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Vorstellung & Sitzprobe: Abarth 500e

Vorstellung & Sitzprobe: Abarth 500e

Scorpions Sound of Change

Von Wien in die ganze Welt. Die Marke Abarth wird eigenständiger und expandiert bis Brasilien und Japan. Mit alten Werten (Spass) und neuen Antrieben (Spannung) soll der 500e als erster von vielen Elektro-Abarths Menschen heiss machen, und nicht den Planeten. Ein erstes Date in Turin.
Auch wer geradeaus in Richtung Zukunft fährt, braucht einen Rückspiegel.
Und so beginnt Abarths Aufbuch in eine neue Dekade mit der Präsentation des 500e – einem Auto, das Vintage und Fortschritt auf den ersten Blick vereint, und das in einer Location, die für eine andere Epoche im Automobilbau, aber auch für Spaß und Spannung à la Hollywood steht: Die legendäre Fiat-Fabrik Lingotto in Turin – Basis einer großen Ära in der italienischen Auto-Bewegung, aber auch Schauplatz der spektakulären Verfolgsjagd im Film-Klassiker "The Italian Job" von 1969. Spaß und Spannung also – das, was die Marke Abarth künftig verbinden will.

Ab 2024 wird sie nur mehr rein elektrische Autos bauen, immer bestrebt, selbständig zu sein: „Abarth ist nicht Fiat” sagen Schriften – und wenn sie der Fiat-Chef Oliver Francois sagt, dann werden sie wohl stimmen. Abarths Zukunft im Stellantis-Imperium ist verheißungsvoll, man will der Marke neuen Glanz verleihen und neuen Antrieb geben. Dabei soll sie – trotz der im Fall des 500e optischen Zwillingfshaftigkeit mit dem Fiat 500e – sich selbst einen Namen machen. Ähnlich wie DS nicht Citroen sein will, Cupra kein Seat sein mag.

Als Österreicher hat man dem Abarth 500e gegenüber so etwas wie eine DNA-bedingtes Grundvertrauen. Optisch ist der Cinquecento ja immer noch an den steirischen Urgroßonkel, den Puch 500, angelehnt. Vor allem aber ist es der Name Abarth. Carlo Abarth, ein 1908 geborener Wiener, hat seine eigene Automarke kreiert, sie dann 1972 an Fiat verkauft. Seine Werte waren waren Begriffe wie Sportlichkeit, Beweglichkeit, Performance – und alles auf kleinem, aber sich schnell bewegenden Raum.
Der 500e benötigt 1,5 Sekunden für den Übergang von 40 auf 60 km/h –  eine Sekunde weniger als der 180 PS starke benzingetriebene Abarth 695.Der 500e benötigt 1,5 Sekunden für den Übergang von 40 auf 60 km/h – eine Sekunde weniger als der 180 PS starke benzingetriebene Abarth 695.
Große Felgen mit großem Logo.Große Felgen mit großem Logo.
Frontlicht-Halbkreis bei Abarth, bei Fiat wird durchgezogen.Frontlicht-Halbkreis bei Abarth, bei Fiat wird durchgezogen.
Der Abarth schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in sieben Sekunden, womit er die Konkurrenz des Mini Cooper SE und des Honda E hinter sich lassen kann.Der Abarth schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in sieben Sekunden, womit er die Konkurrenz des Mini Cooper SE und des Honda E hinter sich lassen kann.
Abarth ist heute eine Marke, die Generationen und ihre Gedanken miteinander verbinden will. Dementsprechend konsequent wird der 500e von einem Vater-Tochter-Duo vorgefahren: Miki Biasion, Ex-Rallye-Weltmeister, am Beifahrersitz und seine Tochter Bettina am Steuer. Über einen Teil der Strecke der legendären Film-Verfolgsungsjagd bringt sie den kleinen Boliden zur Präsentation.

Für uns die Gelegenheit für ein erstes Date mit dieser Schönheit – dem Abarth 500e.
Der erste Eindruck auf das Äußere ist gut, aber erwartungsgemäß ohne große Überraschungen. Denn die Basis für den 500e ist der Fiat 500e, das sieht man natürlich sofort. Trotz knalliger Farben wie "Acid Green" und "Poison Blue", neuem elektrifizierten Abarth-Logo und abgeänderten Schürzen ist der Cinquecento sofort zu sehen, aber an einem italienischen Beauty kann man sich nie sattsehen. Einer Schönheit, die in diesem Fall eine Art „Tätowierung“ als besonderes Kennzeichen an den Flanken hat. Denn am Anfang steht hier das Sondermodell „Scorponissima“, Editionen sind und bleiben eine 500er-Spezialität.

Premiere hat dabei das modernisierte Markenlogo mit einem Blitz unter dem Skorpion, das sich auch an den hinteren Fahrzeugflanken findet. An der Front ergänzt zudem der Namensschriftzug das Wappen, am Heck ersetzt er er es gar. Sportliche Details wie Seitenschürzen, ein Frontspoiler- und Heckdiffusoreinsatz, spezielle Leichtmetallräder und Spiegelkappen in Titanium Grey heben den Abarth vom Fiat 500e ab. Das Cabrio hat einen in das Verdeck integrierten Spoiler, der Hatchback hintere Scheiben, die abgedunkelt sind.

Nun aber ab ins Innere, Platz nehmen im Abarth 500e.
Das Cockpit wird gegenüber dem Fiat 500 Elektro mit viel Alcantara, Sportsitzen, zweifarbigen Nähten und einem Sportlenkrad samt 12-Uhr-Markierung ordentlich upgegradet. Es fühlt sich hochwertig, exklusiv an, ist einfach ein schicker Ort.
Das Cockpit wird gegenüber dem Fiat 500 Elektro mit viel Alcantara, Sportsitzen, zweifarbigen Nähten und einem Sportlenkrad ordentlich upgegradet.Das Cockpit wird gegenüber dem Fiat 500 Elektro mit viel Alcantara, Sportsitzen, zweifarbigen Nähten und einem Sportlenkrad ordentlich upgegradet.
Digitalcockpit mit Navigationskarte im direkten Blickfeld.Digitalcockpit mit Navigationskarte im direkten Blickfeld.
Der Innenraum fühlt sich hochwertig, exklusiv an, ist einfach ein schicker Ort.Der Innenraum fühlt sich hochwertig, exklusiv an, ist einfach ein schicker Ort.

Eine Ausfahrt war noch nicht möglich, bestellen kann man die Sonderausgabe Scorponissima aber sofort – sie ist auf 1.949 Stück limitiert. 1949, weil das an das Gründungsjahr von Abarth erinnert. Weitere Sondermodelle werden natürlich folgen.


Was aber wissen wir schon über die Art des Fahrens?
Der Abarth 500e verwendet die gleiche 42-kWh-Batterie wie der Fiat 500 Elektro, doch der E-Motor und das ganze Leistungsmanagement wurden auf sportliche Fahrweise hin optimiert.


155 PS stehen bereit, 235 Newtonmeter beträgt das maximales Drehmoment. In der Familie kommt der stärkste reguläre Elektro-500 auf 118 PS und 220 Newtonmeter. Der Abarth schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in sieben Sekunden, womit er die Konkurrenz des Mini Cooper SE (184 PS und 0-100 km/h in 7,3 Sekunden) und des Honda E (154 PS und 8,3 Sekunden) hinter sich lassen kann. Die Batterie wurde in erster Linie für die reine Beschleunigung optimiert, der Top-Speed (der bei 155 km/h liegen soll) war nur sekundär – was ja, rein rechtlich gesehen, auch in allen Ländern außerhalb Deutschlands ausreichend ist.


Aber auch anderorts ist der Unterschied zum Modell mit Verbrennungsmotor im Alltag spürbar. Gerade wenn man langsamer unterwegs ist: Der 500e benötigt 1,5 Sekunden für den Übergang von 40 auf 60 km/h –  eine Sekunde weniger als der 180 PS starke benzingetriebene Abarth 695. Der 500e ist schneller und reaktionsschneller. Das ist sehr wichtig fürs Überholen, fürs Rausbeschleunigen aus Kurven und, naja, fürs Ego relevant beim Sprint von Ampel zu Ampel.


Wie sagte doch Olivier Francois? „Kleine Autos, großer Spaß.“ Über die Freude am Fahren entscheidet aber sehr oft das Handling. Also: auf den Handling-Track in Baloccco, wo getestet wird, soll der Elektro-Skorpion eine Sekunde schneller als der 695 Competizione sein. Das liegt auch an Unterschieden im Package: Die Elektro-Plattform hat 60 Millimeter mehr Spurweite und einen 24 Millimeter längeren Radstand.

Die Abarth-Reichweite soll 235 Kilometer betragen, Schnellladen mit 85 kW möglich sein.

Nun fehlt noch ein Punkt, der ein Grundbedürfnis aller Abarth-Fans darstellt: Emotion. Und Emotion wird bei diesem Menschenschlag auch sehr stark über zwei besondere Zugänge geliefert: über die Ohren. Und wir wissen: durch die Beschleunigung kann ein E-Auto bei klassischen Petrol Heads durchaus punkten, doch der nicht vorhandene Lärm gilt dann oft als Beziehungskiller, ja eigentlich sogar als Beziehungs-Verhinderer.

Und hier setzt Abarth an. Auch wenn sich das Wort Skorpion ja vom Tier und nicht von der durch den Welthit "Winds of Change" berühmt gewordenen Band ableitet, so will man doch dem Sound absolute Priorität geben. Auch mit Hilfe aus der Retorte. Auf Wunsch ist als Sonderausstattung ein Soundgenerator mit an Bord des kleinen Elektroflitzers. Die Idee wird hier aber zum ersten Mal außerhalb des Premiumsegments und in einem Kleinwagen umgesetzt.
Denn Abarths sind und waren stets echte Brüller, berühmt für die Geräuschentwicklung der hochdrehenden Motoren. Eine solche Akustik bietet auch das E-Modell. Genannt die „legendäre Signatur der Marke“. Deshalb werden die Menschen im 500e auch ohne einen hochdrehenden Benziner beim Beschleunigen und Schalten mit künstlich erzeugtem Sound beschallt. Wer jetzt empört selbst laut aufschreit, kann sich entspannen: Der Sound kann auch abgeschaltet werden. Übrigens: Machen andere E-Autos die Passanten etwa durch ein simuliertes Motorengeräusch auf sich aufmerksam, ertönt im 500e der Sound einer Gitarre.

Ob das alles ein programmierter Hit wird, dieser "Sound of Change" von Abarth, das wird sich weisen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Und als Österreicher kann man sich freuen, dass der Name des 1979 verstorbenen Carlo Abarth wohl noch sehr, sehr lange Teil der jeweils unterschiedlichsten Automobil-Gegenwarten sein wird. Und das mit einem festen Brrrrmmm. Aber das nur mehr wahlweise.

Flott, flott: Auf den Handling-Track in Baloccco, wo getestet wird, soll der Elektro-Skorpion eine Sekunde schneller als der 695 Competizione sein.Flott, flott: Auf den Handling-Track in Baloccco, wo getestet wird, soll der Elektro-Skorpion eine Sekunde schneller als der 695 Competizione sein.
Fiat- and Abarth-CEO Olivier Francois mit Ex-Rallye-Weltmeister Miki Biasion und dessen Tochter Bettina Biasion, die den Abarth 500e durch das legendäre, aus dem Film-Klassiker Fiat- and Abarth-CEO Olivier Francois mit Ex-Rallye-Weltmeister Miki Biasion und dessen Tochter Bettina Biasion, die den Abarth 500e durch das legendäre, aus dem Film-Klassiker "The Italian Job" bekannte Lingotto-Labyrinth zur Premieren-Bühne steuerte.

DATEN & FAKTEN

Abarth 500e

(Vorläufige Angaben vom November 2022)

Preis

Das topausgestattete und auf 1.949 Stück limitierte Sondermodell Abarth 500e Scorpionissima kostet 43.000 Euro. Weitere Preise folgen. Auslieferungen ab Sommer 2023.

Antrieb

Elektroantrieb mit 113 kW/155 PS, 235 Newtonmeter. 42-kWh-Batterie, Schnellladen mit bis zu 85 Kw.

Gewicht

Eigengewicht 1.335 kg.

Fahrwerte

Beschleunigung 0 – 100 km/h in 7,0 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit 155 km/h. Reichweite 235 Kilometer
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