INTENSIVTEST: PEUGEOT 308 GTI
Wild thing, you make my heart sing
Peugeot Sport baut ein überraschend wildes Auto, das in der Hitze des Gefechts zu überwältigender Form aufläuft. Nicht zuletzt die eigene Geschichte hat die Franzosen angespornt. Der französische Frechdachs hat zudem eine sensible Seite und einen überraschenden Verbrauch.
10.01.2019Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Warum geht es?
Um den schnellsten Peugeot. Die Ingenieure mussten den Motor aufgrund der neuesten Emissionsregeln zwar um 9 PS zurücktunen, aber immer noch werden 263 Pferde auf das mechanische Sperrdifferenzial der Vorderachse losgelassen. Das ist viel, denn es müssen lediglich 1.320 Kilo in Schwung gebracht werden. Der 308 GTi ist leichter als die meisten direkten Konkurrenten, unterbietet einige glatt um 100 Kilo. Das Auto gibt es in dieser Form seit 2015, nun wurde im Zuge des Facelifts für die 308er-Baureihe auch die Sportversion überarbeitet.
Was für ein Typ ist der schnelle Franzose?
Ein echter Frechdachs. Und damit ist gar nicht die rot-schwarze Zweifarbenlackierung gemeint, die wir den Mutigeren wirklich ans Herz legen – für eine derartige Extravaganz sind 1800 Euro geradezu ein Schnäppchen.
Frech, geradezu schelmisch, ist beim Franzosen vor allem die Abstimmung. Allrounder sind natürlich eine gute Sache, aber wer nicht jedem gefallen will, hat klarerweise mehr Charakter: Und so ein Typ ist dieser Franzose.
Um den schnellsten Peugeot. Die Ingenieure mussten den Motor aufgrund der neuesten Emissionsregeln zwar um 9 PS zurücktunen, aber immer noch werden 263 Pferde auf das mechanische Sperrdifferenzial der Vorderachse losgelassen. Das ist viel, denn es müssen lediglich 1.320 Kilo in Schwung gebracht werden. Der 308 GTi ist leichter als die meisten direkten Konkurrenten, unterbietet einige glatt um 100 Kilo. Das Auto gibt es in dieser Form seit 2015, nun wurde im Zuge des Facelifts für die 308er-Baureihe auch die Sportversion überarbeitet.
Was für ein Typ ist der schnelle Franzose?
Ein echter Frechdachs. Und damit ist gar nicht die rot-schwarze Zweifarbenlackierung gemeint, die wir den Mutigeren wirklich ans Herz legen – für eine derartige Extravaganz sind 1800 Euro geradezu ein Schnäppchen.
Frech, geradezu schelmisch, ist beim Franzosen vor allem die Abstimmung. Allrounder sind natürlich eine gute Sache, aber wer nicht jedem gefallen will, hat klarerweise mehr Charakter: Und so ein Typ ist dieser Franzose.
Rot-schwarze Zweifarbenlackierung – für eine derartige Extravaganz sind 1800 Euro geradezu ein Schnäppchen.
Schon das Logo wirkt beschleunigt. Und der Franzose ist wirklich schnell: 263 PS treffen auf nur rund 1.320 Kilo.
Sehr wenig Platz zwischen Pneu und Kotflügel, so ist das schön. Hinter den grauen Felgen blinzeln rote Bremssättel hervor.
Wie drückt sich das aus?
Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbomotor ist das Gegenteil von Kompromiss und sanfter Kraftentfaltung – er bewegt sich unter 2000 Touren kaum, und stürmt dann etwas über 2000 Touren los wie die Hölle. Blitzartig und aggressiv geht es jetzt bis in die 7000er-Region hinauf. Was für eine tolles Drehzahlmonster! Das Auto wirkt latent übermotorisiert, man muss das Drehmoment schon manchmal einfangen. Oder, weil das Fahrwerk auch ordentlich straff ist, eine Straßenunebenheit am Lenkrad korrigieren.
Aufs Gas latschen und die Technik arbeiten lassen, spielt es also hier nicht. Der wilde, raue Charakter verlangt Gefühl, Konzentration und Sportsgeist, wobei man hier in einer Weise mitarbeiten kann, wie es deutsche Autos in dieser Klasse nicht zulassen. Und in dieser Hitze des Gefechts entstehen überwältigende Fahrerlebnisse, die in dieser Preisklasse sonst schwer zu kriegen sind. Da haben sich die Franzosen an frühere GTi’s aus ihren Reihen erinnert, etwa 206 GTi oder 306 GTi, die auch mit wenig Gewicht, forschem Motor und fahraktiver Abstimmung erfolgreich geworden sind. Wenn wir jetzt noch einen Wunsch äußern dürften, wäre das verstärkte Präzision in der Lenkung.
Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbomotor ist das Gegenteil von Kompromiss und sanfter Kraftentfaltung – er bewegt sich unter 2000 Touren kaum, und stürmt dann etwas über 2000 Touren los wie die Hölle. Blitzartig und aggressiv geht es jetzt bis in die 7000er-Region hinauf. Was für eine tolles Drehzahlmonster! Das Auto wirkt latent übermotorisiert, man muss das Drehmoment schon manchmal einfangen. Oder, weil das Fahrwerk auch ordentlich straff ist, eine Straßenunebenheit am Lenkrad korrigieren.
Aufs Gas latschen und die Technik arbeiten lassen, spielt es also hier nicht. Der wilde, raue Charakter verlangt Gefühl, Konzentration und Sportsgeist, wobei man hier in einer Weise mitarbeiten kann, wie es deutsche Autos in dieser Klasse nicht zulassen. Und in dieser Hitze des Gefechts entstehen überwältigende Fahrerlebnisse, die in dieser Preisklasse sonst schwer zu kriegen sind. Da haben sich die Franzosen an frühere GTi’s aus ihren Reihen erinnert, etwa 206 GTi oder 306 GTi, die auch mit wenig Gewicht, forschem Motor und fahraktiver Abstimmung erfolgreich geworden sind. Wenn wir jetzt noch einen Wunsch äußern dürften, wäre das verstärkte Präzision in der Lenkung.
Das Konzept ist ein Blick in die eigene Vergangenheit, der topaktuell ist: Wenig Gewicht, forscher Motor, fahraktive Abstimmung.
Klingt extrem gut, aber eben auch extrem. Kann der 308 GTi auch entspannt?
Er hat eine sensible Seite, denn unter 2000 Touren lässt er sich schön gleichmäßig und unglaublich unstressig durch den Alltag bewegen. Der wilde Charakter würde sich komplett verbergen lassen, wäre da nicht das doch relativ straffe Fahrwerk, durch das Außenstehende natürlich spüren, dass es da noch eine andere Charakterseite gibt.
Das Auto ist also mit Überraschungen gespickt. Der Verbrauch und der Innenraum zählen auch dazu.
Dass man beim Verbrauch auf Langstreckenfahrten – bei entsprechend schonender Behandlung – mitunter einen Sechser vors Komma schreiben kann, ist eigentlich sensationell. Siebener-Durchschnittswerte sind bei normaler Fahrweise locker drinnen. Da gibt es Konkurrenten, die schnell zwei Liter mehr nehmen.
Und im Innenraum überrascht nicht nur das einzigartige, bei Peugeot aber inzwischen typische i-Cockpit – also Armaturen oberhalb des Lenkrads, das Volant selbst extrem klein und handlich. Vor allem beeindruckt der Innenraum mit seinem Premiumstil, wie man ihn in der Klasse selten sieht – edle Schalensitze, hochwertige Oberflächen, schöne Details…angesichts eines Preises mitten im Konkurrenzumfeld sehr beachtlich.
Er hat eine sensible Seite, denn unter 2000 Touren lässt er sich schön gleichmäßig und unglaublich unstressig durch den Alltag bewegen. Der wilde Charakter würde sich komplett verbergen lassen, wäre da nicht das doch relativ straffe Fahrwerk, durch das Außenstehende natürlich spüren, dass es da noch eine andere Charakterseite gibt.
Das Auto ist also mit Überraschungen gespickt. Der Verbrauch und der Innenraum zählen auch dazu.
Dass man beim Verbrauch auf Langstreckenfahrten – bei entsprechend schonender Behandlung – mitunter einen Sechser vors Komma schreiben kann, ist eigentlich sensationell. Siebener-Durchschnittswerte sind bei normaler Fahrweise locker drinnen. Da gibt es Konkurrenten, die schnell zwei Liter mehr nehmen.
Und im Innenraum überrascht nicht nur das einzigartige, bei Peugeot aber inzwischen typische i-Cockpit – also Armaturen oberhalb des Lenkrads, das Volant selbst extrem klein und handlich. Vor allem beeindruckt der Innenraum mit seinem Premiumstil, wie man ihn in der Klasse selten sieht – edle Schalensitze, hochwertige Oberflächen, schöne Details…angesichts eines Preises mitten im Konkurrenzumfeld sehr beachtlich.
Besondere Stärke: Der Innenraum hat vollen Premiumcharakter, das ist in dieser schönen Form nicht allgemein üblich.
Edle Schalensitze mit Branding vom Mastermind.
Es wird noch handgeschaltet.
Sehr hochwertige Details.
Sieht man nicht alle Tage: Edle rote Ziernähte in der Kunststoffoberfläche und Drehzahlmesser gegen den Uhrzeigersinn.
Das Fazit?
Ein überraschend wilder Franzose, in den man sich überraschend heftig verlieben kann, wenn man der Typ dafür ist. Sein rauer, agiler Charakter verlangt nach Fahrgefühl und Sportsgeist – und gerade das macht ihn besonders: In der Hitze des Gefechts entstehen überwältigend gute Fahrerlebnisse, die in dieser Preisklasse sonst schwer zu kriegen sind. Dass der sensationelle Motor überraschend wenig verbraucht und der Innenraum vollen Premiumcharakter hat, sind sehr schöne Begleiterscheinungen.
Ein überraschend wilder Franzose, in den man sich überraschend heftig verlieben kann, wenn man der Typ dafür ist. Sein rauer, agiler Charakter verlangt nach Fahrgefühl und Sportsgeist – und gerade das macht ihn besonders: In der Hitze des Gefechts entstehen überwältigend gute Fahrerlebnisse, die in dieser Preisklasse sonst schwer zu kriegen sind. Dass der sensationelle Motor überraschend wenig verbraucht und der Innenraum vollen Premiumcharakter hat, sind sehr schöne Begleiterscheinungen.
Frech, geradezu schelmisch, ist der leicht 308 GTi abgestimmt. Peugeot Sport hat sich von der eigenen Historie inspirieren lassen.
DATEN & FAKTEN
Peugeot 308 GTi by PEUGEOT SPORT
(Dezmeber 2018)Preis
€ 39.950Antrieb
1.6 PureTech Benziner, 4 Zylinder in Reihe, Hubraum 1598 cm3, Direktenspritzunhg, Turboaufladung, 193/263 kW/PS bei 6.000 U/min, 340 Nm bei 2.100 U/min, EURO 6d-TEMP; 6-Gang-Handschaltgetriebe; Frontantrieb, mechanisches Sperrdiffernzial.Abmessungen
Länge 4.253 mm, Breite 1.804 mm, Höhe 1.446 mm, Radstand 2.617 mm; Kofferraumvolumen 420 – 1.228 LIter.Gewicht
Leergewicht 1.319 kg, Zulässiges Gesamtgewicht 1.870 kg.Fahrwerte
Vmax 250 km/h, 0–100 km/h 6,0 sec.Testverbrauch
7,6 LiterMOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
9 Punkte
Vernunft
7 Punkte
Preis-Leistung
9 Punkte
Gesamturteil
9 Punkte