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Vorstellung: MG Cyberster

Vorstellung: MG Cyberster

Stromschnelle

Der erste elektrische Roadster aus Großserienproduktion kommt mit über 500 PS, Scherentüren und Luxusinterieur. Motorprofis.at hat Platz genommen und erklärt in der Vorstellung, woher die Technik stammt, welche Antriebsvarianten es geben wird, wann die ersten Autos auf die Straße kommen und welche Preise zu erwarten sind.
Um wen geht es?
Ein batterieelektrischer Roadster aus Großserienproduktion ist eine Weltneuheit. Tesla hat im jugendlichen Überschwang einmal 2.500 Lotus Elise mit E-Antrieb bauen lassen, das waren noch Zeiten. Polestar, Porsche und Maserati machen inzwischen Ankündigungspolitik für die kommenden Jahre. Konkreter ist das Thema bei MG, das bei diversen Veranstaltungen – auch in Österreich – bereits die Serienversion des Cyberster zeigt. Das fahrbereite Fahrzeug hat beim Goodwood Festival of Speed flotte Demorunden gedreht und bewegt sich auch auf der Straße zu den Premierenevents in den Ländern.
 
Wie ist MG heute aufgestellt?
Der größte chinesische Autohersteller SAIC hat die Namensrechte übernommen und baut MG seit einigen Jahren zu seiner Exportmarke auf. Das Geschäft mit den in Asien produzierten, per Schiff importierten und preisgünstig angebotenen Autos floriert, der Newcomer wird 2023 in Europa schon über 200.000 Fahrzeuge verkaufen – hauptsächlich E-Autos, vor allem in Südeuropa aber auch noch ein paar Verbrenner.
In Österreich hat MG mit der Denzel-Gruppe einen etablierten Partner und unter Geschäftsführer Andreas Kostelecky nicht nur ein dichtes Händlernetz mit 41 Standorten aufgebaut, sondern bereits ein Prozent Marktanteil erreicht und die ersten alteingesessenen Marken hinter sich gelassen. Meistverkauftes Modell ist der MG4, rund ein Drittel der Kunden nehmen hierzulande den klassischen Kompakten im Golf-Format.
2024 jährt sich der Produktionsstart von Morris Garages in Oxford zum 100. Mal, der neue Cyberster wird also die Attraktion auf der Geburtstagsparty – und unweigerlich Erinnerungen an den MGB aus den 1960er-Jahren wecken, der heute bei keiner Oldtimer-Veranstaltung fehlen darf.
 
Wie hat MG das Design angelegt?
Trotz der neuen technischen Disposition mit zwei kleinen E-Motoren statt einem großen Verbrenner sowie Batterien im Unterboden hat der Cyberster klassische Proportionen mit langer Haube und geduckter Haltung. Nach den bisher bekannten, aber noch nicht hochoffiziellen Cyberster-Abmessungen ist ein aktueller BMW Z4 nur drei Zentimeter niedriger, aber knapp 20 Zentimeter kürzer. Dass der neue MG-Roadster ziemlich groß wirkt, wenn man ihn direkt vor sich hat, liegt neben der Länge von 4,53 Metern auch an der stolzen Breite von 1,91 Metern. Die Höhe soll 1,33 Meter und der Radstand rund 2,70 Meter messen.
Das Design erzeugt kurze Erinnerungs-Blitze, vorne gar an Ferrari, insgesamt ist es aber vor allem – sehr harmonisch und frei von Sperenzchen. MG lässt die Proportionen sprechen, so soll es sein. An beiden Enden wurde trotzdem kleine stilistische Extravaganzen eingeflochten: Vorne mit der zweigeteilten Frontschürze noch eher dezent, hinten mit den pfeilförmigen Rücklichtern schon auffälliger. Das größte Spektakel sind aber ohnehin die Scherentüren, die beim Ein- und Aussteigen die Blicke auf sich ziehen – und nebenbei praktische Vorteile haben: Sie schlagen nicht so schnell an anderen Autos oder am Gehsteig an wie klassische Türen.
Konkret ist das Thema Elektro-Roadster bisher nur bei MG, das bei Veranstaltungen bereits die Serienversion des Cyberster zeigt.Konkret ist das Thema Elektro-Roadster bisher nur bei MG, das bei Veranstaltungen bereits die Serienversion des Cyberster zeigt.
Licht und Lack: Augenscheinlich hochwertige Machart.Licht und Lack: Augenscheinlich hochwertige Machart.
Kurze Erinnerungs-Blitze, vorne gar an Ferrari.Kurze Erinnerungs-Blitze, vorne gar an Ferrari.
Ein paar stilistische Extravaganzen wurden eingeflochten: Der Cyberster hat pfeilförmige Rücklichter.Ein paar stilistische Extravaganzen wurden eingeflochten: Der Cyberster hat pfeilförmige Rücklichter.
Das Design ist insgesamt sehr harmonisch und frei von Sperenzchen. MG lässt die Proportionen sprechen, so soll es sein.Das Design ist insgesamt sehr harmonisch und frei von Sperenzchen. MG lässt die Proportionen sprechen, so soll es sein.

Wie ist der Cyberster eingerichtet?
Erster Eindruck: Luxuriös und luftig. Der Innenraum ist vernünftig geschnitten und zwickt auch größerer Fahrer nicht. Sitzriesen werden, wie immer in sportlichen Autos, gewisse Kompromisse machen müssen. Eingerichtet wurde auffallend hochwertig im Premium-Stil. Vor allem die konsequent durchgezogene Farbgebung – eine britische Spezialität, die zum Beispiel bei Jaguar Land Rover praktiziert wird – macht den Innenraum edel. Kunststoffe und Leder greifen sich weich an, die Schalter wirken wertig. Holz wird nur ganz dezent rund um den Getränkehalter eingesetzt. Die L-förmige Einfassung des Cockpits erinnert ein wenig an die Corvette, die Instrumenten-Multimedia-Kombilösung mit durchgehendem Bildschirm erzeugt aber ein neues High-Tech-Ambiente. Das unten abgeflachte Lenkrad mit Lederbezug und MG-Logo sieht exquisit aus und hat einen roten Knopf integriert, um den Sportmodus ohne Umschweife aktivieren zu können. Tasten zum elektrischen Öffnen und Schließen der Scherentüren gibt es auch, Verrenkungen sind also nicht notwendig. 


Welche Technik kommt zum Einsatz?
Auch hier gilt: Eckdaten sind nicht offiziell und somit noch mit etwas Vorsicht zu genießen. Wobei Genießen bei einigen Werten das richtige Wort ist.
Nach Motorprofis.at-Informationen wird der Cyberster – wie das bereits erhältliche MG4-Topmodell XPower – auf der ganz neuen MSP-Plattform (Modular Scalable Platform) basieren, die auf verschiedenste Fahrzeugklassen und Radstände skaliert werden kann. Zu erwarten ist ein Sporttrimm im Stil des MG4 XPower, der härtere Federn und Dämpfern, steifere Stabilisatoren, eine direktere Lenkung sowie Torque Vectoring vorne und ein elektronisches Differenzial hinten hat.
Eingerichtet wurde auffallend hochwertig im Premium-Stil. Vor allem die konsequent durchgezogene Farbgebung macht den Innenraum edel.Eingerichtet wurde auffallend hochwertig im Premium-Stil. Vor allem die konsequent durchgezogene Farbgebung macht den Innenraum edel.
Kunststoffe und Leder greifen sich weich an, die Schalter wirken wertig. Die Flügeltüren öffnen und Schließen nach Tastendruck elektrisch.Kunststoffe und Leder greifen sich weich an, die Schalter wirken wertig. Die Flügeltüren öffnen und Schließen nach Tastendruck elektrisch.
Die Instrumenten-Multimedia-Kombilösung mit durchgehendem Bildschirm sorgt für High-Tech-Ambiente.Die Instrumenten-Multimedia-Kombilösung mit durchgehendem Bildschirm sorgt für High-Tech-Ambiente.
MG plant den Cyberster in zwei Varianten – welchen?
Im AWD-Modell des Roadsters arbeitet an jeder Achse eine E-Maschine, aus deren Zusammenarbeit ergeben sich neben dem Allradantrieb wohl mächtige 544 PS Maximalleistung. Die Beschleunigungszeit auf 100 km/h dürfte rund drei Sekunden (!) betragen, die Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h oder darüber liegen. Die RWD-Variante wird nach jetzigem Wissensstand 314 PS haben. Wie alle E-Autos dürfte der Cyberster kein Leichtgewicht sein, unter zwei Tonnen Leergwicht wird er aber bleiben. Batteriekapazitäten, Reichweiten und Ladegeschwindigkeit sind noch nicht bestätigt, von guten Werten ist aber fest auszugehen, das zeigt schon der MG4 XPower.
 
Wann starten die Kunden-Auslieferungen? Welche Preise werden aufgerufen?
Der Plan sieht Auslieferungen an Kunden ab Herbst 2024 vor. Den Preis zu schätzen ist noch nicht wirklich seriös, tut man es trotzdem, geht es inklusive Topausstattung in Richtung 55.000 bis 75.000 Euro.
 
Das erste Fazit?
Nach dem ersten elektrischen Kombi und dem ersten kompakten Stromer mit Superpower wird MG auch die erste Marke sein, die einen E-Roadster in Großserie herstellt. Was man bis jetzt über den Zweisitzer weiß: Er hat einen gelungenen Auftritt, ein edles Interieur mit ausreichend Platz, zudem enorme Leistung und eine entsprechend schnelle Beschleunigung.

 

Das AWD-Modell des Roadsters wird wohl mächtige 544 PS, die RWD-Variante nach jetzigem Wissensstand 314 PS haben.Das AWD-Modell des Roadsters wird wohl mächtige 544 PS, die RWD-Variante nach jetzigem Wissensstand 314 PS haben.
Der Plan sieht Auslieferungen an Kunden ab Herbst 2024 vor.Der Plan sieht Auslieferungen an Kunden ab Herbst 2024 vor.

DATEN & FAKTEN

MG Cyberster

(Vorläufige Daten vom November 2023)

Preis

Noch nicht fixiert. Schätzung: 55.000 bis 75.000 Euro. Auslieferungen ab Oktober 2024 geplant.

Antrieb

AWD: Permanent-Synchronmotoren vorne und hinten, Allradantrieb. Leistung 400 kW / 544 PS.

RWD: Permanent-Synchronmotor hinten, Hinterradantrieb. Leistung 231 kW / 314 PS.

Abmessungen

Länge ca. 4,53 m, Breite ca. 1,91 m, Höhe ca. 1,33 m, Radstand ca. 2,70 m.

Fahrwerte

Beschleunigung 0–100 km/h in ca. 3 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h.
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