FORMEL E MARRAKESCH
Ein Wiener als Winner
Action total auch beim zweiten Rennen der "neuen" Formel E. Sowohl bei BMW als auch im Quasi-Mercedes-Werksteam knallen sich die Teamkollegen raus. Der Schnellste Vergne bringt sich selbst um den Sieg - und so siegt Jerome D´Ambrosio. Damit übernimmt er auch die Führung in der Meisterschaft. Als Freund der Habsburg-Tochter verbringt er sein Leben großteils in Wien.
06.01.2019Fotos: FIA Formula E
Die Formel E ist in ihrer fünften Saison so richtig angekommen - und das sind die wichtigsten Facts nach dem zweiten Rennen der Saison, im Schnell-Verfahren.
1. Sieger des Rennens und neuer Meisterschafts-Leader: Jerome D´Ambrosio. Der Belgier, der mit Eleonore Habsburg liiert ist und mit ihr in Wien lebt, gewinnt sein drittes Formel-E-Rennen. Kurioserweise darf er erst bei seinem dritten Sieg zum ersten Mal ganz oben auf das Podium - bei seinen ersten beiden Siegen war er erst nachträglich zum Gewinner erkoren worden, nach Strafen für Kurzzeit-Sieger Lucas di Grassi.
2. Crash des Tages: Sims versus Felix da Costa. BMW ist von früh weg auf Siegeskurs, die beiden Piloten Antonio Felix da Costa und Alexander Sims ziehen auf und davon. Zehn Minuten vor dem Ende versucht der zu diesem Zeitpunkt schnellere Engländer eine Attacke, der Portugiese hält dagegen - doch seine Räder blockieren. Er fliegt von der Strecke und rammt auch Sims. Ein Desaster. Sims fällt zurück und wird Vierter. Felix da Costa muss sofort aufgeben: "Gebt mir ein Loch, damit ich mich eingraben kann", sagt er - und "Sorry. Ich hätte mich nicht wehren sollen. Ein zweiter Platz hinter Sims wäre doch auch gut gewesen. Ich kann mich nur entschuldigen."
3. "Blaues Auge" für Vergne. Jean-Eric Vergne kommt mit einer neuen Frisur (Kurzhaar) nach Marokko. Danach rasiert er sich selbst - als Zweiter gestartet, dreht er sich in Kurve 1 bei der Attacke auf Leader Sam Bird: "Mein Fehler, meine Dummheit. Im letzten Jahr hat so eine Attacke noch funktioniert, mit den neuen Autos ist einiges anders. Der Dreher war meine einzige Chance, einen Crash mit Sam zu verhindern." Trotzdem wird er nach toller Aufholjagd vom letzten Platz aus noch Fünfter.
4. DS ist in einer eigenen Liga. Das zeigt: vom Speed her ist Techeetah mit DS-Antrieb das klar schnellste Auto derzeit und klarer Favorit. Die schlechte Nachricht: obwohl zwei Mal das schnellste Autos des Wochenendes, konnte man keines der beiden Rennen gewinnen. Und Lotterer hat Schwierigkeiten mit Vergne mitzukommen - auch wenn er ebenfalls eine gute Aufholjagd nach einem verpassten Qualifying hatte.
5.Die Mercedes-nahen-Teams Venturi und vor allem HWA haben noch Nachholbedarf. Vor allem HWA ist noch Nachzügler - zudem kolliderten auch noch die beiden Piloten Vandoorne und Paffett. Beide out!
6. Pascal Wehrlein, der sich gegen HWA und für Mahindra entschieden hat, hatte bei seiner Formel-E-Premiere kein Glück. Er wurde früh abgeschossen. Wehrlein, der nun auch einen weiteren Job als Ferrari-Testfahrer hat, war stinksauer. Und doch nach eine Stunde und nach dem Sieg seines Teamkollegen D´Ambrosio unter den Jubelnden: "Weil es zeigt, was wir als Team können und das unser Auto gut ist."
7. Zwei weitere Ex-Formel-1-Piloten lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch. Da Felipe Massa mit einem nicht mehr funktionierenden Venturi ausrollte, fühlte sich Nelson Piquet jr. (Jaguar) behindert. Und er fluchte am Funk mit Wörtern wie "Amateur" und "Idiot". Massa war sichtlich gekränkt: "Vielleicht sollte er sich mal erkundigen, warum ein anderer Fahrer sein Auto nicht mehr richtig lenken kann, ehe er ihn beschuldigt." 2008 hatte Piquet mit seinem Crashgate in Singapur wesentlichen Anteil daran, dass Felipe am Ende der Saison nicht Weltmeister wurde.
8. Überraschung bei Audi. Viel Arbeit wartet noch auf das Audi-Werksteam Abt. Obwohl der Antrieb der Ingolstädter gut ist, ist das dominierende Team der zweiten Saisonhälfte 2018 nur im Mittelfeld. Ansporn und Ärgernis zugleich: Das private Audi-Team Virgin hat intern derzeit die Nase vorn - in Marokko kamen sowohl Robin Frijns als auch Sam Bird auf das Podium.
9. Alles wird schneller. Die Rundenzeiten waren rund zwei, drei Sekunden schneller als in der Vorsaison. Audi-Testpilot Nico Müller (normal in der DTM unterwegs) verbesserte seinen eigenen Rundenrekord um 2,577 Sekunden.
1. Sieger des Rennens und neuer Meisterschafts-Leader: Jerome D´Ambrosio. Der Belgier, der mit Eleonore Habsburg liiert ist und mit ihr in Wien lebt, gewinnt sein drittes Formel-E-Rennen. Kurioserweise darf er erst bei seinem dritten Sieg zum ersten Mal ganz oben auf das Podium - bei seinen ersten beiden Siegen war er erst nachträglich zum Gewinner erkoren worden, nach Strafen für Kurzzeit-Sieger Lucas di Grassi.
2. Crash des Tages: Sims versus Felix da Costa. BMW ist von früh weg auf Siegeskurs, die beiden Piloten Antonio Felix da Costa und Alexander Sims ziehen auf und davon. Zehn Minuten vor dem Ende versucht der zu diesem Zeitpunkt schnellere Engländer eine Attacke, der Portugiese hält dagegen - doch seine Räder blockieren. Er fliegt von der Strecke und rammt auch Sims. Ein Desaster. Sims fällt zurück und wird Vierter. Felix da Costa muss sofort aufgeben: "Gebt mir ein Loch, damit ich mich eingraben kann", sagt er - und "Sorry. Ich hätte mich nicht wehren sollen. Ein zweiter Platz hinter Sims wäre doch auch gut gewesen. Ich kann mich nur entschuldigen."
3. "Blaues Auge" für Vergne. Jean-Eric Vergne kommt mit einer neuen Frisur (Kurzhaar) nach Marokko. Danach rasiert er sich selbst - als Zweiter gestartet, dreht er sich in Kurve 1 bei der Attacke auf Leader Sam Bird: "Mein Fehler, meine Dummheit. Im letzten Jahr hat so eine Attacke noch funktioniert, mit den neuen Autos ist einiges anders. Der Dreher war meine einzige Chance, einen Crash mit Sam zu verhindern." Trotzdem wird er nach toller Aufholjagd vom letzten Platz aus noch Fünfter.
4. DS ist in einer eigenen Liga. Das zeigt: vom Speed her ist Techeetah mit DS-Antrieb das klar schnellste Auto derzeit und klarer Favorit. Die schlechte Nachricht: obwohl zwei Mal das schnellste Autos des Wochenendes, konnte man keines der beiden Rennen gewinnen. Und Lotterer hat Schwierigkeiten mit Vergne mitzukommen - auch wenn er ebenfalls eine gute Aufholjagd nach einem verpassten Qualifying hatte.
5.Die Mercedes-nahen-Teams Venturi und vor allem HWA haben noch Nachholbedarf. Vor allem HWA ist noch Nachzügler - zudem kolliderten auch noch die beiden Piloten Vandoorne und Paffett. Beide out!
6. Pascal Wehrlein, der sich gegen HWA und für Mahindra entschieden hat, hatte bei seiner Formel-E-Premiere kein Glück. Er wurde früh abgeschossen. Wehrlein, der nun auch einen weiteren Job als Ferrari-Testfahrer hat, war stinksauer. Und doch nach eine Stunde und nach dem Sieg seines Teamkollegen D´Ambrosio unter den Jubelnden: "Weil es zeigt, was wir als Team können und das unser Auto gut ist."
7. Zwei weitere Ex-Formel-1-Piloten lieferten sich einen verbalen Schlagabtausch. Da Felipe Massa mit einem nicht mehr funktionierenden Venturi ausrollte, fühlte sich Nelson Piquet jr. (Jaguar) behindert. Und er fluchte am Funk mit Wörtern wie "Amateur" und "Idiot". Massa war sichtlich gekränkt: "Vielleicht sollte er sich mal erkundigen, warum ein anderer Fahrer sein Auto nicht mehr richtig lenken kann, ehe er ihn beschuldigt." 2008 hatte Piquet mit seinem Crashgate in Singapur wesentlichen Anteil daran, dass Felipe am Ende der Saison nicht Weltmeister wurde.
8. Überraschung bei Audi. Viel Arbeit wartet noch auf das Audi-Werksteam Abt. Obwohl der Antrieb der Ingolstädter gut ist, ist das dominierende Team der zweiten Saisonhälfte 2018 nur im Mittelfeld. Ansporn und Ärgernis zugleich: Das private Audi-Team Virgin hat intern derzeit die Nase vorn - in Marokko kamen sowohl Robin Frijns als auch Sam Bird auf das Podium.
9. Alles wird schneller. Die Rundenzeiten waren rund zwei, drei Sekunden schneller als in der Vorsaison. Audi-Testpilot Nico Müller (normal in der DTM unterwegs) verbesserte seinen eigenen Rundenrekord um 2,577 Sekunden.
Der Jubel bei Mahindra kennt keine Grenzen. Neben Sieger D ´Ambrosio seine Freundin: Eleonore Habsburg.
Im Mahindra mit der Nummer 64 vorne: D´Ambrosio.
Damit führt der Wahl-Wiener nun auch in der Meisterschaft.
Der Mann der Stunde im Kurz-Portrait: Jerome D´Ambrosio.
Der Belgier (siehe Punkt 1) ist am 27. Dezember 1985 geboren und seit 2003 im Formelsport unterwegs.
Er war erst Teil des Renault-Nachwuchsprogramms, später fuhr er von 2008 bis 2010 in der GP2-Serie, ohne spektakuläre Erfolge. In der Meisterschaft belegte er die Endränge 11, 9 und 12. Teamkollege war länger der Japaner Kamui Kobayashi.
2010 war er Testfahrer im Renault-Formel-1-Team und später in der Saison auch für das Virgin-Team von Richard Branson, für das er vier Freitags-Trainings absolvieren durfte.
2011 wurde er zum Einsatzfahrer bei Virgin (jenes Team, das später Marussia und Manor heissen sollte). D´Ambrosio wurde ohne Punkte WM-24., landete damit aber vor seinen prominenten Stallrivalen Timo Glock (der 25. wurde).
In den direkten Duellen hatte aber Glock die Nase vorne, und zwar mit 10:9 in den Rennen und mit 15:4 in den Qualifyings.
2012 wechselte D´Ambrosio als Ersatzfahrer zu Lotus. Seine große Chance bekam er in Monza. Da Stammpilot Romain Grosjean nach seinem legendären Spa-Crash gesperrt war, fuhr Jerome. Er wurde 13. Es war sein 20. und bis heute letztes Formel-1-Rennen.
In der Formel E ist er von Anfang an dabei.
Seine Meisterschafts-Platzierungen in den jeweiligen Saisonen:
Season 1 - mit Dragon auf Platz 4.
Season 2 - mit Dragon auf Platz 5.
Season 3 - mit Dragon auf Platz 18.
Season 4 - mit Dragon auf Platz 14.
Vor dieser Saison, der Season 5, wechselte er zu Mahindra.
Man kann wohl von beiderseitiger Liebe auf dem ersten Blick sprechen: in Riad wurde er Dritter und nun Erster.
Der Belgier (siehe Punkt 1) ist am 27. Dezember 1985 geboren und seit 2003 im Formelsport unterwegs.
Er war erst Teil des Renault-Nachwuchsprogramms, später fuhr er von 2008 bis 2010 in der GP2-Serie, ohne spektakuläre Erfolge. In der Meisterschaft belegte er die Endränge 11, 9 und 12. Teamkollege war länger der Japaner Kamui Kobayashi.
2010 war er Testfahrer im Renault-Formel-1-Team und später in der Saison auch für das Virgin-Team von Richard Branson, für das er vier Freitags-Trainings absolvieren durfte.
2011 wurde er zum Einsatzfahrer bei Virgin (jenes Team, das später Marussia und Manor heissen sollte). D´Ambrosio wurde ohne Punkte WM-24., landete damit aber vor seinen prominenten Stallrivalen Timo Glock (der 25. wurde).
In den direkten Duellen hatte aber Glock die Nase vorne, und zwar mit 10:9 in den Rennen und mit 15:4 in den Qualifyings.
2012 wechselte D´Ambrosio als Ersatzfahrer zu Lotus. Seine große Chance bekam er in Monza. Da Stammpilot Romain Grosjean nach seinem legendären Spa-Crash gesperrt war, fuhr Jerome. Er wurde 13. Es war sein 20. und bis heute letztes Formel-1-Rennen.
In der Formel E ist er von Anfang an dabei.
Seine Meisterschafts-Platzierungen in den jeweiligen Saisonen:
Season 1 - mit Dragon auf Platz 4.
Season 2 - mit Dragon auf Platz 5.
Season 3 - mit Dragon auf Platz 18.
Season 4 - mit Dragon auf Platz 14.
Vor dieser Saison, der Season 5, wechselte er zu Mahindra.
Man kann wohl von beiderseitiger Liebe auf dem ersten Blick sprechen: in Riad wurde er Dritter und nun Erster.
Vergne vergab seine Siegchance.
Sims fuhr diesmal sensationell...
aber die BMW erlegten sich selbst.
Dr. No? Nein, das Bild täuscht. Die ganze Konzentration von Oliver Turvey gilt seinem Team. Namens NIO.
Robin Frijns zeigte er erstmals sein Potenzial im Virgin...
...und landete vor Kollegen Sam Bird (Bild) auf Platz 2.
Nein, das ist kein Formel-E-Auto.
Der Attack-Mode funktionierte besser.
...alle Anzeichen in der FE auf "grün".
Die Stunde des Siegers.
Antonio Felix da Costa: "Ich will mich eingraben!"
Andre Lotterer (DS Techeetah). Aufholjagd im Rennen.
Jean-Eric Vergne.
Robin Frijns, der Zweitplatzierte.
Edo Mortara.
Sam Bird, der Drittplatzierte.
Das Bild zum Tag: Im Moment sehen die Rivalen Jerome D´Ambrosio meistens nur von hinten. Er führt klar in der Meisterschaft.
Prominenter Passagier. Elizabeth Hurley, Englands heimliche Königin, durfte mit FE-Boss Agag eine Runde durch Marrakesch ziehen.