Euro 7-Entscheidung rettet Kleinwagen

Das vernünftigste Auto, das man kaufen kann? Eines aus dem B-Segment, würden wir sagen – also der Klasse der kleinen, aber nicht ganz kleinen Vier-Meter-Autos wie Clio, Polo, 208, Yaris und Co. Während die ersten Generationen vor allem Stadt- und Einsteigerautos waren, sind die jüngeren Modelle längst auch komfortabel und langstreckentauglich. Die enormen Allroundtalente von klassischen Kleinwagen werden von vielen Millionen europäischer Kunden geschätzt – aber auch von vielen weiterhin unterschätzt.
 
Dass die Elektro-Transformation gerade dieses umweltfreundliche Segment als erstes in seiner Existenz bedroht hat, ist absurd und natürlich vollkommen ungerechtfertigt – schließlich brauchen ja E-Autos auch Energie und haben je nach Energiemix aktuell einen C02-Ausstoß. Durch die Euro 7-Abagsnorm in ihrer ursprünglich geplanten Form wären die Kleinwagen um 15 bis 20 Prozent teurer geworden. Nach den bereits erfolgten Erhöhungen (Einstiegspreis nun rund 17.000 Euro statt 13.000 vor drei Jahren), von denen ein großer Teil ebenfalls auf gesetzliche Normen zurückgeht (Abgas, Assistenten), hätten die Kleinen dann wirtschaftlich endgültig keinen Sinn mehr gemacht, und wären bald in Rente gegangen.
 
Durch das de facto Ablassen von der Euro 7-Norm, die zwar eingeführt wird, die aber keine neuen Abgaswerte für die zum Ende des Jahrzehnts ohnehin auslaufenden Verbrennungsmotoren mehr definiert, verlängert sich die Lebensdauer der kleinen B-Segment-Allrounder bis mindestens 2030.
 
Eine Entscheidung, die letztlich auch die Elektroautos besser machen wird: Statt in der ausklingenden Verbrenner-Ära noch Geld zu versenken, können sich die Hersteller nun stärker auf ihre Entwicklung konzentrieren.