FORMEL E SAISONSTART IN SAO PAULO MIT VIDEO

Die neue Saison der Formel E, die Letzte der aktuellen Generation3, hat – aufgrund der unglücklichen Terminkollision mit dem Formel-1-Finale – etwas im Schatten, aber spektakulär, in Sao Paulo begonnen. U
nd das mit gleich drei gefühlten Gewinnern: mit dem "echten" Sieger Jake Dennis im Andretti-Porsche, mit dem sensationellen Team Citroen, das im ersten E-Prix seiner Geschichte mit Nick Cassidy gleich aufs Podium kam – und mit Neueinsteiger Pepi Marti, der einen spektakulären Überschlag unverletzt überstand.

Der Engländer Jale Dennis startete nach der Degradierung von Pole-Setter Pascal Wehrlein von der ersten Position aus. Dennis fuhr ein cleveres Rennen, am Ende holte er sich die inzwischen verlorene Führung in der Schlussphase dank dem Attack Mode wieder zurück. So siegte Dennis, einst DTM-Teamkollege von Ferdinand Habsburg, vor dem amtierenden Weltmeister Oli Rowland und Nick Cassidy. Cassidy? Richtig gelesen, der Neuseeländer (ein guter Freund von Lucas Auer), konnte sich mit seinem in jeder Hinsicht neuen Team Citroen Racing gleich im ersten E-Prix über Platz 3 und damit über einen Platz am Podium freuen.

Für Citroen ist es ein historischer Erfolg: Im ersten (!) Werkseinsatz in irgendeiner Formel-Serie in der gesamten Geschichte der Traditionsmarke gab es ein gleich einen Podest-Besuch. Dabei war das Team erst vor wenigen Wochen in Paris präsentiert worden – motorprofis.at hatte live und ausführlich berichtet.

Cassidy, der im Sommer von Jaguar gekommen war, ist entsprechend happy: "Das haut mich um. Wir haben die vergangenen Monate so hart gearbeitet und so gut funktioniert als neues Team. Auch wenn das Qualifying nicht gut gelaufen ist, habe ich doch das Potenzial des Autos gespürt und mir einiges erwartet. Aber das jetzt ist einfach nur – Wauuu!" Cyril Blais, der Citroen-Teamchef gab die Blumen postwendend zurück: "Eine tolle Leistung von Nick und ein enormer Verdienst unseres ganzen Teams. Großartig diese Ära so zu beginnen!"

Sieger Dennis war im E-Prix zwischendurch bis auf Platz 9 zurückgefallen, eher er voller Energie und clever und auch mit dem richtigen Timing siegen konnte. Zur Freude von Andretti-Teamchef Roger Griffiths. Dieser feierte Samstag seinen Geburtstag, Jake widmete ihm den Sieg: "Mein Boss hat Geburtstag, also alles Gute! Mein Renningenieur feiert lustigerweise Sonntag Geburtstag. Jetzt muss ich keine Geschenke für die Jungs besorgen!"

Vielleicht hätte ja Pascal Wehrlein, der Schnellste im Qualifying, jubeln können. Doch wegen durchdrehender Räder in der Boxengasse wurde er nach dem Zeittraining bestraft und drei Plätze zurückversetzt. Am Ende des Rennens landeten die Porsche-Werkspiloten Wehrlein und Müller auf den Plätzen 4 und 5.
Der Schweizer war dabei in der vorletzten Runde Kronzeuge eines spektakulären Unfalls. Während alle wegen einer Gelben Flagge das Tempo reduzierten, reagiert der Rookie Pepe Marti zu spät. Er fährt ins Heck von Müller und Antonio Felix Da Costa. Marti überschlägt sich auf dramtische Art und Weise und kommt glücklicherweise mit dem Schrecken davon. Und stöhnt: "Das war ein großer, ein gruseliger Unfall." Er wurde schuldig gesprochen und bekommt im nächsten Rennen eine Startplatzstrafe.

Die Bilder vom Crash und die wichtigsten Szenen sehen Sie unter diesem Link.
Live wird die Formel E in Österreich ja leider nach dem Rückzug von Servus TV derzeit nicht übertragen. In Deutschland sind die Rennen auf DF1 zu sehen.

Weiter geht die Meisterschaft am 10. Jänner beim Saison-Highlight in Mexiko City. 

Meisterschafts-Stand Formel E:
1. Dennis 25, 2. Rowland 18, 3. Cassidy 15, 4. Wehrlein 12, 5. Müller 10, 6. Günther 8, 7. Eriksson 6, 8. Buemi 4, 9. De Vries 2, 10. Maloney 1.