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ERSTER TEST: SEAT ARONA

ERSTER TEST: SEAT ARONA

Wie viel Spaß kann SUV machen?

Seat steigt bei den kleinen SUVs ein und nimmt die Sache sportlich. Der Arona macht mehr Spaß als gedacht. Erster Test mit dem 115-PS-Benziner
Ein so kleines SUV gab es im VW-Konzern bisher noch nicht, oder?
Stimmt, mit dem Arona beginnt im VW-Konzern eine neue Ära, denn erstmals baut ein SUV auf die kleine Plattform (interner Code MQB A0) auf, die auch Ibiza und Polo verwenden. Alle anderen Konzern-SUVs stehen mindestens auf der nächstgrößeren Plattform (MQB A1), die auch Golf, A3 und Leon nutzen. Wobei diese Vergleiche nur zur Orientierung dienen: Technisch gesehen ist ein Arona kein Ibiza-SUV, sondern unterscheidet sich von seinem Plattform-Bruder in wichtigen Bereichen ganz deutlich, etwas bei den Radaufhängungen.
 
Kann man den Arona als Kleinwagen bezeichnen?
Er ist nur sieben Zentimeter länger als VW Polo und Seat Ibiza, aber die sind ja auch nicht mehr klein, sondern kleine Erwachsene, mit denen man ohne Zögern eine Fernreise macht. Mit 4,13 Metern ist der Arona im urbanen Parkplatzkampf aber noch vorne dabei.

Seat ist bekannt für sportive Autos. Kann auch ein kleines SUV wie der Arona ein Sportler sein?

Der Arona zeigt, dass es geht. Er entpuppt sich als Unterhaltungskünstler, mit dem man sich immer auf die nächste Kurve freut. Geringes Gewicht (der Arona wiegt dank der kleineren Plattform ab 1.165 Kilo) trifft hier auf hervorragende Ingenieursarbeit: Seat hat dem Klein-SUV eine sehr exakte Lenkung mitgegeben und das Fahrwerk resistent gegen Untersteuern gemacht. Dieser Mix verleiht dem Arona Leichtigkeit beim Einlenken und Dynamik beim Rausbeschleunigen. Übrigens: Für die beschriebene Fahrdynamik braucht es nicht zwingend die sportliche FR-Ausführung, auch die anderen Aronas sind so flott.
Geringes Gewicht, exakte Lenkung, geringes Untersteuern: Fahrdynamisch wird die Konkurrenz am kleinen spanischen Unterhaltungskünstler schwer vorbeikommen. Zumal der Aroma keine Kompromisse beim Komfort eingehen muss.Geringes Gewicht, exakte Lenkung, geringes Untersteuern: Fahrdynamisch wird die Konkurrenz am kleinen spanischen Unterhaltungskünstler schwer vorbeikommen. Zumal der Aroma keine Kompromisse beim Komfort eingehen muss.
Das Testmodell hatte einem Dreizylinder-Benziner mit 115 PS – reicht dass wirklich für Fahrdynamik? Und passt die getestete DSG-Automatik dazu?
Der kleine Einliter-Motor marschiert, dass es eine Freude ist, da wirkt sich das geringe Gewicht voll aus. Natürlich muss man ihn für flotte Fahrleistungen auskitzeln, aber das Motörchen dreht agil hoch – begleitet übrigens von einem kernigen Spruch, der auch einem größeren Aggregat stehen würde. Erstaunlich: Die DSG-Automatik nimmt dem Arona nichts von seiner Dynamik.
 
Macht der Arona mehr Spaß als die Konkurrenz?
Ohne Vergleichstests vorgreifen zu wollen, tippen wir: Ja. Fahrdynamisch dürfte der Arona der Konkurrenz wie Renault CaptureOpel Mokka, Mazda CX-3, Peugeot 2008, Hyundai Kona und Kia Stonic etwas überlegen sein.
 
Spürt man die Arona-Agilität auch, wenn man kein ausgesprochen sportlicher Fahrer ist?
Natürlich, das agile Handling und die flotte Beschleunigung sind für jeden Fahrertyp angenehm, ganz besonders auch in der Stadt.
 
Leidet unter der spaßigen Ausrichtung nicht der Komfort?
Wenn das Gewicht nieder und die Abstimmung gelungen ist, muss man für Fahrdynamik keine wesentlichen Kompromisse machen – der Arona wirkt jedenfalls niemals auffällig straff oder unentspannt.
 
Wie sieht es mit Reisekomfort aus? Wie erwachsen ist der Arona?
So erwachsen wie ein Polo oder Ibiza, und die sind in der neuen Generation ziemlich erwachsen. Klar, die Innengeräusche werden in der nächstgrößeren Klasse noch etwas niedriger sein und die Straßenlage noch etwas satter, aber auch mit dem Arona scheut man längere Autobahnfahrten keineswegs. Es hat eine Verschiebung der Klassen stattgefunden: Ein Arona fühlt sich heute wie ein Kompakter an, ein Ateca oder Tiguan schon wie ein Mittelklasse-Auto.
Über dem Klassenschnitt, was Materialqualität und Verarbeitung betrifft. Finessen wie Ambientelicht oder beledertes Armaturenbrett. Das 8-Zoll-Multimediasystem erfüllt die modernen Standards.Über dem Klassenschnitt, was Materialqualität und Verarbeitung betrifft. Finessen wie Ambientelicht oder beledertes Armaturenbrett. Das 8-Zoll-Multimediasystem erfüllt die modernen Standards.
Welchen Eindruck hinterlässt der Innenraum?
Das Platzangebot ist guter Klassenschnitt, sowohl für die fünf Passagiere, als auch für das Gepäck (400 bis 1.280 Liter Kofferraumvolumen). Über dem Klassenschnitt ist das Cockpit, was Materialqualität und Verarbeitung betrifft. Auch Finessen wie das Ambientelicht oder das belederte Armaturenbrett sind edel. Das getestete 8-Zoll-Multimediasystem (in der Basisausstattung kommt der Arona mit 5-Zoll-System) hat eine moderne Graphik, reagiert flott und kann alles, was heute Standard ist. Ab 2018 wird es auch digitale Armaturen geben. Spannend wird, wie die Integration des Amazon-Sprachbefehlsystems Alexa funktionieren wird.
 
Welche Arona-Version würden wir empfehlen? Wieviel kostet sie?
Auf jeden Fall die getestete Version, also den 1,0 TSI mit 115 PS und DSG. Ob man dann auf die Edelausstattungen Xcellence (designorientiert) und FR (sportiv) gehen muss, ist Geschmackssache, eigentlich genügt die Style-Ausführung mit Österreich-Pakt und Design-Paket vollkommen zum Glück. Nicht entgehen lassen würden wir uns das Dach in Kontrastfarbe, wahlweise Grau, Schwarz oder Orange. Macht zusammen knapp 24.000 Euro.

Welche Alternativen gibt es? Zu welchen Preisen?
Zwei weitere Benziner, den Dreizylinder 1,0 TSI mit 95 PS und den Vierzylinder 1,5 TSI mit 150 PS. Beide nur mit Schaltgetriebe. Dazu den Diesel-Vierzylinder 1,6 TDI mit 95 oder 115 PS, in der schwächeren Ausführung wahlweise mit DSG. Die Preispalette exklusive Extras reicht je nach Motor, Getriebe und Ausstattung von 16.990 Euro bis 26.490 Euro.
 
Wann startet der Arona in Österreich?
Ab sofort, die ersten Fahrzeuge sind in Österreich eingetroffen.

BILDERGALERIE: SEAT ARONA (2017)

 
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