VERSTAPPEN UND TSUNODA AM ERZBERG
Erzberg: Verstappens schwerste Niederlage
Der Kleinste hat den Größten besiegt!
Yuki Tsunoda (159 cm, 60 Kilo) hat das Monstertruck-Rennen mit 4,2 (!) Tonnen schweren Renn-Geräten gegen Max Verstappen (2 WM-Titel, bald wohl 3) gewonnen – und das an einem historischen Ort in der Geschichte Österreichs: am Erzberg in der Steiermark. Dort wo sonst Karl Katoch mit seinem Team das Red Bull Erzbergrodeo, das härteste Ein-Tages-Motorrad-Event der Welt, zum Mega-Volksfest macht!
Es ist eine Tradition im Hause Red Bull: Was haben wir nicht alles schon gesehen an herrlich unterhaltsamen «Just for fun»-Rennen der Formel 1-Piloten von Red Bull Racing und der Scuderia AlphaTauri (früher Toro Rosso).
Das jüngste Highlight dieser internen Wettkämpfe verschlug Max Verstappen und Yuki Tsunoda im Vorfeld des Österreich-Grand Prix aber eben an den Erzberg, das heimliche Wahrzeichen der Steiermark.
Auf dem Plan stand ein spektakuläres «Hazerl» mit tonnenschweren Monster-Trucks, deren Reifen 700 Kilo wiegen.
Beide hatten richtig Spaß, aber nur einer durfte sich am Berg aus Eisen über eine Trophäe freuen: Tsunoda!
Drei Meter hoch, vier Meter breit, über fünf Meter lang, 500 PS. Zumindest, was die PS-Anzahl anbelangt, würden Fahrzeuge dieser Motorisierung bei Max und Yuki unter normalen Umständen mehr ein Gähnen als Begeisterung auslösen. Die Dimensionen der Mega-Trucks flößten den Formel-1-Piloten jedoch ordentlich Respekt ein. In den archaischen Gefährten galt es, die Übersicht zu behalten und einen Kurs, der dem Red Bull Ring nachempfunden ist, schnellstmöglich bei einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen zu meistern.
Die Pole-Position auf der Strecke mit den Abschnitten Car Yard, Swimming Pool und Big Drift holte sich, einmal mehr, Max Verstappen – mit satten drei Sekunden Vorsprung.
Aber als es darauf ankam und das Rennen gefahren wurde, da zeigte der Honda-Schüler seine Nahkampf-Qualitäten. Ausgerechnet er, der kleine Japaner, dessen Flüche am Boxenfunk heute schon Legende sind.
Im Großen Preis vom Erzberg wurde Weltmeister Verstappen vom flinken Japaner in der ersten Kurve überrumpelt. Und das war schon die Vorentscheidung: Denn da Überholen nicht gerade die "Kern-Kompetenz" dieser Boliden ist, konnte Yuki Tsunoda seine Führung bis ins Ziel verteidigten – mit dem berühmten Messer zwischen den Zähnen. Auch wenn es nur um den Spaß ging, freute sich der Japaner, heuer klare teaminterne Nummer 1 beim Team aus Faenza, zurecht riesig. Und mit schelmischen Schmäh: «Leider hatte Max einen kleinen Zündaussetzer. Vielleicht auch deshalb, weil ich seinem Motor einen Schluck Wasser verabreicht habe. Aber das darf er nicht wissen! Es scheint, als würde mir steirischer Boden liegen.» Dabei hatte er beim ersten Blick auf da Fahrzeug noch Zweifel. Sein erster Satz: "Ob ich überhaupt ans Gaspedal komme ?"
Max wiederum versuchte, seine Niederlage zu relativieren: «Bisher war ich noch nie wirklich Offroad unterwegs, es war eine ganz neue Erfahrung und hat natürlich viel Spaß gemacht. Man springt viel herum, sodass man gar nicht sieht, wohin man fährt. Das Tolle ist, dass kein anderes Team solche verrückten Sachen macht. Ein echtes Privileg.»
In der Tat: Bekannt und berüchtigt sind Red Bull Racing und die AlphaTauri schon lange für ihre weltweit ausgetragenen internen Wettkämpfe in den verschiedensten und spektakulärsten Disziplinen mit nahezu allem, was einen Motor hat. Und im Idealfall Räder.
Auch in Österreich ging es bereits öfters zur Sache: Unvergessen das legendäre Camper-Duell von Max Verstappen und Daniel Ricciardo mit Wohnwägen auf dem Red Bull Ring 2017 oder die Schnitzeljagd quer durch die Steiermark in Pinzgauer-Fahrzeugen 2021.
Und nun eben das Monster-Truck-Rennen in Eisenerz. Dort, wo jedes Jahr zwölf Millionen Gestein transportiert und rund drei Millionen Tonnen Eisen gefördert werden. Und wo eben auch das härteste Enduro Offroad-Eintagesrennen der Welt ausgetragen wird, das Red Bull Erzbergrodeo.
Weitere Challenges der beiden Rennställe sind in Planung. Wobei Außenseitersiege hier mehr die Regel als die Ausnahme sind. Derzeit führt die Scuderia AlphaTauri die «Unserious Race Series» klar an – Red Bull Racing ist in der ungewöhnlichen Rolle des Jägers.
Freilich: In Spielberg, rund 45 Minuten vom Erzberg entfernt und bei der richtigen Formel 1 ist das heuer noch ungeschlagene Team von Red Bull in der Rolle des Gejagten. Dementsprechend hoffnungsfroh geht es für den amtierenden Formel-1-Weltmeister Verstappen weiter ins Obere Murtal: «Auf unserer Heimstrecke in Österreich haben wir bereits ein paar Mal gewonnen, was uns sehr viel bedeutet. Die Fans, die vielen Tribünen und die Atmosphäre am Red Bull Ring sind einfach großartig.»
Alle Infos zum „Formula 1 Rolex Großer Preis von Österreich 2023“, zu Anreise und Programm mit allen Side Events – Legends Parade, Meet the Drivers, Styrian Green Carpet, F1 Fan Zone, Steiermark Village – sowie Tickets gibt es unter www.redbullring.com
Aber davor sollten Sie sich noch unbedingt das "Giganten-Duell" Verstappen vs. Tsundoda am Erzberg ansehen – den Link zum Video gibt es hier und am Ende unserer ausführlichen Fotostrecke voller spektakulärer Bilder.
Und hier sehen Sie das legendäre Rückwärts-Rennen zwischen Verstappen und Tsunoda in Zandvoort.
PS: Für Tsunoda gehen die Aufregungen und Abenteuer abseits der Formel 1 weiter. Am 9. September startet er bei der Red Bull Formula Nürburgring auf der Nordschleife, wie auch Sebastian Vettel und Dani Ricciardo. Während die beiden anderen mit Formel-1-Boliden unterwegs sind, setzt Tsunoda auf ein anderes ihm vertrautes Fahrzeug.
Standesgemäß rast und reist der Japaner in einem Honda NSX GT3 Evo.