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Vorstellung: Renault Clio (2023 Facelift)

Vorstellung: Renault Clio (2023 Facelift)

Sport-Programm für Nummer fünf

Kein französisches Auto wurde öfter verkauft als der Clio. Auch wenn der Bestseller nicht mehr so günstig wie früher startet, bleibt er ein sinnvoller Allrounder im kleinen Format. Jetzt überarbeitet Renault die fünfte Clio-Generation – mit dynamischer Frontpartie und spektakulärem Licht, kleinen F1-Zitaten und Tricolore-Fahnen, einer Alpine- und einer österreichischen Bio-Ausstattung. Was sich durch das sportive Update im Detail ändert, warum die Hybridvariante in den Focus rückt und wie es preislich weitergeht, verrät Motorprofis.at in der Vorstellung des Facelift-Modells.
Um wen geht es?
Der Clio gehört er zu prägenden Fahrzeugen der letzten Jahrzehnte. Seit 1990 sind rund 16 Millionen Stück verkauft worden, damit ist der kleine Franzose nicht nur historischer Bestseller von Renault, sondern auch das erfolgreichste französische Auto aller Zeiten. Während die ersten Generationen vor allem günstige Stadt- und Einsteigerautos waren, sind die jüngeren Modelle immer komfortabler und langstreckentauglicher geworden. Diese Allroundtalente werden von vielen Kunden immer noch unterschätzt. Nicht unerwähnt darf natürlich bleiben, dass sich der Clio um den Volkssport hochverdient gemacht hat. Vom Clio-Williams über den Clio-V6 bis zu den ausgesprochen austrainierten Clio-R.S.-Varianten hat er immer wieder großen Spaß zu kleinen Preisen ermöglicht.
Der aktuelle Clio – Generation fünf – ist 2019 gestartet. Für 2023 steht nun das obligate Halbzeit-Update mit Facelift und Frischzellenkur an.
 
Die Preise steigen – was heißt das für den Clio?
Weil auf EU-Ebene immer schärfere Emissions- und Sicherheitsnormen für neue Autos erlassen werden, und zuletzt die allgemeine Teuerung zugeschlagen hat, konnte auch der Clio sein langjähriges Preisniveau nicht halten: Lag der Einstiegspreis 2019 noch unter 13.000 Euro, beträgt er aktuell gut 18.000 Euro. Mit dem Facelift-Modell fällt nun die Basisausstattung raus. Der neue, noch nicht ausdefinierte Startpreis wird also wohl zwischen 19.000 und 20.000 Euro liegen – wenn er nicht wieder über Aktionen abgesenkt wird, was natürlich möglich ist.
Das ändert freilich nichts daran, dass der Clio weiterhin ein sehr sinnvoller Allrounder im kleinen Format ist. Trotz Teuerung drängt er sich sogar zunehmend auf. Einerseits werden kleine Autos mit Verbrenner – durch die Normen und den Preisanstieg – immer rarer. Andererseits sind elektrische Alternativen im kleinen Format aktuell noch 50 bis 100 Prozent teurer und mit Reichweiten um die 350 Kilometer nur bedingt langstreckentauglich. Einen günstigeren Clio, der überall hinkommt, anzuschaffen, bevor es zu spät ist, ist da keine verwegene Idee.
Die Felgen können mit Nabenkappen in Wagenfarbe ausgestattet werden, ein nettes kleines Formel 1-Zitat. Im Bild die neue Ausstattungslinie Esprit-Alpine.Die Felgen können mit Nabenkappen in Wagenfarbe ausgestattet werden, ein nettes kleines Formel 1-Zitat. Im Bild die neue Ausstattungslinie Esprit-Alpine.
Die pfeilförmige, durchaus spektakuläre LED-Anordnung.Die pfeilförmige, durchaus spektakuläre LED-Anordnung.
Am Heck gibt es neue Klarglasscheinwerfer.Am Heck gibt es neue Klarglasscheinwerfer.
Renault hat die Frontpartie des Clio komplett neugestaltet. „Präzise und mutigRenault hat die Frontpartie des Clio komplett neugestaltet. „Präzise und mutig" beschreibt Designchef Gilles Vidal den Entwurf seines Teams.

Wie stark ändert sich das Design durch das Facelift?
Deutlich, denn Renault hat die Frontpartie des Clio komplett neugestaltet. Sie wurde an die Nouvelle-Vague-Designlinie von Megane, Austral und Espace angepasst, mit der Chefdesigner Laurens van den Acker und Marken-Designchef Gilles Vidal die Optik der Renault-Flotte neu ausrichten. „Präzise und mutig" beschreibt Vidal den Entwurf seines Teams.
Der Kühlergrill ist nun größer, aufwändig gemustert und in der Mitte mit dem neuen Doppellinien-Rhombus dekoriert. In den höheren Ausstattungsvarianten ist ein Einsatz in der Frontschürze an die Form von Formel-1-Frontflügel angelehnt – eine Spezialität von den neueren Renault-Modellen, diesmal aber nicht in Gold, sondern in sportlichem Schiefergrau (oder in der Farbe der Karosserie). Erstmals wird die X-Form der Frontpartie auch von einer pfeilförmigen, durchaus spektakulären LED-Anordnung an den Seiten betont. Die schlanken Voll-LED-Hauptscheinwerfer darüber sind für alle Ausstattungsvarianten verfügbar. Das Update-Paket aus Grill, Frontblade und Lichtsignatur verändert die Clio-Identität deutlich. Der Auftritt wird hochwertiger und vor allem dynamischer.
Am Heck gibt es neue Klarglasscheinwerfer und sportliche Schürzen mit angedeutetem Diffusor. Insgesamt ändert sich aber weniger als vorne.
Unter den sieben wählbaren Außenfarben ist eine graue Dreischicht-Premiumlackierung. Die Felgen können mit Nabenkappen in Wagenfarbe ausgestattet werden, auch ein nettes kleines Formel 1-Zitat.
 
Eine neue Sport-Ausstattung ist im Programm – was bietet sie?
Nach Austral und Espace bekommt auch der neue Clio die sportliche Ausstattungslinie Esprit-Alpine. Ihre schwarzen und mattgrauen Farbakzente machen den Auftritt sportlicher. Dazu kommen glanzgedrehte schwarze Leichtmetallfelgen mit, je nach Karosseriefarbe, blauen oder grauen Nabenkappen. An den Kotflügeln verweisen Esprit-Alpine-Plaketten auf die Topversion. Innen kommen Sportsitze mit erhöhtem Seitenhalt zum Einsatz und „die Musterung der Bezüge ist an Sporttrikots angelehnt", erklärt Renault-Designchef Vidal. Kleine rot-weiß-blaue Tricolore-Fahnen, blaue Steppnähte und ein auf der Rückenlehne des Sitzes eingearbeitetes Alpine-„A“ vervollständigen den sportiven Look. Gefertigt sind die Sitze aus nachhaltigen Materialien, darunter ein Gewebe, das zu 65 Prozent aus recyceltem PET besteht. Tierisches Leder wird nicht mehr angeboten. Weitere Esprit-Alpine-Merkmale: Das Lenkrad mit rot-weiß-blauen Nähten, eine dezent in den grauen Armaturenbrett-Stoffbezug gestickte Frankreich-Flagge, Sicherheitsgurte mit blauen Rändern und Pedale aus Aluminium.
 
Auch eine spezielle Bio-Linie gibt es – was ist enthalten?
In der Ausstattungsversion „Techno“ sind Sitze, Türverkleidungen und Armaturenbrett mit einem speziellen Stoff verkleidet, der bis zu 60 Prozent aus biobasierten, besonders weichen Modalfasern besteht. Hergestellt werden sie von der oberösterreichischen Firma Lenzing, die Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, europäischen Wäldern als Ausgangsmaterial verwendet und mit erneuerbarer Energie produziert.
Die Oberflächen der weiteren Ausstattungsvarianten bestehen aus TEP, einem Gewebe aus Bio- und Polyesterfasern, das ressourcenschonend hergestellt wird.
 
Was wird im Infotainment-Bereich geboten?
Alle Clio-Varianten sind mit einem 7- oder 10-Zoll-Digitaldisplay ausgestattet, die größere Variante stellt auch die Navigationskarten dar. Das Multimedia-Display in der Mitte gibt es als 7-Zoll- und 9,3-Zoll-Bildschirm. Android Auto und Apple CarPlay verbinden kabellos. Unter dem Touchscreen gibt es eine induktive Smartphone-Ladefläche.

Esprit-Alpine-Merkmale: Das Lenkrad mit rot-weiß-blauen Nähten und Pedale aus Aluminium.Esprit-Alpine-Merkmale: Das Lenkrad mit rot-weiß-blauen Nähten und Pedale aus Aluminium.
Sport-Ausstattung Esprit-Alpine: Steppnähte und LED-Beleuchtung in Blau.Sport-Ausstattung Esprit-Alpine: Steppnähte und LED-Beleuchtung in Blau.
Sportsitze mit erhöhtem Seitenhalt, Tricolore-Fahnen und Alpine-„ASportsitze mit erhöhtem Seitenhalt, Tricolore-Fahnen und Alpine-„A".
Das Multimedia-Display in der Mitte gibt es als 7-Zoll- und 9,3-Zoll-Bildschirm. Android Auto und Apple CarPlay verbinden kabellos.Das Multimedia-Display in der Mitte gibt es als 7-Zoll- und 9,3-Zoll-Bildschirm. Android Auto und Apple CarPlay verbinden kabellos.
Alle Clio-Varianten sind mit 7- oder 10-Zoll-Digitaldisplay ausgestattet.Alle Clio-Varianten sind mit 7- oder 10-Zoll-Digitaldisplay ausgestattet.
In den Armaturenbrett-Stoffbezug gestickte Frankreich-Flagge.In den Armaturenbrett-Stoffbezug gestickte Frankreich-Flagge.
Elektronische Helfer sind an Bord?
Viele. Der neue Clio hat bis zu 20 Fahrassistenten an Bord. Zu ihren wichtigsten Fahigkeiten zählen: Der Autobahn- und Stauassistent praktiziert teilautonomes Fahren, die 360-Grad-Kamera erleichtert mit einer virtuellen Vogelperspektive das Einparken, der aktive Notbremsassistent erkennt auch Fußgänger und Radfahrer.
 
Welche Antriebe gibt es?
Die Antriebspalette ändert sich nicht. Den Einstieg bildet der 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner (SCe 65) mit 5-Gang-Schaltgetriebe, 65 PS Leistung und 95 Newtonmeter Drehmoment – bescheidene Werte, die für den Stadt- und Vorstadtverkehr gedacht sind. Darüber rangiert der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner (TCe 90) mit 6-Gang-Schaltgetriebe, 91 PS und 160 Newtonmetern. Diese Variante verbindet ordentliche Fahrleistungen mit einem WLTP-Normverbrauch knapp über fünf Liter.
Nachdem die 100-PS-Dieselvariante mit Handschalter (dCi 100) in Österreich künftig nicht mehr im Angebot sein wird, rückt als sparsamer Allrounder der 143-PS-Vollhybridantrieb mit automatisiertem Getriebe (E-Tech Full Hybrid 145) in den Focus. In dieser Antriebsvariante stecken 150 Patente und sogar ein paar Ideen aus der Formel 1, speziell zur Energierückgewinnung. Kombiniert werden zwei Elektromotoren (ein 36-kW-Motor und ein 18-kW-Hochspannungs-Startergenerator), ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Verbrennungsmotor (mit 94 PS) und eine Lithium-Ionen-Batterie (mit 1,2 kWh Kapazität). Ein kupplungsloses Getriebe mit zwei Fahrstufen für den elektrischen Antrieb und vier für den Verbrenner wechselt die Gänge automatisch. Das System lädt sich durch Bremsenergie selbst, muss nicht an die Steckdose. Bis zu 80 Prozent der Zeit kann im Stadtverkehr dennoch elektrisch gefahren werden, beteuert Reanult-Chefingenieur Bruno Vanel. Sicher ist, dass der meist realitätsnahe WLTP-Normverbrauch nur knapp über vier Liter liegt (CO2-Emissionen ab 93 g/km). Weil der Benziner oft ruht, und er auch im Betrieb leiser als die Dreizylindervarianten ist, spricht für den E-Tech Hybrid die geringe Geräuschentwicklung. Günstig ist das High-Tech-Paket indes nicht, einrechnen muss man neben dem Komfort, der Sparsamkeit und dem Steuervorteil (nur 94-Verbrenner-PS) aber auch die Automatik. „Wichtig für das Fahrgefühl der Hybridversion ist auch das Drehmoment des Elektromotors", betont Chefingenieur Vanel.
 
Änderungen im Ausstattungsprogramm?
Die Einstiegsvariante „Authentic“ wird wegfallen, los geht es fortan mit „Equilibre“. Die R.S.-Line wird durch Esprit-Alpine ersetzt.
 
Preise und Verkaufsstart?
Die neuen Preise gibt es im Juni, dann erfolgt auch der Bestellstart für den neuen Clio. Die ersten Kunden-Auslieferungen gibt es im Herbst. Ändern soll sich preislich nicht viel, durch den Wegfall des ersten Ausstattungslevels dürfte der Einstiegstarif aber etwas steigen. Das aktuelle Modell startet noch bei 18.240 Euro.

Das erste Fazit?
Das Clio-Design wird hochwertiger und vor allem dynamischer, die neue Front ist ein Blickfang. Die Sportausstattung Esprit-Alpine setzt schöne frankophile Akzente, in der „Techno“-Version werden großflächig ökologische Materialien aus Österreich verarbeitet. Der Hybrid-Antrieb mit 145 PS, Automatik und nur knapp vier Liter Verbrauch wird wichtiger. Günstig sind die Preise nicht mehr. Aber wenn man zum Vergleich die aktuell noch kostspieligen Elektro-Kleinwagen mit bescheidenen Reichweiten heranzieht – ist es keine verwegene Idee, einen günstigeren Clio, der überall hinkommt, anzuschaffen, bevor es zu spät ist.
Erstes Clio-Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner nach dem Facelift: „Hochwertiger und vor allem dynamischer. Die neue Front ist ein Blickfang. Die Sportausstattung Esprit-Alpine setzt schöne frankophile Akzente, in der „Techno“-Version werden großflächig ökologische Materialien aus Österreich verarbeitet. Nicht mehr so günstig, als preislich noch vernünftiger Allrounder trotzdem sehr interessantErstes Clio-Fazit von Motorprofis-Redakteur Fabian Steiner nach dem Facelift: „Hochwertiger und vor allem dynamischer. Die neue Front ist ein Blickfang. Die Sportausstattung Esprit-Alpine setzt schöne frankophile Akzente, in der „Techno“-Version werden großflächig ökologische Materialien aus Österreich verarbeitet. Nicht mehr so günstig, als preislich noch vernünftiger Allrounder trotzdem sehr interessant".

1990 bis 2023: 16 Millionen Renault Clio über fünf Modell-Generationen

Star der 1. Generation: Renault Clio 16V Williams (1993 – 1996) – Franks Flitzer. 
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