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FORMEL-1-ZUKUNFT

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Renault im Ocon-Hoch

Renault spielt für die Zukunft der Formel 1 eine entscheidende Rolle: Um künftig Vielfalt garantieren zu können, ist es wichtig, dass der Turbo-Pionier wieder um Siege fahren kann. Deshalb bastelt man gerade an einem Dream-Team rund um Neuzugang Esteban Ocon. 2021 soll der Durchbruch gelingen – vielleicht dann auch mit Fernando Alonso. Die wichtigsten Fakten zu Esteban Ocon – und zu seinem neuen Rennstall.
Renault ist eine der ganz großen Marken der Formel-1-Geschichte:
Turbo-Pionier 1977, erster Turbo-Sieger 1979, legendäre WM-Titel mit Williams (Nigel Mansell), Benetton (Michael Schumacher), Red Bull Racing (Sebastian Vettel, vier Mal in Serie).
Und zwei Mal Weltmeister mit dem eigenenen Wagen und dem eigenen Motor durch Fernando Alonso (2005,2006).

Nur in der aktuellen Hybrid-Ära bleibt man unter den Erwartungen. Während es mit Partner Red Bull Racing bis 2018 noch Siege durch Dani Ricciardo und Max Verstappen gab, wartet das eigene Team immer noch auf den ersten Podiumsplatz. Und 2019 fiel man in der Konstrukteurs-Wertung von Platz 4 auf 5 zurück, ausgerechnet hinter das (Noch-)Kundenteam McLaren, das aber dadurch auch eine Inspiration ist. Denn McLaren zeigt, dass man in der Formel 1 doch deutlich besser werden kann in kurzer Zeit.

Fest steht aber: Teamchef Cyrl Abiteboul wird sein Versprechen an den (Ex-)-Vorstand, binnen fünf Jahren um die WM zu fahren, nicht erfüllen können.
Doch er hat ein Argument, um Renault zum Weitermachen in der Formel 1 über das nächste Jahr hinaus zu bewegen. 2021 kommen völlig neue Regeln, Autos mit weniger Aerodynamik.
Alle Hackordnungen können – wie fast immer bei so großen Gesetzen-Änderungen – auf den Kopf gestellt werden.

Daher ist das "Projekt 2021" bei Renault Sport nun allen anderen Dingen übergeordnet. Holte man in den vergangenen drei Jahren Dutzende Mitarbeiter im Bereich mittleres Management und bei den Ingenieuren, so sollen nun einige wenige gezielte Einkäufe den entscheidenden Schub bringen.

- Allen voran ist das Esteban Ocon. Der seit Jahren von Toto Wolff massiv geförderte Ex-Force-India-Pilot hat für zwei Jahre bei Renault unterschrieben. Als Franzose soll er das Werk und die Nation verstärkt hinter Renault vereinen und zudem mit seinem mutigen, aggressiven Fahrstil für neuen Schwung sorgen.
Ocon, der in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen ist und dessen Eltern einst das Haus verkaufen mussten um seine Karriere zu fördern, gilt vom Potenzial her als einer aus der Verstappen-Leclerc-Nachwuchsliga. Nun muss er liefern.
Zugleich soll er das Beste aus Daniel Ricciardo herauskitzeln. Der Australier muss den nach einer zähen Debütsaison bei Renault nun eine Stufe höher schalten. Auch weil es um seine Zukunft in der Formel 1 geht. 2020 läuft sein Vertrag aus, Plätze bei Teams wie Ferrari und Mercedes könnten frei werden – um dort ein Thema zu werden, muss er aber Ocon klar besiegen.

Und es wartet da noch ein "Schattenmann": Experten sind sich sicher: Wenn Fernando Alonso noch einmal in die Formel 1 zurückkehrt, dann geht das nur mehr 2021 – und wohl nur bei Renault.
Bei dem Team, in dem er zwei Mal Weltmeister wurde, wo man immer noch in höchsten Tönen von ihm spricht und wo sein Bild und sein Auto und seine Pokale immer noch allgegenwärtig sind.
Und wo in wenigen Tagen ein langjähriger Weggefährte von Alonso einzieht: Pat Fry.

Der 55-jährige Engländer war mit Alonso schon bei Ferrari und McLaren, nun kommt er in einer technischen Führungsrolle zu Renault. Viele sehen darin ein Indiz, wie viel der Spanier immer noch bei Renault mitredet.

Aber alles steht und fällt damit, dass das Auto 2021 perfekt ist.
Die nächste Saison wird die teuerste aller Zeiten. Da die Rennställe ja ab 2021 eine Budget-Obergrenze zu beachten haben, werden im Jahr davon unermessliche Summen in die Entwicklung gepusht. Und Renault dürfte - im Gegensatz zu Ferrari, Mercedes und Red Bull - 2020 nichts mit der aktuellen WM-Vergabe zu tun haben, kann sich also viel konzentrierter schon dem nächsten Auto widmen.

Wenn man das dem Vorstand auch so erklären kann, das man quasi ein Jahr freiwillig aufgibt...
Das wiederum ist der Job einer Legende: Alain Prost, dem nach dem Vorbild seines Rivalen und Freundes Niki Lauda bei Mercedes, nun bei Renault eine ähnliche Rolle zukommt. Er ist der Mann, der die Formel 1 bei Renault mit seinem Lobbying und seiner Kompetenz zukunftsfähig machen soll. Und das trotz des Klimawandels in der Ausrichtung der Konzerne.

Wird der zu lange schlafende Riese nun erwachen?
Bei Tests in Abu Dhabi fuhr Esteban Ocon (früher Renault-Testfahrer) erstmals wieder einen moderen Renault-Boliden. In unserer Bilderserie sehen Sie Impressionen davon.Bei Tests in Abu Dhabi fuhr Esteban Ocon (früher Renault-Testfahrer) erstmals wieder einen moderen Renault-Boliden. In unserer Bilderserie sehen Sie Impressionen davon.
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