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ERSTER TEST: SEAT TARRACO FR

ERSTER TEST: SEAT TARRACO FR

Auf die Einstellung kommt es an

Die neue Dynamik-Variante „FR“ macht den Tarraco zu einem anderen Auto: Über die gesunde Härte findet der Spanier zu innerer Balance und feiner Fahrfreude. Auf der Suche nach einem vernünftig gepreisten großen SUV drängt er sich damit auf.
Mit wem haben wir es zu tun?
Seat bewegt sich mit dem Tarraco in der familienfreundlichen Mitte des SUV-Angebots. Für Mehrpersonenhaushalte, denen die Kompakt-SUVs zu klein und die Luxus-SUVs zu teuer sind, gibt es hier viel Platz zum vernünftigen Preis. Vor dem SUV-Boom hätte sich ein Vergleich mit dem Passat aufgedrängt, dessen Kombiversion ist bei Länge und Ladevolumen auf ähnlichem Niveau (wobei in einen Tarraco schon noch ein etwas mehr reingeht). Heute heißen die Gegner unter anderem Kodiaq, Tiguan Allspace, Kuga und GLC.
 
Warum wird das Portfolio jetzt um den Tarraco FR erweitert?
Nun, der Spanier ist es bisher relativ entspannt angegangen. Als feiner Gleiter mit Hang zum Komfort war der Tarraco sehr angenehm, aber für die sportive Marke Seat fast ein bisschen zu ausgewogen. In diese Lücke stößt nun die neue FR-Variante.
 
Kommt es tatsächlich so sehr auf die (Fahrwerks-)Einstellung an?
Definitiv, die neue FR-Variante macht den Tarraco zu einem anderen Auto. Über die gesunde Härte des Fahrwerks und die recht direkt ansprechende Progressivlenkung findet der Tarraco FR zu seiner inneren Balance: Die neue Agilität ist stimmig und wird sportliche Fahrer überzeugen, denn sie ist in jeder Beschleunigungsphase und jeder Kurve spürbar. Das Auto bewegt sich spritziger aus tiefen Drehzahlen raus und flotter durch die Straßenkrümmungen. Der Abrollkomfort sinkt da natürlich schon etwas (zumal auch die Felgen groß sind), lässt sich aber zurückholen: Über die variable Dämpferverstellung DSC kann sich das Fahrwerk auch weiterhin recht gut entspannen.
Die neue Agilität ist stimmig und wird sportliche Fahrer überzeugen, denn sie ist in jeder Beschleunigungsphase und jeder Kurve spürbar.Die neue Agilität ist stimmig und wird sportliche Fahrer überzeugen, denn sie ist in jeder Beschleunigungsphase und jeder Kurve spürbar.
Was bietet FR noch?
Eine lässige Optik. Im Gegensatz zum eher eleganten Silberschmuck des Xcellence-Variante stylt sich der Tarraco FR klar als Sport-SUV: Er hat einen grauen Kühlergrill, auch die Fensterrahmen und Außenspiegelgehäuse sind in Grau lackiert. Dazu kommen breitere schwarze Radlaufblenden, eine schwarze Dachreling sowie am Heck ein spezieller Spoiler und Heckdiffusor. Auffälligste FR-Merkmale sind das nun durchgehend strahlende LED-Leuchtband und der im Stil von Porsche „handgeschriebene“ Tarraco-Schriftzug, sie machen das Heck richtig edel. Stolze 19-Zöller mit mattschwarzer Oberfläche sind FR-Standard, gegen 770 Euro Aufpreis rollt man auf grauen 20 Zoll-Rädern.
 
Ändert FR im Innenraum etwas?
Die Sportschalensitze stechen sofort ins Auge und sind schon ziemlich cool für ein SUV. Sportlenkrad und Alupedale runden den FR-Look ab.
 
Aber auch digitale Neuheiten gibt es, oder?
In alle Varianten kann man nun gehen Aufpreis auf ein neues 9,2-Zoll-Multimediasystem upgraden, dass durch seine Größe und die edle Einfassung einen Oberklasse-Touch hat. Aber auch das flotte Layout der Software gefällt sofort. Neu ist auch eine Spracherkennung, die mit „Hola, hola“ aktiviert wird und natürliche Spracheingaben versteht: Auf „Ich will ins Freibad“ oder „Ich will nach Salzburg“ reagiert die Navigation, auf „Mama anrufen“ das Telefon und so weiter. In der Variante mit eSIM-Karte wird die Navi mit Echtzeitdaten versorgt, und nahegelegene Parkmöglichkeiten werden ebenso angezeigt wie die Öffnungszeiten und Kraftstoffpreise der nächsten Tankstellen. Das kann natürlich auch das Smartphone, aber es geht ja eben gerade darum, nicht während der Fahrt mit dem Handy herumhantieren zu müssen.
Im Tarraco kann man nun auf ein 9,2-Zoll-Multimediasystem upgraden, dass durch seine Größe und die edle Einfassung Oberklasse-Touch hat.Im Tarraco kann man nun auf ein 9,2-Zoll-Multimediasystem upgraden, dass durch seine Größe und die edle Einfassung Oberklasse-Touch hat.
Die Sportschalensitze stechen sofort ins Auge und sind schon ziemlich cool für ein SUV. Sportlenkrad und Alupedale runden den FR-Look ab.Die Sportschalensitze stechen sofort ins Auge und sind schon ziemlich cool für ein SUV. Sportlenkrad und Alupedale runden den FR-Look ab.
Gibt es auch neue Antriebsvarianten?
Die Dieselvarianten stellen auf die neue Twindosing-Technologie um, die Stickoxide fast auf Null reduziert, es kann also angstfrei TDI gekauft werden. Der stärkere Selbstzünder steigert sich von 190 auf 200 PS, bei unverändert 400 Newtonmetern Maximaldrehmoment. Fix dazu kombiniert sind in dieser Topversion das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG und der Allradantrieb 4Drive. Den zweiten Diesel mit 150 PS gibt es auch mit Frontantrieb und Handschalter. Bei den inzwischen auch sehr sparsamen TSI-Benzinern bleibt es bei 150 und 190 PS, die stärkere Variante wiederum fix mit DSG und 4Drive, in der schwächeren Version hat man die Wahl. Motorprofis.at fuhr im ersten Test den 2,0 TSO DSG 4Drive mit 190 PS, der in Kombination mit dem FR-Tuning ein sportlich-souveränes Gesamtpacket darstellt.
 
Aber auch Hybrid kommt – wann?
Bald. Der Plug-in-Hybrid mit 245 PS Systemleistung und etwa 50 Kilometer elektrischer Reichweite startet Ende des Jahres. Das System wird sich aus einem 1,4-Liter-TSI-Motor, einem 85kW- Elektromotor, einem Lithium-Ionen-Akku mit 13 kWh Kapazität und dem 6-Gang-DSG-Getriebe zusammensetzten. Im Nahverkehr, speziell im urbanen Umfeld, wird der Tarraco damit zum E-Auto ohne lokale Emissionen.
Auffälligste FR-Merkmale sind das nun durchgehend strahlende LED-Leuchtband und der im Stil von Porsche „handgeschriebene“ Tarraco-Schriftzug.Auffälligste FR-Merkmale sind das nun durchgehend strahlende LED-Leuchtband und der im Stil von Porsche „handgeschriebene“ Tarraco-Schriftzug.

Auch beim autonomen Fahren macht der Tarraco den nächsten Schritt – was kann er jetzt?
Die vorausschauende Distanz- und Geschwindigkeitsregelung ACC korrigiert das Tempo des Tarraco jetzt auch anhand von Navi-Daten, bezieht also Kurven, Kreisverkehre, Kreuzungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen ein. Zusammen mit der Travel-Assist-Funktion, die über den Spurhalteassistenten das Fahrzeug auch aktiv in der Mitte der Fahrspur hält, ist das wirklich schon teilautomatisiertes Fahren.
 
Wie schaut es preislich aus?
Günstig ist diese Klasse nicht mehr, aber der Tarraco ist ein gutes Angebot unter den größeren SUVs: Nimmt man zum Beispiel den Tarraco FR 1.5 TSI DSG, bekommt man ein sehr komplettes und sportliches Familien-SUV um 41.490 Euro. Auf der Suche nach einem vernünftig gepreisten Großraum-SUV drängt sich Seat damit auf.


Das Fazit nach dem ersten Test mit dem Tarraco FR?
Kleiner Eingriff, große Wirkung. Bisher doch etwas (zu) entspannt, findet der Tarraco über die gesunde Härte des FR-Pakets zu einer innerer Balance – und zu feiner Fahrfreude.

Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „ Kleiner Eingriff, große Wirkung. Bisher doch etwas (zu) entspannt, findet der Tarraco über die gesunde Härte des FR-Pakets zu einer innerer Balance – und zu feiner Fahrfreude.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „ Kleiner Eingriff, große Wirkung. Bisher doch etwas (zu) entspannt, findet der Tarraco über die gesunde Härte des FR-Pakets zu einer innerer Balance – und zu feiner Fahrfreude."

DATEN & FAKTEN

Seat Tarraco FR

(September 2020)

Preis

Als FR 38.990 Euro bis 51.990 Euro. Tarraco-Einstiegspreis 31.990 Euro.

Antrieb

2,0-TDI (150 PS / 200 PS), 1,5-TSI (150 PS), 2,0-TSI (190 PS); Allrad und Doppelkupplungsgetriebe optional.

Abmessungen

Länge 4.728 mm / Breite1.839 mm / Höhe von 1.658 mm. Radstand 2.790 mm. Kofferraumvolumen: 670 – 1.920 Liter.
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