Test: Honda HR-V e:HEV 1.5 i-MMD Hybrid
Der Feinfahrer
Steht mit seinem neuem Design gut da und fährt dank Hybrid vor allem sehr elegant, braucht keine Steckdose und wenig Benzin, hat im Kofferraum ein paar spezielle Tricks drauf: Honda hebt sich mit dem HR-V mehrfach ab und kreiert ein modernes, hochwertiges Kompakt-SUV.
16.03.2022Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
Um wen geht es?
Der HR-V ist ein klassisches Kompakt-SUV mit urbaner Länge von 4,34 Metern und serienmäßigem e:HEV-Hybridantrieb. Honda reagiert auf die schärferen CO2-Regeln und bietet in Europa ab Ende 2022 nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge an: Nach Jazz, CR-V und HR-V stellt im Laufe des Jahres auch der Civic auf e:HEV um, dazu haben die Japaner das rein elektrische Stadtauto Honda e im Programm. Als Marke wird Honda bei uns latent unterschätzt – dabei ist sie ein großer Player und reiht sich mit Modelle wie Civic und CR-V immer wieder unter die zehn meistverkauften Autos der Welt. Im Zweirad-Bereich sind die Japaner sowieso globaler Marktführer. Seine hohe technische Kompetenz hat Honda erst kürzlich wieder mit dem Formel 1-Weltmeistertitel unterstrichen.
Thema Design: Wie wirkt der HR-V auf der Straße?
Was uns sehr gut gefällt: Der HR-V hat Präsenz und Charakter, ohne laut zu werden. Kein Chichi, es wird mit glatten Flächen und schnörkellosen Linien ein starker Auftritt erzeugt.
Ein besonderer Kniff ist der in Wagenfarbe lackierte Kühlergrill, der eine auffällige Veränderung, aber subtiler als manch monströse Konstruktionen anderer Marken ist. Wem dieser Designeffekt zu weit geht, der kann übrigens weiter auf eine Variante mit schwarzem Grill zurückgreifen. Prägend für den Auftritt sind auch neue Proportionen: Die A-Säule steht steiler, die Motorhaube ist flacher und länger, die seitliche Fensterlinie verläuft horizontal. Coupé-Elemente wie die schräg gestellte Heckscheibe und die versteckten hinteren Türgriffen bleiben trotzdem. Die Radhäuser sind wuchtiger und werden serienmäßig mit 18-Zoll-Rädern bestückt. Alles zusammen gibt dem Auto eine erwachsene Statur. Dazu kommen schicke Lösungen im Detail: Eine dynamisch gebogene LED-Lichtsignatur mit Anschluss an die oberste Grillspeiche, ein durchgehendes Lichtpaneel am Heck als Spoiler-Lippe, mehrschichtige Premiumlackierungen (wie am Testwagen zu sehen), dezente orange Dekorstreifen auf den Türen (Serie bei Advance Style).
Wie fühlt sich der HR-V innen an?
Fahrer und Beifahrer sitzen relativ hoch, dadurch ist auch das Raumgefühl angenehm-luftig, man hat den Eindruck in einem größeren Auto zu sitzen. Viele Kunststoffe sind Soft-Touch, die Stoff-Leder-Sitzbezüge machen einen robusten Eindruck, die ganze Verarbeitung wirkt sehr sorgfältig. L-förmige Luftauslässe am rechten und linken Rand des Armaturenbretts leiten Luft an den Seitenfenstern entlang, dadurch zieht es bei starkem Gebläse weniger. Honda setzt weiterhin auf Knöpfe und einen normal großen Automatik-Wahlhebel, gestaltet hier also konventionell. Die zwei USB-Anschlüsse und den Hinweis für den Beifahrerairbag hätte man etwas mehr verstecken können. Im Testwagen mit der mittleren Advance-Ausstattung war die Inneneinrichtung einheitlich dunkel, mit der Topausstattung Advance Style gibt es auch eine hellere Variante mit noch etwas feineren Sitzbezügen, zudem lassen sich auch die ersten zwei Ausstattungsstufen durch zweifarbige Leder-Alcantara-Kombinationen upgraden.
Der HR-V ist ein klassisches Kompakt-SUV mit urbaner Länge von 4,34 Metern und serienmäßigem e:HEV-Hybridantrieb. Honda reagiert auf die schärferen CO2-Regeln und bietet in Europa ab Ende 2022 nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge an: Nach Jazz, CR-V und HR-V stellt im Laufe des Jahres auch der Civic auf e:HEV um, dazu haben die Japaner das rein elektrische Stadtauto Honda e im Programm. Als Marke wird Honda bei uns latent unterschätzt – dabei ist sie ein großer Player und reiht sich mit Modelle wie Civic und CR-V immer wieder unter die zehn meistverkauften Autos der Welt. Im Zweirad-Bereich sind die Japaner sowieso globaler Marktführer. Seine hohe technische Kompetenz hat Honda erst kürzlich wieder mit dem Formel 1-Weltmeistertitel unterstrichen.
Thema Design: Wie wirkt der HR-V auf der Straße?
Was uns sehr gut gefällt: Der HR-V hat Präsenz und Charakter, ohne laut zu werden. Kein Chichi, es wird mit glatten Flächen und schnörkellosen Linien ein starker Auftritt erzeugt.
Ein besonderer Kniff ist der in Wagenfarbe lackierte Kühlergrill, der eine auffällige Veränderung, aber subtiler als manch monströse Konstruktionen anderer Marken ist. Wem dieser Designeffekt zu weit geht, der kann übrigens weiter auf eine Variante mit schwarzem Grill zurückgreifen. Prägend für den Auftritt sind auch neue Proportionen: Die A-Säule steht steiler, die Motorhaube ist flacher und länger, die seitliche Fensterlinie verläuft horizontal. Coupé-Elemente wie die schräg gestellte Heckscheibe und die versteckten hinteren Türgriffen bleiben trotzdem. Die Radhäuser sind wuchtiger und werden serienmäßig mit 18-Zoll-Rädern bestückt. Alles zusammen gibt dem Auto eine erwachsene Statur. Dazu kommen schicke Lösungen im Detail: Eine dynamisch gebogene LED-Lichtsignatur mit Anschluss an die oberste Grillspeiche, ein durchgehendes Lichtpaneel am Heck als Spoiler-Lippe, mehrschichtige Premiumlackierungen (wie am Testwagen zu sehen), dezente orange Dekorstreifen auf den Türen (Serie bei Advance Style).
Wie fühlt sich der HR-V innen an?
Fahrer und Beifahrer sitzen relativ hoch, dadurch ist auch das Raumgefühl angenehm-luftig, man hat den Eindruck in einem größeren Auto zu sitzen. Viele Kunststoffe sind Soft-Touch, die Stoff-Leder-Sitzbezüge machen einen robusten Eindruck, die ganze Verarbeitung wirkt sehr sorgfältig. L-förmige Luftauslässe am rechten und linken Rand des Armaturenbretts leiten Luft an den Seitenfenstern entlang, dadurch zieht es bei starkem Gebläse weniger. Honda setzt weiterhin auf Knöpfe und einen normal großen Automatik-Wahlhebel, gestaltet hier also konventionell. Die zwei USB-Anschlüsse und den Hinweis für den Beifahrerairbag hätte man etwas mehr verstecken können. Im Testwagen mit der mittleren Advance-Ausstattung war die Inneneinrichtung einheitlich dunkel, mit der Topausstattung Advance Style gibt es auch eine hellere Variante mit noch etwas feineren Sitzbezügen, zudem lassen sich auch die ersten zwei Ausstattungsstufen durch zweifarbige Leder-Alcantara-Kombinationen upgraden.
Hat Präsenz und Charakter, ohne laut zu werden: Kein Chichi, es wird mit glatten Flächen und schnörkellos Linien ein starker Auftritt erzeugt.
Hochwertige Details: durchgehendes Lichtpaneel am Heck.
Fahr-STIL: Mit dem e:HEV-Hybridsystem ist der HR-V elegant unterwegs.
Auffällige Veränderung: Ein besonderer Kniff ist der in Wagenfarbe lackierte Kühlergrill. Prägend für den Auftritt sind auch neue Proportionen.
Kann das Bedienkonzept überzeugen?
Öfter benutze Bereiche wie Temperatur, Musik und Fensterheber sind über klassische, gut platzierte Schalter und Drehregler bedienbar. Honda übertreibt es bei der Digitalisierung nicht – löst sie aber gut: Das HMI-System mit 9,0-Zoll-Touchscreen überzeugte im Test einmal mehr mit Schnelligkeit und guter Menüführung. Die bisherigen Rundinstrumente werden von einem 7,0-Zoll-TFT-Instrumentendisplay ersetzt, wobei der Tacho rechts weiter als gut ablesbare Uhr dargestellt wird. Die Bordcomputeranzeigen im linken Bereich sind etwas kleinteilig, nach einer Eingewöhnungszeit navigiert man mit der Lenkradfernbedienung aber trotzdem gut durch das Menü. Das Smartphone wird über Apple CarPlay kabellos gespiegelt, für Android Auto muss man das USB-Kabel anstecken. Vier USB-Anschlüsse lassen keine Streitigkeiten aufkommen, ein WiFi-Hotspot kann eingerichtet werden, kabelloses Laden ist ebenfalls verfügbar.
Sehr praktisch ist der Honda Digital Key, das Auto wird per PIN-Eingabe am Smartphone aufgesperrt, gestartet und abgeschlossen. Zusätzlich kann man den HR-V dann per Handy-App mit bis zu fünf festgelegten Personen teilen, ohne den Schlüssel weiterzugeben. Das Anti-Schlüssel-Service ist im ersten Jahr kostenlos, danach kostet es 59 Euro im Jahr.
Wie viel Platz gibt es im HR-V?
Die Fondpassagiere haben ordentliche Beinfreiheit und durch den ebenen Boden auch Bewegungsspielraum. Das Basis-Kofferraumvolumen von 319 Litern ist nicht riesig, die Erweiterungsmöglichkeiten setzten aber Maßstäbe in der Klasse: Beim Umlegen der Rücksitze ist Honda konsequenter als die meisten Mitbewerber und senkt auch die Sitzflächen ab, das ermöglicht einen komplett ebenen Boden im vergrößerten Laderaum – was praktischer als „fast eben" ist. Die Rücksitze (Honda nennt sie „Magic Seats") können ähnlich wie Kinositze nach oben klappen, dadurch wird großer zusätzlicher Stauraum zwischen Vordersitzen und eigentlichem Kofferraum frei, dort lassen sich dann auch sehr hohe Gegenstände unterbringen. Das maximale Kofferraumvolumen kommt auf 1.289 Liter, ein guter Wert.
Öfter benutze Bereiche wie Temperatur, Musik und Fensterheber sind über klassische, gut platzierte Schalter und Drehregler bedienbar. Honda übertreibt es bei der Digitalisierung nicht – löst sie aber gut: Das HMI-System mit 9,0-Zoll-Touchscreen überzeugte im Test einmal mehr mit Schnelligkeit und guter Menüführung. Die bisherigen Rundinstrumente werden von einem 7,0-Zoll-TFT-Instrumentendisplay ersetzt, wobei der Tacho rechts weiter als gut ablesbare Uhr dargestellt wird. Die Bordcomputeranzeigen im linken Bereich sind etwas kleinteilig, nach einer Eingewöhnungszeit navigiert man mit der Lenkradfernbedienung aber trotzdem gut durch das Menü. Das Smartphone wird über Apple CarPlay kabellos gespiegelt, für Android Auto muss man das USB-Kabel anstecken. Vier USB-Anschlüsse lassen keine Streitigkeiten aufkommen, ein WiFi-Hotspot kann eingerichtet werden, kabelloses Laden ist ebenfalls verfügbar.
Sehr praktisch ist der Honda Digital Key, das Auto wird per PIN-Eingabe am Smartphone aufgesperrt, gestartet und abgeschlossen. Zusätzlich kann man den HR-V dann per Handy-App mit bis zu fünf festgelegten Personen teilen, ohne den Schlüssel weiterzugeben. Das Anti-Schlüssel-Service ist im ersten Jahr kostenlos, danach kostet es 59 Euro im Jahr.
Wie viel Platz gibt es im HR-V?
Die Fondpassagiere haben ordentliche Beinfreiheit und durch den ebenen Boden auch Bewegungsspielraum. Das Basis-Kofferraumvolumen von 319 Litern ist nicht riesig, die Erweiterungsmöglichkeiten setzten aber Maßstäbe in der Klasse: Beim Umlegen der Rücksitze ist Honda konsequenter als die meisten Mitbewerber und senkt auch die Sitzflächen ab, das ermöglicht einen komplett ebenen Boden im vergrößerten Laderaum – was praktischer als „fast eben" ist. Die Rücksitze (Honda nennt sie „Magic Seats") können ähnlich wie Kinositze nach oben klappen, dadurch wird großer zusätzlicher Stauraum zwischen Vordersitzen und eigentlichem Kofferraum frei, dort lassen sich dann auch sehr hohe Gegenstände unterbringen. Das maximale Kofferraumvolumen kommt auf 1.289 Liter, ein guter Wert.
Viele Kunststoffe sind Soft-Touch, die Stoff-Leder-Sitzbezüge machen einen robusten Eindruck, die ganze Verarbeitung wirkt sehr sorgfältig.
Das Multimediasystem überzeugte mit Schnelligkeit und guter Menüführung.
Digitaler Instrumentencluster: Rechts gut ablesbar, links etwas kleinteilig.
Die Fondpassagiere haben ordentliche Beinfreiheit und durch den ebenen Boden auch Bewegungsspielraum.
Kein Getriebe, keine Schaltrucke: Hinter dem e-CVT steckt ein Direktantrieb.
L-förmige Lüftungsdüsen reduzieren den Zug bei starkem Gebläse.
Vollkommen ebene Ladefläche und „Magic Seats": Das Laderaumkonzept setzt Maßstäbe in der Klasse. Ladevolumen 319 bis 1.289 Liter.
Wie funktioniert das e:HEV-Hybridsystem des neuen HR-V?
Der (Verbrennungs-)Motor ist mit einem Generator verbunden, die Räder sind mit dem (elektrischen) Antriebsmotor verbunden. Zwischen Motor und Rädern befindet sich eine Kupplung, sie sind also mechanisch getrennt. Der motorbetriebene Generator erzeugt elektrischen Strom und speist ihn direkt in den Antriebsmotor ein. Dabei kann die Batterie vom Generator geladen werden oder dem Antriebsmotor zusätzliche Unterstützungsleistung zur Verfügung stellen. Der e:HEV-Antrieb kommt ohne Getriebe aus, was die mechanische Reibung im System minimiert.
Das System beherrscht drei Betriebsarten: Im Hybridmodus liefert der motorbetriebene Generator die Hauptenergie für den Antrieb. Der Motor ist vollständig von den Rädern entkoppelt, Motordrehzahl und Motorlast hängen von der benötigten elektrischen Antriebsleistung ab. Weil der Motor von den Rädern getrennt ist, kann er meist im Stand und am kraftstoffsparenden Betriebspunkt betrieben werden. Manchmal kann die elektrische Antriebsleistung des HR-V aber auch komplett von der Batterie kommen, wenn dieser EV-Modus ausreichend ist, wird der Motor komplett abgestellt. Beim Fahren mit konstant höherer Geschwindigkeit kann es hingegen vorteilhaft sein, die Räder direkt mit dem Motor anzutreiben, das System schließt dann die Überbrückungskupplung fährt direkt mit Motorantrieb. Es wird kann parallel die Batterie geladen oder vom Antriebsmotor Unterstützung eingefordert, um den Motorbetrieb in seinem kraftstoffsparenden Bereich zu halten.
Der Grund für Dreiklang ist logisch: Der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotor unterscheidet sich je nach Betriebszustand deutlich, und das e:HEV-Hybridsystem versucht ihn immer am idealen Betriebspunkt zu halten. Das geht leichter, wenn der Motor von den Rädern getrennt ist, man kann zum Beispiel überschüssige Energie in die Batterie laden oder umgekehrt den Antriebsmotor mit Energie aus der Batterie unterstützten. Und weil der Motor ja quasi stationär betrieben wird, müssen Ansprechverhalten oder Leistung nicht ausgereizt werden, ein sparsamer Atkinson-Motor (der ohne Hybrid zu lahm wäre) genügt.
Im HR-V setzt Honda für e:HEV einen 1.5-Liter-Benzinmotor und eine kleine Lithium-Ionen-Batterie ein, die Systemleistung kommt auf 131 PS beziehungsweise 252 Newtonmeter und wird auf die Vorderräder übertragen.
Was sagt der Test – ist e:HEV ökologisch sinnvoll?
Als selbstladendes System, das nicht an die Steckdose muss, ist e:HEV ein pragmatischer ökologischer Ansatz für eine breite Zielgruppe: Man macht um die Lade- und Reichweiten-Thematik noch einen Bogen, kommt aber trotzdem auf einen ordentlichen Elektroanteil pro Fahrt. In der Stadt können das schon mal drei Viertel der Fahrt sein, im Bereich zwischen 40 und 80 km/h immer noch die Hälfte. Das spiegelt sich in niedrigen Verbrauchswerten nieder, im Test lagen sie zwischen 4,4 Litern beim Cruisen in der Stadt und knapp sieben Litern auf der Autobahn. Im Mix lag der Testverbrauch bei 5,5 Liter, ein für die Klasse guter Wert, der auch ehemalige Dieselfahrer überzeugen wird.
Wie fährt sich der neue HR-V?
Sein Fahrstil ist ein Highlight. Mit dem e:HEV-Hybridsystem fährt der HR-V fein und elegant: Durch den elektrischen Antrieb ist das Ansprechverhalten sehr direkt, speziell in der Stadt macht diese Agilität beim Beschleunigen einen großen Unterschied. Über weite Strecken genügt dem Antrieb die Leistung aus der Batterie oder eine geringe Unterstützung des Verbrennungsmotors, dadurch sind Antriebsgeräusche gering oder nicht vorhanden. Zudem macht das Auto ja keine Schaltrucke. Diese Kombination aus Vitalität, Gleichmäßigkeit und Stille ist ein Komfort, den herkömmliche Antriebe nicht bieten, schon gar nicht in der Kompaktklasse. Auch die Fahrleistungen passen, der HR-V ist kein Sportler, aber souverän genug für den Alltag.
Natürlich sollte man das Hybridprinzip verstehen und verinnerlichen, um das höchste Komfortlevel zu erreichen – also sanft Beschleunigen und das Auto gleiten lassen. Umgekehrt wehrt sich der e:HEV-Hybridantrieb aber bei weitem nicht mehr so gegen Vollgas, wie es Hybridsysteme früher getan haben: Wenn der Motor hochdreht, wird er zwar hörbarer, aber nicht mehr laut. Zudem sind diese Phasen extrem kurz, wenn man normal fährt, im Test kamen sie selbst auf der Autobahn kaum vor. Nur extreme Steigungen, Renneinlagen oder Höchstgeschwindigkeit auf der deutschen Autobahn würden größere Anstrengungen bedeuten.
In der Nacht leuchten die serienmäßigen LED-Scheinwerfer sehr gut aus, ein Fernlichtassistent ist serienmäßig und Kurvenlicht in der höchsten Ausstattung verfügbar, Matrix-Scheinwerfer werden nicht angeboten. Die Honda-Sensing-Sicherheitsassistenten wirken sehr gut organisiert, das Kollisionswarnsystem ist manchmal einen Tick zu früh dran.
Fahrwerk und Lenkung hat Honda eine gelungene, ausgewogene Abstimmung mitgegeben, wobei passend zum Antrieb der Komfortgedanke überwiegt.
Wie ist der Preis einzuschätzen?
Der Testwagen lag knapp unter 35.000 Euro – nicht wenig, für ein großzügig ausgestattetes Auto mit diesem Auftritt und Fahrkomfort aber gut!
Das Fazit?
Ein hochwertiges Kompakt-SUV, das sich mehrfach abhebt: Der HR-V hat einen starken Auftritt, ohne laut zu werden. Sein Laderaumkonzept ist ausgeklügelt. Das Highlight ist aber der feine Fahrstil. Und als selbstladendes System, das nicht an die Steckdose muss, ist der Hybridantrieb ein pragmatischer ökologischer Ansatz für eine breite Zielgruppe: Man macht einen Bogen um die Lade- und Reichweiten-Thematik, kommt aber trotzdem auf einen ordentlichen Elektroanteil pro Fahrt.
Der (Verbrennungs-)Motor ist mit einem Generator verbunden, die Räder sind mit dem (elektrischen) Antriebsmotor verbunden. Zwischen Motor und Rädern befindet sich eine Kupplung, sie sind also mechanisch getrennt. Der motorbetriebene Generator erzeugt elektrischen Strom und speist ihn direkt in den Antriebsmotor ein. Dabei kann die Batterie vom Generator geladen werden oder dem Antriebsmotor zusätzliche Unterstützungsleistung zur Verfügung stellen. Der e:HEV-Antrieb kommt ohne Getriebe aus, was die mechanische Reibung im System minimiert.
Das System beherrscht drei Betriebsarten: Im Hybridmodus liefert der motorbetriebene Generator die Hauptenergie für den Antrieb. Der Motor ist vollständig von den Rädern entkoppelt, Motordrehzahl und Motorlast hängen von der benötigten elektrischen Antriebsleistung ab. Weil der Motor von den Rädern getrennt ist, kann er meist im Stand und am kraftstoffsparenden Betriebspunkt betrieben werden. Manchmal kann die elektrische Antriebsleistung des HR-V aber auch komplett von der Batterie kommen, wenn dieser EV-Modus ausreichend ist, wird der Motor komplett abgestellt. Beim Fahren mit konstant höherer Geschwindigkeit kann es hingegen vorteilhaft sein, die Räder direkt mit dem Motor anzutreiben, das System schließt dann die Überbrückungskupplung fährt direkt mit Motorantrieb. Es wird kann parallel die Batterie geladen oder vom Antriebsmotor Unterstützung eingefordert, um den Motorbetrieb in seinem kraftstoffsparenden Bereich zu halten.
Der Grund für Dreiklang ist logisch: Der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotor unterscheidet sich je nach Betriebszustand deutlich, und das e:HEV-Hybridsystem versucht ihn immer am idealen Betriebspunkt zu halten. Das geht leichter, wenn der Motor von den Rädern getrennt ist, man kann zum Beispiel überschüssige Energie in die Batterie laden oder umgekehrt den Antriebsmotor mit Energie aus der Batterie unterstützten. Und weil der Motor ja quasi stationär betrieben wird, müssen Ansprechverhalten oder Leistung nicht ausgereizt werden, ein sparsamer Atkinson-Motor (der ohne Hybrid zu lahm wäre) genügt.
Im HR-V setzt Honda für e:HEV einen 1.5-Liter-Benzinmotor und eine kleine Lithium-Ionen-Batterie ein, die Systemleistung kommt auf 131 PS beziehungsweise 252 Newtonmeter und wird auf die Vorderräder übertragen.
Was sagt der Test – ist e:HEV ökologisch sinnvoll?
Als selbstladendes System, das nicht an die Steckdose muss, ist e:HEV ein pragmatischer ökologischer Ansatz für eine breite Zielgruppe: Man macht um die Lade- und Reichweiten-Thematik noch einen Bogen, kommt aber trotzdem auf einen ordentlichen Elektroanteil pro Fahrt. In der Stadt können das schon mal drei Viertel der Fahrt sein, im Bereich zwischen 40 und 80 km/h immer noch die Hälfte. Das spiegelt sich in niedrigen Verbrauchswerten nieder, im Test lagen sie zwischen 4,4 Litern beim Cruisen in der Stadt und knapp sieben Litern auf der Autobahn. Im Mix lag der Testverbrauch bei 5,5 Liter, ein für die Klasse guter Wert, der auch ehemalige Dieselfahrer überzeugen wird.
Wie fährt sich der neue HR-V?
Sein Fahrstil ist ein Highlight. Mit dem e:HEV-Hybridsystem fährt der HR-V fein und elegant: Durch den elektrischen Antrieb ist das Ansprechverhalten sehr direkt, speziell in der Stadt macht diese Agilität beim Beschleunigen einen großen Unterschied. Über weite Strecken genügt dem Antrieb die Leistung aus der Batterie oder eine geringe Unterstützung des Verbrennungsmotors, dadurch sind Antriebsgeräusche gering oder nicht vorhanden. Zudem macht das Auto ja keine Schaltrucke. Diese Kombination aus Vitalität, Gleichmäßigkeit und Stille ist ein Komfort, den herkömmliche Antriebe nicht bieten, schon gar nicht in der Kompaktklasse. Auch die Fahrleistungen passen, der HR-V ist kein Sportler, aber souverän genug für den Alltag.
Natürlich sollte man das Hybridprinzip verstehen und verinnerlichen, um das höchste Komfortlevel zu erreichen – also sanft Beschleunigen und das Auto gleiten lassen. Umgekehrt wehrt sich der e:HEV-Hybridantrieb aber bei weitem nicht mehr so gegen Vollgas, wie es Hybridsysteme früher getan haben: Wenn der Motor hochdreht, wird er zwar hörbarer, aber nicht mehr laut. Zudem sind diese Phasen extrem kurz, wenn man normal fährt, im Test kamen sie selbst auf der Autobahn kaum vor. Nur extreme Steigungen, Renneinlagen oder Höchstgeschwindigkeit auf der deutschen Autobahn würden größere Anstrengungen bedeuten.
In der Nacht leuchten die serienmäßigen LED-Scheinwerfer sehr gut aus, ein Fernlichtassistent ist serienmäßig und Kurvenlicht in der höchsten Ausstattung verfügbar, Matrix-Scheinwerfer werden nicht angeboten. Die Honda-Sensing-Sicherheitsassistenten wirken sehr gut organisiert, das Kollisionswarnsystem ist manchmal einen Tick zu früh dran.
Fahrwerk und Lenkung hat Honda eine gelungene, ausgewogene Abstimmung mitgegeben, wobei passend zum Antrieb der Komfortgedanke überwiegt.
Wie ist der Preis einzuschätzen?
Der Testwagen lag knapp unter 35.000 Euro – nicht wenig, für ein großzügig ausgestattetes Auto mit diesem Auftritt und Fahrkomfort aber gut!
Das Fazit?
Ein hochwertiges Kompakt-SUV, das sich mehrfach abhebt: Der HR-V hat einen starken Auftritt, ohne laut zu werden. Sein Laderaumkonzept ist ausgeklügelt. Das Highlight ist aber der feine Fahrstil. Und als selbstladendes System, das nicht an die Steckdose muss, ist der Hybridantrieb ein pragmatischer ökologischer Ansatz für eine breite Zielgruppe: Man macht einen Bogen um die Lade- und Reichweiten-Thematik, kommt aber trotzdem auf einen ordentlichen Elektroanteil pro Fahrt.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der HR-V hat einen starken Auftritt, ohne laut zu werden. Sein Laderaumkonzept ist ausgeklügelt. Das Highlight ist aber der feine Fahrstil. Und als selbstladendes System, das nicht an die Steckdose muss, ist der Hybridantrieb ein pragmatischer ökologischer Ansatz für eine breite Zielgruppe."
DATEN & FAKTEN
Honda HR-V e:HEV 1.5 i-MMD Hybrid e-CVT Advance
(März 2022)Preis
33.890 Euro (Einstiegspreis HR-V: 31.290 Euro).Antrieb
Hybridantrieb mit 1.5 Liter i-VTEC und E-Motor, Lithium-Ionen-Batterie, Direktantrieb (kein Getriebe). System-Gesamtleistung: Gesamtleistung 96 kW / 131 PS, maximales Drehmoment 252 Nm bei 4.500 U/min. Vorderradantrieb.Abmessungen
Länge 4.340 mm, Breite 1.790 mm, Höhe 1.582 mm. Kofferraumvolumen 319 – 1.289 Liter.Gewicht
Eigengewicht 1.380 kg. Zulässiges Gesamtgewicht 1.870 kg.Fahrwerte
Beschleunigung 0-100 km/h in 10,7 sec, Höchstgeschwindigkeit 170 km/h, WLTP-Normverbrauch kombiniert 5,4 Liter, CO2-Emission kombiniert nach WLTP 122/km.Testverbrauch
5,5 Liter.MOTORPROFIS WERTUNG
Fahrspass
8 Punkte
Vernunft
8 Punkte
Preis-Leistung
7 Punkte
Gesamturteil
8 Punkte