition etwas limitiert. Das Kofferraumvolumen beträgt knapp 250 Liter bei geschlossenem Dach, damit geht sich ein verlängertes Wochenende locker aus, mit kreativem Einpacken auch eine längere Reise.
Welche Antriebs- und Fahrwerktechnik setzt MG ein?
Die Plattform des MG4 XPOWER kommt in einer weiterentwickelten Variante und unter Beteiligung von europäischen Premiummarken wie Brembo (Vierkolben-Bremsanlage) und Pirelli (P Zero Reifen) zum Einsatz. Zwischen der Doppelquerlenker-Vorderachse und der Mehrlenker-Hinterradaufhängung lagert eine 77-kWh-Batterie.
Für den Antrieb stehen zwei Varianten zur Wahl: Ein E-Motor an der Hinterachse mit 340 PS/475 Newtonmetern und rund 507 Kilometern WLTP-Reichweite (MG Cyberster Trophy). Oder Allradantrieb mit zusätzlichem Frontmotor und insgesamt 536 PS/725 Newtonmeter sowie rund 426 Kilometern WLTP-Reichweite (MG Cyberster GT). Während der Trophy knapp 1.900 Kilo wiegt und in 5,2 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, bringt der GT knapp 2.000 Kilo auf die Waage und sprintet in 3,2 Sekunden. Alle Daten sind vorläufige Werte, die Homologierung folgt.
Ziemlich elegant: Hinter den Spektakel-Türen warten Sitze mit schönen Velours-Bezügen. Armaturenbrett und Türen sind hochwertig verkleidet.
Das griffige kleine Lenkrad ist von bester Qualität.
Wenig Wind dringt ein – man kann den Bose-Sound ungestört genießen.
Die Sitzpostion ist etwas hoch geraten, das Auto aber auch auf flotte Landstraßenetappen zugeschnitten, nicht auf angespannte Performance-Jagd.
Wie fährt sich der Cyberster?
Der Cyberster ist nicht als reiner Sportwagen zu verstehen, sondern als Gran Turismo – ein leistungsstarker, relativ komfortabler Sportler. Statt das stattliche Gewicht mit übertriebener Härte oder technischen Verrenkungen wie Allradlenkung, Torque Vectoring oder Adaptivfahrwerk zu bekämpfen, hat MG den Aufhängungen und der Lenkung einfach eine fundierte Gran-Turismo-Abstimmung gegeben, sprich: knackig, aber ausgewogen. Damit ist er auf flotte Landstraßenetappen zugeschnitten, nicht aber auf angespannte Performance-Jagd. Dann stört auch die etwas zu hoch geratene Sitzposition nicht.
Die GT-Version mit 536 PS beherrscht die für starke Elektroautos typischen Achterbahn-Starts inklusive kurzem Schwindelgefühl und Steifer-Nacken-Gefahr. Dass andere Stromer noch ein bisschen krasser loslegen können, mag für Elektro-Freaks und das Social Media-Futter ein Thema sein, ist aber für den echten Fahrspaß unerheblich. Die weniger arg, sondern einfach nur sportlich beschleunigende Trophy-Version mit 340 PS und weniger Gewicht auf der Vorderachse scheint sogar die etwas fahraktivere Variante zu sein, insgesamt jedenfalls eine runde Sache.
Über die tatsächliche Reichweite in der Praxis werden ausführlichere Tests aufklären, bei einer dem Auto angemessenen, also sportiveren Fahrweise, dürft man sich im Bereich von 350 Kilometer bewegen. DC-Gleichstromladen kann der Cyberster mit 150 kW, was auch dem tatsächlichen Leistungsstand der meisten Schnelllader entspricht, in knapp 40 Minuten kommt man von zehn auf 80 Prozent.
Wie schaut es preislich aus?
Der heckgetriebene MG Cyberster Trophy startet bei 59.990 Euro, die allradgetriebene Performance-Version MG Cyberster GT bei 67.990 Euro. Auslieferungen in Österreich ab Ende 2024. Wie bei MG üblich, gibt es sieben Jahre beziehungsweise 150.000 Kilometer Herstellergarantie geben, was für die Sportwagenwelt wiederum eine echte Besonderheit ist.
Das Fazit?
Der Cyberster kann mit einem schönen Körper, einem eleganten Innenraum und einer fundierten Abstimmung überzeugen. Als reiner Sportwagen ist er nicht zu verstehen, sondern als leistungsstarker, relativ komfortabler GT. MG pflegt traditionelle Roadster-Werte, gibt aber auch den schrilleren Elektro-Fans ihr Futter. Unterm Strich ein ziemlich cooles Auto.
Der Cyberster ist nicht als reiner Sportwagen zu verstehen, sondern als Gran Turismo – ein leistungsstarker, relativ komfortabler Sportler. Statt das stattliche Gewicht mit übertriebener Härte oder technischen Verrenkungen wie Allradlenkung, Torque Vectoring oder Adaptivfahrwerk zu bekämpfen, hat MG den Aufhängungen und der Lenkung einfach eine fundierte Gran-Turismo-Abstimmung gegeben, sprich: knackig, aber ausgewogen. Damit ist er auf flotte Landstraßenetappen zugeschnitten, nicht aber auf angespannte Performance-Jagd. Dann stört auch die etwas zu hoch geratene Sitzposition nicht.
Die GT-Version mit 536 PS beherrscht die für starke Elektroautos typischen Achterbahn-Starts inklusive kurzem Schwindelgefühl und Steifer-Nacken-Gefahr. Dass andere Stromer noch ein bisschen krasser loslegen können, mag für Elektro-Freaks und das Social Media-Futter ein Thema sein, ist aber für den echten Fahrspaß unerheblich. Die weniger arg, sondern einfach nur sportlich beschleunigende Trophy-Version mit 340 PS und weniger Gewicht auf der Vorderachse scheint sogar die etwas fahraktivere Variante zu sein, insgesamt jedenfalls eine runde Sache.
Über die tatsächliche Reichweite in der Praxis werden ausführlichere Tests aufklären, bei einer dem Auto angemessenen, also sportiveren Fahrweise, dürft man sich im Bereich von 350 Kilometer bewegen. DC-Gleichstromladen kann der Cyberster mit 150 kW, was auch dem tatsächlichen Leistungsstand der meisten Schnelllader entspricht, in knapp 40 Minuten kommt man von zehn auf 80 Prozent.
Wie schaut es preislich aus?
Der heckgetriebene MG Cyberster Trophy startet bei 59.990 Euro, die allradgetriebene Performance-Version MG Cyberster GT bei 67.990 Euro. Auslieferungen in Österreich ab Ende 2024. Wie bei MG üblich, gibt es sieben Jahre beziehungsweise 150.000 Kilometer Herstellergarantie geben, was für die Sportwagenwelt wiederum eine echte Besonderheit ist.
Das Fazit?
Der Cyberster kann mit einem schönen Körper, einem eleganten Innenraum und einer fundierten Abstimmung überzeugen. Als reiner Sportwagen ist er nicht zu verstehen, sondern als leistungsstarker, relativ komfortabler GT. MG pflegt traditionelle Roadster-Werte, gibt aber auch den schrilleren Elektro-Fans ihr Futter. Unterm Strich ein ziemlich cooles Auto.
Cyberster-Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner nach dem ersten Test: „Kann mit einem schönen Körper, einem eleganten Innenraum und einer fundierten Abstimmung überzeugen. Als reiner Sportwagen ist er nicht zu verstehen, sondern als leistungsstarker, relativ komfortabler GT. Unterm Strich ein ziemlich cooles Auto."
DATEN & FAKTEN
MG Cyberster Trophy / MG Cyberster GT
(Oktober 2024)Preis
Heckgetriebener MG Cyberster Trophy ab 59.990 Euro // Allradgetriebene Performance-Version MG Cyberster GT ab 67.990 Euro.Antrieb
Trophy: Permanent-Synchronmotor hinten, Hinterradantrieb. Leistung 250 kW / 340 PS. Max. Drehmoment 475 Newtonmeter.GT: Permanent-Synchronmotoren vorne und hinten, Allradantrieb. Leistung 400 kW / 536 PS. Max. Drehmoment 725 Newtonmeter.
77 kWh-Batterie. DC-Laden mit bis zu 150 kW.
Abmessungen
Länge ca. 4,53 m, Breite ca. 1,91 m, Höhe ca. 1,33 m, Radstand ca. 2,70 m.Gewicht
Eigengewicht ca. 1.900 – 2.000 kg.Fahrwerte
Trophy: Beschleunigung 0–100 km/h in 5,2 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 195 km/h, WLTP-Reichweite 507 Kilometer.GT: Beschleunigung 0–100 km/h in 3,2 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, WLTP-Reichweite 426 Kilometer.