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TEST: OPEL MOKKA

TEST: OPEL MOKKA

Die kleine Lichtgestalt

Die neue Designlinie lässt den Mokka strahlen, die knackige Abstimmung macht ihn zum Kurvenspezialist. Wie sich der Benziner im Vergleich zum Elektroantrieb anfühlt und welche Variante ein besonderer Tipp ist, erklärt der Test.
Schaut ziemlich flott aus, der neue Mokka…
Definitiv. Die neue Designlinie von Opel schlägt quasi mit Blitz ein uns lässt den neuen Mokka wirklich strahlen. Prägnanteste Stelle ist die Front, wo ein schwarzes Visier mit den Lichtern zur Einheit verschmilzt. Insgesamt dominieren klare Linien und dynamische Proportionen, die dem kompakten Auto starke Präsenz verleihen. Stilprägend ist auch, dass Dach, A-Säulen und auf Wunsch die Motorhaube in Schwarz lackiert werden. Hochwertige Details wie 18-Zöller, High-Tech-LEDs und lange, lässig geformte Chromleisten runden das Bild ab.
 
In welcher Klasse ist der Mokka einzuordnen?
Mit 4,15 Metern ist er ein B-Segment-SUV, das heißt in der Praxis: Nur ein wenig kürzer als die normale Kompaktklasse (z.B. der VW Golf mit 4,28 Metern), aber doch erheblich kompakter als die klassischen Kompakt-SUVs (z.B. der Opel Grandland mit 4,47 Metern). Im Vergleich zu seinem etwas kurios proportionierten Vorgänger ist der neue Mokka zwölf Zentimeter niedriger und eben soviel kürzer geworden. Damit positioniert er sich intern jetzt knapp unter dem Crossland, der etwas mehr Platz bietet, aber halt nicht so cool ist.
 
Welche Technik setzt Opel ein?
Durch die moderne CMP-Plattform des PSA-Konzerns (jetzt Stellantis) können, wie schon beim Corsa, alle Antriebe – Diesel, Benzin, Elektro – in einem Auto angeboten werden. Das Gewicht sinkt, die Steifigkeit steigt. Der Peugeot 208 ist auf derselben technischen Basis zuletzt Auto des Jahres geworden, spürbare Ähnlichkeiten zu den Modellen der französischen Schwestermarken gibt es aber nicht, diesbezügliche Spekulationen sind Blödsinn. Opel hat durch den Wechsel zu PSA/Stellantis optisch wie technisch einen Schritt nach vorne gemacht, aber seinen eigenen Charakter behalten.
Neues Opel-Design: Klare Linien und vor allem dynamischen Proportionen, die dem kompakten Auto starke Präsenz verleihen.Neues Opel-Design: Klare Linien und vor allem dynamischen Proportionen, die dem kompakten Auto starke Präsenz verleihen.
High-Tecgh-LEDs mit Premiumanspruch.High-Tecgh-LEDs mit Premiumanspruch.
Lässig geformte Chromleisten in der Ultimate-Variante.Lässig geformte Chromleisten in der Ultimate-Variante.
Stilprägend: Dach und Motorhaube in Schwarz. Hochwertig: prägnante 18-Zoll-Felgen, schicke Chromleiste von der A- bis zur C-Säule.Stilprägend: Dach und Motorhaube in Schwarz. Hochwertig: prägnante 18-Zoll-Felgen, schicke Chromleiste von der A- bis zur C-Säule.
Steigen wir ein. Ist der neue Innenraum gelungen?
Auch hier überrascht ganz neues Layout, ähnlich wie außen werden die Elemente zusammengefasst: Ein horizontales Paneel prägt das Geschehen und deckt mit zwei Bildschirmen – ein Instrumentencluster vor dem Fahrer und ein Touchscreen in der Mitte – alle wesentlichen Funktionen ab. Nur die Temperatur und einige Assistenzsysteme werden noch über klassische Schalter bedient, zudem scheint der Lautstärken-Drehregler das digitale Zeitalter bei fast allen Marken zu überleben. Er ragt triumphierend unter den Bildschirmen hervor. Durch die Digitalisierung verändern sich viele Bedienschritte, aber Ärgernisse bleiben weitgehend aus, Opel hat für gute Übersicht und logische Abläufe gesorgt.
Dass Opel im Innenraum relativ viel harten Kunststoff verbaut und die Karbonintarsien auf Türen und Armaturenbrett nicht wirklich wie Karbon ausschauen, ist Fakt, aber auch nicht unüblich in dieser Klasse. Durch das moderne Design ist der Innenraum trotzdem fesch geworden, zudem kann das Ambiente in den höheren Ausstattungsvarianten verfeinert werden.
 
Was bieten die zwei Top-Ausstattungslinien genau und sind sie empfehlenswert?
Im Mokka Ultimate (der Testwagen im Bild ist einer) sorgen die Sitze und Türverkleidungen aus einem schwarzen Leder-Alcantara-Mix mit weißen Nähten für Noblesse. Zusätzlich kann man noch auf Vollleder upgraden. Außen gehören schicke Chromleisten und prägnante Felgen zum Ultimate-Umfang, das schwarze Dache ebenso. Wenn dann auch die immer optionale schwarze Motorhaube und eine mutige Außenfarbe bestellt wird, ist der Auftritt wirklich lässig – somit wäre ein grüner/roter/blauer Mokka Ultimate unser klarer Favorit.  
Die roten Farbakzente, die der sportliche Mokka GS Line außen und innen setzt, sind sicher nicht jedermanns Sache, eröffnen aber auch interessante Styling-Varianten: zum Beispiel in Kombination mit einem sonst komplett schwarzen Mokka können wir uns die GS Line sehr, sehr gut vorstellen.
 
Wie schaut es mit dem Platzangebot aus?
Vorne ist das Raumgefühl luftig, auch hinten gibt es genügend Kopffreiheit, bei den Füßen wird es für Erwachsene in Reihe zwei aber etwas enger – was durchaus klassenüblich ist. Durchschnittlich ist auch das Kofferraumvolumen von 350 Litern, beziehungsweise 310 Litern beim Elektromodell. Wie erwähnt hat Opel in der gleichen Größenklasse eine Option für raumorientiertere Käufer, der Crossland bietet ihnen 410 Liter Kofferraumvolumen und eine verschiebbare Rückbank.
Ein horizontales Paneel deckt mit zwei Bildschirmen – Instrumentencluster und Touchscreen –  alle wesentlichen Funktionen ab.Ein horizontales Paneel deckt mit zwei Bildschirmen – Instrumentencluster und Touchscreen – alle wesentlichen Funktionen ab.
Serie im Mokka-e: Programmierbare Standheizung/Vorkühlung.Serie im Mokka-e: Programmierbare Standheizung/Vorkühlung.
Opel verbaut harte Kunstoffe, aber auch feine Materialien.Opel verbaut harte Kunstoffe, aber auch feine Materialien.
Schöne Sitze mit straffer Polsterung, hier in der Vollledervariante. Alcantara-Tüverkleidungen mit weißen Ziernähten.Schöne Sitze mit straffer Polsterung, hier in der Vollledervariante. Alcantara-Tüverkleidungen mit weißen Ziernähten.
Basis-Kofferraumvolumen 350 Liter, im Mokka-e 310 Liter. Geteilt klappbare Rückbank, dann etwas ansteigende Ladefläche.Basis-Kofferraumvolumen 350 Liter, im Mokka-e 310 Liter. Geteilt klappbare Rückbank, dann etwas ansteigende Ladefläche.
Wie ist der Fahreindruck?
Eindeutig sportlich. Der Mokka hat ein straffes Fahrwerk und eine wunderbar zielgenaue Lenkung, das macht ihn zu einem echten Kurvenspezialisten: Nicht viele Klein-SUVs machen so viel Spaß in der Straßenkrümmung oder biegen so ambitioniert um die Ecke. Natürlich sind dafür Abstriche beim Abrollkomfort zu machen, zumal die Sitze auch straff sind. Viele Fahrer mögen das ja, andere nicht – auf jeden Fall positioniert sich Opel so klar pro Sport, wie sich Citroen pro Komfort positioniert.
 
Wie passt der getestete 130-PS-Benziner mit Automatik dazu?
Hervorragend. Der 1,2-Liter-Turbomotor hat die typische Lebendigkeit der Dreizylinder und macht richtig Spaß. Die Achtgang-Wandlerautomatik schaltet komfortabel und bei Bedarf auch sportiv, da hat die kleine Klasse durch die CMP-Plattform ein neues Level erreicht, ohne das der Verbrauch spürbar steigt. Das leiseste Aggregat ist der 1,2-Turbo nicht, man hört ihn beim Hochdrehen, aber Opel nimmt den Ball auf und kreiert einen Sound, der gut zum sportlichen Gesamteindruck des Mokka passt. Der Verbrauch wird nach der neuen, strengen WLTP-Messung mit 5,9 Litern angegeben, und niedrige Sechserwerte scheinen in der Praxis absolut möglich zu sein.
Zum 110-PS-Vierzylinder-Diesel, der im ganzen Konzern weiter im Programm bleibt, werden daher nur die echten Vielfahrer greifen. Der 100 PS starke Einstiegsbenziner ist dagegen für gemütlichere Fahrer und kostensensiblere Kunden definitiv eine Option, auf die tolle Automatik müssen sie dann aber verzichten.
 
Wie fährt sich im Vergleich die Elektrovariante Mokka-e?
Schon anders. Der Mokka-e ist noch ein Level höher unterwegs, weil sein Antrieb noch sportlicher beschleunigt und dabei nahezu lautlos ist. Entscheidend sind dabei weniger Leistung und Drehmoment – mit 136 PS und 260 Newtonmetern sind die Werte nur leicht höher als beim Benziner – sondern der ansatzlose Antritt des E-Antriebs, den kein Verbrenner hinbekommt. Fühlt sich toll an! Wer also mit einer durchschnittlichen Praxisreichweite von rund 250 Kilometern (nach WLTP-Zyklus sind mit der 50-kWh-Batterie bis zu 324 Kilometer zu schaffen) gut leben kann, sollte zugreifen. Die Kosten sind nicht mehr so problematisch, nach Abzug des staatlichen E-Mobilitätsbonus von 5.000 Euro beträgt der Abstand zur 130-PS-Benziner-Automatik-Variante noch 4.000 Euro – das lässt sich über geringere laufende Kosten (weniger Werkstatt, laden statt tanken) wohl aufholen.
Drei Fahrmodi können im Mokka-e gewählt werden, je nachdem ob Eco, Normal oder Sport eingelegt ist, leistet der Motor dann 60, 80 und 100 kW. Im Pendlerverkehr ist die gemächlichere Eco-Variante mehr als genug.
Beim Laden ist der elektrische Mokka auf Höhe der Zeit, er kann an normalen Wechselstrom-Ladesäulen (AC) bis zu 11 kW aus dem Netz „ziehen“, beim Gleichstrom-Schnellladen (DC) an der Autobahn bis zu 100 kW.
 
Wie fällt das Testfazit aus?
Die neue Designlinie von Opel schlägt quasi mit Blitz ein – der Mokka schaut super aus und hat einen strahlenden Auftritt. Die Abstimmung ist klar sportlich, dazu passt die beherzte 130-PS-Automatik-Kombination. Oder gleich der ansatzlos lostürmenden Elektroantrieb.
Eindeutig sportlich: Der Mokka hat ein straffes Fahrwerk und eine zielgenaue Lenkung, das macht ihn zu einem spaßigen Kurvenspezialisten.Eindeutig sportlich: Der Mokka hat ein straffes Fahrwerk und eine zielgenaue Lenkung, das macht ihn zu einem spaßigen Kurvenspezialisten.
Motorprofis-Tester Fabian Steiner über den Opel Mokka (li. in Ultimate-Aussttatung, re. als GS Line): „Die Designlinie schlägt ein – der Mokka schaut super aus, hat einen strahlenden Auftritt. Die Abstimmung ist klar sportlich, dazu passt die beherzte 130-PS-Automatik-Kombination oder auch der ansatzlos lostürmende Elektroantrieb.“Motorprofis-Tester Fabian Steiner über den Opel Mokka (li. in Ultimate-Aussttatung, re. als GS Line): „Die Designlinie schlägt ein – der Mokka schaut super aus, hat einen strahlenden Auftritt. Die Abstimmung ist klar sportlich, dazu passt die beherzte 130-PS-Automatik-Kombination oder auch der ansatzlos lostürmende Elektroantrieb.“

DATEN & FAKTEN

Opel Mokka / Opel Mokka-e

(März 2021)

Preis

Je nach Motor/Aussttung 21.179 Euro bis 40.849 Euro.

Antrieb

1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel/110 PS mit 6-Gang-Schaltgetriebe, 1,2-Dreizylinder-Turbo-Benziner/130 PS mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 8-Gang-Automatik. Mokka-e mit Elektroantrieb, 136 PS, Automatik mit fester Übersetzung, 50kWh Batteriekapazität. Frontantrieb.

Abmessungen

Länge / Breite / Höhe: 4.151 mm / 1.791 mm / 1.531 mm. Radstand 2.557 mm. Kofferraumvolumen 350–1.105 Liter (1.060 Liter bei Mokka-e)

Gewicht

1.270 bis 1.598 kg.

Fahrwerte

Mokka 1,2 Turbo (130 PS): Vmax 202 km/h, 0-100 in 9,1 sec, Normverbrauch 5,5 l. Mokka 1,2 Turbo (130 PS/Automatik): Vmax 200 km/h, 0-100 in 9,2 sec, Normverbrauch 5,9 l. Mokka-e: Vmax 150 km/h, 0-100 in 9,0 sec, Normverbrauch 17,8–17,4 kWh.
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