PIERRE GASLY
Red Bulls neuer Superstar
Er ist der Aufsteiger des Jahres: Binnen weniger Monate wurde Pierre Gasly vom Formel-1-Debütanten zum Favoriten auf einen Job bei Red Bull Racing & Honda. Wer ist der Franzose, der ab 2019 neben Max Verstappen im Ex-Weltmeister-Team fahren könnte?
01.08.2018Fotos: Red Bull Content Pool
Das Leben meint es gut mit dem jungen Pierre in diesen Tagen.
Die vergangene Woche verbrachte Pierre Gasly auf Zakynthos, gemeinsam mit seiner neuen Model-Freundin Caterina Masetti Zannini und gerne schmusend posierend.
Ein bisschen aufgeregt dürfte er sich trotz der nahen Versuchungen trotzdem durch die Fachmedien gelesen haben. Es spricht sehr viel dafür, dass der 22-jährige Franzose der große Gewinner des Sensations-Wechsels von Dani Ricciardo zu Renault ist – und er den Australier ab der Saison 2019 ersetzen darf.
Ein Traumjob in einem der besten drei Teams der Welt!
Dabei war am Sonntag davor alles noch ein Witz gewesen. Der nach seinem Motorschaden vollkommen frustrierte Max Verstappen war in Budapest dem Weinen nahe, als er in die Mikrophone sprach: "Ich glaube, ich brauche etwas Abstand von diesem Auto und muss mich erholen. Wäre da nicht noch dieser Test-Tag..." Just in der Sekunde ging Gasly vorbei und Max meinte halb im Ernst zum Toro-Rosso-Kollegen: "He, willst du mein Auto am Dienstag haben?" Gasly grinste zurück: "Nur zu gern, aber da bin ich schon bei Toro Rosso zum Testen eingeteilt."
Jetzt könnten sie - um Jahre früher als erwartet - Teamkollegen werden. Denn für Red-Bull-Insider ist Gasly just seit diesem Sonntag in Ungarn, als er sensationell Sechster wurde, endgültig der Kronprinz bei den Bullen. Auch wenn der ja an Renault nur verliehene Carlos Sainz jr. frei am Markt war und lange als der logische Nachfolger bei Red Bull Racing gegolten hat. Doch Pierre hat ihn wohl überholt.
Spanische Medien toben und sagen, es sei Verstappen, der den ungeliebten Sainz nicht als Teamkollegen akzeptiere. Dr. Helmut Marko wiederum sagt, das sei Blödsinn, nur Red Bull selbst entscheide, wer fährt und nicht ein einzelner Fahrer. Was absolut glaubwürdig ist – Sebastian Vettel konnte nicht einmal als mehrfacher aktueller Weltmeister verhindern, dass der von ihm mißtrauisch beäugte Mark Webber im Team blieb.
Natürlich: Sainz und Verstappen stritten schon bei Toro Rosso, wie auch ihre prominenten Väter. Es ging um gebrochene Teamorder, um unfaire Behandlung und darüber, dass Verstappen vor Sainz zu Red Bull Racing upgegradet wurde. Das hat die Spanier verärgert. Doch die Position von Carlos ist nach einigen guten Rennen 2017 heuer geschwächt: Zu oft war er heuer bei Renault langsamer als Nico Hülkenberg - und man kann sich nicht vorstellen, dass Marko einen Piloten ins Einser-Team lässt, der in seinem bisherigen Rennstall so viele Duelle gegen den eigenen Kollegen verliert.
Sainz wird wohl das Exit-Szenario nötig haben und froh sein, wenn er neben oder statt Fernando Alonso (seinem Buddy und Mentor) bei McLaren unterkommt.
Alonso selbst ist kein Thema bei Red Bull - zu oft und an zu vielen Orten hat der Superstar verbrannte Erde hinterlassen. Und zu sehr drängt sich Gasly auf. Dabei war er lange nur ein Notnagel bei Toro Rosso, zumindest in den Augen der Öffentlichkeit. Bei kaum einem anderen Fahrer ließ sich Helmut Marko so lange Zeit, eher er in die Formel 1 schickte. Als GP2-Meister musste er stattdessen in Japan fahren.
Franz Tost, sein Teamchef bei Toro Rosso, ist überzeugt, dass diese Entscheidung richtig war, wie er im Gespräch mit motorprofis.at analysiert: "Gasly ist das Musterbeispiel für einen Fahrer, der Zeit zur Reifung gebraucht hat. Alles davor wäre zu früh für ihn gekommen - jetzt aber kann er die Klasse zeigen, die wir schon lange spürten."
Jetzt aber besticht er mit Speed und Konstanz. Tut sich eine Chance auf, wie in Bahrain und nun in Ungarn, nutzt er sie gnadenlos - enorm wichtig für ein Team wie Toro Rosso, das an den besonders guten Tagen die Ernte einfahren muss, um in der Konstrukteurs-WM mitmischen zu können.
Gasly hat viele Fans - und einen echten Feind.
So sehr Pierre von den Fans verehrt wird und auch vom Team - so sehr amüsiert und verwundert sein Privat-Duell gegen Esteban Ocon - also ausgerechnet jenen Mann, der bei Rivale Mercedes der Kronprinz ist.
Gasly und Ocon waren als Kinder beste Freunde, haben sich aber im Lauf der Junior-Klassen hoffnungslos zerstritten im Kampf um Plätze und Sponsoren.
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde das ganze absurd: Nachdem sie beide am Roten Teppich zufällig nebeneinander im Blitzlichtgewitter zu stehen kamen, schafften es beide Piloten, ihre Bilder in den sozialen Netzwerken so raffiniert zu beschneiden, dass jeweis der Erzfeind auffällig unauffällig aus dem Foto verschwand.
Die vergangene Woche verbrachte Pierre Gasly auf Zakynthos, gemeinsam mit seiner neuen Model-Freundin Caterina Masetti Zannini und gerne schmusend posierend.
Ein bisschen aufgeregt dürfte er sich trotz der nahen Versuchungen trotzdem durch die Fachmedien gelesen haben. Es spricht sehr viel dafür, dass der 22-jährige Franzose der große Gewinner des Sensations-Wechsels von Dani Ricciardo zu Renault ist – und er den Australier ab der Saison 2019 ersetzen darf.
Ein Traumjob in einem der besten drei Teams der Welt!
Dabei war am Sonntag davor alles noch ein Witz gewesen. Der nach seinem Motorschaden vollkommen frustrierte Max Verstappen war in Budapest dem Weinen nahe, als er in die Mikrophone sprach: "Ich glaube, ich brauche etwas Abstand von diesem Auto und muss mich erholen. Wäre da nicht noch dieser Test-Tag..." Just in der Sekunde ging Gasly vorbei und Max meinte halb im Ernst zum Toro-Rosso-Kollegen: "He, willst du mein Auto am Dienstag haben?" Gasly grinste zurück: "Nur zu gern, aber da bin ich schon bei Toro Rosso zum Testen eingeteilt."
Jetzt könnten sie - um Jahre früher als erwartet - Teamkollegen werden. Denn für Red-Bull-Insider ist Gasly just seit diesem Sonntag in Ungarn, als er sensationell Sechster wurde, endgültig der Kronprinz bei den Bullen. Auch wenn der ja an Renault nur verliehene Carlos Sainz jr. frei am Markt war und lange als der logische Nachfolger bei Red Bull Racing gegolten hat. Doch Pierre hat ihn wohl überholt.
Spanische Medien toben und sagen, es sei Verstappen, der den ungeliebten Sainz nicht als Teamkollegen akzeptiere. Dr. Helmut Marko wiederum sagt, das sei Blödsinn, nur Red Bull selbst entscheide, wer fährt und nicht ein einzelner Fahrer. Was absolut glaubwürdig ist – Sebastian Vettel konnte nicht einmal als mehrfacher aktueller Weltmeister verhindern, dass der von ihm mißtrauisch beäugte Mark Webber im Team blieb.
Natürlich: Sainz und Verstappen stritten schon bei Toro Rosso, wie auch ihre prominenten Väter. Es ging um gebrochene Teamorder, um unfaire Behandlung und darüber, dass Verstappen vor Sainz zu Red Bull Racing upgegradet wurde. Das hat die Spanier verärgert. Doch die Position von Carlos ist nach einigen guten Rennen 2017 heuer geschwächt: Zu oft war er heuer bei Renault langsamer als Nico Hülkenberg - und man kann sich nicht vorstellen, dass Marko einen Piloten ins Einser-Team lässt, der in seinem bisherigen Rennstall so viele Duelle gegen den eigenen Kollegen verliert.
Sainz wird wohl das Exit-Szenario nötig haben und froh sein, wenn er neben oder statt Fernando Alonso (seinem Buddy und Mentor) bei McLaren unterkommt.
Alonso selbst ist kein Thema bei Red Bull - zu oft und an zu vielen Orten hat der Superstar verbrannte Erde hinterlassen. Und zu sehr drängt sich Gasly auf. Dabei war er lange nur ein Notnagel bei Toro Rosso, zumindest in den Augen der Öffentlichkeit. Bei kaum einem anderen Fahrer ließ sich Helmut Marko so lange Zeit, eher er in die Formel 1 schickte. Als GP2-Meister musste er stattdessen in Japan fahren.
Franz Tost, sein Teamchef bei Toro Rosso, ist überzeugt, dass diese Entscheidung richtig war, wie er im Gespräch mit motorprofis.at analysiert: "Gasly ist das Musterbeispiel für einen Fahrer, der Zeit zur Reifung gebraucht hat. Alles davor wäre zu früh für ihn gekommen - jetzt aber kann er die Klasse zeigen, die wir schon lange spürten."
Jetzt aber besticht er mit Speed und Konstanz. Tut sich eine Chance auf, wie in Bahrain und nun in Ungarn, nutzt er sie gnadenlos - enorm wichtig für ein Team wie Toro Rosso, das an den besonders guten Tagen die Ernte einfahren muss, um in der Konstrukteurs-WM mitmischen zu können.
Gasly hat viele Fans - und einen echten Feind.
So sehr Pierre von den Fans verehrt wird und auch vom Team - so sehr amüsiert und verwundert sein Privat-Duell gegen Esteban Ocon - also ausgerechnet jenen Mann, der bei Rivale Mercedes der Kronprinz ist.
Gasly und Ocon waren als Kinder beste Freunde, haben sich aber im Lauf der Junior-Klassen hoffnungslos zerstritten im Kampf um Plätze und Sponsoren.
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde das ganze absurd: Nachdem sie beide am Roten Teppich zufällig nebeneinander im Blitzlichtgewitter zu stehen kamen, schafften es beide Piloten, ihre Bilder in den sozialen Netzwerken so raffiniert zu beschneiden, dass jeweis der Erzfeind auffällig unauffällig aus dem Foto verschwand.
Aufgrund seiner japanischen Erfahrung ist Pierre auch der ideale Kandidat für Red Bulls neuen Partner Honda.
Von allen Seiten gilt Pierre Gasly...
... als eine heisse Aktie in der Formel 1.
Gasly drohte einmal das Aus im Red Bull Junior Team.
Vor Singapur 2016 wurde er von spanischen Zeitungen mit dem Satz zitiert, er werde ab sofort Daniil Kwjat bei Toro Rosso ersetzen. Dr. Helmut Marko rief ihn sofort empört an, glaubte Gasly aber dessen Version, wie das Interview gelaufen war und das er aus dem Zusammenhang zitiert worden war.
Welcher Fan könnte Gasly 2019 am meisten helfen?
Eindeutig Honda! Gasly, der ja 2017 in Japan fuhr, hat rasch einen guten Draht zu den Honda-Verantwortichen gefunden und er schätzt das Werk und dessen Kultur. Nicht zuletzt deshalb und eben aufgrund seiner Erfahrung mit dem F1-Hybrid von Honda ist er nun bei Red Bull Racing im ersten Honda-Jahr 2019 wohl der ideale Kandidat.
Vor Singapur 2016 wurde er von spanischen Zeitungen mit dem Satz zitiert, er werde ab sofort Daniil Kwjat bei Toro Rosso ersetzen. Dr. Helmut Marko rief ihn sofort empört an, glaubte Gasly aber dessen Version, wie das Interview gelaufen war und das er aus dem Zusammenhang zitiert worden war.
Welcher Fan könnte Gasly 2019 am meisten helfen?
Eindeutig Honda! Gasly, der ja 2017 in Japan fuhr, hat rasch einen guten Draht zu den Honda-Verantwortichen gefunden und er schätzt das Werk und dessen Kultur. Nicht zuletzt deshalb und eben aufgrund seiner Erfahrung mit dem F1-Hybrid von Honda ist er nun bei Red Bull Racing im ersten Honda-Jahr 2019 wohl der ideale Kandidat.
Franz Tost hat Gasly mit Bedacht aufgebaut...
...und erntet nun wie das Team schöne Erfolge.
Die ganze Story in einem Bild: Gasly (10) hat Sainz (55) im Kampf um den Platz neben Verstappen (33) überholt.