
Test: BYD Sealion 7
Seelöwe ohne Gebrüll
Der Sealion 7 ist BYDs bisher schärfster Pfeil im Elektro-Köcher: Mit eleganter Linie und bis zu 530 PS samt Allradantrieb fährt er direkt ins Stromer-Premium-Segment. Zudem profitiert das gut 4,80 Meter lange Lifestyle-SUV als erstes Modell der China-Marke vom jüngsten Akku-Update. Auch bei der Ladeleistung und den klassischen Tugenden wie Fahrwerk und Handling wurde ordentlich nachgeschärft. Der Motorprofis-Test nimmt die neue Technik genauer unter die Lupe.
03.10.2025Fotos: FOTObyHOFER/Christian Hofer
Wie entwickelt sich BYD?
2024 hat BYD seine Verkaufszahlen in Österreich gegenüber 2023 in etwa vervierfacht, für heuer ist neuerlich eine Verdoppelung absehbar – das wären rund 8.000 Fahrzeuge. Neben den unverändert soliden Verkaufszahlen des Familien-SUVs Seal U, ergänzen 2025 der frische Dolphin Surf und der kompakte City-SUV Atto 2 das Angebot, nach oben rundet es der Sealion 7 weiter ab.
Für die Namensgebung bei BYD gibt es immer noch ein wenig Erklärungsbedarf. Dem europäischen Usus nach zeugt eine Baureihe jeweils unterschiedliche Varianten, wie etwa ein Golf mit Ablegern wie Variant, Cabrio oder Plus. BYD benennt hingegen nach Karosserieform. Ein klassischer Kombi-SUV heißt also beispielsweise Atto, ein SUV/Hatchback/Crossover hingegen Sealion. Die jeweils beistehende Zahl gibt die Größenordnung an. Ganz konsistent ist die Nomenklatura noch nicht, weil etwa auch Ausreißer wie Seal U darin vorkommen, eine noch klarere Sortierung ist aber absehbar.
Ist der Sealion eine weitere Seal-Variante?
Nein, ist er nicht. Es handelt sich um eine eigenständige Baureihe, die außerdem mit einem vollkommen neuen Technik-Package unterwegs ist. Faktisch ist der Sealion 7 der erste Vertreter der Nachfolge-Generation, die antritt, um unter anderem auch die Seal-Modelle sukzessive zu beerben. Auch der erst kürzlich präsentierte Kombi Seal 6 Touring gehört bereits zur BYD next generation.
Wie schaut er aus?
Den ehemaligen Audi- und Alfa Romeo-Designer Wolfgang Egger zu verpflichten, war ein schlauer Schachzug von BYD. Der Deutsche versteht es wie kaum ein anderer, die europäischen Geschmacksnerven anzusprechen und dennoch eine eigenständige Markenlinie zu kreieren. Im Falle des Sealion heißt das: Eine coupéhafte Silhouette mit elegantem Flow von der Front bis zum sportlichen Heckabgang. Mit stattlicher Präsenz, aber ohne Protz-Attitüde. Und natürlich dem bei den größeren Modellen üblichen schnittigen BYD-Gesicht.
2024 hat BYD seine Verkaufszahlen in Österreich gegenüber 2023 in etwa vervierfacht, für heuer ist neuerlich eine Verdoppelung absehbar – das wären rund 8.000 Fahrzeuge. Neben den unverändert soliden Verkaufszahlen des Familien-SUVs Seal U, ergänzen 2025 der frische Dolphin Surf und der kompakte City-SUV Atto 2 das Angebot, nach oben rundet es der Sealion 7 weiter ab.
Für die Namensgebung bei BYD gibt es immer noch ein wenig Erklärungsbedarf. Dem europäischen Usus nach zeugt eine Baureihe jeweils unterschiedliche Varianten, wie etwa ein Golf mit Ablegern wie Variant, Cabrio oder Plus. BYD benennt hingegen nach Karosserieform. Ein klassischer Kombi-SUV heißt also beispielsweise Atto, ein SUV/Hatchback/Crossover hingegen Sealion. Die jeweils beistehende Zahl gibt die Größenordnung an. Ganz konsistent ist die Nomenklatura noch nicht, weil etwa auch Ausreißer wie Seal U darin vorkommen, eine noch klarere Sortierung ist aber absehbar.
Ist der Sealion eine weitere Seal-Variante?
Nein, ist er nicht. Es handelt sich um eine eigenständige Baureihe, die außerdem mit einem vollkommen neuen Technik-Package unterwegs ist. Faktisch ist der Sealion 7 der erste Vertreter der Nachfolge-Generation, die antritt, um unter anderem auch die Seal-Modelle sukzessive zu beerben. Auch der erst kürzlich präsentierte Kombi Seal 6 Touring gehört bereits zur BYD next generation.
Wie schaut er aus?
Den ehemaligen Audi- und Alfa Romeo-Designer Wolfgang Egger zu verpflichten, war ein schlauer Schachzug von BYD. Der Deutsche versteht es wie kaum ein anderer, die europäischen Geschmacksnerven anzusprechen und dennoch eine eigenständige Markenlinie zu kreieren. Im Falle des Sealion heißt das: Eine coupéhafte Silhouette mit elegantem Flow von der Front bis zum sportlichen Heckabgang. Mit stattlicher Präsenz, aber ohne Protz-Attitüde. Und natürlich dem bei den größeren Modellen üblichen schnittigen BYD-Gesicht.




Wie fühlt sich der Innenraum an?
BYD lässt sich bei den inneren Werten seines ersten Lifestyle-Modells nicht lumpen. Den Premium-Anspruch vertritt der Sealion 7 glaubwürdig, Hartplastik findet sich bestenfalls unterhalb der Knie-, wenn nicht sogar Knöchellinie. Alle Materialien wirken hochwertig, die Verarbeitung präzise und tadellos, sogar auf feine Detail wie einen klassische Karo-Stick der Sportsitze wurde geachtet. Das Fünfspeichen-Lenkrad wirkt auf den ersten Blick ein wenig konservativ, hat gegenüber der neuen, europäischen Experimentierfreude aber einen klaren Vorteil: Es ist – abgesehen von der flachen Unterseite – seinem Namen entsprechend, rund.
Kann das Info- und Entertainment überzeugen?
Natürlich ist auch der BYD-typische 15,6 Zoll Maxi-Touchscreen mit Drehfunktion an Bord. Die Sortierung der Bedien-Menüs entspricht dem gängigen Standard, mit Spotify-Vorinstallation, tadellosem On-Board Navi und Android Auto oder Apple Car Play via Bluetooth ist das Digital-Angebot recht komplett. Dazu erweist sich im Test die Reaktionszeit sowohl beim Booten als auch in der Bedienung selbst als vorbildhaft. Die beiden lästigsten Assistenz-Piepser für Spurhalte- und Tempo-Warner lassen sich auf eine Shot-Cut-Liste legen und sind mit drei Mal Drücken off.
Wie ist das Platzangebot?
Hatchback-SUVs stehen ja immer im Verdacht, zumindest in Reihe zwei eine Kompromisslösung in Sachen Kopffreiheit zu sein. Auch bei Kofferraum-Volumen knausern sie für gewöhnlich. Fehlanzeige in beiden Punkten hingegen beim Sealion 7: Trotz der elegant niedrigen Linie bietet er 520 bis 1789 Liter Stauraum, dazu großzügige Kopf- und Beinfreiheit auch in Reihe zwei.
BYD lässt sich bei den inneren Werten seines ersten Lifestyle-Modells nicht lumpen. Den Premium-Anspruch vertritt der Sealion 7 glaubwürdig, Hartplastik findet sich bestenfalls unterhalb der Knie-, wenn nicht sogar Knöchellinie. Alle Materialien wirken hochwertig, die Verarbeitung präzise und tadellos, sogar auf feine Detail wie einen klassische Karo-Stick der Sportsitze wurde geachtet. Das Fünfspeichen-Lenkrad wirkt auf den ersten Blick ein wenig konservativ, hat gegenüber der neuen, europäischen Experimentierfreude aber einen klaren Vorteil: Es ist – abgesehen von der flachen Unterseite – seinem Namen entsprechend, rund.
Kann das Info- und Entertainment überzeugen?
Natürlich ist auch der BYD-typische 15,6 Zoll Maxi-Touchscreen mit Drehfunktion an Bord. Die Sortierung der Bedien-Menüs entspricht dem gängigen Standard, mit Spotify-Vorinstallation, tadellosem On-Board Navi und Android Auto oder Apple Car Play via Bluetooth ist das Digital-Angebot recht komplett. Dazu erweist sich im Test die Reaktionszeit sowohl beim Booten als auch in der Bedienung selbst als vorbildhaft. Die beiden lästigsten Assistenz-Piepser für Spurhalte- und Tempo-Warner lassen sich auf eine Shot-Cut-Liste legen und sind mit drei Mal Drücken off.
Wie ist das Platzangebot?
Hatchback-SUVs stehen ja immer im Verdacht, zumindest in Reihe zwei eine Kompromisslösung in Sachen Kopffreiheit zu sein. Auch bei Kofferraum-Volumen knausern sie für gewöhnlich. Fehlanzeige in beiden Punkten hingegen beim Sealion 7: Trotz der elegant niedrigen Linie bietet er 520 bis 1789 Liter Stauraum, dazu großzügige Kopf- und Beinfreiheit auch in Reihe zwei.







Über welche Akku-Technik verfügt der Sealion 7?
BYD setzt hier erstmals eine neue 800-Volt-Architektur mit einem Update der hauseigenen Blade-Batterie mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie ein. Die Ladeleistung beträgt erstmals bis zu 230 Kilowatt, womit der Akku in 24 Minuten Power von 10 auf 80 Prozent oder für 350 Kilometer Distanz aufnimmt. Die Netto-Kapazität beim Allrad-Modell mit ansehnlichen 530 PS beträgt 91,3 kWh, gut für eine WLTP-Distanz von rund 500 Kilometern. Im Praxistest unter nicht gerade idealen Temperatur-Bedingungen waren es immer noch 450 Kilometer, eine im Vergleich zu den Mitbewerbern vernachlässigbare Abweichung.
Passen Handling und Fahrverhalten?
Im Test beeindrucken vor allem die gelungene Gesamtabstimmung. Sie trifft mit Sportfahrwerk und -bremsen wesentlich besser die goldene Mitte zwischen Komfort und Dynamik, als etwa der gar sehr auf bequemes Reisen ausgelegte Seal U. Das Handling darf als für diese Klasse und Größe durchaus kompakt bezeichnet werden, auffallend ist dazu die ausgewogene Balance des Sealion 7. Dank aktiver Drehmomentverteilung bietet er selbst in schnellen Kurven außerordentliche Spurtreue und vermittelt hohe Sicherheitsreserven. Mehr Direktheit wäre bei der Lenkung zweifellos drin gewesen, insgesamt passt das Setup aber. In seiner Leistungs-Liga mit 4,5 Sekunden von null auf hundert km/h und 215 km/h Spitze fällt er abgesehen von seinem sportlichen Anspruch auch durch das harmonische Setup auf.
Wie viel kostet der Sealion?
In der hinterradgetriebenen Variante Comfort mit 313 PS und 482 Kilometern Reichweite startet er mit 50.380 Euro, in der Ausstattung Excellence mit AWD, 530 PS und 502 Kilometern WLTP-Distanz wird er ab 54.880 Euro angeboten. Er setzt damit eine Preisregion über den Seal U an – allerdings wird für die Differenz von rund 10.000 Euro auch mit einem soliden Update bei Antriebstechnik, Fahrwerk und letztendlich auch Lifestyle ausgeglichen. Die Beschreibung des Ausstattungsumfangs ist wie immer in einem Wort abgehakt: voll – gerade einmal Bildschirmgröße und Glaspanoramadach kommen im höheren Trimm dazu. Ansonsten beschränkt sich die Extra-Auswahl auf die Farbe.
Das Fazit?
Der Sealion 7 ist in Fahrwerk und Handling klar auf den europäischen Geschmack zugeschnitten – ein Punkt, den Mitbewerber ab jetzt in ihrer Kritik abhaken müssen. Die neue Akku-Technik macht die Besuche an der Ladesäule seltener und verkürzt den Ansteck-Aufenthalt. Das Lifestyle-Package und die gebotene Performance qualifizieren den Sealion 7 als authentischen Vertreter der neuen Gran Turismo-Liga.
BYD setzt hier erstmals eine neue 800-Volt-Architektur mit einem Update der hauseigenen Blade-Batterie mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie ein. Die Ladeleistung beträgt erstmals bis zu 230 Kilowatt, womit der Akku in 24 Minuten Power von 10 auf 80 Prozent oder für 350 Kilometer Distanz aufnimmt. Die Netto-Kapazität beim Allrad-Modell mit ansehnlichen 530 PS beträgt 91,3 kWh, gut für eine WLTP-Distanz von rund 500 Kilometern. Im Praxistest unter nicht gerade idealen Temperatur-Bedingungen waren es immer noch 450 Kilometer, eine im Vergleich zu den Mitbewerbern vernachlässigbare Abweichung.
Passen Handling und Fahrverhalten?
Im Test beeindrucken vor allem die gelungene Gesamtabstimmung. Sie trifft mit Sportfahrwerk und -bremsen wesentlich besser die goldene Mitte zwischen Komfort und Dynamik, als etwa der gar sehr auf bequemes Reisen ausgelegte Seal U. Das Handling darf als für diese Klasse und Größe durchaus kompakt bezeichnet werden, auffallend ist dazu die ausgewogene Balance des Sealion 7. Dank aktiver Drehmomentverteilung bietet er selbst in schnellen Kurven außerordentliche Spurtreue und vermittelt hohe Sicherheitsreserven. Mehr Direktheit wäre bei der Lenkung zweifellos drin gewesen, insgesamt passt das Setup aber. In seiner Leistungs-Liga mit 4,5 Sekunden von null auf hundert km/h und 215 km/h Spitze fällt er abgesehen von seinem sportlichen Anspruch auch durch das harmonische Setup auf.
Wie viel kostet der Sealion?
In der hinterradgetriebenen Variante Comfort mit 313 PS und 482 Kilometern Reichweite startet er mit 50.380 Euro, in der Ausstattung Excellence mit AWD, 530 PS und 502 Kilometern WLTP-Distanz wird er ab 54.880 Euro angeboten. Er setzt damit eine Preisregion über den Seal U an – allerdings wird für die Differenz von rund 10.000 Euro auch mit einem soliden Update bei Antriebstechnik, Fahrwerk und letztendlich auch Lifestyle ausgeglichen. Die Beschreibung des Ausstattungsumfangs ist wie immer in einem Wort abgehakt: voll – gerade einmal Bildschirmgröße und Glaspanoramadach kommen im höheren Trimm dazu. Ansonsten beschränkt sich die Extra-Auswahl auf die Farbe.
Das Fazit?
Der Sealion 7 ist in Fahrwerk und Handling klar auf den europäischen Geschmack zugeschnitten – ein Punkt, den Mitbewerber ab jetzt in ihrer Kritik abhaken müssen. Die neue Akku-Technik macht die Besuche an der Ladesäule seltener und verkürzt den Ansteck-Aufenthalt. Das Lifestyle-Package und die gebotene Performance qualifizieren den Sealion 7 als authentischen Vertreter der neuen Gran Turismo-Liga.

DATEN & FAKTEN
BYD Sealion 7
(Oktober 2025)Preis
Ab 50.380 Euro (RWD 313 PS)/ ab 54.880 (AWD 530 PS).Antrieb
RWD: 1 Synchron-Elektromotor mit 313 PS und 380 Newtonmetern Drehmoment, 1-Gang Direktgetriebe, Hinterradantrieb; Lithium-Eisenphosphat-Akku mit 82,5 kWh net-to.AWD: 2 Synchron-Elektromotoren mit 530 PS und 690 Newtonmetern Drehmoment, 1-Gang Direktgetriebe; Allradantrieb; Lithium-Eisenphosphat-Akku mit 91,3 kWh netto.