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DTM: BORTOLOTTI FÜHRT IN MEISTERSCHAFT

DTM: BORTOLOTTI FÜHRT IN MEISTERSCHAFT

Bortolotti: Ein Wiener als DTM-Leader

Ein Wiener führt die hochklassige DTM 2022 an! Nach dem Sieg von Thomas Preining gehören die Schlagzeilen des Sonntags-Rennens in erster Linie Mirko Bortolotti. Der sehr konstante Lamborghini-Pilot geht nach seine zweiten Platz am Norisring als Führender in die Sommerpause. Das ist auch ein sensationeller Erfolg für sein obersteirisches Team Grasser Racing

Die Nacht der langen Schichten hat sich gelohnt: Nach einem desaströsen Rennen mit drei schwer beschädigten Lamborghini Huracan GT3 Evos knallten am Sonntag beim steirischen Grasser Racing Team nur die Champagner-Korken: der Wiener Mirko Bortolotti fuhr souverän auf Platz 2 – und übernahm damit gerade rechtzeitig zu Beginn der Sommer-Ferien in der DTM die Führung in der Meisterschaft. Ein sensationeller Erfolg für den Italo-Österreicher und für sein obersteirisches Team, das in der Debüt-Saison in der DTM auf Anhieb brilliert und einigen Teams, die seit Jahrzehnten in dieser Top-Serie sind, auf das Äußerste fordert.


Auch der Sieger hat Österreich-Bezug: Felipe Fraga gewann an seinem 27. Geburtstag zum ersten Mal in der DTM, er ist nach Ricardo Feller und Thomas Preining der dritte Debüt-Sieger in Serie. Fraga fährt für das austro-italienische Team von Red Bull AF Corse, er bereitet sich meist von Salzburg aus auf die Rennen vor: „An meinem Geburtstag zum ersten Mal zu gewinnen ist einfach wunderbar. Das ist der beste Geburtstag meines Lebens.“


Ein Gewinner dieses Wochenendes ist freilich auch die DTM: Mehr als 20.000 Zuschauer pro Tag, packende Rennen und enorme Ausgeglichenheit: Fünf verschiedene Marken landeten auf den ersten fünf Plätzen am Sonntag. Umso beachtlicher ist es in dieser super-spannenden und hochklassigen Serie, dass Bortolotti das Feld von mehr als 30 Piloten von der Tabellenspitze aus in die Sommerpause führt.


Bortolotti ist nicht nur ein Wiener Typ, sondern vor allem auch ein Winner-Typ. Im Lamborghini Huracan gilt er als der beste Fahrer der Welt, beeindruckte als Sieger in Daytona wie auch jahrelang im GT Masters und der GTWC, aus denen er nun in die DTM aufgestiegen ist. Erstaunlich ist die unglaubliche Konstanz: Sein Ausfall am Samstag war der bislang einzige (!) seiner gesamten DTM-Geschichte, wenn man seine beiden Rennen im Vorjahr mitrechnet sieht Bortolottis Bilanz so aus: 2./ 7./ 3./ 3./ 6./ 3./ 10./ Ausfall /2. Mit so einer unglaublichen Konstanz geht er als Meisterschafts-Favorit in die zweite Saisonhälfte.


Der Schritt in die Königsklasse DTM ist für Bortolotti war nur logisch – und das gemeinsam mit seinem „Lebensteam“ Grasser Racing und als offizieller Lamborghini-Werksfahrer. Und zehn Jahre nachdem er im März 2012 einen damals geheimen Shootout-Test für ein DTM-Cockpit in Monteblanco bestritten hatte. Sieger: Adrien Tambay. In der hochkarätigen Besiegten-Liste: die späteren DTM-Stars René Rast und Nico Müller sowie Bortolotti, der Österreicher Gerhard Tweraser und der heutige Rallycross-Star Johan Kristofferson. Davor hatte Mirko aber auch schon jede Menge Formel-1-Testerfahrung. Er testete für Ferrari (für die er in Fiorano die Jahresbestleistung eines gewissen Kimi Räikkönen unterbot, was ihn prompt auf das Cover der Gazzetta dello Sport brachte, für Toro Rosso (als Red Bull Junior) und für Williams (zugleich mit Valtteri Bottas). Der letzte Test war die Belohnung für seinen Formel-2-Titel, davor war er schon italienischer Formel-3-Meister gewesen. Und einst im Kart hatte er jahrelang einen Erzrivalen, der sich mittlerweils ebenfalls längst einen guten Namen in der DTM gemacht hat: Philipp Eng, nun BMW-Werkspilot.


In der Formel 2 wurde Bortolotti noch mehr als Österreicher wahrgenommen denn als Italiener, was auch daran lag, dass sein Bolide ganz stark an das Gold-Leaf-Design des legendären Lotus-Boliden von Jochen Rindt erinnerte. Heute gilt er als einer der besten GT3-Fahrer der Welt. Sein Teamchef Ing. Gottfried Grasser, der 2015 mit Bortolotti zusammenarbeitet, weiß Gründe dafür: „Mirko ist ein unglaublicher präziser Rennfahrer, der sich ganz genau mit jedem Detail der Materie auseinandersetzt. Und er ist ein Naturtalent.“


 "Ich persönlich denke, dass das Niveau in diesem Jahr wirklich sehr hoch ist und wir uns zu hundert Prozent auf die DTM konzentrieren müssen", glaubt Bortolotti. "Ich denke, es ist ein Vorteil für das Team, sich darauf zu konzentrieren. All die Anstrengungen, die wir in das DTM-Programm steckten, sind positiv und wichtig." Und sie lohnen sich.


Stand in der Fahrer-Meisterschaft: 1. Bortolotti (Lamborghini) 89, 2. Sheldon van der Linde (BMW) 80, 3. Rast (Audi) 79, 4. Müller (Audi) 62, 5. Auer (Mercedes) 60, 6. Fraga (Ferrari) 50, 7. Feller (Audi) 48, 8. Wittmann (BMW) 48, 9. Stolz (Mercedes) 47, 10. Preining (Porsche) 43. 14. Eng (BMW) 32, 19. Schmid (Lamborghini) 9.


Diese Österreicher waren am Norisring in der DTM am Start:


#22 Lucas Auer (Kufstein, WINWARD Mercedes): „Ein schwieriges Wochenende für uns. Von gestern auf heute sind einige Dinge schiefgegangen. Das hat sich vom Qualifying bis zum Rennen durchgezogen. Deshalb haben wir auch die Pace nicht mehr gehabt. Jetzt ist Halbzeit. Für die zweite Saisonhälfte müssen wir nun Gas geben.“


 


#63 Mirko Bortolotti (Wien, Grasser Racing Team Lamborghini, für Italien fahrend): „Hier muss man immer maximal konzentriert sein, daher ist mental schwierig. Aber kein Rennen ist einfach, es war perfekt trotzdem, wie auch das Qualifying. Schön, an meinem ersten Wochenende am Norisring am Podium zu sein. Ferrari hat verdient gewonnen, wir sind verdient guter Zweiter. Großer Dank an mein Team. Die Führung bedeutet noch nichts, das sind mal acht Punkte. Aber für Rechenspiele ist es noch viel zu früh.“


 


#25 Philipp Eng (Salzburg/Mondsee, Schubert Team BMW): Nach drei Top-6 Plätzen in vier Rennen kam der BMW-Werkspilot Sonntag nicht in die Punkte: er wurde Elfter.


 


#24 Thomas Preining (Linz, Team Bernhard Porsche): Nach seinem dominanten Sieg am Samstag, in der Porsche- und DTM-Geschichte geschrieben wurde, hatte er von Platz 4 einen schlechten Start, er fiel auf Platz 7 zurück, am Ende wurde es der neunte Rang für den Linzer.


 


#85 Clemens Schmid (Gries am Brenner, Grasser Racing Team Lamborghini): Samstag machte der Tiroler als einziger Grasser-Pilot einen Punkt – Sonntag kam er als 17. Ins Ziel.


Nach der Sommerpause geht die DTM vom 26. bis zum 28. August am Nürburgring in die nächste Runde.


 


Das Österreich-Heimspiel der DTM ist am Red Bull Ring vom 23. bis zum 25. September. Tickets für diesen Höhepunkt für alle österreichischen Fans gibt es unter www.dtm.com

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