GERALD ENZINGER
Walkner – bald auch im Rallye-Auto
Marcel Hirscher hat es auf den Punkt gebracht: „Der Sportler des Jahres!“ Der vielleicht größte Skifahrer aller Zeiten kann die Leistungen seiner Freundes Matthias Walkner bei der Rallye Dakar einschätzen. Auch mich hat selten ein sportliches Ereignis so begeistert wie die vergangenen Wochen, in denen Hias eines der letzten echten Abenteuer der Menschheit so sensationell beenden konnte.
23.01.2018Fotos: Red Bull Content Pool, Skoda
Es ist ein Sieg in der Königsklasse der Dakar und einer, der mich besonders berührt hat. Es ist erst ein paar Wochen her, Anfang Dezember, da sind wir zu zweit am Tisch im Haus seiner Freundin gesessen und es war ein unglaublich spannendes Gespräch. Später habe ich im „Sportmagazin“ (noch bis Mittwoch im Handel) ein Portrait geschrieben, in dem ich zum Schluß gekommen bin, dass ein Zuhörer von Matthias und ein Zuseher von Matthias der Meinung wären, nicht über den selben Menschen zu reden. Denn, der sprechende Walkner, hat eine unglaubliche Ruhe, eine Mitte , eine bedächtige Art, die Worte zu wählen. Der Rennfahrer aber, den man sieht, der fährt – pardon – wie die Wildsau persönlich. Der Mann hat eine innere Kraft, die mit seiner physischen Kraft mithält. Und das heißt was.
Wie sehr er diese Rallye aber mit Hirn und nicht mit Glück gewonnen hat, das ist in meinen Aufzeichnungen notiert. Schon im Dezember hat er nämlich minutenlang davon erzählt, wie sehr er nach seinem Unfall vor zwei Jahren reflektiert habe. Und was sein Schluss daraus war: „Ich gebe der Navigation nun viel mehr Bedeutung, lege höchste Konzentration darauf. So viele Sekunden kannst du am Motorrad gar nicht gewinnen bei extremen Risiko, wie du durch einen Fehler bei der Orientierung an Minuten verlierst.“
Und genau so hat er die Rallye gewonnen. Er war immer bei den Schnellsten, aber nie ganz vorne. Er hat an sich geglaubt und gespürt, dass seine Chance kommt. Und dann war es in der jetzt schon legendären zehnten Etappe so weit. Irgendwann waren die Spuren der Leute, die vor ihm fuhren weg. Da könnte man die Nerven wegschmeißen, Angst haben, sich verirrt zu haben. Er nicht, er hat seinem Gespür mehr vertraut als den Spuren anderer – und Recht behalten. 50 entscheidende Minuten hat er so gewonnen. Und dann hat es noch den einzigen vor ihm fahrenden, Van Beveren, abgeworfen – in einer Highspeed-Passage war er zu schnell. Genau an so einer Stelle, wo Walkner mit Hirn und nur mit 98 Prozent fuhr.
Der Sieg hatte ein selbst entwickeltes Drehbuch.
Und ja, noch was, ist mir vom Nachmittag bei Topfentorte noch in Erinnerung: Wie sehr er von seiner ersten Auto-Rallye-Fahrt mit dem Skoda R5 von Mundl Baumschlager geschwärmt hat. Wie er für die motorprofis-Rubrik „Menschen in Bewegung“ den Autofreak in sich outete. Und wie er mir gestand, dass er sich vorstellen kann eines fernen Tages (sagen wir mal: in fünf Jahren) die Dakar im Auto zu bestreiten. Und umzusteigen im gehobeneren Alter, so wie es die einstigen Motorrad-Heroes wie Peterhansel oder Despres schon getan haben. Ich glaube, der Tag wird kommen, in dem Matthias Walkner auch auf vier Rädern die Wüste erobern wird.
Lesetipps: Gerald Enzinger über Matthias Walkner im Sportmagazin und Matthias Walkner in der Rubrik Menschen in Bewegung.
Wie sehr er diese Rallye aber mit Hirn und nicht mit Glück gewonnen hat, das ist in meinen Aufzeichnungen notiert. Schon im Dezember hat er nämlich minutenlang davon erzählt, wie sehr er nach seinem Unfall vor zwei Jahren reflektiert habe. Und was sein Schluss daraus war: „Ich gebe der Navigation nun viel mehr Bedeutung, lege höchste Konzentration darauf. So viele Sekunden kannst du am Motorrad gar nicht gewinnen bei extremen Risiko, wie du durch einen Fehler bei der Orientierung an Minuten verlierst.“
Und genau so hat er die Rallye gewonnen. Er war immer bei den Schnellsten, aber nie ganz vorne. Er hat an sich geglaubt und gespürt, dass seine Chance kommt. Und dann war es in der jetzt schon legendären zehnten Etappe so weit. Irgendwann waren die Spuren der Leute, die vor ihm fuhren weg. Da könnte man die Nerven wegschmeißen, Angst haben, sich verirrt zu haben. Er nicht, er hat seinem Gespür mehr vertraut als den Spuren anderer – und Recht behalten. 50 entscheidende Minuten hat er so gewonnen. Und dann hat es noch den einzigen vor ihm fahrenden, Van Beveren, abgeworfen – in einer Highspeed-Passage war er zu schnell. Genau an so einer Stelle, wo Walkner mit Hirn und nur mit 98 Prozent fuhr.
Der Sieg hatte ein selbst entwickeltes Drehbuch.
Und ja, noch was, ist mir vom Nachmittag bei Topfentorte noch in Erinnerung: Wie sehr er von seiner ersten Auto-Rallye-Fahrt mit dem Skoda R5 von Mundl Baumschlager geschwärmt hat. Wie er für die motorprofis-Rubrik „Menschen in Bewegung“ den Autofreak in sich outete. Und wie er mir gestand, dass er sich vorstellen kann eines fernen Tages (sagen wir mal: in fünf Jahren) die Dakar im Auto zu bestreiten. Und umzusteigen im gehobeneren Alter, so wie es die einstigen Motorrad-Heroes wie Peterhansel oder Despres schon getan haben. Ich glaube, der Tag wird kommen, in dem Matthias Walkner auch auf vier Rädern die Wüste erobern wird.
Lesetipps: Gerald Enzinger über Matthias Walkner im Sportmagazin und Matthias Walkner in der Rubrik Menschen in Bewegung.
Der Moment des Sieges.
Sieg mit Hirn, nicht mit Glück.
Erste Auto-Rallye-Fahrt mit dem Skoda R5 von Mundl Baumschlager.