MENSCHEN IN BEWEGUNG
Christian Kuda, (Motor)-Sportexperte
Ein Auto, ein Schlüssel und ein unbegrenzter Tankgutschein: Wohin fahren Sie?
Nach Italien – in das Land meines Herzens.
Das prägendste Auto Ihrer Kindheit?
Ein Jensen Interceptor, als ich fünf, sechs Jahre alt war. Mein Vater war in führender Position im Autohandel bei der Firma Tarbuk. Sie hatten diesen Jensen ganz neu im Portfolio. Und so kam mein Vater eines Abends heim und er fuhr mit mir auf der Autobahn in zehn Minuten von Baden nach Wien. Das war ein richtig tolles Auto. Und an diese Ausfahrt erinnere ich mich, als ob sie eben erst gewesen wäre – dabei ist sie wohl knapp 60 Jahre her.
Die prägendste Strecke ihrer Kindheit und Jugend?
Ganz klar. Von meiner Heimatstadt Baden runter durchs Kanaltal nach Oberitalien zu meiner Tante, die wir jedes Jahr besuchten. Da gab es natürlich noch keine Autobahn. Durch dieses Kanaltal durchzufahren, das war jedes Mal ein Erlebnis für mich. Und es ist auch heute noch so, dass ich ab und an in Tricesimo runterfahre und über die Bundesstraße fahre, um alles Revue passieren zu lassen. Denn diese Strecke hat mein Leben geprägt. Weil ich von frühester Kindheit runter fuhr – und jetzt noch öfter unten bin als damals.
Ihr erstes Traumauto?
Ich war seit frühester Kindheit am Motorsport interessiert – und später gab es dann den Alfasud-Cup. Ich war begeistert, und fuhr auch zu Rennen. Dabei lernte ich einen gewissen Karl Wendlinger senior kennen – ohne zu wissen, dass ich später mit seinem Sohn 25 Jahre lang zusammenarbeiten würde – und auch den Karl Oppitzhauser. Und eine Freundin von mir hat damals so einen Alfasud TI gehabt. Da war ich so fasziniert, dass ich ihr den abgekauft habe. Und ich bin mit dem Alfasud zum Oppitzhauser gefahren und der hat ihn total italophil hergerichtet, mit italienischen Fahnen, aber dezent. Und das war mein zweites Auto nach einem blauen Salzburg-Käfer 1302 S, aber das erste, das für mich ein Traumauto war.
Was möchten Sie jetzt fahren?
Das, was ich fahre: einen Mercedes GLC AMG.
Ihre Qualitäten als Beifahrer?
An und für sich grauenhaft. Wobei es in meinem Leben aber ein, zwei Frauen gab, die wirklich gut Autofahren können und wo ich kein Problem hatte. Ansonsten bin ich ein schlechter Beifahrer, weil ich immer alles besser weiß. Und so bin ich für jeden Fahrer, jede Fahrerin der Horror.
Was nervt am Steuer?
Vor allem Stau. Besonders oft erlebt man das auf deutschen Autobahnen, es ist ein Horror – und es wird immer ärger. Du stehst eigentlich nur mehr, dort brauchst du kein Auto mit 200 PS mehr.
Auf welche Erfindung hoffen Sie?
Ich hoffe eher darauf, dass nichts mehr erfunden wird – mir wäre am liebsten, man würde es so manches zurückbauen, damit man wieder richtig Autofahren kann und einem nicht alles abgenommen wird.
Ihr liebster Soundtrack im Auto?
Vor allem italienische Musik natürlich – Riccardo Fogli, Lucio Dalla, viele. Aber auch gerne Coldplay oder Stevie Wonder.
Ihre Lieblings-Auto-Farbe?
Schwarz
Worauf schauen Sie als erstes beim Autokauf?
Weniger auf die PS, mehr auf Komfort, Design und Wirtschaftlichkeit.
Ihr Traum-Beifahrer für eine lange Autofahrt?
Da gibt es viele, weil ich mich gerne mit Menschen unterhalte. Sicher aber Toto Wolff, mit dem mich nun seit knapp 20 Jahren eine Geschäftsbeziehung verbindet, die zu einer Freundschaft wurde. Ich habe von ihm so viel für mein Leben gelernt und ich lerne immer noch von ihm. Darum ist jede Fahrt mit ihm auch geprägt von einem Lernprozess. Und als zweiten würde ich aus der aktuellen Situation heraus Andrea Agnelli nennen. Ich hätte so viel mit ihm über meinen Lieblingklub Juventus Turin zu besprechen – und ich würde einiges dort anders machen.
Das schönste Auto aller Zeiten?
Maserati Quattroporte VI, also die vorletzte Generation, die Limousine. Den hätte ich immer gerne gehabt, aber es hat nie gepasst. Und heute ist es zu spät, weil es eine ganz andere Technik gibt und dieses Auto fix zu fahren keinen Sinn mehr macht.
Ihr Lieblings-Rennfahrer?
Immer die, mit denen ich zusammenarbeite. Und viele weitere, die ich im Lauf der Jahrzehnte bewundert habe. Zwei würde ich herausheben: Miki Biasion, der mir in meiner Zeit als Rallye-Journalist als netter Kerl aufgefallen ist, der auch toll gefahren ist. Und Sandro Nannini, der nach seinem Hubschrauberabsturz und seiner schweren Handverletzung zurückgekommen ist und sogar wieder Rennen gewonnen hat. Mit ihm verbindet mich eine gemeinsame Zeit in der DTM, die toll und erfolgreich war. Und er war eine der prägenden Figuren jener Zeit.
Ihr persönlicher Fuhrpark?
Mercedes GLC AMG.
Anmerkungen: Mehr über Christian Kuda (im Bild oben mit MercedesF1-Pressechef Bradley Lord und Toto Wolff) erfahren Sie auf www.bavariasports.com.
"Menschen in Bewegung" mit einigen seiner Kunden lesen Sie hier:
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Lucas Auer
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