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Die Pläne von Ford

Die Pläne von Ford

Ford. Da tut sich was

Der europäische Teil von Ford ist im Umbruch. Geschäftsführer Christian Weingärtner erklärt die Änderungen der nächsten Jahre: Warum die Nutzfahrzeuge ein wichtiges Fundament bilden und wo sie unschlagbar sind. Wieso die PKWs frecher werden und weniger auf die Konkurrenz schauen. Wie sich das Auftreten der Marke und der Verkauf ändern. Wann die Verbrenner auslaufen und welche Elektroautos schon fix sind.
Ford wird in Europa zur Elektromarke – steht der genaue Fahrplan schon?
Ja. Ford hat sich festgelegt und wird ab 2030 nur noch PKWs mit Elektroantrieb anbieten. Bei den Nutzfahrzeugen sollen dann zumindest zwei Drittel des Absatzes elektrifizierte Varianten sein. 2035 gilt in Europa endgültig „zero emissions“: Der Verbrennungsmotor dankt ab, zugleich müssen alle Werke, Zulieferer und die Logistik CO2-neutral sein. Kürzlich hat Ford die Pläne noch einmal bekräftigt und sich 27 anderen Unternehmen in einer Petition angeschlossen, die von der EU fordert, dass alle neuen PKW und Lieferwagen in Europa ab 2035 emissionsfrei sind. Das soll Planungssicherheit geben, und nicht zuletzt auch einen Anschub beim Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Dass der Rest der Welt die Elektrifizierung der Fahrzeugflotten nicht ganz so schnell vorantreibt wie Europa, ist bekannt – immerhin jeder zweite weltweit produzierte Ford soll 2030 aber schon einen Elektroantrieb haben.
 
Wie läuft die Transformation im Hintergrund?
Der zentrale Entwicklungs- und Produktionsstandort in Köln nennt sich künftig „Cologne Electrification Center“. Über zwei Milliarden US-Dollar fließen in den Umbau der Produktionsstraßen und eine neue Montageanlage für Fahrzeugbatterien. In der Türkei entsteht parallel eine der größten Produktionsstätten für Nutzfahrzeug-Batterien in Europa. Mit „Ford Model e“ gibt es eine neue globale Geschäftseinheit, die sich auf Elektrofahrzeuge konzentriert.
 
Neun vollelektrische Ford sind fix – welche sind das und wie schnell kommen sie?
Bei den PKW werden es bald vier Elektro-Modelle sein. Bereits verfügbar ist der in Übersee produzierte Mustang Mach-E, dessen neue Performance-Variante Mache-E GT 487 PS/860 Newtonmeter produziert und die Passagiere in nur 3,7 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert.
Den weiteren PKW-Produktplan präzisiert Dr. Christian Weingärtner, Geschäftsführer für die Ford-Dachregion Deutschland/Österreich/Schweiz sowie für Marketing und Sales der Ford-Werke: „Ab 2023 beginnt Ford mit der Produktion eines neuen vollelektrischen Medium-Size-Crossover in Köln, ab 2024 wird die Produktion dort um ein zweites Elektro-Modell, ein Sport-Crossover, erweitert. 2024 werden wir auch eine rein elektrische Version von unserem Bestseller, dem Puma, auf der aktuellen Plattform anbieten“.
Bei den Nutzfahrzeugen wird es in Kürze fünf Stromer geben. Schon verfügbar ist der E-Transit in 25 Konfigurations-Möglichkeiten und sieben Nutzlastklassen von 0,7 bis 1,6 Tonnen. Die Batterie hat einer Bruttokapazität von 77 kWh, die WLTP-Reichweite beträgt bis zu 317 Kilometer. Den Elektromotor gibt es in zwei Leistungsstufen mit 184 PS und 269 PS.
In den nächsten zwei Jahren schreitet die Lieferwagen-Elektrifizierung dann zügig voran: „2023 kommen der Transit Custom für das Ein-Tonnen-Nutzlast-Segment und die Großraumlimousine Tourneo Custom mit E-Antrieb. 2024 folgen das neue leichte Nutzfahrzeug Transit Courier und das Mehrzweckfahrzeug Tourneo Courier als vollelektrische Versionen“, erklärt Christian Weingärtner.
Bei den PKW erhöht Ford auf vier Elektro-Modelle: Der Puma (Bild) wird 2024 auf der bestehenden Plattform elektrifiziert, zwei E-Crossover aus Kölner Produktion starten schon 2023. Star der Palette bleibt der Mustang Mach-E, dessen neue Performance-Variante mit 487 PS kommt.Bei den PKW erhöht Ford auf vier Elektro-Modelle: Der Puma (Bild) wird 2024 auf der bestehenden Plattform elektrifiziert, zwei E-Crossover aus Kölner Produktion starten schon 2023. Star der Palette bleibt der Mustang Mach-E, dessen neue Performance-Variante mit 487 PS kommt.
Bei den Nutzfahrzeugen wird es in Kürze fünf Stromer geben. Nach dem großen E-Transit, der bereits verfügbar ist, startet in der zweiten Jahreshälfte 2023 der kompaktere E-Transit Custom (Bild) mit bis zu 380 Kilometern Reichweite. Tourneo Custom, Transit Courier und Tourneo Courier folgen.Bei den Nutzfahrzeugen wird es in Kürze fünf Stromer geben. Nach dem großen E-Transit, der bereits verfügbar ist, startet in der zweiten Jahreshälfte 2023 der kompaktere E-Transit Custom (Bild) mit bis zu 380 Kilometern Reichweite. Tourneo Custom, Transit Courier und Tourneo Courier folgen.
Neun vollelektrische Ford sind für Europa fix – und sie reihen sich alle bis Ende 2024 in die Modellpalette ein.Neun vollelektrische Ford sind für Europa fix – und sie reihen sich alle bis Ende 2024 in die Modellpalette ein.
Wie ändert Ford die Verkaufsstrategie?
Gleich wie Mercedes stellt auch Ford auf ein sogenanntes Agenturmodell um. Die Rahmenbedingungen werden gerade in einer Arbeitsgruppe aus Hersteller und Handel erarbeitet. Klar ist: Der Kunde kauft künftig direkt bei Ford, der Autohändler wickelt das Geschäft ab und erhält Provision. Die Preise werden dadurch landesweit vereinheitlicht.
 
Warum sind Ford die Nutzfahrzeuge besonders wichtig?
Bei den Nutzfahrzeugen ist der Konzern nun mal extrem stark, wie Christian Weingärtner betont: „Wir sind seit sieben Jahren Europas Nummer eins im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge. In den USA ist die F-Series seit Jahrzehnten die meistverkaufte Baureihe“. Auch in Österreich ist Ford inzwischen Nummer eins bei den Nutzfahrzeugen, eine wichtige Wachablöse nach langer Dominanz von VW. Und das soll längst nicht das Ende sein: „Wir wollen unsere Führungsposition im leichten Nutzfahrzeugbereich nicht nur halten, sondern ausbauen“. Für seinen Optimismus hat Weingärtner einige Argumente: Im Gegensatz zur Konkurrenz produziert Ford seit Jahrzehnten in der Türkei, was kostengünstiger sei und sich auf den Kundenpreis auswirke. Durch die VW-Kooperation – die Wolfsburger bauen ihre Nutzfahrzeuge künftig mit Ford-Technik – würden sich weitere Skaleneffekte ergeben. Auch das Wettbewerbs-Umfeld sei günstig, wenn VW künftig auf den Produktplan von Ford aufspringt und Mercedes generell stärker auf Luxus fokussiert.
Klar ist, dass sich außer Stellantis kein Konzern so dezidiert um die Lieferwagen und leichten Nutzfahrzeuge kümmert wie Ford. Mit Ford Pro – das „Pro“ steht für „Produktivität“ – wurde eine eigene Geschäftseinheit gegründet, die Gewerbekunden künftig alles aus einer Hand anbieten kann. Neben der Finanzierung, dem Lade-Abo und der Flotten-Software umfasst das auch die Echtzeit-Überwachung der Technik: Wie sonst bei Flugzeugen üblich, werden die Kundenfahrzeuge in Köln (auf Wunsch) beobachtet – im Idealfall fährt die mobile Werkstatt-Crew dann schon los, wenn sich ein Defekt ankündigt. Zumindest aber wissen alle Beteiligten gleich, was nicht stimmt, wenn was nicht stimmt. Auch die Standzeiten beim Service lassen sich durch das Tracking minimieren, weil die Halter pro-aktiv informiert werden. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Pilot-Projekt „FORDLiive Fleet Care“ folgt jetzt der Serieneinsatz.
 
Ändert Ford seine europäische PKW-Strategie?
Ja, sagt Christian Weingärtner: „Im Vergleich zu VW und Stellantis sind wir in Europa klein. Also haben wir uns gefragt, ob wir künftig wirklich anstreben wollen, das bessere VW oder das günstigere Mercedes zu sein.“ Die Antwort war Nein: „Wir wollen einfach nur Ford sein”. Was Weingärtner meint: Ford wird in Europa künftig weniger auf die Konkurrenz schauen, sondern im Gegenteil versuchen, sich bewusst davon abzuheben. „Wir werden bereitbeiniger und pointierter auftreten“, sagt Weingärtner. Wohin die Reise geht, zeigt zum Beispiel der spektakuläre Performance-Pickup Ranger Raptor, auch der Bronco ist für Europa nicht ausgeschlossen. Aber auch bei den elektrischen Volumenmodellen darf man lässige Design-Zuspitzung erwarten.
Der neue „Adventurous Spirit“, mit dem die Marke ihr Gesicht künftig verändert – Stilrichtung Patagonia und North Face statt Boss und Tommy Hilfiger – soll jedenfalls glaubwürdig sein. Weingärtner: „Wir werden diese Dinge stärker im Produkt sehen“.
Dr. Christian Weingärtner, Geschäftsführer für die Ford-Dachregion Deutschland/Österreich/Schweiz sowie für Marketing und Sales der Ford-Werke, sieht günstige Rahmenbedingungen: „Wir wollen unsere Führungsposition im leichten Nutzfahrzeugbereich nicht nur halten, sondern ausbauen“.Dr. Christian Weingärtner, Geschäftsführer für die Ford-Dachregion Deutschland/Österreich/Schweiz sowie für Marketing und Sales der Ford-Werke, sieht günstige Rahmenbedingungen: „Wir wollen unsere Führungsposition im leichten Nutzfahrzeugbereich nicht nur halten, sondern ausbauen“.
In Köln fließen zwei Milliarden US-Dollar in den Umbau der PKW-Produktionsstraßen und eine neue Montageanlage für Fahrzeugbatterien. In der Türkei entsteht parallel eine der größten Produktionsstätten für Nutzfahrzeug-Batterien in Europa. Mit „Ford Model e“ gibt es eine neue Elektro-Geschäftseinheit.In Köln fließen zwei Milliarden US-Dollar in den Umbau der PKW-Produktionsstraßen und eine neue Montageanlage für Fahrzeugbatterien. In der Türkei entsteht parallel eine der größten Produktionsstätten für Nutzfahrzeug-Batterien in Europa. Mit „Ford Model e“ gibt es eine neue Elektro-Geschäftseinheit.
Den E-Transit gibt es in 25 Konfigurations-Möglichkeiten und sieben Nutzlastklassen von 0,7 bis 1,6 Tonnen.Den E-Transit gibt es in 25 Konfigurations-Möglichkeiten und sieben Nutzlastklassen von 0,7 bis 1,6 Tonnen.
Das „Ford ProDas „Ford Pro" Eco-System umfasst auch das Lade-Abo und …
… die Flotten-Software. Ein One-Stop-Shop.… die Flotten-Software. Ein One-Stop-Shop.
Wohin die Reise geht, zeigt zum Beispiel der spektakuläre Performance-Pickup Ranger Raptor: „Wir werden bereitbeiniger und pointierter auftreten“.Wohin die Reise geht, zeigt zum Beispiel der spektakuläre Performance-Pickup Ranger Raptor: „Wir werden bereitbeiniger und pointierter auftreten“.
Mit dem neue „Adventurous Spirit“ verändert die Marke ihr Gesicht …Mit dem neue „Adventurous Spirit“ verändert die Marke ihr Gesicht …
… Stilrichtung Patagonia & North Face statt Boss & Tommy Hilfiger.… Stilrichtung Patagonia & North Face statt Boss & Tommy Hilfiger.
Weingärtner kündigt „Adventurous Spirit“ in der Ford-Palette an, etwa durch Design-Zuspitzungen: „Wir werden diese Dinge stärker im Produkt sehen“.Weingärtner kündigt „Adventurous Spirit“ in der Ford-Palette an, etwa durch Design-Zuspitzungen: „Wir werden diese Dinge stärker im Produkt sehen“.
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