
LE MANS 2025: DIE BESTEN BILDER
Lietz & Kubica als Helden: Das war Le Mans 2025
Richard Lietz gewinnt zum sechsten Mal in seiner Klasse und wird offiziell zum besten Fahrer seiner Kategorie gewählt, Robert Kubicas unfassbarer Leidensweg endet am Podium: Die besten Storys und Bilder von Le Mans 2025.
15.06.2025Fotos: WEC / DPPI, Peugeot, Porsche
Das härteste Autorennen der Welt hat 2025 mehr Sieger gehabt, als die neun Piloten, die in den drei Kategorien gewonnen haben. Etwa die Auto-Industrie, die in diesem Wettkampf bewiesen hat, wie zuverlässig Autos in der Moderne sind.
Hier die Bilanz einger Helden:
Robert Kubica. Eine Geschichte, die alle berührt. Vom können her war der Pole zum Formel-1-Weltmeister auserwählt, spätestens 2012, das Jahr für das er einen Ferrari-Vertrag als Teamkollege von Fernando Alonso unterschrieben hatte, sollte er ganz, ganz vorne in der WM mitfahren. Doch dann crashte er Anfang 2011 bei einer Amateurrallye schwer, erst nach sieben Stunden konnte ihm seine Hand wieder angenäht werden, 16 weitere Operationen folgten. Obwohl die Hand auch heute noch kaum zu gebrauchen ist, schaffte der Pole das Unfassbare: in jahrelanger Schwerarbeit am eigenen Körper kämpfte er sich wieder in die Formel 1 zurück – und scheiterte im Williams. Sein Teamkollege: ein gewisser George Russell, der am Tag von Kubicas Le-Mans-Triumph dort siegte, wo Robert 2008 in der Formel 1 gewonnen hatte: in Montreal.
Auch in der DTM hatte nur selten Glück. Doch in der WEC wurde er schnell zu einer großen Nummer. So hätte er 2021 bei seinem Le-Mans-Debüt beinahe bereits in der LMP2-Klasse gewonnen, rollte in Führung liegend aber in der Schlussrunde aus.
Wie wichtig er für sein Privatteam (das als erstes Privatteam seit 20 Jahren den Gesamtsieg holte ist), sieht man an seinen Einsatzzeiten: am Ende fuhr er einen Fünffachstint!
Nun ist "Bobby" happy, seine Dämonen sind vielleicht besiegt. Dabei ist er so bescheiden: "Alles, was ich im Leben brauche, das ist ein Bett zum Schlafen und ein schnelles Rennauto zum Fahren." Und er sagt: "In Le Mans war es immer eng. In den ersten drei Jahren fuhr ich in der LMP2-Klasse, aber die Zahl der Runden, die ich in fünf Ausgaben auf den ersten drei Plätzen gefahren bin, liegt bei 70 Prozent. Aber jetzt habe ich endlich gewonnen – und das gleich im Hypercar."
Aber auch für seine Kollegen Phil Hanson und Yifei Ye ist es die Krönung ihrer Karriere.
Ferrari. Der dritte Sieg en suite für das dritte verschiedene Auto. Dabei krachte es am Funk ordentlich, wollten die Werksfahrer am schnelleren privaten und gelben Schwesterauto vorbei. Vielleicht war es Feingefühl der Ferrari-Bosse, vielleicht der "störende" Porsche Nummer 6. Ferrari ließ das Kubica-Aut gewinnen – alles andere wäre eine Image-Katastrophe, auch für Le Mans, geworden.
Trotzdem: Der Unmut über die stets perfekte Balance-of-Performance-Einstufung von Ferrari steigt, die ACO und die FIA sollten es sich nicht mit den anderen Werken verscherzen. Die WEC-Bosse in Maranello könnten freilich bald ins Formel-1-Programm abgezogen werden. Immerhin steht der WM-Titel 2025 in der WEC jetzt schon so gut wie fest. Ferrari feierte den zwölften Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Der italienische Autobauer bleibt nach Porsche (19 Siege) und Audi (13 Siege) der dritterfolgreichste Hersteller in der Geschichte des berühmtesten Autorennens der Welt.
Richard Lietz. Eigentlich wollte er Rallye-Fahrer und vertrieb sich die Zeit bis zum dafür nötigen Führerschein mit Rennen in Formel 3 und Porsche Supercup. Zwei Jahrzehnte später ist Richard Lietz eine Legende: der sechste Klassensieg im 19. Rennen in Le Mans und das mit 41 – von Oliver Blume beginnend ziehen alle Größen bei VW und Porsche den Hut vor "Ritschie", den begeisterten Auto-Sammler aus Ybbsitz, der daheim auf einem Bauernhof lebt. Und der zudem als bester Fahrer seiner Kategorie offiziell ausgezeichnet wurde und den "Goodyear Award" bekam.
Kevin Estre. Der in Vorarlberg lebende Porsche-Werkspilot aus Frankreich stürmte von Sartplatz 21 in einem Stint auf Rang 5, am Ende wurde sein Porsche mit der Nummer 6 (und Laurens Vanthoor und Matt Campbell) bärenstarker Zweiter. Das beste Ergebnis in der Hypercar-Ära von Porsche, in der LMP1-Ära hatte man drei Mal in Serie gewonnen.
Ferdinand Habsburg. Er gewann als Zehnter das interne Prestige-Duell bei Alpine und landete vor Mick Schumacher, den die bekannt bescheidenen deutschen Medien als "Favoriten" (!) ins Rennen geschickt hatte. Mit Debütant Pascal Wehrlein (Porsche, Platz 9) war nur ein deutschsprachiger Fahrer besser als Habsburg in der Gesamtwertung. Klaus Bachler wurde Sechster in der LMGT3-Wertung, stark, wenn man bedenkt, dass er zwei Anfänger im Team hatte.
Nick Yelloly. Die 24h am Nürburgring hat Nick Yelloly 2020 gewonnen, die 24h von Spa 2023, und jetzt darf er sich gleich beim ersten Versuch Klassensieger in Le Mans nennen. Der Brite, einst Kollege von Philipp Eng bei BMW, ist zum 24-Stunden-Experten geworden, auf den Spuren von Eng, Estre, Campbell, Lietz oder den Vanthoor-Brüdern.
Apropos: Für viele GT-Piloten geht es nun mit den 24 Stunden vom Nürburgring weiter, dann folgen die 24 Stunden von Spa – drei 24-h-Klassiker in drei Wochen, ein absoluter Leistungstest.
Ergebnis Gesamtwertung:
1. #83 Ferrari 499P - AF Corse – Robert Kubica / Yifei Ye / Philip Hanson - 387 Laps
2. #6 Porsche 963 - Porsche Penske Motorsport – Kévin Estre / Laurens Vanthoor / Matt Campbell +14.084
3. #51 Ferrari 499P - Ferrari-AF Corse – Alessandro Pier Guidi / James Calado / Antonio Giovinazzi +28.487
4. #50 Ferrari 499P - Ferrari-AF Corse – Antonio Fuoco / Nicklas Nielsen / Miguel Molina +29.666
5. #12 Cadillac V-Series.R - Cadillac Hertz Team JOTA – Will Stevens / Norman Nato / Alex Lynn +2:18.639
Hier die Bilanz einger Helden:
Robert Kubica. Eine Geschichte, die alle berührt. Vom können her war der Pole zum Formel-1-Weltmeister auserwählt, spätestens 2012, das Jahr für das er einen Ferrari-Vertrag als Teamkollege von Fernando Alonso unterschrieben hatte, sollte er ganz, ganz vorne in der WM mitfahren. Doch dann crashte er Anfang 2011 bei einer Amateurrallye schwer, erst nach sieben Stunden konnte ihm seine Hand wieder angenäht werden, 16 weitere Operationen folgten. Obwohl die Hand auch heute noch kaum zu gebrauchen ist, schaffte der Pole das Unfassbare: in jahrelanger Schwerarbeit am eigenen Körper kämpfte er sich wieder in die Formel 1 zurück – und scheiterte im Williams. Sein Teamkollege: ein gewisser George Russell, der am Tag von Kubicas Le-Mans-Triumph dort siegte, wo Robert 2008 in der Formel 1 gewonnen hatte: in Montreal.
Auch in der DTM hatte nur selten Glück. Doch in der WEC wurde er schnell zu einer großen Nummer. So hätte er 2021 bei seinem Le-Mans-Debüt beinahe bereits in der LMP2-Klasse gewonnen, rollte in Führung liegend aber in der Schlussrunde aus.
Wie wichtig er für sein Privatteam (das als erstes Privatteam seit 20 Jahren den Gesamtsieg holte ist), sieht man an seinen Einsatzzeiten: am Ende fuhr er einen Fünffachstint!
Nun ist "Bobby" happy, seine Dämonen sind vielleicht besiegt. Dabei ist er so bescheiden: "Alles, was ich im Leben brauche, das ist ein Bett zum Schlafen und ein schnelles Rennauto zum Fahren." Und er sagt: "In Le Mans war es immer eng. In den ersten drei Jahren fuhr ich in der LMP2-Klasse, aber die Zahl der Runden, die ich in fünf Ausgaben auf den ersten drei Plätzen gefahren bin, liegt bei 70 Prozent. Aber jetzt habe ich endlich gewonnen – und das gleich im Hypercar."
Aber auch für seine Kollegen Phil Hanson und Yifei Ye ist es die Krönung ihrer Karriere.
Ferrari. Der dritte Sieg en suite für das dritte verschiedene Auto. Dabei krachte es am Funk ordentlich, wollten die Werksfahrer am schnelleren privaten und gelben Schwesterauto vorbei. Vielleicht war es Feingefühl der Ferrari-Bosse, vielleicht der "störende" Porsche Nummer 6. Ferrari ließ das Kubica-Aut gewinnen – alles andere wäre eine Image-Katastrophe, auch für Le Mans, geworden.
Trotzdem: Der Unmut über die stets perfekte Balance-of-Performance-Einstufung von Ferrari steigt, die ACO und die FIA sollten es sich nicht mit den anderen Werken verscherzen. Die WEC-Bosse in Maranello könnten freilich bald ins Formel-1-Programm abgezogen werden. Immerhin steht der WM-Titel 2025 in der WEC jetzt schon so gut wie fest. Ferrari feierte den zwölften Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Der italienische Autobauer bleibt nach Porsche (19 Siege) und Audi (13 Siege) der dritterfolgreichste Hersteller in der Geschichte des berühmtesten Autorennens der Welt.
Richard Lietz. Eigentlich wollte er Rallye-Fahrer und vertrieb sich die Zeit bis zum dafür nötigen Führerschein mit Rennen in Formel 3 und Porsche Supercup. Zwei Jahrzehnte später ist Richard Lietz eine Legende: der sechste Klassensieg im 19. Rennen in Le Mans und das mit 41 – von Oliver Blume beginnend ziehen alle Größen bei VW und Porsche den Hut vor "Ritschie", den begeisterten Auto-Sammler aus Ybbsitz, der daheim auf einem Bauernhof lebt. Und der zudem als bester Fahrer seiner Kategorie offiziell ausgezeichnet wurde und den "Goodyear Award" bekam.
Kevin Estre. Der in Vorarlberg lebende Porsche-Werkspilot aus Frankreich stürmte von Sartplatz 21 in einem Stint auf Rang 5, am Ende wurde sein Porsche mit der Nummer 6 (und Laurens Vanthoor und Matt Campbell) bärenstarker Zweiter. Das beste Ergebnis in der Hypercar-Ära von Porsche, in der LMP1-Ära hatte man drei Mal in Serie gewonnen.
Ferdinand Habsburg. Er gewann als Zehnter das interne Prestige-Duell bei Alpine und landete vor Mick Schumacher, den die bekannt bescheidenen deutschen Medien als "Favoriten" (!) ins Rennen geschickt hatte. Mit Debütant Pascal Wehrlein (Porsche, Platz 9) war nur ein deutschsprachiger Fahrer besser als Habsburg in der Gesamtwertung. Klaus Bachler wurde Sechster in der LMGT3-Wertung, stark, wenn man bedenkt, dass er zwei Anfänger im Team hatte.
Nick Yelloly. Die 24h am Nürburgring hat Nick Yelloly 2020 gewonnen, die 24h von Spa 2023, und jetzt darf er sich gleich beim ersten Versuch Klassensieger in Le Mans nennen. Der Brite, einst Kollege von Philipp Eng bei BMW, ist zum 24-Stunden-Experten geworden, auf den Spuren von Eng, Estre, Campbell, Lietz oder den Vanthoor-Brüdern.
Apropos: Für viele GT-Piloten geht es nun mit den 24 Stunden vom Nürburgring weiter, dann folgen die 24 Stunden von Spa – drei 24-h-Klassiker in drei Wochen, ein absoluter Leistungstest.
Ergebnis Gesamtwertung:
1. #83 Ferrari 499P - AF Corse – Robert Kubica / Yifei Ye / Philip Hanson - 387 Laps
2. #6 Porsche 963 - Porsche Penske Motorsport – Kévin Estre / Laurens Vanthoor / Matt Campbell +14.084
3. #51 Ferrari 499P - Ferrari-AF Corse – Alessandro Pier Guidi / James Calado / Antonio Giovinazzi +28.487
4. #50 Ferrari 499P - Ferrari-AF Corse – Antonio Fuoco / Nicklas Nielsen / Miguel Molina +29.666
5. #12 Cadillac V-Series.R - Cadillac Hertz Team JOTA – Will Stevens / Norman Nato / Alex Lynn +2:18.639












































