Vorstellung & Sitzprobe: MG HS
Definiere vernünftig
Ein SUV in familienfreundlicher Größe, das über 100 Kilometer elektrisch fahren und die Konkurrenz preislich unterbieten kann: MG schnürt für die zweite HS-Generation ein technisch anspruchsvolles Pragmatiker-Paket mit Erfolgspotenzial. Warum der Plug-in-Hybridantrieb zunehmend interessanter wird, wie viel Platz der gewachsene HS im Detail bietet und wie sich das neue Cockpit anfühlt, erklärt Motorprofis.at in der Vorstellung.
22.07.2024Fotos: Werk
Sie wollen, wissen wie sich der MG HS PHEV+ fährt? Hier geht's zum ersten Test.
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Um wen geht es?
Viele kennen den MG HS vielleicht noch nicht – trotzdem ist es gut möglich, dass dieses SUV in der Zulassungsstatistik bald nach vorne springt. In großen Märkten wie England und Spanien kommen MG-Fahrzeuge schon in die Top 10 – und auch in Österreich läuft es für die vom chinesischen SAIC-Konzern übernommene Traditionsmarke gut: Unter der Ägide von Denzel, auch ein Traditionsunternehmen, gibt es rund 40 MG-Händler, und zwei Prozent Marktanteil werden ins Visier genommen. Mit anderen Worten: Man etabliert sich. Der Focus liegt derzeit auf Hybridantrieben, die von den angedrohten EU-Strafzöllen auf chinesische Elektroautos nicht betroffen sind. Bald könnte ohnehin ein MG-Werk in Europa folgen, entsprechende Pläne sind konkret. Indes arbeitete die Marke an ihrer künftigen Ausrichtung: Neuer Chefdesigner ist Jozef Kabaň, der schon für Audi, Škoda, BMW, Rolls-Royce und Volkswagen entworfen hat.
Wie positioniert sich der HS?
Er ist ziemlich lang für ein Kompakt-SUV, gehört auf jeden Fall zu den größten Vertretern des Segments – eine klassische Mehrwert-Taktik, wie man sie etwa von Skoda kennt. Es handelt sich auch schon um die zweite HS-Generation, quasi ein Auto mit Erfahrung. Der Vorgänger firmierte noch unter dem Namen EHS. Unverändert bleibt die kämpferische Preisgestaltung: Auch wenn MG noch keine genauen Tarife nennt, ist klar, dass man nicht über der vergleichbaren Konkurrenz liegen will. Weil der Ottomotor in Österreich nicht im Programm ist, wird der HS zwar nicht das günstigste Kompakt-SUV werden, als günstigster Plug-in-Hybrid seiner Art könnte er aber schon glänzen. Zudem gibt es bei MG immer sieben Jahre beziehungsweise 150.000 Kilometer Herstellergarantie.
Was lässt sich über den Auftritt sagen?
Im Vergleich zum Vorgänger ist der HS breiter, aber mit 1.89 Metern weiterhin nicht auffallend breit. Die Länge wächst auf stolze 4,63 Meter, der Radstand verlängert sich parallel auf 2,75 Meter. Die Höhe wurde etwas reduziert, das verbessert die Proportionen.
Grundsätzlich wird ein Kompakt-SUV nie sexy sein, das ist praktisch unmöglich. Der neue HS ist aber auf jeden Fall fescher, flotter und moderner als sein Vorgänger, quasi ein hochsolider Auftritt. Und einige Details sind doch ein bisschen sexy, vor allem das LED-Ensemble am Heck mit Lichtband und X-förmigen Graphiken, der in die Heckklappe eingearbeitete Spoiler und der wirklich prägnante Kühlergrill. Als Lackierungen werden Weiß, Schwarz, Silber, Grau, Blau und Rot erhältlich sein.
Hochsolider Auftritt: Der neue HS ist fescher, flotter und moderner als sein Vorgänger.
Die Highlights hinten: LED-Ensemble mit Lichtband und X-förmigen Graphiken an den Seiten, in die Heckklappe eingearbeiteter Spoiler.
Wie ist der HS eingerichtet?
Das Cockpit wirkt sehr solide verarbeitet, die Materialien überzeugen ebenfalls. Vor allem das gepolsterte Armaturenbrett und die zahlreichen farbigen Ziernähte machen Eindruck. Zwei 12,3-Zoll-Bildschirme nebeneinander vereinen die allermeisten Funktionen. Das Fahrerdisplay kann über die Lenkradfernbedienung konfiguriert werden und dabei auch die Navigation im Blickfeld des Fahrers darstellen. Das zentrale Display ist ein Touchscreen, der alle weiteren Funktionen inklusive der Temperatursteuerung vereint. Eine große Home-Taste neben dem Lenkrad ermöglicht die schnelle Rückkehr in das Hauptmenü. Das System bietet Live-Navigation mit Verkehrsupdates und kann direkt auf Angebote wie Amazon Music zugreifen, das Wichtigste ist aber natürlich die Smartphone-Spiegelung via Android Auto und Apple CarPlay. Eine 360-Grad-Einparkkamera und eine Handy-Ladeschale sind ebenfalls verfügbar.
Wie viel Platz gibt es für Passagiere und Gepäck?
Speziell im Fond ist der HS auffallend geräumig, in Reihe zwei ist die Beinfreiheit überdurchschnittlich. Hinterbänkler werden sehr zufrieden sein. Vorne gibt es nach oben hin sehr viel und in die Breite normal viel Platz. Das Kofferraumvolumen kommt je nach Sitzkonfiguration auf 441 bis 1.291 Liter, das sind keine neuen Maßstäbe, aber sehr familientaugliche Werte.
Was bietet der Plug-in-Hybridantrieb?
Die nun PHEV+ genannte Kombination eines 1,5-Liter-Benziners mit 143 PS und eines Elektromotors mit 184 PS zeigt eine klare Verschiebung in Richtung E-Antrieb – beim Vorgänger entfielen 162 PS auf den Benziner und 122 PS auf den Elektromotor. Zur Systemleistung äußert sich MG noch nicht, sie dürfte aber über die bisherigen 258 PS hinaus gehen. Die Batteriekapazität steigt von 16,6 kWh auf 21,4 kWh, die rein elektrische Reichweite wächst von 52 Kilometer auf über 100 Kilometer. Genaue Daten folgen.
Das Cockpit wirkt sehr solide verarbeitet, die Materialien überzeugen ebenfalls. Vor allem das gepolsterte Armaturenbrett und die zahlreichen farbigen Ziernähte machen Eindruck. Zwei 12,3-Zoll-Bildschirme nebeneinander vereinen die allermeisten Funktionen. Das Fahrerdisplay kann über die Lenkradfernbedienung konfiguriert werden und dabei auch die Navigation im Blickfeld des Fahrers darstellen. Das zentrale Display ist ein Touchscreen, der alle weiteren Funktionen inklusive der Temperatursteuerung vereint. Eine große Home-Taste neben dem Lenkrad ermöglicht die schnelle Rückkehr in das Hauptmenü. Das System bietet Live-Navigation mit Verkehrsupdates und kann direkt auf Angebote wie Amazon Music zugreifen, das Wichtigste ist aber natürlich die Smartphone-Spiegelung via Android Auto und Apple CarPlay. Eine 360-Grad-Einparkkamera und eine Handy-Ladeschale sind ebenfalls verfügbar.
Wie viel Platz gibt es für Passagiere und Gepäck?
Speziell im Fond ist der HS auffallend geräumig, in Reihe zwei ist die Beinfreiheit überdurchschnittlich. Hinterbänkler werden sehr zufrieden sein. Vorne gibt es nach oben hin sehr viel und in die Breite normal viel Platz. Das Kofferraumvolumen kommt je nach Sitzkonfiguration auf 441 bis 1.291 Liter, das sind keine neuen Maßstäbe, aber sehr familientaugliche Werte.
Was bietet der Plug-in-Hybridantrieb?
Die nun PHEV+ genannte Kombination eines 1,5-Liter-Benziners mit 143 PS und eines Elektromotors mit 184 PS zeigt eine klare Verschiebung in Richtung E-Antrieb – beim Vorgänger entfielen 162 PS auf den Benziner und 122 PS auf den Elektromotor. Zur Systemleistung äußert sich MG noch nicht, sie dürfte aber über die bisherigen 258 PS hinaus gehen. Die Batteriekapazität steigt von 16,6 kWh auf 21,4 kWh, die rein elektrische Reichweite wächst von 52 Kilometer auf über 100 Kilometer. Genaue Daten folgen.
Vorn gibt es nach oben sehr viel und in die Breite normal viel Platz. In Reihe zwei ist die Beinfreiheit überdurchschnittlich.
Zwei 12,3-Zoll-Bildschirme nebeneinander vereinen die allermeisten Funktionen. Große Home-Taste für die schnelle Rückkehr in das Hauptmenü.
Ist ein Plug-in-Hybrid wie dieser grundsätzlich sinnvoll?
Klare Antwort: Kommt darauf an. Wer weder zuhause noch am Arbeitsplatz laden kann, sollte sich keinen Plug-in-Hybrid nehmen. Mit Lademöglichkeit im eigenen Haus macht PHEV aber sehr viel Sinn, bei eigener Stromproduktion über Solarzellen sogar extrem viel Sinn. Die Akkus können dann in der Regel immer so aufgefüllt werden, dass man seinen Alltag rein elektrisch bewältigt kann (rollende Handelsvertreter und andere Vielfahrer ausgenommen). Dabei ist es vor allem die Steigerung der Reichweite über 100 Kilometer, die den Plug-in-Hybridantrieb zunehmend interessanter macht – denn dadurch genügen auch Batteriestände bis 80 Prozent fürs elektrische Pendeln in Perfektion. Auch die Leistungssteigerung des E-Motors ist in diesem Zusammenhang entscheidend, mit den nunmehr 184 Elektro-PS ist der HS jederzeit ausreichend motorisiert. Den Verbrenner braucht man in diesem Szenario nur noch für die Ausnahmen, also Wochenendtrips und Urlaubsreisen – und hat dann keine Lade- und-Reichweiten-Sorgen. So definieren wir Vernunft.
Wir reichhaltig wird die Ausstattung sein?
Das Einstiegsmodell wird kein Einstiegsmodell im eigentlichen Sinn, sondern schon mehr als erwartet an Bord haben: Zum Beispiel 19-Zoll-Alufelgen, Voll-LED-Scheinwerfer mit Follow-Me-Home-Funktion, Parksensoren hinten und Rückfahrkamera, elektrisch verstellbare und beheizte Außenspiegel, elektrisch verstellbare Sitze, Klimaanlage, Keyless-Entry, Tempomat, zwei 12,3-Zoll-Displays, On-Bord-Navigation und Smartphone-Spiegelung.
Das Luxury-Modell kommt zusätzlich mit Memory-Funktion für die Außenspiegel, Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz, elektrischer Heckklappe, 360-Grad-Einparkkameras, 8-Lautsprecher-Audiosystem, Live-Verkehrsinfos und Handy-Ladeschale. Neben der schwarzen Innenraum-Gestaltung wird optional auch eine beige Interieur-Variante erhältlich sein.
Wann startet der Verkauf? Wie viel wird der HS kosten?
Verkaufsstart ist im Herbst 2024. Die Preise gibt MG erst bekannt – klar ist aber, dass Plug-in-Hybrid auch finanziell zunehmend Sinn macht: Durch die österreichische NoVA-Besteuerung, die beim Benziner schnell mal zehn Prozent und mehr betragen kann und beim PHEV komplett entfällt, wird der Preisabstand zwischen alter und neuer Antriebswelt immer kleiner.
Klare Antwort: Kommt darauf an. Wer weder zuhause noch am Arbeitsplatz laden kann, sollte sich keinen Plug-in-Hybrid nehmen. Mit Lademöglichkeit im eigenen Haus macht PHEV aber sehr viel Sinn, bei eigener Stromproduktion über Solarzellen sogar extrem viel Sinn. Die Akkus können dann in der Regel immer so aufgefüllt werden, dass man seinen Alltag rein elektrisch bewältigt kann (rollende Handelsvertreter und andere Vielfahrer ausgenommen). Dabei ist es vor allem die Steigerung der Reichweite über 100 Kilometer, die den Plug-in-Hybridantrieb zunehmend interessanter macht – denn dadurch genügen auch Batteriestände bis 80 Prozent fürs elektrische Pendeln in Perfektion. Auch die Leistungssteigerung des E-Motors ist in diesem Zusammenhang entscheidend, mit den nunmehr 184 Elektro-PS ist der HS jederzeit ausreichend motorisiert. Den Verbrenner braucht man in diesem Szenario nur noch für die Ausnahmen, also Wochenendtrips und Urlaubsreisen – und hat dann keine Lade- und-Reichweiten-Sorgen. So definieren wir Vernunft.
Wir reichhaltig wird die Ausstattung sein?
Das Einstiegsmodell wird kein Einstiegsmodell im eigentlichen Sinn, sondern schon mehr als erwartet an Bord haben: Zum Beispiel 19-Zoll-Alufelgen, Voll-LED-Scheinwerfer mit Follow-Me-Home-Funktion, Parksensoren hinten und Rückfahrkamera, elektrisch verstellbare und beheizte Außenspiegel, elektrisch verstellbare Sitze, Klimaanlage, Keyless-Entry, Tempomat, zwei 12,3-Zoll-Displays, On-Bord-Navigation und Smartphone-Spiegelung.
Das Luxury-Modell kommt zusätzlich mit Memory-Funktion für die Außenspiegel, Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz, elektrischer Heckklappe, 360-Grad-Einparkkameras, 8-Lautsprecher-Audiosystem, Live-Verkehrsinfos und Handy-Ladeschale. Neben der schwarzen Innenraum-Gestaltung wird optional auch eine beige Interieur-Variante erhältlich sein.
Wann startet der Verkauf? Wie viel wird der HS kosten?
Verkaufsstart ist im Herbst 2024. Die Preise gibt MG erst bekannt – klar ist aber, dass Plug-in-Hybrid auch finanziell zunehmend Sinn macht: Durch die österreichische NoVA-Besteuerung, die beim Benziner schnell mal zehn Prozent und mehr betragen kann und beim PHEV komplett entfällt, wird der Preisabstand zwischen alter und neuer Antriebswelt immer kleiner.
Das Einstiegsmodell wird mehr als erwartet an Bord haben, zum Beispiel 19-Zoll-Alufelgen.
Verkaufsstart ist im Herbst 2024. Die Preis gibt MG erst bekannt – klar ist aber, dass Plug-in-Hybrid auch finanziell zunehmend Sinn macht.
Klare Verschiebung in Richtung E-Antrie: Die PHEV+ genannte Kombination eines 1,5-Liter-Benziners mit 143 PS und eines Elektromotors mit 184 PS.