FABIAN STEINER
Warum Volvo eine neue Marke gründet
Volvo bringt mit Polestar eine zweite Marke – der Schachzug macht für die Schweden Sinn.
20.11.2017Fotos: Werk
Dass die Traditionsmarke Volvo – vor einigen Jahren selbst noch angeschlagen und durch chinesische Investoren gerettet – eine weitere Automarke gründet, leuchtet auf den ersten Blick nicht ein. Bei genauerer Betrachtung ist es freilich ein logischer Schritt.
Der langsame Übergang in das Elektrozeitalter ist ein guter Nährboden für neue Marken, das zeigt sich am Beispiel Tesla: Während sich die altbekannten Technologieführer von Mercedes bis Audi bislang noch schwer tun, ihre Elektrokompetenz zu vermitteln, gelten die vor einigen Jahren völlig unbekannten Amerikanern vielen Kunden heute als erste Adresse für Elektroautos. Auch wenn die Tesla-Stückzahlen dieses Image bislang noch nicht widerspiegeln – ein derartiger Aufstieg einer unbekannten Automarke wäre vor einigen Jahren undenkbar gewesen.
Die Kunden scheinen das Thema Elektroauto als Zäsur zu begreifen und bislang eher dem Neuen als dem Alten zu vertrauen. Das ist freilich auch ein Verschulden der traditionellen Hersteller, die das Thema zu zaghaft angegangen sind, oder – wie Renault und Nissan – ihre Innovationen relativ konventionell verpacken. Die Ausnahme ist BMW mit i3 und i8.
Wenn sich die Kunden für ein Elektroauto entscheiden, wollen Sie, dass man das sieht – folglich war es noch nie so einfach, eine neue Marke zu platzieren. Das Neue, früher von Autokäufern besonders kritisch beäugt, ist plötzlich gewünscht, ja gefordert. Jetzt oder nie, hat sich Volvo gedacht und mit Polestar seine nur Insidern bekannte Tuningmarke umfunktioniert. Das erste Modell, der Polestar 1, ist ein Hybrid-Coupé mit 600 PS aus vier Motoren, drei davon elektrisch. Es wird 2019 auf den Markt kommen, rund 150.000 Euro kosten und nur 500 mal pro Jahr gebaut werden. Klingt exotisch, aber der hübsche Polestar 1 ist nur der Imageförderer am Anfang: Kurz darauf folgen der Polestar 2 als Gegner für den Tesla 3 und der Polestar 3 als Gegner für das Tesla Model X, beide Fahrzeug kommen mit reinem Elektroantrieb.
Ob sich das Polestar-Konzept mit Brand Stores in den Innenstädten (statt Autohäusern am Stadtrand) und All-Inklusive-Flat-Rates (die alle Kosten pauschal abdecken) durchsetzten kann, wird man sehen. Klar ist: Die Schweden bringen sich als Tesla-Gegner in Stellung.
Der langsame Übergang in das Elektrozeitalter ist ein guter Nährboden für neue Marken, das zeigt sich am Beispiel Tesla: Während sich die altbekannten Technologieführer von Mercedes bis Audi bislang noch schwer tun, ihre Elektrokompetenz zu vermitteln, gelten die vor einigen Jahren völlig unbekannten Amerikanern vielen Kunden heute als erste Adresse für Elektroautos. Auch wenn die Tesla-Stückzahlen dieses Image bislang noch nicht widerspiegeln – ein derartiger Aufstieg einer unbekannten Automarke wäre vor einigen Jahren undenkbar gewesen.
Die Kunden scheinen das Thema Elektroauto als Zäsur zu begreifen und bislang eher dem Neuen als dem Alten zu vertrauen. Das ist freilich auch ein Verschulden der traditionellen Hersteller, die das Thema zu zaghaft angegangen sind, oder – wie Renault und Nissan – ihre Innovationen relativ konventionell verpacken. Die Ausnahme ist BMW mit i3 und i8.
Wenn sich die Kunden für ein Elektroauto entscheiden, wollen Sie, dass man das sieht – folglich war es noch nie so einfach, eine neue Marke zu platzieren. Das Neue, früher von Autokäufern besonders kritisch beäugt, ist plötzlich gewünscht, ja gefordert. Jetzt oder nie, hat sich Volvo gedacht und mit Polestar seine nur Insidern bekannte Tuningmarke umfunktioniert. Das erste Modell, der Polestar 1, ist ein Hybrid-Coupé mit 600 PS aus vier Motoren, drei davon elektrisch. Es wird 2019 auf den Markt kommen, rund 150.000 Euro kosten und nur 500 mal pro Jahr gebaut werden. Klingt exotisch, aber der hübsche Polestar 1 ist nur der Imageförderer am Anfang: Kurz darauf folgen der Polestar 2 als Gegner für den Tesla 3 und der Polestar 3 als Gegner für das Tesla Model X, beide Fahrzeug kommen mit reinem Elektroantrieb.
Ob sich das Polestar-Konzept mit Brand Stores in den Innenstädten (statt Autohäusern am Stadtrand) und All-Inklusive-Flat-Rates (die alle Kosten pauschal abdecken) durchsetzten kann, wird man sehen. Klar ist: Die Schweden bringen sich als Tesla-Gegner in Stellung.