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Test: Kia Sorento

Test: Kia Sorento

Die neue Größe

Kia entwickelt sich zu einer interessanten Adresse für Familienautos mit riesigem Laderaum und gehobenem Anspruch. Der gut 4,80 Meter lange Sorento ist dabei für die Verbrenner-Fans zuständig und bietet ihnen sowohl Diesel-Klassik als auch Plug-in-Hybrid-Moderne. In der 2024 überarbeiteten Version hat sich das SUV mit serienmäßigen Luxusfeatures gestärkt und vor allem innen entscheidend verbessert. Den selbstbewussten Preis von gut 60.000 Euro federt Kia mit Leasingraten unter 450 Euro ab.
Um wen geht es?    
Viele Kunden blicken auf der Suche nach großen Familienautos vor allem auf deutsche Hersteller im Premiumbereich, aber das entspricht nicht mehr dem Stand der Dinge. Kia gehört zu den Herausforderern in der gehobenen SUV-Liga mit viel Stauraum und bis zu sieben Sitzen – im Elektro-Segment haben die Koreaner den über fünf Meter langen EV9 und bei den Verbrennern den über 4,80 Meter langen Sorento am Start. Beide Modelle landen preislich zwischen 60.000 und 70.000 Euro beziehungsweise bei Leasingraten knapp unter oder über 450 Euro. Zuletzt hat Kia, das neuerdings auch kompakte SUVs mit Premiumanspruch baut, nochmal kräftig in die 2021 gestartete Sorento-Baureihe investiert und beim 2024 aufgefrischten Modell wichtige Modernisierungsschritte gemacht. Nach wie vor gibt es das große SUV mit einem spannenden Antriebsportfolio, das die Wahl zwischen Diesel-Klassik oder Plug-in-Hybrid-Moderne bietet.
 
Wie ist der optische Eindruck?
Mit hoher Motorhaube, mächtiger Front und stattlicher Länge wirkt der Sorento schon auf den ersten Blick wie ein selbstbewusstes Oberklasse-SUV. Der Auftritt ist ein Statement – und in der 2024 überarbeiteten Fassung noch auffälliger: Vor allem durch die neue Front im Stile des Elektro-Riesen EV9 taucht der Sorento mit beachtlicher Wucht im Rückspiegel auf. Vorne wie hinten ist die Linienführung ruhiger und damit eleganter geworden, und nicht zuletzt die neuen Lichter machen einen großen Unterschied. Interessant für alle, die eher klassische Garderobe bevorzugen: Den hausartigen Aufbau dekoriert Kia hier nach wie vor im traditionellen Oberklasse-Stil mit prägnanten silbernen Details. Und gerade im Premiumbereich ist es nicht selbstverständlich, dass der Sorento keine Paktsammlung braucht, um gut auszusehen. Er ist in allen Modellvarianten voll aufgmascherlt, die zwei Ausstattungen „Gold“ und „Platin“ unterscheiden sich äußerlich fast nicht.
Taucht mit Wucht im Rückspiegel auf: Der Auftritt ist ein Statement und in der 2024 überarbeiteten Fassung noch selbstbewusster.Taucht mit Wucht im Rückspiegel auf: Der Auftritt ist ein Statement und in der 2024 überarbeiteten Fassung noch selbstbewusster.
Die neuen Lichter machen einen großen Unterschied.Die neuen Lichter machen einen großen Unterschied.
Plug-in-Hybrid: 50 Kilometer elektrische Reichweite im Test.Plug-in-Hybrid: 50 Kilometer elektrische Reichweite im Test.
Der über 4,80 Meter lange Sorento mit hausartigem Aufbau, dekoriert im traditionellen Oberklasse-Stil mit prägnanten silbernen Details.Der über 4,80 Meter lange Sorento mit hausartigem Aufbau, dekoriert im traditionellen Oberklasse-Stil mit prägnanten silbernen Details.
Überzeugt das Cockpit?
Dass man in einem großen Auto sitzt, wird auch am Steuer sofort deutlich: Zum mächtigen Gesamteindruck des Sorento trägt der weitläufige Innenraum mit hoher Sitzposition und massiver Mittelkonsole bei. Stilistisch hat Kia mit dem 2024 überarbeiteten Modell einen entscheidenden Schritt gemacht, das Cockpit mit völlig neuem, schlankem Armaturenbrett orientiert sich am Elektro-Flaggschiff EV9 und schaut jetzt wieder sehr modern aus. Atmosphärisch eine große Verbesserung, die das ganze Auto wieder nach vorne bringt.
Aus ergonomischer Sicht haben wir es mit feinster Ware zu tun – im Sorento sitzt sich‘s bequem und trotz der Innenraumgröße sind alle Bedienelemente in idealer Griffweite. Wie für ein großes SUV üblich, findet man im Cockpit genügend praktische Fächer. Dazu vermiesen weder versteckte Knöpfe noch umständliche Touch-Tasten den positiven Gesamteindruck. Sowieso ist der Innenraum weiterhin mit relativ vielen echten Knöpfen bestückt. Ein bisschen umständlich bleiben nur die Gangwahl per Drehrad auf der Mittelkonsole und die digitale Leiste unter dem großen Bildschirm, die zwischen einem allgemeinen Menü beziehungsweise der Klimasteuerung hin und her wechseln kann.
Die durchgehende und leicht geschwungene Monitor-Wand, in der digitale Instrumente und Multimedia-Touchscreen verschmelzen, ist mächtig und prägt den Innenraum. Das Betriebssystem ist modern und bietet einen relativ großen Funktionsumfang. Android Auto, Apple CarPlay, induktives Handyladen und mehrere Ladebuchsen sind serienmäßig an Bord. Auch die Materialqualität kann überzeugen und stellenweise beeindrucken: Beispielsweise sind die Nappaleder-Sitze besonders fein und dem neuen Premium-Anspruch angemessen. Das gilt auch für diverse Luxus-Features, die man eigentlich nur von exklusiven Groß-SUVs kennt: Die hochkomfortablen Stühle haben neben Kühl- und Massagefunktion auch einen Liege-Modus, um auf langen Fahrten entspannte Pausen einlegen zu können. Bevor die Augenlider zufallen, schweift der Blick durch das riesige Glasdach gen Himmel. Alternativ unterhält die serienmäßige Bose-Anlage auf technisch hohem Niveau. Dazu kommen Finessen im Detail – wie der digitale, vom Smartphone steuerbare Schlüssel, das Fingerabdruck-Erkennungssystem zum Starten und das Head-up-Display in Farbe.
 
Wie viel Platz für den Familien-Alltag gibt es?      
Ist der Sorento mit vier Passagiere besetzt, genießen alle höchst großzügige Raumverhältnisse. Beim Nachmessen sticht die Ellbogenfreiheit heraus, es sollte also selbst zu Fünft zu keinen Querelen kommen, zumal der Koreaner auch bei der Beinfreiheit im Fond top ist. Für 1.000 Euro Aufpreis wird das SUV zum Siebensitzer, wobei die dritte Reihe eng, aber nicht zu eng für Jugendliche und normal große Erwachsene ist.
Wer viel Stauraum sucht, ist hier genau richtig. Mit 604 bis 809 Litern Basisvolumen fällt das Ladeabteil des Sorento besonders groß aus, wobei der Plug-in-Hybrid trotz Batterie im Heck nicht wirklich weniger Platz als das Dieselmodell bietet. Das maximale Ladevolumen ist mit über 2.000 Litern in allen Varianten riesig. Zusätzliche Flexibilität bringt die verschiebbare Rückbank, die Lehnen sind im Verhältnis 2:1 umklappbar. Hinter der dritten Reihe verbleiben noch knapp 180 Liter bei fensterhoher Beladung. Serienmäßig sind die – bei dieser Fahrzeuggröße sinnvolle – elektrische Heckklappe und ein 12-Volt-Anschluß im Laderaum. Nur bei der Anhängelast gibt es einen wesentlichen Unterscheid zwischen der PHEV-Variante mit 1.010 Kilo und dem Selbstzünder mit 2.500 Kilo.
Stilistisch ein entscheidender Schritt: Das Cockpit mit völlig neuem, schlankem Armaturenbrett schaut jetzt wieder sehr modern aus.Stilistisch ein entscheidender Schritt: Das Cockpit mit völlig neuem, schlankem Armaturenbrett schaut jetzt wieder sehr modern aus.
Gangwahl per Drehrad, Allrad-Modi für diverse Untergründe.Gangwahl per Drehrad, Allrad-Modi für diverse Untergründe.
Die durchgehende und leicht geschwungene Monitor-Wand.Die durchgehende und leicht geschwungene Monitor-Wand.
Luxusklasse: Hochkomfortable Nappaleder-Sitze mit Kühl- und Massagefunktion sowie Liege-Modus.Luxusklasse: Hochkomfortable Nappaleder-Sitze mit Kühl- und Massagefunktion sowie Liege-Modus.
Hochwertig verarbeitete Lederverkleidungen in den Türen.Hochwertig verarbeitete Lederverkleidungen in den Türen.
Die dritte Reihe ist eng, aber nicht zu eng für normal große Passagiere.Die dritte Reihe ist eng, aber nicht zu eng für normal große Passagiere.
Wer viel Stauraum sucht, ist hier genau richtig: Das maximale Ladevolumen ist mit über 2.000 Litern in allen Varianten riesig.Wer viel Stauraum sucht, ist hier genau richtig: Das maximale Ladevolumen ist mit über 2.000 Litern in allen Varianten riesig.
Wie fährt sich der Sorento?   
Der Sorento trifft bei der Fahrwerksabstimmung die goldene Mitte zwischen Komfort und Sportlichkeit, mit Tendenz zur kommoden Gangart. Die Lenkung ist feinfühlig, aber nicht zu direkt oder leichtgängig, auch sie unterstreicht den gediegenen Eindruck. Beim schnellen Durchfahren von Kurven bleibt das Auto sicher in der Spur, neigt sich etwas und untersteuert schließlich im Grenzbereich. Die Bremsen sind kräftig und angenehm dosierbar. Die Traktion ist dank Allradantrieb immer souverän, durch die digitalen Einstellmöglichkeiten kann das System zudem für diverse Untergründe optimiert werden.
In der Plug-in-Hybrid-Variante (kurz: PHEV) arbeitet ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 160 PS und 265 Newtonmetern Drehmoment mit einem 91-PS-Elektromotor und einer 6-Gang-Wandlerautomatik zusammen, die Energie speichert eine 14-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Die Gesamtleistung beträgt 252 PS, das maximale Systemdrehmoment kommt auf 367 Newtonmeter. Wer das Hybridprinzip verinnerlicht und sanft Gas gibt, kann die Vorteile der Technik nutzen: Der E-Motor reagiert spontan und schiebt gut an, das gibt dem großen Auto bei niedrigem und mittlerem Tempo eine angenehme Agilität, die auch dem Sorento-Dieselmodell überlegen ist. Der Benziner ist wenig gefordert. In der Stadt, mit entspanntem Fahrstil auch Überland, ist der Sorento PHEV ein hochkomfortables Auto.
Wird die volle Leistung abgerufen und der Benziner hochgedreht, hört man die Anstrengung des 1,6-Liter-Vierzylinders, der es mit einem schweren Auto zu tun hat – das kommt manchmal auf der Autobahn vor, öfter am Berg und wann immer man sonst noch voll am Pedal steht. Die Beschleunigung bleibt dabei aber immer flott und das Getriebe souverän. Der Testverbrauch ohne Zwischenladen kam auf 8,5 Liter, auf der Autobahn konsumiert der Sorento PHEV knapp über zehn Liter. Weil der Treibstofftank nur 47 Liter fasst, statt 67 Liter beim Dieselmodell, ergibt das spürbar mehr Tankstopps auf langen Reisen. Wie üblich hat der Selbstzünder hier einen Vorteil.
Der Plug-in-Hybrid hat eine andere Stärke, die man unbedingt nutzen sollte, wenn man sie besitzt: Zuhause laden, um im Alltag weitgehend auf Benzin verzichten zu können. Dass der Sorento dabei nur einphasig lädt und 3,3 kW zieht, spielt keine Rolle, über Nacht füllt man die Batterie trotzdem. Und für rein elektrisches Fahren ist der E-Motor mit seinen 91 PS und vor allem 304 Newtonmetern stark genug, zum Gleiten und Mitschwimmen im Verkehr reicht die Kraft locker. 55 Kilometer elektrische Reichweite verspricht die WLTP-Messung, im Test waren es mit 50 Kilometern ähnlich viel.  
Alternative zum Plug-in-Hybrid ist das 193 PS starke Sorento-Dieselmodell, bei dem satte 440 Newtonmeter Drehmoment anpacken. Der Motor passt ideal zum Charakter des Sorento und ist kräftig genug, um dem schweren Auto schon bei niedrigen Drehzahlen ordentlich einzuheizen. Gleichzeitig gibt er sich stets kultiviert, durch die gute Dämmung dringt das klassische Diesel-Geräusch nur dezent in den Innenraum durch. Verwaltet wird die Kraft von einem Doppelkupplungsgetriebe, das seinen Dienst tadellos verrichtet: Es agiert flott und weich, setzt die Aufgaben elegant um, auch beim Rangieren gibt es sich keine Blöße und ruckelt kaum – das Hin- und Herschalten zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang passiert geschmeidig. Nur in der Stadt kann es nach kurzer Turbo-Nachdenkpause manchmal zu einem kleinen Ruck kommen.
 
Wie schaut das Preis-Leistungs-Verhältnis aus?
In der Liste bewegt sich der Sorento je nach Variante zwischen rund 62.000 und 70.000 Euro. Ein selbstbewusster Preis, der allerdings immer noch unter den Tarifen liegt, die deutsche Premiummarken bei vergleichbar guter Ausstattung schon für kleinere SUVs aufrufen. Kia federt die finanzielle Belastung zudem mit einem Leasingangebot ab, dass bei gut 18.000 Euro Anzahlung auf 443 Euro Monatsrate über vier Jahre kommt. Nicht schlecht.
Vorteile im laufenden Betrieb: Reduzierter Sachbezug beim Plug-in-Hybrid. Und echte sieben Jahre Herstellergarantie – also nicht an Wartungen direkt bei Kia gebunden, wie bei anderen Marken mit langer Garantiezeit üblich. Nachteil im laufenden Betrieb: Wartungsintervall zwölf Monate beziehungsweise 15.000 Kilometer.
 
Das Fazit?
Riesiger Kofferraum, viel Platz für die Passagiere, mit diversen Luxusfeatures in Serie. Wuchtiger Auftritt und in der 2024 überarbeiteten Version stilistisch entscheidend verbessert. Interessantes Antriebsportfolio mit Diesel-Klassik und Plug-in-Hybrid-Moderne. Preislich selbstbewusst, aber günstiger als die deutschen Premiummarken und in den Leasingraten konziliant. Eine neue Größe im gehobenen SUV-Bereich.
Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Riesiger Kofferraum, viel Platz für die Passagiere, mit diversen Luxusfeatures in Serie. Wuchtiger Auftritt und in der 2024 überarbeiteten Version stilistisch entscheidend verbessert. Eine neue Größe im gehobenen SUV-Bereich.Fazit von Motorprofis-Tester Fabian Steiner: „Riesiger Kofferraum, viel Platz für die Passagiere, mit diversen Luxusfeatures in Serie. Wuchtiger Auftritt und in der 2024 überarbeiteten Version stilistisch entscheidend verbessert. Eine neue Größe im gehobenen SUV-Bereich."

DATEN & FAKTEN

Kia Sorento

(März 2025)

Preis

61.990 Euro bis 70.490 Euro. Leasingangebot mit rd. 18.000 Euro Anzahlung und 443 Euro Monatsrate über vier Jahre.

Antrieb

Plug-in-Hybrid (PHEV): 1,6-Liter-4-Zylinder-Benzinmotor mit Direkteinspritzung, Abgasturbolader (117,6 kW/160 PS, 265 Nm). Permanent-Magnet-Synchronmotor (66,9 kW/91 PS, 304 Nm). 14-kWh-Li-Ionen-Batterie, AC-Laden mit 3,3 kW einphasig. Systemleistung: 186 kW / 252 PS, 367 Nm. 6-Gang Automatikgetriebe. Allradantrieb.

Diesel: 2,2-Liter-4-Zylinder-Turbo-Dieselmotor, 142 kW/193 PS, 440 Nm. 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Allradantrieb.

Abmessungen

Länge 4.810 mm, Breite 1.900 mm, Höhe 1.695 – 1.700 mm. Radstand 2.815 mm. Kofferraumvolumen: ca. 175 Liter (7-Sitzer) 604 Liter (5-Sitzer) – 2.085 Liter (2-Sitzer).

Gewicht

Eigengewicht 1.812 – 2.153 Kilo. Zulässiges Gesamtgewicht 2.500 – 2.705 Kilo. Anhängelast gebremst 1.010 Kilo (PHEV) bzw. 2.500 Kilo (Diesel).

Fahrwerte

Plug-in-Hybrid (PHEV): Höchstgeschwindigkeit 183 km/h, Beschleunigung 0–100km/h in 8,8 Sekunden, elektrische Reichweite nach WLTP 55 Kilometer, Normverbrauch nach WLTP 1,6 Liter.

Diesel: Höchstgeschwindigkeit 201 km/h, Beschleunigung 0–100km/h in 9,5 Sekunden, Normverbrauch nach WLTP 6,5 Liter.

Testverbrauch

Plug-in-Hybrid (PHEV): 4,3 Liter (Batterie aufgeladen) bis 8,5 Liter (Batterien leer). Auf der Autobahn 10,4 Liter. Elektrische Reichweite im Test 50 Kilometer.

Diesel: 6,7 Liter.
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