INTENSIVTEST: HONDA HR-V 1.5 VTEC TURBO SPORT
Bewegung ist das Wichtigste
Dass sich ein SUV so leicht und beweglich anfühlt, hat Seltenheitswert. Der HR-V Sport ist optisch gut durchkomponiert und technisch liebevoll feingetunt – so etwas gibt es in dieser Preisklasse nicht oft. Der Alltag bleibt im Blick, es wird sogar richtig praktisch.
11.04.2020Fotos: FOTObyHOFER / Christian Hofer
TIPP: Hier geht's zum Test des neue HR-V (2022) mit e:HEV-Hybridsystem.
Bei wenigen Marken tut sich sportlich gesehen so viel wie bei Honda…
Als technisch orientierte Marke engagiert sich Honda intensiv im Sport. Die Japaner sind Weltmeister in der Moto GP und haben in der Formel 1 immer bessere Chancen, es zu werden – zusammen mit dem österreichischen Red Bull-Team. In der WTCR betreibt Honda seriennahen Motorsport und bei den Straßenautos ist man Vorreiter für sauberen Sport: Der Honda E ist ein betont sportiver Start in die elektrische Ära, der NSX ist der erste Hybrid-Sportwagen in der 911er-Liga. Aber auch über die gesamte Modellpalette gesehen ist jeder vierte in Europa verkaufte Honda ein Sport-Modell.
Wie kommt Honda auch bei den Alltagsautos auf diese hohe Sport-Quote?
Das liegt wohl am Designansatz. Auch nach Jahren kann einen der Civic noch immer mit seinen sportlichen Proportionen überraschen. Da sieht ein Golf sehr brav aus im Vergleich. Bei den Kompakt-SUVs schlägt der HR-V in dieselbe Kerbe, durch die nach hinten abfallende Dachlinie und die versteckten Fondtürgriffe geht es in Richtung SUV-Coupé. Das motiviert natürlich die Kunden, gleich zu einer Sportvariante zu greifen, zumal diese bei Honda erstaunlich gut durchkomponiert sind.
Bei wenigen Marken tut sich sportlich gesehen so viel wie bei Honda…
Als technisch orientierte Marke engagiert sich Honda intensiv im Sport. Die Japaner sind Weltmeister in der Moto GP und haben in der Formel 1 immer bessere Chancen, es zu werden – zusammen mit dem österreichischen Red Bull-Team. In der WTCR betreibt Honda seriennahen Motorsport und bei den Straßenautos ist man Vorreiter für sauberen Sport: Der Honda E ist ein betont sportiver Start in die elektrische Ära, der NSX ist der erste Hybrid-Sportwagen in der 911er-Liga. Aber auch über die gesamte Modellpalette gesehen ist jeder vierte in Europa verkaufte Honda ein Sport-Modell.
Wie kommt Honda auch bei den Alltagsautos auf diese hohe Sport-Quote?
Das liegt wohl am Designansatz. Auch nach Jahren kann einen der Civic noch immer mit seinen sportlichen Proportionen überraschen. Da sieht ein Golf sehr brav aus im Vergleich. Bei den Kompakt-SUVs schlägt der HR-V in dieselbe Kerbe, durch die nach hinten abfallende Dachlinie und die versteckten Fondtürgriffe geht es in Richtung SUV-Coupé. Das motiviert natürlich die Kunden, gleich zu einer Sportvariante zu greifen, zumal diese bei Honda erstaunlich gut durchkomponiert sind.
Im Innenraum ist die Akzentfarbe Rot, und Honda setzt sie nicht zu knapp ein.
Schöne klassische Uhren mit Digital-Innenraum.
Rote Mittelkonsole mit Hüftschwung.
Roter Rahmen für die Lüftungsdüse.
Die Sitze sind außen mit rotem Leder bezogen. Für Mittelkonsole und Armauflagen wird roter Kunststoff mit eingearbeiteten Ziernähten verwendet.
Was ist besonders an Hondas Sportvarianten?
Honda hat einen sichtbar hohen Anspruch an seine Sportmodelle. Sie werden aufwändig durchgestylt, ohne dass der Kunde die Aufpreis-Liste in die Hand nehmen müsste. Das ist weniger individuell als bei den Premiummarken, aber im Ergebnis sehr gut, und preislich um Welten günstiger.
Wie wirkt sich im Design des HR-V Sport konkret aus?
Beim HR-V Sport werden viele schwarze Farbakzente gesetzt, unter anderem sind Kühlergrill, Frontspoiler, Außenspiegelkappen, Seitenschweller, Felgen, Radkastenleiste und hinterer Stoßfänger komplett in Schwarz. Den Auftritt runden LED-Scheinwerfer ab, die schauen ja immer gut und hochwertig aus.
Was uns dabei gefällt, ist die Dosierung: sportlicher Look, ja. Aber mit Augenmaß, ohne Übertreibungen.
Im Innenraum ist die Akzentfarbe Rot, und Honda setzt sie nicht zu knapp ein. Man kann das natürlich ein bisschen viel finden, aber eigentlich sollte man sich darüber freuen, für so ein spezielles Interieur zahlt man bei Premiummarken meistens ein Vermögen. Im Detail schaut es so aus: Die Seitenflächen der grundsätzlich schwarzen Sitze sind mit rotem Leder bezogen. Für Armaturenbrett, Mittelkonsole und Armauflagen wird roter Kunststoff mit eingearbeiteten Ziernähten verwendet. Dass die Türen mit schwarzem Stoff statt Kunststoff bezogen sind, fällt positiv auf. Und der schwarze Dachhimmel rundet die sportliche Ausführung nach oben schön ab.
Honda hat einen sichtbar hohen Anspruch an seine Sportmodelle. Sie werden aufwändig durchgestylt, ohne dass der Kunde die Aufpreis-Liste in die Hand nehmen müsste. Das ist weniger individuell als bei den Premiummarken, aber im Ergebnis sehr gut, und preislich um Welten günstiger.
Wie wirkt sich im Design des HR-V Sport konkret aus?
Beim HR-V Sport werden viele schwarze Farbakzente gesetzt, unter anderem sind Kühlergrill, Frontspoiler, Außenspiegelkappen, Seitenschweller, Felgen, Radkastenleiste und hinterer Stoßfänger komplett in Schwarz. Den Auftritt runden LED-Scheinwerfer ab, die schauen ja immer gut und hochwertig aus.
Was uns dabei gefällt, ist die Dosierung: sportlicher Look, ja. Aber mit Augenmaß, ohne Übertreibungen.
Im Innenraum ist die Akzentfarbe Rot, und Honda setzt sie nicht zu knapp ein. Man kann das natürlich ein bisschen viel finden, aber eigentlich sollte man sich darüber freuen, für so ein spezielles Interieur zahlt man bei Premiummarken meistens ein Vermögen. Im Detail schaut es so aus: Die Seitenflächen der grundsätzlich schwarzen Sitze sind mit rotem Leder bezogen. Für Armaturenbrett, Mittelkonsole und Armauflagen wird roter Kunststoff mit eingearbeiteten Ziernähten verwendet. Dass die Türen mit schwarzem Stoff statt Kunststoff bezogen sind, fällt positiv auf. Und der schwarze Dachhimmel rundet die sportliche Ausführung nach oben schön ab.
Ein Auto für aktive Fahrer: der HR-V Sport entwickelt eine im SUV-Bereich selten anzutreffende Leichtigkeit.
Unterscheidet sich der HR-V Sport auch im Fahrstil?
Ja, er hat eine im SUV-Bereich selten anzutreffende Leichtigkeit: Das Auto fühlt sich leicht und beweglich an, was sehr erfrischend und entscheidend für den Fahrspaß ist (aber eben leider nicht mehr so oft vorkommt). Das hat mehrere Grunde: Zunächst ist das Auto tatsächlich überdurchschnittlich leicht für ein kompaktes SUV, Honda hat da gut gearbeitet. Dazu kommen spezielle Sport-Features: Der HR-V Sport hat eine gut abgestimmte Lenkung mit variabler Übersetzung, die um die Mittellage direkt anspricht. Das Auto will abbiegen, das spürt man. Beim Richtungswechsel selbst erhöhen spezielle Dämpfer die Stabilität und damit das Kurventempo. Zu diesem flotten Fahrstil passt dann auch das sportlich-knackige Schaltgetriebe, ebenfalls selten im SUV-Bereich zu finden.
Ob der Komfort dabei auf der Strecke bleibt? Nein, das nicht. Das Fahrwerk ist schon etwas straffer als der Durchschnitt, aber für uns kein Problem.
Wie sportlich ist der Antrieb?
Im Alltag ist der 182 PS starke 1,5-Liter-Turbomotor mehr Premium-Motor als Sport-Motor. Das Aggregat wirkt lebendig, spricht direkt auf den Gasfuß an, aber man fühlt sich jetzt nicht gleich wie in einem Sportwagen. Die Leistung macht das Auto vielmehr souverän, es kann immer ohne Anstrengung zulegen – es ist spürtbar dass Honda das Drehmoment richtig breit gestreut hat, von 1.900 bis 5.000 Touren liegt der Maximalwert an. Sehr angenehm.
Richtig sportlich wird der Turbomotor, wenn man ihn ausdreht, die Gänge schließen schön aneinander an, das kann dann ziemlich flott und lustig werden.
Ja, er hat eine im SUV-Bereich selten anzutreffende Leichtigkeit: Das Auto fühlt sich leicht und beweglich an, was sehr erfrischend und entscheidend für den Fahrspaß ist (aber eben leider nicht mehr so oft vorkommt). Das hat mehrere Grunde: Zunächst ist das Auto tatsächlich überdurchschnittlich leicht für ein kompaktes SUV, Honda hat da gut gearbeitet. Dazu kommen spezielle Sport-Features: Der HR-V Sport hat eine gut abgestimmte Lenkung mit variabler Übersetzung, die um die Mittellage direkt anspricht. Das Auto will abbiegen, das spürt man. Beim Richtungswechsel selbst erhöhen spezielle Dämpfer die Stabilität und damit das Kurventempo. Zu diesem flotten Fahrstil passt dann auch das sportlich-knackige Schaltgetriebe, ebenfalls selten im SUV-Bereich zu finden.
Ob der Komfort dabei auf der Strecke bleibt? Nein, das nicht. Das Fahrwerk ist schon etwas straffer als der Durchschnitt, aber für uns kein Problem.
Wie sportlich ist der Antrieb?
Im Alltag ist der 182 PS starke 1,5-Liter-Turbomotor mehr Premium-Motor als Sport-Motor. Das Aggregat wirkt lebendig, spricht direkt auf den Gasfuß an, aber man fühlt sich jetzt nicht gleich wie in einem Sportwagen. Die Leistung macht das Auto vielmehr souverän, es kann immer ohne Anstrengung zulegen – es ist spürtbar dass Honda das Drehmoment richtig breit gestreut hat, von 1.900 bis 5.000 Touren liegt der Maximalwert an. Sehr angenehm.
Richtig sportlich wird der Turbomotor, wenn man ihn ausdreht, die Gänge schließen schön aneinander an, das kann dann ziemlich flott und lustig werden.
Ganz ebene Ladefläche, weil auch die Sitzflächen abgesenkt werden. Länge 1.85 Meter, bei zusätzlich umgeklapptem Beifahrersitz rund 2,45 Meter.
Thema Platzangebot. Kann der sportlich geformte HR-V Sport auch praktisch sein?
Unter einer abfallenden Dachlinie hat weniger Platz als unter einer nicht abfallenden Dachlinie. Hondas Ehrgeiz ist es aber schon lange, durch kompakte Bauteile und gutes Schlichten überdurchschnittlich viel Platz aus seinen Autos raus zu holen: 477 Liter Basis-Kofferraumvolumen sind für ein 4,33 Meter langes Auto top, auch der Maximal-Wert von 1.533 Litern ist sehr gut. Für diese Klasse ist die Heckklappe mit 1.18 Metern breit und die Ladekantenhöhe mit 0,65 Metern niedrig.
Zudem ist Honda eine der wenigen Marken, die nicht vergessen hat, wie praktisch die Vans waren (bevor sie von der SUV-Welle weggespült wurden): Durch ein ausgeklügeltes Konzept, bei dem der Kraftstofftank unter die Vordersitze rutscht, ist im Fond mehr Platz als in anderen Autos. Das nutzt die Rückbank für ihre großen Auftritt, wenn sie – auch im Verhältnis 60:40 geteilt – zu turnen beginnt. Wie Kinositze können die Stühle in senkrechter Position hochgeklappt werden, so entsteht ein vom Boden bis zum Dach über 1,20 Meter hoher Stauraum für große Gegenstände, die man nicht hinlegen kann (zum Beispiel: Topfblumen). Klassisch lässt sich die Rückbank natürlich auch flachlegen, wobei Honda da auch detailgenauer arbeitet: Damit die Ladefläche tatsächlich flach ist, und nicht nur fast flach, werden die Sitzflächen mit abgesenkt. Die Länge der Ladefläche beträgt dann rund 1.85 Meter, bei zusätzlich umgeklapptem Beifahrersitz sogar rund 2,45 Meter.
Unter einer abfallenden Dachlinie hat weniger Platz als unter einer nicht abfallenden Dachlinie. Hondas Ehrgeiz ist es aber schon lange, durch kompakte Bauteile und gutes Schlichten überdurchschnittlich viel Platz aus seinen Autos raus zu holen: 477 Liter Basis-Kofferraumvolumen sind für ein 4,33 Meter langes Auto top, auch der Maximal-Wert von 1.533 Litern ist sehr gut. Für diese Klasse ist die Heckklappe mit 1.18 Metern breit und die Ladekantenhöhe mit 0,65 Metern niedrig.
Zudem ist Honda eine der wenigen Marken, die nicht vergessen hat, wie praktisch die Vans waren (bevor sie von der SUV-Welle weggespült wurden): Durch ein ausgeklügeltes Konzept, bei dem der Kraftstofftank unter die Vordersitze rutscht, ist im Fond mehr Platz als in anderen Autos. Das nutzt die Rückbank für ihre großen Auftritt, wenn sie – auch im Verhältnis 60:40 geteilt – zu turnen beginnt. Wie Kinositze können die Stühle in senkrechter Position hochgeklappt werden, so entsteht ein vom Boden bis zum Dach über 1,20 Meter hoher Stauraum für große Gegenstände, die man nicht hinlegen kann (zum Beispiel: Topfblumen). Klassisch lässt sich die Rückbank natürlich auch flachlegen, wobei Honda da auch detailgenauer arbeitet: Damit die Ladefläche tatsächlich flach ist, und nicht nur fast flach, werden die Sitzflächen mit abgesenkt. Die Länge der Ladefläche beträgt dann rund 1.85 Meter, bei zusätzlich umgeklapptem Beifahrersitz sogar rund 2,45 Meter.
Auch SUVs sind Raumfahrzeuge: Honda ist eine der wenigen Marken, die nicht vergessen hat, wie praktisch die Vans waren.
Wie schneidet der Passagierraum ab? Wie gut funktionieren die Ausstattungsfeatures?
Das Multimedia-System hat nicht die modernste Graphik, ist aber bei den Funktionen tadellos und zudem angenehm zu bedienen. Dass es für die Lautstärkenregelung keinen Drehknopf gibt, ist vor allem für den Beifahrer etwas ärgerlich, der Fahrer macht ohnehin lieber über das Lenkrad lauter. Ziemlich große Ablagen machen den Innenraum praktisch. Die Verarbeitungsqualität ist überdurchschnittlich.
Der HR-V hat ein Warnsystem, das piepst und blinkt, wenn es vor einem drohenden Auffahrunfall warnen will. Im Vergleich zu anderen Systemen spricht es bei Honda eher früh und damit etwas öfter an. Sicher ist sicher. Unter den vielen Sicherheitsassistenten von Honda gibt es zwei, die auch den Komfort entscheidend erhöhen: Der intelligente Tempomat bremst und beschleunigt automatisch, dadurch muss man auf der Autobahn nur noch lenken. Der Fernlichtassistent erfasst die anderen Verkehrsteilnehmer und schaltet das Fernlicht entsprechend ein oder aus, was auf nächtlichen Überlandfahrten wunderbar ist.
Kommen wir zum Urteil. Wie fällt das Fazit zum HR-V Sport aus?
Dass sich ein SUV so leicht und beweglich anfühlt, hat Seltenheitswert. Der Honda HR-V Sport ist eine technisch liebevoll feingetunte, aber auch optisch durchgestylte Sportvariante – was den Preis sehr attraktiv macht. Zumal auch Platzangebot und Sitzsystem überdurchschnittlich gut sind.
TIPP: Hier geht's zum Test des neue HR-V (2022) mit e:HEV-Hybridsystem.
Das Multimedia-System hat nicht die modernste Graphik, ist aber bei den Funktionen tadellos und zudem angenehm zu bedienen. Dass es für die Lautstärkenregelung keinen Drehknopf gibt, ist vor allem für den Beifahrer etwas ärgerlich, der Fahrer macht ohnehin lieber über das Lenkrad lauter. Ziemlich große Ablagen machen den Innenraum praktisch. Die Verarbeitungsqualität ist überdurchschnittlich.
Der HR-V hat ein Warnsystem, das piepst und blinkt, wenn es vor einem drohenden Auffahrunfall warnen will. Im Vergleich zu anderen Systemen spricht es bei Honda eher früh und damit etwas öfter an. Sicher ist sicher. Unter den vielen Sicherheitsassistenten von Honda gibt es zwei, die auch den Komfort entscheidend erhöhen: Der intelligente Tempomat bremst und beschleunigt automatisch, dadurch muss man auf der Autobahn nur noch lenken. Der Fernlichtassistent erfasst die anderen Verkehrsteilnehmer und schaltet das Fernlicht entsprechend ein oder aus, was auf nächtlichen Überlandfahrten wunderbar ist.
Kommen wir zum Urteil. Wie fällt das Fazit zum HR-V Sport aus?
Dass sich ein SUV so leicht und beweglich anfühlt, hat Seltenheitswert. Der Honda HR-V Sport ist eine technisch liebevoll feingetunte, aber auch optisch durchgestylte Sportvariante – was den Preis sehr attraktiv macht. Zumal auch Platzangebot und Sitzsystem überdurchschnittlich gut sind.
TIPP: Hier geht's zum Test des neue HR-V (2022) mit e:HEV-Hybridsystem.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Der Honda HR-V Sport ist eine optisch durchgestylte und technisch liebevoll feingetunte Sportvariante."