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FORMEL 1:RED BULL RACING

FORMEL 1:RED BULL RACING

Happy Birthday, Bulle!

Das Timing könnte perfekter nicht sein: Ausgerechnet beim Jet-Set-Grand-Prix in Monte Carlo fährt Red Bull Racing das 250. Rennen seiner Geschichte. Und gewinnt! Für die Formel 1 sind die Bullen längst unverzichtbar.
Geburtstag in der Party-Hochburg.
Der Ort und der Zeitpunkt könnten kaum passender sein: Red Bull hat in der Party-Metropole Monte Carlo sein 250. Renn-Wochenende absolviert – und keine Strecke im Kalender kommt den rot-blauen Boliden besser entgegen als jene im Fürstentum, die frei ist von langen Geraden, aber reich an engen und langsamen Kurven. Prompt fuhr Dani Ricciardo das gesamte Wochenende in einer eigenen Liga. Und gewann am Ende trotz technischer Probleme vor Vettel und Hamilton!

Eine österreichische Erfolgsgeschichte.
Siege in Monaco werden von Red Bull Racing tradionell feucht gefeiert. Hat man doch auf der ultrastylishen Red Bull Energy Station einen eigenen Swimmingpool - ideal für siegreiche Piloten und Teamchefs, im Fall des Erfolges einen Sturz in das abkühlende Nass zu wagen. Hier wurden schon die tollsten Geschichten geschrieben, wenn Mark Webber, Sebastian Vettel oder Christian Horner und Helmut Marko ein Sonntagsbad der besonderen Art nahmen.
Mit Max Verstappen hat Red Bull den Superstar der nächste Dekade unter Vertrag.Mit Max Verstappen hat Red Bull den Superstar der nächste Dekade unter Vertrag.
Dani Ricciardo ist Monaco-Liebhaber. Hier glänzte er in der WorldSeries und in der Formel 1.Dani Ricciardo ist Monaco-Liebhaber. Hier glänzte er in der WorldSeries und in der Formel 1.
Das allseits beliebte Toro-Rosso-Team ist die perfekte Nachwuchsschmiede für Red Bull Racing.Das allseits beliebte Toro-Rosso-Team ist die perfekte Nachwuchsschmiede für Red Bull Racing.
Das Ambiente in Monaco mit den engen Stellen ist perfekt für Red Bull - die Marke und die Boliden.Das Ambiente in Monaco mit den engen Stellen ist perfekt für Red Bull - die Marke und die Boliden.
Red Bull hatte keine Chance. Und hat sie genutzt.
Siege sind längst keine Sensation mehr - wie auch, nach je vier WM-Titeln bei Fahrern und Konstrukteuren? Dabei ist gerade das Jubiläumsrennen in rot-blau ein guter Grund, um mal inne zu halten und zu staunen. Seit knapp einem Jahrzehnt ist Red Bull Racing fix eingenistet auf den teuersten Quadratmetern der Sportwelt - weit, weit vorne in einem umkämpften Formel-1-Bolidenfeld, in dem Automobil-Weltkonzerne wie Mercedes, Ferrari, Renault oder Honda Jahrzehnte an Erfahrung voraushaben und die gespeist werden zum Teil vom Know How Zehntausender Mitarbeiter.
Niemand hatte Dietrich Mateschitz so richtig ernst genommen, als er das brustschwache, traditionell enttäuschende und chaotische Team von Jaguar Racing um einen symbolischen Pfund gekauft hatte. Wieso sollte er mit dieser lahmenden Truppe aus Milton Keynes, die in 85 Rennen gerade mal zwei dritte Plätze durch Playboy Eddie Irvine eingefahren hatte, was reissen?
In einer Formel 1, die auf dramatische und sterbenslangweilige Art von Ferrari dominiert wurde, in der Giganten wie Toyota oder Honda hinterherfuhren, ein Konzern-Team wie British American Racing null Punkte in seiner ersten Saison eroberte und auch BMW und Mercedes jahrelang keinen WM-Titel holen konnten?
Auch wenn es schon öfters geknallt hat: die Chemie zwischen Ricciardo und Verstappen stimmt (noch).Auch wenn es schon öfters geknallt hat: die Chemie zwischen Ricciardo und Verstappen stimmt (noch).
Christian Horner (rechts) ist der Teamchef, die Grundsatz-Entscheidungen trifft aber meist Helmut Marko.Christian Horner (rechts) ist der Teamchef, die Grundsatz-Entscheidungen trifft aber meist Helmut Marko.
Nach einer Auszeit bringt sich Superhirn Adrian Newey nun wieder mehr bei Red Bull Racing ein. Mit Erfolg.Nach einer Auszeit bringt sich Superhirn Adrian Newey nun wieder mehr bei Red Bull Racing ein. Mit Erfolg.
Mateschitz schätzt den PR-Wert des Strahlemanns Ricciardo. Doch die Vertragsverhandlungen sind ernst und hart.Mateschitz schätzt den PR-Wert des Strahlemanns Ricciardo. Doch die Vertragsverhandlungen sind ernst und hart.
Schnell waren nur mehr Siege sexy.
Und tatsächlich war den Anfang schwierig. Doch niemand außerhalb des Teams störte sich an den sportlichen Askese. Zu sehr war man(n) abgelenkt von den zehn atemberaubenden Formula Unas, die Red Bull zu jedem Grand Prix in die Energy Station einlud, zu gut unterhalten wurden man von der eigens von Red Bull produzierten Fahrerlager-Zeitung, zu viel Spaß machte es, wenn man etwa den Piloten beim täglichen Fußball-Wuzzeln zusehen konnte.
Einem aber war die Party irgendwann zu viel. Nämlich dem Hausherren. Dietrich Mateschitz hat Red Bull nicht zur Weltmarke gemacht, weil immer alles so lustig und leicht war.

Er wollte die nicht die Zirkusnummer der Formel 1 sein, nicht das große Kino und auch nicht die Diskothek. Er wollte, was alle Alpha-Menschen wollen: Erfolg.

Und zwar in Form von Punkten, Siegen und Titeln. Und so änderte eine Ansprache von Mateschitz im innersten Führungs-Kreis alles. Er forderte Resultate ein. Ab jetzt seien nur mehr Siege sexy. Prompt mussten als erstes die Girls gehen - sie wurden eingespart, detto die Zeitung. Und mit Dany Bahar verließ der Manager den Konzern, der die Formel 1 immer nur als Bühne (vor allem für sich selbst) sah und den es nur um das Marketing ging. Statt ihm wurde Helmut Marko der neue Architekt: ein beinharter, geradliniger Konstrukteur des Erfolges, der nur ein (unerreichbar) wirkendes Ziel hatte: den WM-Titel.

Der Faktor Vettel.
Marko brachte auch den jungen Mann nach Milton Keynes, der aus Red Bull Racing einen Champion machen würde. Und umgekehrt: Sebastian Vettel. "Durch sein Erscheinen war Stardesigner Adrian Newey sofort wie ausgewechselt", erzählt man sich. Als der junge Deutsche in den RB-Boliden Platz nahm, spürte das exzentrische Superhirn sofort: Das war der Fahrer, der seine Ideen auch auf der Strecke umsetzen konnte.
Und so geschah es: Weltmeister 2010, 2011, 2012, 2013. Eine imposante Bilanz.

Immer noch unverzichtbar.
Dann waren die fetten Jahre vorbei und Vettel bald weg. Doch Red Bull Racing hat sich nicht unterkriegen lassen und meist das beste aus den Möglichkeiten der Hybrid-Ära gegen den lange überlegenen Mercedes-Motor gemacht. Und mit Max Verstappen schon das nächste Wunderkind im Team, gemeinsam mit Dani Ricciardo, der mit seinem ewigen Lachen und seiner guten Laune unverzichtbar ist für ein neues, besseres Image von Red Bull. Hatte man doch ein bisschen mit den Erfolgen das Lachen verlernt. Und manchmal war man schon so neurotisch wie die lange kritisierte Konkurrenz, geschlossene Türen und absurde Versteckspiele rund um technische Details inklusive.

Und so ist Red Bull unverzichtbarer denn je für die Formel 1. In Zeiten in denen McLaren schwächelt, Williams und Force India am finanziellen Abgrund stehen und Sauber in der Hand von Ferrari ist, ist ein erfolgreiches Privatteam so dringend nötig wie noch nie. Gerade auch wenn es darum geht, die Richtlinien für die Zukunft der Formel 1 zu legen.

Denn das was die von Österreichern geführte Truppe macht, ist eigentlich genau die Show, die die neuen Formel-1-Eigentümer sehen wollen. Inklusive den Momenten, in denen Red Bull seine Piloten so lange hart fahren lässt, bis es kracht - wie neulich in Baku. Aber Knall-Effekte hat dieser Sport bitter nötig.
Ein unvergesslicher Moment: Vettels erster WM-Titel 2010 in Abu Dhabi.Ein unvergesslicher Moment: Vettels erster WM-Titel 2010 in Abu Dhabi.
Michael Schumacher war an jenem Abend in Abu Dhabi bei den ersten Gratulanten für Vettel dabei.Michael Schumacher war an jenem Abend in Abu Dhabi bei den ersten Gratulanten für Vettel dabei.
Ein Bild wie eine Ikone: Mark Webber 2010 nach seinem Sieg in Monaco im Pool der Energy Station.Ein Bild wie eine Ikone: Mark Webber 2010 nach seinem Sieg in Monaco im Pool der Energy Station.
Selbst der strenge Jurist Dr. Marko muss schon mal baden gegen, wenn die Bullen gewinnen.Selbst der strenge Jurist Dr. Marko muss schon mal baden gegen, wenn die Bullen gewinnen.
Impressionen aus Monaco (oben und unten): Ein Grand Prix wie kein anderer.Impressionen aus Monaco (oben und unten): Ein Grand Prix wie kein anderer.
Dani Ricciardo, der Liebling im Team.Dani Ricciardo, der Liebling im Team.
Promis kauern hier quasi an jeder Couch rum. Auch das ist Monaco und im speziellen die Red Bull Station.Promis kauern hier quasi an jeder Couch rum. Auch das ist Monaco und im speziellen die Red Bull Station.
Das Symboldbild für Das Symboldbild für "Ganz schön schnell". Schnell ist dabei die Schönheit ganz links.
Selbst Selbst "The Special One" Jose Mourinho ist von Red Bull beeindruckt. Auch wenn er es nicht (so) zeigt.
Verstappen mit V wie verwegen. Und manchmal mit wie V wie verrückt.Verstappen mit V wie verwegen. Und manchmal mit wie V wie verrückt.
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