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RED BULL HOFFNUNG ISACK HADJAR

RED BULL HOFFNUNG ISACK HADJAR

Der einzigartige Isack Hadjar

Red-Bull-Hoffnung Isack Hadjar ist einer der spannendsten Rookies der Formel 1 2025 – aus verschiedensten Gründen. Motorprofis.at gibt mit zehn schnellen Fakten Einblick in das Leben des potenziell nächsten Red-Bull-Racing-Piloten, dessen Wurzeln in Nordafrika liegen.
Neben Kimi Antonelli und Oliver Bearman ist Isack Hadjar der aufregendste Rookie der Saison 2025. Nur, dass Wolff-Schützling Antonelli Tausende Testkilometer absolvierte und Bearman schon 2024 Grand-Prix-Rennen bestritten hat, der Red-Bull-Boy aber kaum Vorbereitungs-Zeit für sein Formel-1-Premierenjahr hatte. Wäre Sergio Perez nicht Ende 2024 leistungsmäßig implodiert, wären Tsunoda und Lawson für die Racing Bulls gefahren, und Hadjar in der Formel 2. Nun dominiert er Lawson im gleichen Team und beeindruckt mit seinem Speed.

Was muss man über Isack Alexandre Hadjar wissen?

Geboren am 28. September 2004 in Paris, das war zwei Tage nach dem allersten Formel-1-GP in China, Michael Schumacher stand zu diesem Zeitpunkt bereits als Weltmeister fest – letztmals. Isacks Eltern arbeiten als Wissenschafter (Quantenmechanik) und haben ihre familiären Ursprünge in Algerien, wie sie wird auch Isack Doppelstaatsbürger. In der Formel-1-Moderne ist er erst der dritte Fahrer mit der Staatsbürgerschaft eines islamischen Landes – nach Rio Haryanto (aus Indonesien, dessen Eltern betreiben dort eine Islamschule) und Fairus Fauzy (Malaysia).

Alles begann mit "Cars". Hadjars Eltern haben null Bezug zum Rennsport, die Liebe zum Racing trifft Klein-Isack im Kino: "Als ich den Film Cars sah, war ich hin und weg. Genau das wollte ich auch machen – Rennen fahren!"

Schnelle Karriere im Kart. Aus Schwärmerei wird bald Realität. Mit fünf erfüllen seine Eltern den Wunsch und setzten ihn in ein Kart, "mit sechs beginnt das ganze professionell zu werden", erzählt Isack. Der Vater, Quantenmechaniker, macht den ersten Kartmechaniker, die Mutter organisiert alles und bis heute Teil seines Management-Teams. Als er sieben ist, kauft die Familie das erste Kart. Parallel trainiert Isack in seiner Kindheit auch Judo und Boxen. Er nimmt mit dem viereinhalb PS starken Kart an seinen ersten regionalen Wettbewerben teil. Das ist der Beginn seiner Karriere. Von der regionalen Ebene bis hin zu den Weltmeisterschaften 2018 kann sich Isack auf fast allen Rennstrecken des Landes im Kartsport beweisen – er ist schnell, seine Erfolge sind aber am ersten Blick nicht mit jenen von Charles Leclerc oder Pierre Gasly vergleichbar.

Eine Schule fürs Leben. Trotzdem träumt er von der Formel 1, als er in den Formelsport aufsteigt, als Schüler der renommierten Motorsport-Ausbildungsstätte der FFSA, parallel zum Besuch einer öffentlichen Schule. In Spa gewinnt er als 16-jähriger sein erstes Formel-4-Rennen. "In dieser Zeit fühlte ich mich extrem geborgen, das Fahrerlager war Schule und Familie für mich."

Ein kleiner Schritt als richtiger Schritt. Trotz Erfolgen wechselt er nicht direkt in die teure und hochklassige Formel 3, sondern in die kleinere Formel Regional der FRECA. Richtig so. Er gewinnt dort unter anderem im Rahmen der Formel 3 den Klassiker in Monaco und wird von Dr. Helmut Marko entdeckt, der ihn ins Red Bull Junior Team aufnimmt.

Formel 3 als Talentprobe. 2022, Er fährt eine Saison lang auf dem Level von Jungstars wie Victor Martins und Oliver Bearman und damit auf Anhieb um den Titel. Ein missglücktes Qualifying in Monza macht seine Chancen auf den Gesamtsieg zunichte. Die Bilanz des Meisterschafts-Viertplatzierten bleibt positiv: "Die Formel 3 findet im Rahmen der Formel 1 statt, sie wird auf Canal Plus ausgestrahlt, also ist die Medienberichterstattung groß". Dr. Marko ist überzeugt und stellt ihn ein Jahr früher als geplant in die Formel 2 durch.

Die große Krise 2023. In der Formel 2 scheitert er im ersten Jahr und enttäuscht. "Es war schwer, der Schritt war kompliziert. Ich erinnere mich, dass ich mich in meinem Team nicht wohl gefühlt habe. Wenn du dich nicht gut betreut fühlst, kann es nicht funktionieren. Es ist das schwierigste Jahr meines Lebens, voller Zweifel. Die Formel 1 schien unerreichbar." Er wird nur 14. in der Meisterschaft – doch Marko lässt ihn nicht fallen und ermöglicht ihm ein zweites Jahr in der Top-Einstiegsklasse zum Grand-Prix-Sport.

Der Durchbruch 2024. Zwar endet das Jahr mit einem Desaster, als er im Titel-Showdown gegen Bortoleto auf der Startlinie stehen bleibt – doch bis dahin beeindruckt Hadjar, nun bei Campos Racing, Helmut Marko und die restliche Fachwelt. Er feiert die mit Abstand meisten Siege, ist überall schnell und begeisternd. Marko: "Für mich ist er der wahre Meister, denn er hatte so viele Nullnummern wegen Defekten und Abschüssen. Unser Stratege hat errechnet, dass er rein von der Leistung 68 Punkte Vorsprung gehabt hätte. Er ist eine Klasse über Bortoleto!" Prompt darf er in die Formel 1 aufsteigen.

Tränen in Melbourne. Sofort findet sich Hadjar im Formel 1 zurecht. Er brilliert im Training beim Auftakt in Melbourne – und wird doch zur tragischen Figur, als er sein Auto in der Aufwärmrunde (!) vernichtet. Am Rückweg in die Box trifft er Anthony Hamilton, der ihn väterlich tröstend in die Arme nimmt, dann beginnt er zu weinen. Die Hamiltons verfolgen Isacks Karriere genau, sie fördern eine Formel 1, die divers ist. Und, wie von Anthony ins Ohr geflüstert, ist der Fehler schnell vergessen. Auch an den nächsten Rennwochenenden begeistert Hadjar, er punktet und ist schnell. Marko sieht in ihm etwas Besonderes, sehr gut möglich, dass er 2026 zu Red Bull Racing aufsteigt.

Hoffnung für die Formel 1. Die Formel 1 boomt, sie hat endlich auch die USA und China erobert. Ein Pilot mit Wurzeln in Afrika und Verbindungen in ein islamisches Land kommt nun genau richtig, wie auch Frankreich nach einem künftigen Weltmeister lechzt. Vielleicht wird Isack Hadjar ja einer frühen Schlagzeile gerecht. Sie lautete: "Le petit Prost" – der kleine Prost.

Das größte Red-Bull-Talent seit Jahren ist er schon einmal.
Zur Freude von Red Bull und Honda punktet Hadjar für die Racing Bulls.Zur Freude von Red Bull und Honda punktet Hadjar für die Racing Bulls.
Vor Lewis Hamilton: Hadjars erste Rennen beeindrucken Fans und Fachwelt.Vor Lewis Hamilton: Hadjars erste Rennen beeindrucken Fans und Fachwelt.
Hadjar mit seinen Mentoren Anthony Hamilton und dem Voralberger Racing-Bulls-Boss Peter Bayer.Hadjar mit seinen Mentoren Anthony Hamilton und dem Voralberger Racing-Bulls-Boss Peter Bayer.
Helmut Marko hat Dank Hadjar Grund zum Lachen: Helmut Marko hat Dank Hadjar Grund zum Lachen: "Neben Antonelli der beste Rookie."
Hadjar ist startklar für eine Weltkarriere. Und das als Franzose mit algerischen Wurzeln – wie Zinemir Zidane.Hadjar ist startklar für eine Weltkarriere. Und das als Franzose mit algerischen Wurzeln – wie Zinemir Zidane.
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