FORMEL E HYDERABAD: DS SIEGT
Vergne: in der Ferne wieder ein Sieger
Es war eine Reise nach Indien, die Geschichte schrieb.
Am Wochenende feierte die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ihr Debüt in Indien. Einem Land, in dem die E-Mobilität ein großes Thema ist und in dem dank Mahindra Racing auch seit Jahren eine Art "Nationalmannschaft" für gute PR für die Serie sorgt.
Der Sieg aber, der ging nicht an die Hausherren, sondern an eine neu formierte französisch-amerikanische Equipe: DS Penske!
In einem spannenden, spektakulären und ereignisreichen Rennen vor rund 25.000 Zuschauern ließ DS-Penske-Pilot Jean-Éric Vergne die Konkurrenz hinter sich. Teamkollege Stoffel Vandoorne, der aktuelle Weltmeister, kam zwar als Sechster ins Ziel, er erhielt jedoch nachträglich eine Zeitstrafe von 5 Sekunden wegen Missachtung der Track-Limits. So landete am Ende auf Rang 8. Führender in der WM bleibt Porsche-Star Pascal Wehrlein vor Jake Dennis. Doch Jean-Eric Vergne ist wieder auf der Siegerstraße, der einzige Doppel-Champion der Formel-E-Geschichte, im "anderen Leben" auch Speerspitze beim Angriff von Peugeot auf Le Mans, gewann zum ersten Mal als Vater ein Rennen. Und das mit Ansage.
Bereits im freien Training zeigte sich einmal mehr das Potenzial des DS E-Tense FE23. Im folgenden Qualifying belegte Vergne den zweiten. Platz, nur 21 Tausendstelsekunden von der Pole Position entfernt – auf der Jaguar-Ass Mitch Evans Platz nahm.
Vergne konterte mit einem perfekten Lauf, der bei extremer Hitze (37 Grad Celsius beim Start) ausgetragen wurde. Nachdem er kurz vor der Hälfte der Renndistanz die Führung übernommen hatte, nutzte der 32-jährige seine ganze Erfahrung und die Leistungsfähigkeit des DS E-Tense FE23, um seine Verfolger auf Abstand zu halten. Während die beiden Jaguars nach einem Fehler von Sam Bird kollidierten, konnten der Franzose – der einst als Red-Bull-Junior viel Zeit in Salzburg verbracht hatte – seine Klasse ausspielen.
"JEV" holte damit seinen 11. Sieg in der Meisterschaft und DS Automobiles feierte seinen 16. Erfolg in der Formel E.
In der Fahrerwertung liegt Jean-Éric Vergne damit aktuell auf Platz 3.
Obwohl er nur von Startplatz 17 aus ins Rennen gegangen war, zeigte auch Stoffel Vandoorne eine starke Leistung. Er bestätigte damit die eindrucksvolle Pace des Rennwagens von DS Automobiles. Der Belgier kämpfte sich durch das Feld und er kam als Sechster ins Ziel – eine beachtliche Verbesserung um 12 Plätze.
Doch nur kurz: Dann wurde der Weltmeister wegen Überschreitung der Streckenbegrenzung mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt, die ihn auf den 8. Platz zurückwarf. Dennoch konnte Vandoorne zum zweiten Mal in dieser Saison in die Punkte fahren.
Die 9. Saison der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft wird am 25. Februar fortgesetzt. Dann startet die Elektroserie zum ersten Mal in der südafrikanischen Metropole Kapstadt. Und Ex-Formel-1-Pilot Vergne macht weiter Druck auf Ex-Formel-1-Pilot Wehrlein, der davor zwei Mal in Saudi Arabien gewonnen hatte und der nach einem schweren Crash im freien Training und Check im Spital noch starker Vierter wurde. In einem Rennen, das von zahlreichen Zwischenfällen geprägt war.
Aber Glück haben gerade auch an solchen Tagen die Tüchtigen, wie Eugenio Franzetti, der Direktor von DS Performance, betont: „Beim Motorsport ist es ein bisschen wie im täglichen Leben. Wenn man harte Arbeit und menschliche Qualität vereint, erhält man am Ende sehr gute Ergebnisse. Das ist es, was ich aus diesem herausragenden Sieg von JEV mitnehme. Das ganze Team hat so hart gearbeitet, um dieses Leistungsniveau zu erreichen, und auch unsere Fahrer haben ein großartiges Rennen gezeigt. JEV war das gesamte Wochenende über sehr schnell. Und Stoffel hat sich mit einer unglaublichen Aufholjagd durch das Feld gekämpft.“
Vergne sieht, für ihn typisch, freilich sofort nach vor: „Natürlich bin ich sehr glücklich über den Sieg! Es ist fantastisch für das Team, nach drei wirklich schwierigen Rennen wieder an der Spitze zu stehen. Wir haben uns deutlich gesteigert und müssen in dieser Richtung weiterarbeiten. Um ehrlich zu sein, bin ich sehr zuversichtlich, denn ich denke, dass es noch viel Raum für Verbesserungen gibt. Es liegt nun an uns, hart zu arbeiten und weitere Ergebnisse wie dieses zu erzielen!“
Vergne, der Hetz und Seele des Teams gilt, hat auch entscheidend zur beeindruckenden Statistik von DS in der Formel E (mit verschiedenen Partnern von Virgin über Techeetah bis nun zu Penske) beigetragen.
Die DS Automobiles Rekord-Statistik seit Saison 2 sieht nach Hyderabad so aus:
- 93 Rennen
- 4 Meistertitel
- 16 Siege
- 45 Podestplätze
- 21 Pole-Positions