AUFSTEIGER SEAT
Mit Caramba und Karacho
Seat steigert gegen den Trend und macht mit momentan sieben Prozent Marktanteil eine mehr als starke Ansage. Österreich-Chef Wolfgang Wurm betrachtet den Erfolg pragmatisch und will weiterhin Qualität vor Quantität stellen. Nur in einem Land ist Seat noch beliebter als bei uns.
08.08.2019Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer, Werk
Seat legt vor dem Hintergrund eines rückläufigen Marktes zu. Wie machen das die Spanier?
Geradezu fulminant ist die Performance der spanischen VW-Tochtermarke im ersten Halbjahr 2019. Der Gesamtmarkt schrumpft, wie von den Vertretern vor allem der Volumensmarken betont wird, „auf hohem Niveau”. Die Pkw-Neuzulassungen sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8,7 Prozent zurückgegangen (186.246 Einheiten). Seat hingegen legte zu. Um 2,9 Prozent. Das macht, in Zahlen, 12.296 Fahrzeuge aus – und bedeutet derzeit einen Marktanteil von sieben Prozent. Und den dritten Rang hinter den Konzern-Schwestermarken Volkswagen und Škoda. Mit diesem Resultat ist Österreich auch weiterhin zweitstärkster Seat-Markt weltweit, nur hinter dem Ursprungsland Spanien (8,4 Prozent) und deutlich vor der Schweiz (4,6 Prozent). Die aktuellen Erfolgsergebnisse sieht Wolfgang Wurm pragmatisch. Und bringt es auf den Punkt: „Entscheidend sind Kontinuität und Qualität. Denn in Wahrheit kauft sich der Kunde ein Auto. Und nicht einen guten Platz in der Zulassungsstatistik.”
Auf welchen Modellen basiert der Erfolg der Marke?
Die Modellpalette des sportlich ausgelegten Labels ist klein, dafür auf fast allen Linien erfolgreich. Primus ist der Ibiza mit heuer - Jänner bis Juni - 2.749 Neuzulassungen. Dahinter kommt der Ateca (2.379 Fahrzeuge), gefolgt vom Leon - Fünftürer und Kombi (ST) - (2.332 Einheiten), der vor seinem Modellwechsel steht. Immer noch als sehr stark erweist sich der Alhambra (1.730 Stück), er wird laut Seat-Boss Wolfgang Wurm noch ein, zwei Jahre im Modellportfolio bleiben. Der neueste Seat, der Tarraco, legte einen vielversprechenden Start hin. Seit der Markteinführung im Februar wurde er 873 Mal abgesetzt. Für den Mii werden keine Zahlen genannt, auf den Kleinsten in der katalanischen Familie kommt demnächst eine neue Aufgabe zu: die des Pilot-Vollelektrikers.
Geradezu fulminant ist die Performance der spanischen VW-Tochtermarke im ersten Halbjahr 2019. Der Gesamtmarkt schrumpft, wie von den Vertretern vor allem der Volumensmarken betont wird, „auf hohem Niveau”. Die Pkw-Neuzulassungen sind gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8,7 Prozent zurückgegangen (186.246 Einheiten). Seat hingegen legte zu. Um 2,9 Prozent. Das macht, in Zahlen, 12.296 Fahrzeuge aus – und bedeutet derzeit einen Marktanteil von sieben Prozent. Und den dritten Rang hinter den Konzern-Schwestermarken Volkswagen und Škoda. Mit diesem Resultat ist Österreich auch weiterhin zweitstärkster Seat-Markt weltweit, nur hinter dem Ursprungsland Spanien (8,4 Prozent) und deutlich vor der Schweiz (4,6 Prozent). Die aktuellen Erfolgsergebnisse sieht Wolfgang Wurm pragmatisch. Und bringt es auf den Punkt: „Entscheidend sind Kontinuität und Qualität. Denn in Wahrheit kauft sich der Kunde ein Auto. Und nicht einen guten Platz in der Zulassungsstatistik.”
Auf welchen Modellen basiert der Erfolg der Marke?
Die Modellpalette des sportlich ausgelegten Labels ist klein, dafür auf fast allen Linien erfolgreich. Primus ist der Ibiza mit heuer - Jänner bis Juni - 2.749 Neuzulassungen. Dahinter kommt der Ateca (2.379 Fahrzeuge), gefolgt vom Leon - Fünftürer und Kombi (ST) - (2.332 Einheiten), der vor seinem Modellwechsel steht. Immer noch als sehr stark erweist sich der Alhambra (1.730 Stück), er wird laut Seat-Boss Wolfgang Wurm noch ein, zwei Jahre im Modellportfolio bleiben. Der neueste Seat, der Tarraco, legte einen vielversprechenden Start hin. Seit der Markteinführung im Februar wurde er 873 Mal abgesetzt. Für den Mii werden keine Zahlen genannt, auf den Kleinsten in der katalanischen Familie kommt demnächst eine neue Aufgabe zu: die des Pilot-Vollelektrikers.
Junge Marke stark im Aufwind: Seat ist die coole VW-Tochter und hat dementsprechend viele jüngere Kunden.
Österreich-Chef Wolfgang Wurm freut sich über das eindrucksvolle Seat-Ergebnis des ersten Halbjahres (Platz drei!), bleibt aber pragmatisch.
Wie entwickelt sich das neue Sub-Label Cupra?
Die neu formierte Seat-Tochtermarke ist auf sehr hochwertige und sportliche Varianten spezialistiert. Sie debütierte mit dem 300 PS starken Ateca im Oktober des Vorjahres auf dem Markt. Seither wurden 440 Fahrzeuge abgesetzt. Dazu kommen 60 Leon im Sport-Trimm. Im Frühsommer dieses Jahres präsentierte Seat ein Kooperations-Produkt mit Abt, dem Haus-Tuner der Volkswagengruppe. Das Fahrtechnik- und Leistungssteigerungs-Unternehmen offeriert einen noch schärfer gemachten Cupra Ateca. Die Eckdaten des Allrad-Crossovers: 350 PS (und 440 Nm) aus dem Zweiliter-Turbobenziner, 0 auf 100 in 5,0 Sekunden, 255 km/h Top-Speed. Für den entsprechenden Kit samt Sportfahrwerk und Tieferlegung (um 25 bis 30 Millimeter), der auch nachrüstbar ist, wurde ein Österreich-Exklusivpreis fixiert: 5.330 Euro, exklusive Einbaukosten und Typenschein-Eintragung. Das Cupra-Modellprogramm wird im kommenden Jahr um den Formentor, einen sportlichen Plug-In-Hybriden, erweitert. Die serienfertige Version wird auf dem Autosalon in Frankfurt (12. bis 22. September) zu sehen sein.
Welche Initiativen setzt Seat bei den alternativen Antrieben?
Die Katalanen machen sich besonders auf dem Sektor Erdgas stark. Beim Leon - Fünftürer und ST - ist das bereits Tradition, er startete mit einem 1,4-Liter-Turbo (110 PS) und 15 Kilo CNG (komprimiertes Erdgas) in zwei Tanks an Bord. Die jüngste Bearbeitung brachte ihm einen 1,5-Liter-Antrieb mit 130 PS, er hat jetzt auch mehr Gas an Bord, nämlich 17,7 Kilo in drei Druckbehältern, bei verkleinertem Benzin-Reservoir (neun Liter). Die Ibiza-Baureihe ergänzte Seat im Vorjahr ebenfalls um eine Erdgas-Version, auf Basis eines 1,0-Liter-Turbos. Er hat 90 PS. Ein Antriebsstrang, mit dem man auch den Arona wählen kann. Er ist - und das trifft mittlerweile auch auf den Ibiza zu - monovalent ausgelegt, ebenfalls mit einem kleinen Benzin-Notvorrat von neun Litern. Im ersten Halbjahr wurden 161 CNG-Fahrzeuge unter dem Seat-Label neu zugelassen, das bedeutet eine Steigerung von 1.490 Prozent. Die Spanier halten innerhalb des VW-Konzerns bei einem Erdgasanteil von 55 Prozent. Nächster Schritt im Hinblick auf alternative Antriebe ist die Elektrifizierung. Erster Kandidat, wie bereits erwähnt, der Mii. Er mutiert zum Batterie-Fahrzeug mit 83 PS und bis zu 260 Kilometern Norm-Reichweite. Erdgas ist damit für den City-Floh passé. Marktstart ist im Dezember.
Was unternimmt Seat Österreich, um auf der Erfolgsschiene zu bleiben?
Wolfgang Wurm: „Aktuell offerieren wir einen Erdgasauto-Bonus in der Höhe von 2.000 Euro. Dazu kommt jetzt eine DSG-Aktion.” Bis September ist das Direktschaltgetriebe für den Arona, den Ateca und den Tarraco aufpreisfrei bestellbar. Unter dem Slogan "Seat Urban Vehicles" in Anlehnung an die Übersetzung des Kürzels SUV ("Sports Utility Vehicle"), soll der Komfort einer automatischen Schaltung besonders im Stadtverkehr nochmals hervorgehoben werden. Doppelkupplungsgetriebe wurden 2004 in die Seat-Baureihen eingeführt. Erster Kandidat war der Altea mit 140-PS-TDI. Mittlerweile stehen in sechs Baureihen DSG-Varianten zur Auswahl. Die Nachfrage ist steigend. Derzeit werden 35 Prozent aller neu zugelassenenen Seats direkt geschaltet geordert: der Tarraco zu 65 Prozent, der Alhambra und der Ateca zu 55 Prozent und der Arona zu 30 Prozent.
Welche Neuheiten hat Seat für die nächste Zeit in der Pipeline?
Um für die nahe und weitere Zukunft vorbereitet zu sein, bereitet Seat die gesamte Modellpalette neu auf. Mit den bereits angesprochenen Neuheiten Elektro-Mii und neuer Leon (kommt 2020) sowie mit optischen und technischen Aktualisierungen und neuen Derivaten. Insgesamt sind für 2020 zehn Premieren angesagt, darunter ein weiteres Elektro-Modell.
Was kommt an Herausforderungen in der nächsten Zeit nicht nur auf Seat zu?
Zurücklehnen und Ausruhen ist für keinen Hersteller angesagt. Dafür gibt es nicht nur einen Grund.
Zum einen kommt WLTP-Stufe zwei: Ab 1. September erfolgt die verpflichtende Einführung des RDE-Prüfverfahrens (Echtzeitmessung von Emissionen im Fahrbetrieb) für alle neu zugelassenen Pkw. Neu geregelt sollen ab 1. Jänner 2020 zudem sein: NoVA, Sachbezug und die motorbezogenen Versicherungssteuer. Wolfgang Wurm kommentiert trocken: "Das zweite Halbjahr wird schwierig."
Hier geht's zu den Intensivtests von Ibiza, Arona, Tarraco und Cupra Ateca.
Die neu formierte Seat-Tochtermarke ist auf sehr hochwertige und sportliche Varianten spezialistiert. Sie debütierte mit dem 300 PS starken Ateca im Oktober des Vorjahres auf dem Markt. Seither wurden 440 Fahrzeuge abgesetzt. Dazu kommen 60 Leon im Sport-Trimm. Im Frühsommer dieses Jahres präsentierte Seat ein Kooperations-Produkt mit Abt, dem Haus-Tuner der Volkswagengruppe. Das Fahrtechnik- und Leistungssteigerungs-Unternehmen offeriert einen noch schärfer gemachten Cupra Ateca. Die Eckdaten des Allrad-Crossovers: 350 PS (und 440 Nm) aus dem Zweiliter-Turbobenziner, 0 auf 100 in 5,0 Sekunden, 255 km/h Top-Speed. Für den entsprechenden Kit samt Sportfahrwerk und Tieferlegung (um 25 bis 30 Millimeter), der auch nachrüstbar ist, wurde ein Österreich-Exklusivpreis fixiert: 5.330 Euro, exklusive Einbaukosten und Typenschein-Eintragung. Das Cupra-Modellprogramm wird im kommenden Jahr um den Formentor, einen sportlichen Plug-In-Hybriden, erweitert. Die serienfertige Version wird auf dem Autosalon in Frankfurt (12. bis 22. September) zu sehen sein.
Welche Initiativen setzt Seat bei den alternativen Antrieben?
Die Katalanen machen sich besonders auf dem Sektor Erdgas stark. Beim Leon - Fünftürer und ST - ist das bereits Tradition, er startete mit einem 1,4-Liter-Turbo (110 PS) und 15 Kilo CNG (komprimiertes Erdgas) in zwei Tanks an Bord. Die jüngste Bearbeitung brachte ihm einen 1,5-Liter-Antrieb mit 130 PS, er hat jetzt auch mehr Gas an Bord, nämlich 17,7 Kilo in drei Druckbehältern, bei verkleinertem Benzin-Reservoir (neun Liter). Die Ibiza-Baureihe ergänzte Seat im Vorjahr ebenfalls um eine Erdgas-Version, auf Basis eines 1,0-Liter-Turbos. Er hat 90 PS. Ein Antriebsstrang, mit dem man auch den Arona wählen kann. Er ist - und das trifft mittlerweile auch auf den Ibiza zu - monovalent ausgelegt, ebenfalls mit einem kleinen Benzin-Notvorrat von neun Litern. Im ersten Halbjahr wurden 161 CNG-Fahrzeuge unter dem Seat-Label neu zugelassen, das bedeutet eine Steigerung von 1.490 Prozent. Die Spanier halten innerhalb des VW-Konzerns bei einem Erdgasanteil von 55 Prozent. Nächster Schritt im Hinblick auf alternative Antriebe ist die Elektrifizierung. Erster Kandidat, wie bereits erwähnt, der Mii. Er mutiert zum Batterie-Fahrzeug mit 83 PS und bis zu 260 Kilometern Norm-Reichweite. Erdgas ist damit für den City-Floh passé. Marktstart ist im Dezember.
Was unternimmt Seat Österreich, um auf der Erfolgsschiene zu bleiben?
Wolfgang Wurm: „Aktuell offerieren wir einen Erdgasauto-Bonus in der Höhe von 2.000 Euro. Dazu kommt jetzt eine DSG-Aktion.” Bis September ist das Direktschaltgetriebe für den Arona, den Ateca und den Tarraco aufpreisfrei bestellbar. Unter dem Slogan "Seat Urban Vehicles" in Anlehnung an die Übersetzung des Kürzels SUV ("Sports Utility Vehicle"), soll der Komfort einer automatischen Schaltung besonders im Stadtverkehr nochmals hervorgehoben werden. Doppelkupplungsgetriebe wurden 2004 in die Seat-Baureihen eingeführt. Erster Kandidat war der Altea mit 140-PS-TDI. Mittlerweile stehen in sechs Baureihen DSG-Varianten zur Auswahl. Die Nachfrage ist steigend. Derzeit werden 35 Prozent aller neu zugelassenenen Seats direkt geschaltet geordert: der Tarraco zu 65 Prozent, der Alhambra und der Ateca zu 55 Prozent und der Arona zu 30 Prozent.
Welche Neuheiten hat Seat für die nächste Zeit in der Pipeline?
Um für die nahe und weitere Zukunft vorbereitet zu sein, bereitet Seat die gesamte Modellpalette neu auf. Mit den bereits angesprochenen Neuheiten Elektro-Mii und neuer Leon (kommt 2020) sowie mit optischen und technischen Aktualisierungen und neuen Derivaten. Insgesamt sind für 2020 zehn Premieren angesagt, darunter ein weiteres Elektro-Modell.
Was kommt an Herausforderungen in der nächsten Zeit nicht nur auf Seat zu?
Zurücklehnen und Ausruhen ist für keinen Hersteller angesagt. Dafür gibt es nicht nur einen Grund.
Zum einen kommt WLTP-Stufe zwei: Ab 1. September erfolgt die verpflichtende Einführung des RDE-Prüfverfahrens (Echtzeitmessung von Emissionen im Fahrbetrieb) für alle neu zugelassenen Pkw. Neu geregelt sollen ab 1. Jänner 2020 zudem sein: NoVA, Sachbezug und die motorbezogenen Versicherungssteuer. Wolfgang Wurm kommentiert trocken: "Das zweite Halbjahr wird schwierig."
Hier geht's zu den Intensivtests von Ibiza, Arona, Tarraco und Cupra Ateca.
Nicht nur die Insel ist im Trend: Die Österreicher fahren auch sehr gerne Ibiza, über 2700 neue „Ibizenkos“ gibt es seit Anfang des Jahres bei uns.
Viel Platz und Komfort im Tarraco. Der neueste Seat legt einen vielversprechenden Start hin und wurde seit Februar schon rund 900 mal abgesetzt.
Vielseitiger Arona: Das urbane Mitglied der SUV-Familie ist nicht nur mit Benzin- und Dieselmotor verfügbar, sondern auch als Erdgasvariante.
Cupra, die sportliche Submarke, macht sich. Der 300 PS starke Cupra Ateca wurde in den ersten Monaten schon 440 mal verkauft…
…und mit der neuen Abt-Version kann man nun nochmals 50 PS Leistung drauflegen.
Der Mii electric kommt ebenso 2020 wie…
…wie der neue vollektrische el-Born und…
…der superspektakuläre Cupra Formentor mit hochleistungsfähigem Plug-in-Hybridmotor.